Kapitel 6
In der Gruft war es finster und still. Jahrhundertealter Staub bedeckte noch viel älteren Staub, der sich seinerseits auf Staub gebettet hatte, der längst nicht mehr über sein Alter nachdachte. Wenn es hier einmal Leben gegeben haben sollte, so war es vor langer Zeit restlos verblichen. Nicht der kleinste Lufthauch störte die Endgültigkeit der Totenstille. Bis heute. Denn nun zerriss ein schrilles Kreischen die Stille - das Telefon klingelte.
- Ja?
- Hallo. Wir haben ein Problem. Sie müssen uns helfen.
- Was für ein Problem? Wieso und... wer spricht denn da überhaupt?
- Ich bin Akara, die Hohepriesterin der Schwestern vom...
- Und was ist nun das Problem? Und vor allem: was hat das mit mir zu tun?
- Die Leute sagen, Sie sind der Beste.
- Kann schon sein, dass sie das sagen. Der Beste kümmert sich aber nicht um jeden Scheiß. Also, was ist das Problem?
- Die Höhle des Bösen ist voll mit bösen Monstern, und wir hatten uns gedacht...
- Was sollte denn Ihrer Meinung nach in der Höhle des Bösen sonst sein?
- Ich weiß nicht, ich schätze, naja...
- Hören Sie zu, so kommen wir nicht weiter. Sie sind nicht zufällig eine langbeinige Schönheit, oder?
- Äh, ich kann Kaschya holen, wenn...
- Wen?
- Kaschya befehligt die Schwestern in der Schlacht. Sie...
- Nur die Schwestern? Was ist mit den Brüdern?
- Was für Brüder? Ich sagte doch, wir sind eine reine Schwesternschaft. Aber nochmal wegen der Höhle...
- Ich komme sofort.
Und so kam es, dass sich der Beste dann doch wieder um den ganzen Scheiß kümmerte. :-/
Die Höhle des Bösen war natürlich äußerst einfach, ähnlich wie auch die folgenden Maps. Im Schwarzmoor ist ein ätherisches Kristallschwert gedroppt, das ich mir auf Normal habe sockeln lassen wegen xtrem0r Styxxle. Die Gräfin war dann nach mehrmaliger schwerer Körperverletzung mit Lootabsicht so gnädig, die passenden Runen zu droppen, so dass es fürderhin mit Spirit weiter ging. Mit 27 FCR und 90 Mana bin ich denn auch gefährlich nah ans Pessimum gekommen. Egal. Spirit ist auch mit Crap-Stats overpowered - Manaprobleme gab es jetzt nicht mehr (dass wir uns richtig verstehen: ein Manaproblem liegt bei mir noch nicht vor, wenn ich mal Tränke trinken muss, sondern erst, wenn ich genau so viele oder mehr Tränke trinke als ich finde), +2 Skills sind natürlich super für Schaden und Fluchradius/-dauer, außerdem erleichtert FCR das Spielen auch bei Gift ein bisschen, wenns auch nicht spielentscheidend ist.
Die weiteren Quests waren eigentlich alle easy as pie, wirklich spannend wurde es erst in den Katakomben:
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Fand ich extrem erfreulich. Ist zwar etwas ärgerlich, selffound zu spielen und trotzdem mit dem Optimum rumzulaufen, aber was solls. Wenigstens sind sie nicht perfekt.
Andariel ist einfach: Widerstandsschwund drauf, vergiften, ausweichen, ausweichen, vergiften, ausweichen, ausweichen, vergiften, ausweichen, ausweichen, vergiften, ausweichen,... also was ich sagen wollte: man kann ihren Angriffen eigentlich recht zuverlässig ausweichen, so dass es nur eine Frage der Zeit ist. In diesem Fall sogar nur eine Frage kurzer Zeit.
So, gedroppt hat sie nix, ansonsten war auch nicht viel los, da schaffen wir locker noch einen Akt.
Kapitel 7
So, wir sparen uns diesmal die Totenstille und kommen direkt wieder zum klingelnden Telefon!
- Ja?
- Hallo, mein Name ist Jerhyn. Wir haben ein Problem. Nur Sie können uns noch helfen.
- Wie kommen die Leute immer auf mich? Ihr habt doch nur selbst keine Lust. Was ist das Problem?
- Wir bräuchten jemanden, der die Kanalisation sauber macht. Hallo? ... Hat einfach aufgelegt.
- Hallo? Ja, ich bins nochmal. Wir sind eben unterbrochen worden.
