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Stahles Spaltung [Ich denke, also bin ich: Teil 3]

Nun, zu dieser späten Stunde
ist's in aller Munde:
Eine Fortsetzung wollen wir,
jetzt sofort, gleich hier!
Wann ertönt die frohe Kunde?
später... in ner Stunde

:hy:
hoffe ich zumindest für unseren Simon, dass es bis dahin da is :go:
 
Immer noch kein neues Kapitel? :(

Hoffentlich ist es da bevor wir morgen am Computer sind, sonst dichtet meine Schwester gnadenlos weiter. Du kannst es ja ignorieren wenn du willst, aber ich kriege es vorgetragen wenn ich nicht schnell genug weglaufe. :irre:

PS: Ich gestehe, ich bin Schuld daran dass sie den Thread heimsucht. Ich hätte einfach die Klappe halten sollen ;)
 
:(

Hat doch länger gedauert, das zu schreiben, als ich dachte. Aber seid versichert, ich habe nur für euch die letzten paar Stunden mit Schreiben verbracht (und Pausen, ich bin nicht ganz so wahnsinnig, wie es teils den Anschein hat).

Das Coden war...anders. Seit Gott weiß wie vielen Kapiteln nicht mehr das im Zwischenspeicher gehalten - aber dafür hats doppelt so lange gebraucht, weil ich so viel kursiv geschrieben habe. Warum, weiß ich nicht.

Oh well. Enjoy, und sorry nochmal, dass es schon Sonntag ist.

Simon
 
Kapitel 51 – Innenansichten

„Achtung, zwei sind durch!“

„Die...kommen nicht weit.“

Schinderpuppensplitter zischen gegen meinen Rücken. Zwischen den ganzen anderen Stacheln dort dürften sie gar nicht auffallen. Die Verteidigungslinie aus zwei Wächtern steht...aber das hätte sie beim ersten Angriff der Selbstmorddinger auch tun sollen. Indem wir den Großteil der Kräfte als Nahkämpfer nach vorne schicken, kommen wir zwar schneller voran – was dem Meister auch nur gut tun kann – aber allzu sicher ist das nicht. Die Magier, welche nahezu völlig nutzlos sind in den engen Gängen und verwinkelten Räumen des Schinderdungeons sind zwar auch bei ihm, aber das Wichtige sind die Schilde der ihn beschützenden Skelette...Brustkörbe und Skelettarme halten nicht allzu viel der teuflischen Splitter auf.
Ich rufe mir den Grundriss dieses Stockwerks vor das geistige Auge. Wir sind jetzt im dritten Raum seit der ersten Abzweigung angelangt, und kein Zentimeter des Wegs war nicht begleitet von absoluter Pein. Am meisten sollte mich natürlich stören, dass der Meister womöglich langsam verblutet von sicher nicht völlig durch die Heiltrankbandage geschlossenen, tiefen Wunden...oder sich durch was auch immer hier unten durch die Luft fliegt und am Boden herumliegt eine wirklich unschöne Krankheit einfängt. Aber daran kann ich leider nicht so sehr teilhaben, wie ich sollte, da mich meine eigene Situation momentan etwas mehr beschäftigt. Absolut hilflos sehe ich aus meinen eigenen Augen, was mein Körper tut, ich spüre jeden harmlosen Einschlag eines Schindermessers, jede Infernozunge, die viel zu knapp über die Stahlhaut gleitet, aber ich kann mich nicht ein Stückchen weiter zurücklehnen, ich kann nicht entscheiden, die Dellen an meinen Knöcheln zu ignorieren und stattdessen die Blasrohrschützen anzugreifen, weil ich denke, dass das sinnvoller ist...es ist ein absoluter Horror. Jede Sekunde möchte ich etwas tun, das sich diametral von dem unterscheidet, wie ich mich tatsächlich handeln sehe.
Mit einem hilflosem Schrei schlage ich erneut gegen die Wände des Gefängnisses, in das der Zweite mich eingesperrt hat, ein unsichtbarer, schalldichter Käfig in meinem eigenen Kopf. Nicht, dass meine imaginären Fäuste Widerstand finden würden...jeder Versuch auszubrechen ist, als würde ich in einem tiefen Moor stolpern, das mich bereits bis zur Hüfte in sich gesogen hat, und jedes Mal wird es schwieriger, hoffnungsloser, eine Befreiung auch nur zu wagen.
Ich gebe auf...für den Moment. Aber ich darf nicht aufhören, es zu versuchen...der Zweite und der Meister laufen in ihr Verderben! Endugu hat eine Falle gelegt, und nicht mal einen Hehl daraus gemacht...trotzdem denken sie, sie könnten ihn schlagen, wenn sie nur genug Vorsicht über Bord werfen. Das ist völliger Wahnsinn, und es ist eigentlich auch völlig klar, wer dafür verantwortlich ist...aber sie sehen ihn nicht, Mephistos Einfluss, oder wollen es vielleicht auch gar nicht...der Hass betäubt den Schmerz, vermute ich. Ich – muss – ihnen – die – Augen – öffnen...