- Nein, ich habe aufgelegt. Ich hab nicht jahrelang die Schwarzen Künste studiert, um hinterher Klempner zu werden!
- Unabhängig von der Bezahlung?
- Unabhängig von der Bezahlung.
- Na gut, dann behalte ich meine Jungfrauen eben alle für mich.
- Ich komme sofort.
Okay, das war jetzt ein Flachwitz, aber das war der zweite Akt auch. Da muss ich wahrscheinlich gar nicht lange rumschwadronieren und meine Taktik erörtern, die ging einfach so: Widerstandsschwund casten, reinrennen, Giftnova, weiter. Wie Cleglaw schon sagte.
Gut, Käfer und Vipern können Ansturm, das wurde gelegentlich doch etwas schmerzhafter als noch im ersten Akt. Als dann ein Kampfschild (Knochenstyle!
) gedroppt ist, habe ich mir Reim gebaut und bin, auch mit Blick auf die Schuhe, auf Maxblock gegangen. Genauer gesagt habe ich die bisher übrig gelassenen Punkte in Geschick investiert und damit rund 60% Blockchance gehabt, was auch schon ganz gut ist. Damit ging es jedenfalls gleich deutlich entspannter weiter und eigentlich wollte ich auch ein tolles Bild haben, wo ich mitten in den Käfern stehe und unglaublich lässig Giftnovae zaubere, aber irgendwie hab ich es mit mehreren Versuchen nicht geschafft, diese Dramatik einzufangen, die von den Käfern ausging, und stand plötzlich vor Duriel, ohne einen einzigen Screenshot gemacht zu haben.
Duriel war der schwerste Gegner bis dahin, aber immer noch einfach. Er war auch der erste Boss, bei dem ich meine grandiose Wechselfluchstrategie durchgeführt habe, d.h.:
Widerstandsschwund, sofort danach Giftnova, sofort danach Altern, dann kurz warten, dann von vorne anfangen. Gegebenenfalls den Tongolem neu erschaffen und versuchen, sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen zu lassen.
Auf diese Weise kriegt er den vollen Schaden durch Widerstandsschwund und Giftnova und ist trotzdem ungefähr die Hälfte der Zeit gealtert, also ungefährlich. Nachteil ist natürlich, dass man viel mehr Mana verbraucht - es kommt nicht nur Altern hinzu, sondern man castet auch alle zwei Sekunden Widerstandsschwund, der sonst deutlich länger halten würde. Ich musste also ein paarmal in die Stadt, um Manatränke zu kaufen, dafür war aber die rote Kugel nie in Gefahr.
Und die Mühe wurde belohnt:
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Goldträger! In meiner Weisheit habe ich ihn sofort geupped und konnte ihn dann bis weit in den dritten Akt hinein nicht mehr tragen wegen der neuen Stärkeanforderung. Nächstes Mal bin ich in der Hinsicht klüger.
So, einen können wir noch!
Kapitel 8
- Ja?
- Hallo. Es wird Sie freuen zu hören, dass wir kein Problem haben.
- Ach. Und wozu dann der Anruf?
- Och, Sie könnten doch einfach mal vorbeikommen, in den Dschungel gehen und so. Mal gucken, was sich ergibt.
- Gute Idee! Bei solchen Gelegenheiten finde ich immer wertvolle Jadestatuetten.
Der dritte Akt wurde endlich ein bisschen spannender. Schinder, Trolle und sonstige Spammer sind sehr schnell tot, aber die Dornendrescher werden teilweise grob. Gift tötet bekanntlich nicht besonders schnell, und was noch wichtiger ist, löst auch keine Treffererholung aus, die man nicht unterschätzen sollte. Das führt dazu, dass sie vor ihrem Tod noch gute Chancen haben, ihre Raserei aufzuladen und eine Menge Schaden auszuteilen. Dieser wird zwar von Golem und Söldner aufgefangen, was allerdings den Nachteil hat, dass diese dann sterben. Aufgrund des relativ geringen Skillpunktebonus ist der Tongolem bei mir längst nicht so unsterblich, wie das allgemein üblich ist. Aber auch der Barbarensöldner, der im Allgemeinen als beinahe unverwüstlich bekannt ist, kommt schnell in Schwierigkeiten, wenn seine enorme Regeneration durch Gift unterdrückt wird. Genau das kommt im dritten Akt dauernd vor. Okay, das klingt jetzt schlimmer, als es war, ich wollte nur feststellen, dass es im dritten Akt etwas interessanter geworden ist als in den beiden ersten. Schwer wars dabei noch nicht.