Ich stehe allein in einem Raum, statt zurückzuweichen, als plötzlich von links und rechts des Eingangs Flammenzungen heranschossen, hat der Zweite die Flucht nach vorne angetreten. Jetzt müssen die Skelette es richten, was mir überhaupt nicht passt, ich will wissen, ob es dem Meister gut geht! Aber er fegt durch die Schinder hier drin, ihre kleinen Körper wie Erbsen auf einer Gabel auf seinem Schwert aufreihend, zwei, drei, vier...sein Arm wird nicht müde, kann er ja auch nicht. Von hier drin kann ich hören, wie er eine Melodie in seinem Kopf singt...es ist der barbarische Kriegsgesang, in den ich jederzeit einstimmen könnte, ohne ihn je gehört zu haben. Ein Schauer überfällt mich...
Drei Schamanen haben uns in die Zange genommen. Langsam, völlig ruhig wandert mein Blick über sie...nein! Dreh ihm nicht den Rücken zu...ach, es ist sinnlos. Hat er sich auch so gefühlt nach jeder Entscheidung, die ich traf und die ihm völlig falsch vorkam? Wahrscheinlich, und das noch viel länger. Oh, wie ich verstehen kann, dass er dadurch komplett wahnsinnig geworden ist...doch halt, hat er nicht bekannt, schon vorher unglaublichen Gefallen daran gefunden zu haben, auf...kreative...Art zu töten?
Die Gegner setzen dazu an, uns wie eine Kerze zu schmelzen...da schießt mein Arm nach vorne, stoppt präzise und ohne nachzufedern, und als das Schwert zurück in seine Scheide fährt, fliegen die Kadaver, die daran aufgespießt waren, nach vorne. Der Zweite hechtet ihnen nach, der Schamane, den sie umgeworfen haben, ist noch nicht völlig zu Boden gestürzt, schon hat er den Träger zerstört und sich den Stab gegriffen, auf dem die Totemmaske montiert ist, in der der zweite Schinder steckt. Mit einer gewissen Vorsicht, aber tiefste Befriedigung ausstrahlend, hält er die Maske in die sich über uns kreuzenden Feuerstrahlen, und mit einem Quieken wird der Dämon darin geröstet. Er ist ein hervorragender Kämpfer, aber muss er so etwas tun? Nein, muss er nicht, wird er aber, weil es ihm teuflischen Spaß macht. Und ich habe keine Wahl, außer mir es von einem Logenplatz aus anzusehen und imaginäre Erfrischungen zu mir zu nehmen, auch wenn sie mir im Hals stecken bleiben.
Überhaupt...etwas Anderes als zuzusehen und darüber nachzudenken bleibt mir nicht. Mit Erschrecken muss ich feststellen, wie leicht ich in ein Muster verfalle, dass jede Handlung des Zweiten sofort kritisiert, einfach nur, weil es so gar nicht das ist, was ich tun würde an seiner Stelle...ob das gerechtfertig ist oder nicht. Immerhin ist er weit besser im Töten dieser Dinger als ich, was nehme ich es mir heraus darüber zu urteilen, ob der Sprung in den Raum sinnvoll war oder nicht? Tatsächlich hat er ja überhaupt keine Probleme, sich gegen die Schamanen hier drin zu verteidigen, wegen derer ich es nie gewagt hätte, derart vorzustürmen. So ergibt sein ständiges Gemecker grausamen Sinn...er hat schlicht sonst Nichts zu tun. Gleichzeitig weiß ich auch, warum er mich ständig dafür schelten kann, eine miese Beobachtungsgabe zu haben und wichtige Schlüsse viel zu spät oder nie zu ziehen – er ist weit besser darin als ich...gewesen, weil einen hier drin Nichts ablenkt.

„Ich freue mich, dass ihr so mit offenen Armen empfangen werdet! Hatte schon befürchtet, dass die anderen Gäste euch nicht mögen würden, aber schaut euch das nur an...sie stürzen sich geradezu auf euch!“

Ich verstehe Endugus ständige Verhöhnungen nicht. Mittlerweile ist es völlig klar, dass wir „beiden“ – dass wir mehr sind, kann er ja nicht wissen – sein Blut wollen und Vernunft völlig über Bord geworfen haben. Sicher könnte er uns dadurch noch mehr in blinde Rage bringen mit allen logischen Nachteilen, aber es sollte ihm langsam klar sein, dass uns sein ständiges da sein zwar überaus entnervt und wohl auch bis zur Weißglut ärgert...aber der Meister ist nicht durch die Folterung seiner Geliebten vor seinen Augen daran gehindert worden, Endugu gezielt zu treffen, warum meint er, dass es irgendwie möglich wäre, ihm durch diesen Unfug den Fokus zu nehmen?
Wie schafft er es überhaupt, immer in unserer Nähe zu sein, aber nie unter den unzähligen Dämonenleichen, die wir hinterlassen...irgendwann muss ihn eine Kadaverexplosion erwischen. Oder der Kollateralschaden eines untoten Schinders.

Ein weiterer Versuch, die Kontrolle zurückzugewinnen...gescheitert. Entmutigt lasse ich mich in völlige Passivität fallen. Wo sind wir? Im vierten Raum dieses Stockwerks...direkt neben dem ersten. Gitterstäbe, Zellen, Fallen. Eine Stachelkugel fliegt hinter mir vorbei und zerschmettert einem Skelett den Schädel, das in einer Staubwolke vergeht. Der Meister flucht; die letzten Gefechte waren fast ausschließlich mit den Explosionspuppen, und aus deren Überresten vernünftig untote Diener zu machen ist ein Ding absoluter Unmöglichkeit. Uns gehen die Truppen aus...wobei ich nicht weiß, ob er überhaupt in der Lage ist, weiteres konstantes Beschwören auszuhalten. Oder ist der Schweiß auf seiner Stirn etwas Anderes als Manamangel? Wie schlimm sind seine Schmerzen, werden sie immer schlimmer oder hat er sie problemlos unter Kontrolle? Geht er immer langsamer? Ist das Blut, das er gerade in die Ecke gespuckt hat?
Ich lausche auf seinen Atem; er ist flach, heiser, unregelmäßig...das Pfeifen darin gefällt mir überhaupt nicht. Meine unlöschbaren Erinnerungen verraten mir mit ein wenig Mühe – ich habe Zeit zu suchen – dass ich ähnlich zischendes Atmen schon einmal gehört habe, eine ganze Weile früher im Lager der Jägerinnen. Ein kranker Mann mit schwerem Katarrh. Er war zu lang im kalten Regen gewesen...gut, das würde hier passen, nur ist der Regen nicht kalt per se, nur kühler als die normale Temperatur. Und ich bezweifle, dass sich eine Infektion derart schnell entwickelt, das Detailwissen hat mir der Zweite ja bereits großzügigerweise zur Verfügung gestellt. Des Meisters Lunge wurde auch nicht verletzt von den Splittern, was ist es dann...
Moment. Das war nicht im Rhythmus.
Das Pfeifen kommt nicht vom Meister. Und ich kenne es, wenn ich mich recht entsinne.
Zweiter! Es greifen gleich Geister an...oder Gespenster!
Keine Reaktion. Methodisch sucht mein Körper den Boden nach gefährlichen Platten ab, tatsächlich findet sich ein größerer Bereich von Fallen auslösenden, über den der Meister glatt springen müsste. Er schickt den Zweiten vor, um noch den Rest des Weges zu erkunden, bevor er auch nur einen weiteren Schritt macht. Nein! Nicht von ihm trennen! Bei ihm bleiben!
Zweiter, um Himmels Willen!
Aber er hat sich komplett abgeschottet gegen was auch immer ich ihm zu sagen habe. Das Zischen der Spektralwesen wird lauter...obwohl ich mich davon entferne. Sie kommen von hinter uns, aus der Richtung, in der wir eigentlich schon waren...auf den Meister zu. Warum hört das Keiner?