Im großen Moor bin ich das erste Mal den allseits beliebten Souls begegnet, die sich aber als längst nicht so gefährlich herausstellten, wie ich befürchtet hatte.
Jetzt mitmachen und gewinnen!
Da es einige hundert teils mehrseitige Beschwerdebriefe darüber gegeben hat, dass dieser Spielbericht kaum Mitmach-Möglichkeiten bietet, gibt es jetzt ein Bilderrätsel:
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Frage: Welches Bossmonster haben wir hier versteckt?
Tipp: Würde hier ein Feuerdruide lauter Skelette töten, wäre "Knochenasche" der gesuchte Boss.
Wer als erster die richtige Antwort weiß, darf sich eine dieser drei Truhen aussuchen:
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So, weiter im Text. Wo war ich stehen geblieben? Ich habe noch irgendwo einen Knochenhelm mit zwei Sockeln gefunden und mir nur aus Stylegründen da nochmal Überlieferung reingesockelt. Ort und Sol sind auch bei Selffound-Chars einfach nicht selten genug, um eine respektvolle Behandlung erwarten zu können.
Mit den Souls und Dornendreschern habe ich die interessantesten Gegner eigentlich schon wieder hinter mir gelassen. Im Schinder-Dungeon gibt's Puppen, aber mit Maxblock sind die schon im Nahkampf nicht mehr wirklich spannend, mit relativ hoher Reichweite noch weniger und wenn man als Gift-Charakter nach dem Angriff eh noch eine gewisse Zeit hat, bis der Gegner stirbt, kann man sich nochmal ein bisschen besser in Sicherheit bringen.
Die nächsten interessanten Gegner waren die Ratsherren. Es gibt wieder ein Mitmachbild:
http://planetdiablo.eu/forum/picture.php?albumid=781&pictureid=7285
Frage: wo sind der Golem und der Söldner?
Antwort: tot
Aus irgendwelchen Gründen machen ja die Feuerhydren am Spielercharakter selbst deutlich weniger Schaden als an seinen Dienern, sodass letztere praktisch sofort gestorben sind und dies auch konsequent wiederholt haben, sobald ich sie wieder an meine Seite gerufen hatte, während der Held selbst tapfer in den Flammen stand und nicht einmal mit der Wimper zuckte.
Im Kerker des Hasses ist der Schwierigkeitsgrad erneut um ein ganzes Stück angestiegen. Puppen sind, wie gesagt, halb so wild, aber sowohl Tölpelträger als auch Ghulfürsten halten relativ viel aus und richten auch relativ viel Schaden an. Immer noch nichts Tragisches, aber man muss schon öfter mal den Tongolem nachzaubern, dem Söldner einen Trank geben und braucht auch etwas mehr Gift pro Gegner.
Bei Mephisto hat wieder dieselbe Taktik wunderbar funktioniert wie bei Duriel, also Widerstandsschwund, Giftnova und Altern im munteren Wechsel.
Diesmal wieder Action statt Drop-Pic:
http://planetdiablo.eu/forum/picture.php?albumid=781&pictureid=7287
Deutlich erkennbar ist, dass der Söldner überlebt - weniger erkennbar ist, inwiefern er lebend eigentlich nützlicher ist als tot. Von der haushoch überlegenen KI des A5-Söldners bin ich jedenfalls nicht mehr überzeugt, seit ich einen habe. Meine Theorie lautet: er ist genau so dumm und schwul wie der A2er, nur ohne Aura.
Aber davon lassen wir uns nicht entmutigen, sondern kommen direkt zum nächsten Akt!
Kapitel 9
In Akt 4 fing der Spaß endlich richtig an. Theoretisch hätten gleich hinter der Treppe die ersten Immunen - namentlich Giftfürsten - lauern können, de facto sind mir die erstmal erspart geblieben. Dennoch sind die Monster in Akt 4 wieder ein gutes Stück stärker als im vorherigen Akt, während die Giftnova nur noch langsam stärker wird und die Ausrüstung weitgehend unveränderlich bleibt. Somit war ich gezwungen, meine bisher nicht wirklich nennenswerte Taktik zu verfeinern und vermehrt Mittelpunkt einzusetzen. Dadurch werden zwar noch mehr Monster angelockt, aber mit ein bisschen Glück greifen sie sich zum Großteil gegenseitig an. Aufgrund der geringen Dauer und weil ich auch den Eindruck hatte, dass es den defensiven Effekt verbessert, habe ich oft gleich mehrere Monster mit Mittelpunkt verflucht, den Rest natürlich mit Widerstandsschwund und dann alles vergiftet. Wunderschöne Bilder sind dabei herausgekommen:
http://planetdiablo.eu/forum/picture.php?albumid=781&pictureid=7289
Wie man sieht, kann man die Giftimmunität der Giftfürsten durchbrechen (sonst wäre der ganz rechts nicht grün), allerdings hat man davon nicht viel. Gegner mit 90% Giftwiderstand und überdurchschnittlich viel Leben sind immer noch verdammt zäh.