„Und noch eine. Wie weit hinter mir ist die Kugel vorbeigeflogen?“

„Du hast eine Falle ausgelöst? Hier ist Nichts geflogen. Bist du sicher?“

Mein Fuß betätigt eine Platte erneut, die gerade unter ihm nachgegeben hat; es knarzt. Der Meister reagiert.

„Ah, jetzt hör ich es auch.“

Ja! Moment...nein! Er hört natürlich nicht, was ich will...

„Vielleicht ist sie defekt? Könnte ja theoretisch vorkommen, in dem Zustand, in dem die Wände hier sind...haben die Flechten hier gerade angefangen, grün zu leuchten?“

Sie sind direkt hinter ihm! Ihr Idioten, hört auf, unwichtige Dinge zu beachten!
Der Zweite dreht sich abrupt zum Meister um; er hat sich niedergelassen, sehr unnatürlich sitzend.

„So oder so, ich wäre soweit mit dem...“

Für einen kurzen Augenblick versteift er sich komplett, und ich spüre, wie sich das auch auf den Morast auswirkt, der mich festhält; es ist fast so, als könnte ich mich herausziehen...dann weicht er wieder auf, entzieht sich meinem verzweifelten Griff, und ich platsche gewissermaßen mit dem Gesicht voraus in den Schlamm.

„Hinter Euch!“

Denn genau da sind die Geister, Tentakel bereits halb ausgefahren; tatsächlich, sie leuchten in kränklichem Giftgrün, die ätherischen Knochen umgeben von Ektoplasma, das fledermausartige Flügel formt, einen halben Meter in der Luft hängend. Ihr Anblick war es, der den Zweiten kurz die Kontrolle verlieren hat lassen; sofort hat er sich wieder gefangen, aber mir ist nicht entgangen, dass seine Prioritätensetzung ihn einen schweren Fehler hat machen lassen: Während er sich noch darauf konzentriert hat, mich festzusetzen, hat er den Meister beehrentitelt. Was völlig irrelevant ist, wenn er wegen seiner offenbaren Taubheit zu spät kommt, um ihn zu retten!
Viel zu spät, weil auch verwirrt, dreht der Meister seinen Kopf...und brüllt auf, als ein Tentakel sich in seinen Rücken bohrt, ein Zweiter...die Skelette, die einen halben Schritt auf ihn zugemacht hatten, stolpern plötzlich über kleinste Bodenunebenheiten. Wenigstens die Magier schaffen es, auf die Geister zu schießen.

„Zertrennt die Tentakel der Dunklen Gestalten, ihr unfähigen Klappergestelle! Schnell!“

Doch die Skelette hören nicht auf die Stimme des Zweiten...der Schrei des Meisters ist zu einem tonlosen Keuchen geworden, die Luft strömt aus seiner Lunge, ohne Klang zu erzeugen. Mit riesigen Schritten stürmt der Zweite auf ihn zu...wir lösen einige Fallen aus, eine Kugel trifft uns am Bein, aber er ist völlig unbeeindruckt davon, dem Himmel sei Dank. Ein Sprung – ach, du heilige...und wir landen mitten unter den Geistern...ähm, Dunklen Gestalten, nehme ich an. Der Zweite lässt sein Schwert tanzen, und schneller, als ich es für möglich gehalten hätte, ist der Meister die Verbindungen zu den grünen Untoten los. Aber egal, was wir tun...sie sind unverwundbar! Die Schüsse der Magier scheinen geringen Effekt zu zeigen – etwas Ektoplasma wird weggebrannt, und es kommt nicht zurück – aber viel zu wenig...
Ein harter Schlag trifft uns am Rücken. Wie...da formt die Gestalt direkt vor uns einen ihrer „Flügel“ zu einer gewaltigen Klaue und schlägt uns so hart am Kopf, dass der Zweite nicht gerade stehen bleiben kann und leicht zur Seite stolpert. Aus seinen Augenwinkel sehe ich, wie ein unsichtbarer Dorn die durchscheinenden Knochen im Gegnerinneren teilt...die davon völlig unbeeindruckt wieder zusammenfließen.
Noch mehr Schläge prasseln auf uns ein. Der Zweite tut sein Bestes, sie zu blocken, aber es sind einfach zu viele. Hilflos schlagen die Skelette mit uns auf die Gegner, einer von ihnen dreht sich kurz um und zerfetzt einen Brustkorb mit einem Schlag. Wieder fahren die Tentakel aus...
Oranges Licht mischt sich mit grünem.

„Jetzt...“

Das Hauchen des Meisters ist fast unhörbar, aber das muss es auch nicht sein. Ohne eine Sekunde zu zögern rammt der Zweite seine Faust in eine von dieser Entwicklung deutlich überraschte Gestalt, und als die Knochen diesmal zerfetzt werden, bleiben sie es. Geistmaterial tropft unseren Arm herunter, den der Zweite noch immer in die Luft hält. Warum schlägt er nicht weiter zu...? Die Pose in Ehren, aber – halt. Er wartet auf den glorreichen Ton einer Kadaverexplosion mitten unter den nunmehr verletzlichen und filigranen Gegnern...die aber nicht kommen wird, denn der Meister hat kein Mana mehr! Überheblichkeit...und ich kann ihn nicht einmal dafür schelten. Wieder versuche ich, zu ihm durchzudringen, das Ruder wieder zu übernehmen, erneut scheitere ich.
Das Schwert schlägt wieder zu. Der Zweite war gar nicht so lange damit beschäftigt, seinen Arm sinnlos in die Luft zu strecken, aber mir kam es vor wie eine Ewigkeit. Er leistet beeindruckende Arbeit darin, den Meister zu schützen, der zusammengebrochen unter uns liegt...aber das Alles hätte nicht sein müssen, hätte er wenigstens auf mich gehört.
Aber hätte ich auf ihn hören können, als er noch unerkannt in mir lag? Ich konnte nicht einmal Kompetenz als mildernden Umstand aufführen.

„Alles in Ordnung?“

Mit verzerrtem Gesicht steht der Meister auf, gestützt vom Zweiten.

„Ganz blöde Frage, Golem. Aber ich verstehe, was du meinst. Ich kann gehen, weit genug, um unsere Pflicht zu erfüllen. Danke übrigens für die Warnung, auch wenn sie zur Unzeit kam...“

Ich halte innerlich den Atem an, aber er kommentiert den Ansprechfehler des Zweiten nicht weiter. Eigentlich wäre es auch verwunderlich gewesen, wenn er sich nach dem Kampf gerade noch an diesen kurzen Aufruf erinnert hätte, aber mit nur ein wenig mehr Glück...verdammt! Er hätte es merken können! Mittlerweile ist mir völlig egal, ob er herausfindet, dass ich zu zweit in mir bin, ich will nur wieder die Kontrolle über meinen Körper zurück, und das erste, was ich tue, ist, ihn hier herauszuschaffen, wenn nötig mit Gewalt!

„Ihr macht euch, ihr macht euch! Hervorragend! Da kamen diese Fetensprenger, die ich gar nicht eingeladen hatte, völlig unerwartet durch die Wände...und obwohl ihr auch nur normale Gäste seid, werft ihr sie hinaus! Ja! Das mag man doch, wenn einem Arbeit abgenommen wird. Aber jetzt weiter, weiter! Das Finale wartet!“