http://planetdiablo.eu/forum/picture.php?albumid=781&pictureid=7291
Irgendwie ist es auf den Bildern nie zu sehen, aber ich hatte den Eindruck, gegen
verdammt viele Monster gekämpft zu haben. Gut zu sehen ist dagegen, dass ich Mittelpunkt tatsächlich benutzt habe. Einem Geistesblitz folgend tankt der Merc hier sogar den Schmied, was aufgrund seines wegstoßenden Angriffs tatsächlich ganz gut funktionieren kann. Der Rest der Monster hat sich ganz gut mit sich selbst beschäftigt.
Wenn ich das hier richtig überblicke, habe ich es offenbar verpennt, einen Screenshot vom Runendrop zu machen. -.- Es ist jedenfalls ne LEM geworden. Mehr als Verrat für den Söldner ist damit nicht wirklich drin, oder?
Das Chaos-Sanktuarium war erwartungsgemäß sehr schwer. Nicht nur, dass alles voll mit Giftfürsten ist, die mit Gift kaum kleinzukriegen sind, es wird auch noch dauernd geflucht, was je nach Fluch störend bis gefährlich ist. Die Taktik war logischerweise, erstmal alle nicht immunen Feinde loszuwerden und dann die Giftfürsten möglichst einzeln zu bearbeiten. Mittelpunkt war daher nicht wirklich sinnvoll. Aufgrund der inzwischen für Maxblock investierten Geschicklichkeitspunkte erreichte ich mit meinem guten alten Hammer einen astronomischen Angriffswert von 835. Mit Altern und Knochenrüstung und viel Geduld konnten der Söldner und ich somit die Giftfürsten vernichten. Problematisch war dabei, dass mit Altern und Hammer ihre Regeneration nicht mehr unterdrückt wurde, und ständig zwischen Widerstandsschwund und Altern wechseln wollte ich nicht, weil ich dann kaum noch zum Zuschlagen gekommen wäre - ein Teufelskreis. Bei größeren Ansammlungen habe ich auch versucht, mit Kadaverexplosion zu arbeiten, was allerdings bei einem Radius von 3.6 Metern eine unglaubliche Fummelei war. Die Gegner mussten ja praktisch genau auf der Leiche stehen, um überhaupt getroffen zu werden, und meistens waren es Leichen von Sturmrufern oder Rittern der Verdammnis, die im Vergleich zu Giftfürsten jetzt auch nicht allzu viel Leben haben.
Der schlimmste von allen war natürlich der Vergifter der Seelen, dessen Gruppe sich immer besonders schwer trennen lässt, weil sie extra schnell und extra gemein ist. Für die Sadisten gibts daher ein exklusives Bild, das die titanischen Anstrengungen erahnen lässt, die es bedeutet, als nicht dafür vorgesehener Totenbeschwörer mit einem Hammer aus Normal auf Alptraum die Bosse zu vermöbeln.
http://planetdiablo.eu/forum/picture.php?albumid=781&pictureid=7293
Diablo selbst ist glücklicherweise nicht immun und lässt sich wieder mit derselben Taktik ganz gut bezwingen, mit der auch schon Duriel und Mephisto bezwungen wurden. Die erzähl ich jetzt auch kein drittes Mal mehr. In den Momenten, in denen Widerstandsschwund statt Altern wirkt, ist er natürlich ein Stück weit gefährlicher als die beiden vorherigen, aber insgesamt war er immer noch so ziemlich das entspannendste, was das CS zu bieten hatte.
Gedroppt hat er natürlich überhaupt nichts Nennenswertes.
So, die Bilderobergrenze ist erreicht, wir haben eine Menge geschafft und haben uns alle eine Pause verdient. Beim nächsten Mal gibt's dann den fünften Akt, mit packenden Kämpfen, sensationellen Drops und dramatischen Höhepunkten im Handlungsverlauf. Bis dann!