Endugu...woher kommt seine Stimme? Es sind überhaupt keine Schinder in der Nähe! Diese engen Räume hallen viel zu sehr...und er spricht wohl auch deswegen absichtlich so laut...
Halt, ist das ein Huschen? Ein leises Wischen von Stoff auf Stein, wenn ich mich nicht total auf mein Hörvermögen konzentrieren würde, hätte ich es nicht bemerkt...was wohl, im Nachhinein bedacht, auch auf das Nahen der Gestalten zutrifft. Sie waren leise, eigentlich darf ich es dem Zweiten nicht verübeln, sie überhört zu haben; dem Meister sowieso nicht.
Aber Endugu! Er war an dieser Wand – schräg hinter meinem Körper, jetzt müsste er gerade an uns vorbeirennen, geschützt durch das Dunkel der vielen, vielen Schatten hier unten. Wenn der Zweite nur...gah! Das ist so frustrierend! Wir könnten ihn verfolgen, uns diesen kleinen Dreckskerl hier und jetzt packen und der Sache ein Ende bereiten...erneut kämpfe ich gegen die Kontrolle an, den Schleier aus Schweigen, aber ich komme...einfach...nicht...durch...erschöpft sinke ich in mich zurück. Das kann so nicht weitergehen...
Wobei, dass ich jetzt den Beweis habe, dass Endugu uns tatsächlich persönlich durch diese verdammten Räume führt und dabei offenbar verdammt genau weiß, wo man sich verstecken kann – logisch, wenn die Schinder von hier unten kommen, dann hatte er wohl tausende von Jahren, sich zurecht zu finden – dann bedeutet das, dass unsere beiden Sturköpfe wenigstens Recht haben.
Wenn unsere schamanische Nemesis damit beschäftigt ist, uns persönlich mit seinen Zurufen zu entnerven, dann kann er keine groß angelegt Falle planen, die bald auf uns warten wird. Dieser ganze Ort ist eine einzige Todesfalle, deswegen ist es noch nicht überdeutlich geworden, aber Endugu improvisiert hier konstant! Wir bedrängen ihn überdeutlich dadurch, dass wir ohne Pause voranstürmen...wenn die Dunklen Gestalten nicht auch ihn überrascht hätten, wäre dieser Raum abgesehen von den wohl schon seit Urzeiten vorhandenen Fallen völlig unverteidigt gewesen. Dass die in Schuss sind, zeigt wohl, dass die Schinder während ihrer langen Zeit hier unten wohl nur allzu gerne die Instandhaltung betrieben haben. Von den Fallen und sonst Nichts. Bis jetzt war auch keine niedrig genug angebracht, um eine der Puppen in Gefahr zu bringen...wohl aber welche in Bauchhöhe. Vielleicht funktionieren deswegen manche nicht.

Nach einer geradezu akrobatischen Aktion über die vielen Fallen hier drin, während der der Zweite einen wilden Tanzschritt nach dem anderen vollführte, um den Meister vor den ausgelösten Stachelkugeln aus allen Richtungen zu schützen, stehen wir wieder vor einem engen Gang. Unser Rücken ist deutlich eingedellt von den ganzen Einschlägen, die wir hinnehmen mussten, um den Menschen in unseren Armen zu schützen; die Methode war letztlich doch deutlich sicherer, als ihn selbst gehen zu lassen, da muss ich dem Zweiten ausnahmsweise zustimmen.
Direkt gegenüber ist ein Gang, der – wenn mich meine Kartenkünste nicht täuschen, die ich gerade zu entwickeln beginne, weil ich sonst Nichts zu tun habe – zurück in den ersten Raum dieses Stockwerks führt. Ergo haben wir einen völlig unnötigen Umweg in die Nebenkammern gemacht. Und der Mensch und der Kerl, der meinen Körper gestohlen hat, merken das nicht, weil der Zweite offenbar vor lauter Kämpfen nicht in der Lage ist, sich auf die Topographie zu konzentrieren.

Wenige Schritte weiter findet sich eine Treppe nach unten. Ich sehe dem Meister in die Augen, er dem Zweiten.

„Wie viel tiefer noch...“

Er hat deutlich Mühe, die Worte zu formen. Der Zweite hat davon abgesehen, die Wunden zu kontrollieren, die die Geister unzweifelhaft hinterlassen haben, also bin ich wieder von Unsicherheit geplagt, wie schlimm es um ihn steht. Mittlerweile sieht er aber dezidiert ungesund aus: Sein Gesicht ist aschfahl, Stirn und Wangen voller Schweißperlen, die Wand der Augenlosen hat er längst dem Giftmagier anvertraut, der sich bisher komplett nutzlos gezeigt hat hier unten. Ich mache mir ernsthafte Sorgen, ob er überhaupt noch fünf Minuten durchhält – wenn das hier noch zehn Stockwerke nach unten geht, kann er sich nur noch darüber freuen, dass ihm Niemand ein Grab zu schaufeln braucht, das hier dürfte tief genug sein.

„So tief, wie es sein muss. Du hältst durch?“

Ein tiefer Atemzug – und er hustet, sich krümmend. Der Zweite steht etwas unschlüssig da – hilf ihm! – aber bevor er sich entscheiden kann, kommt der Meister wieder in halbwegs gerade Stellung.

„Muss ich wohl, oder?“

Nur ein Nicken ist die Antwort meines Körpers. Komm schon, General! Ich reagiere viel zu kalt, dein Wohlergehen abgesehen vom puren Überleben ist mir zu egal, das muss dir auffallen!
Aber wir gehen weiter nach unten, und der Meister ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass ihm die Veränderung in mir auffallen würde...
 
:hy:

Ein neues Kapitel, voll Schmerz und voll Wut.
Der Zweite zeigt hier mehr Wahnsinn als Mut.
Der Golem, geplagt, verstehend, verstört -
wie schwer ist es doch, dass ihn niemand erhört.
Doch fast noch pünktlich - das Update ist gut!

Einen Rechtschreibfehler hätt' ich glatt überlesen,
wäre da nicht meine Schwester gewesen.
Drum lass' ich das Kritisieren hier lieber sein,
bleib' nur dabei, das Kapitel ist fein,
und verzichte auf seltsam-spekulative Thesen.

Seleya

Schlimme Nachwirkungen einer noch schlimmeren Prüfung... Bis nächste Woche hat sich der Reim-Drang hoffentlich wieder gelegt. ;)
 
So langsam versteht man das Verhalten des Zweiten, wenn man vom Gemetzel absieht. Muss ganz schön frustrierend sein.

dann kann er keine groß angelegt Falle planen - angelegte
 
Absolut hilflos sehe ich aus meinen eigenen Augen, was mein Körper tut, ich spüre jeden harmlosen Einschlag eines Schindermessers, jede Infernozunge, die viel zu knapp über die Stahlhaut gleitet, aber ich kann mich nicht ein Stückchen weiter zurücklehnen, ich kann nicht entscheiden, die Dellen an meinen Knöcheln zu ignorieren und stattdessen die Blasrohrschützen anzugreifen, weil ich denke, dass das sinnvoller ist...es ist ein absoluter Horror

...
Oh, wie ich verstehen kann, dass er dadurch komplett wahnsinnig geworden ist

Da könnte man sich jetzt fragen ob den Golem selbst auch dieses Schicksal ereilt und er komplett durchdreht :)

Schönes Update aber ehrlich gesagt vermisse ich die Dialoge mit dem zweiten etwas. Sonst wenn der Golem selbst denkt dann "hört" der zweite im Kopf das meist und redet mit ihm - andersrum scheint das aber ja nicht so zu sein. Ok, der zweite schottet sich bewusst ab, aber eigentlich sollte er sich doch auf den Kampf konzentrieren - also lass den gefälligst wieder reden :go:
 
Ihr dichtet so schön nur für mich, das macht mich ganz wuschig :D.

So wie das neuste Kapitel, das gefällt mir echt gut. Hab ich schon Sonntags geschrieben, ich war in Stimmung, das merkt man imho immer. Btw bekommst du deinen Wunsch, Jyro...zwar nicht die ganze Zeit über, aber ich musste trotzdem ständig die Schriftart zum Zweiten wechseln.

*ominöse Hinweise*
Ach, viel Spaß einfach :flame:.

Simon
 
Kapitel 52 – Brandmale

Mit einiger Mühe finden die Skelette den Weg nach unten. Der Meister kann die Stufen nicht mehr alleine navigieren; der Zweite trägt ihn. Meines Erachtens viel zu unsanft...etwas wie ein Krampf schüttelt mich. Der verzweifelte Versuch, etwas zu tun, erneut kläglich scheiternd, wie die vielen, vielen Male zuvor. Meine imaginären Muskeln zittern, unbeansprucht, obwohl ich sie bewegen möchte, sie nutzen um meinen rebellischen Körper in eine andere Richtung zu treiben, wenn nötig mit Gewalt die grausame Seele, die ihn mir genommen hat herauszureißen, den Zweiten in die Tiefen der Hölle zu prügeln. Es ist...eng hier drin.
Ich darf mich nicht irre machen; zumindest sobald wir hier draußen sind, muss der Meister etwas merken. Der Ausgang wird...hässlich werden, aber ich werde frei sein aus diesem Gefängnis!
Aber bedeutet das nicht gleichzeitig, dass ich den Zweiten erneut dazu verdamme, in diesem Zustand zu verharren? Kann ich das verantworten? Ist es nicht völlig selbstsüchtig, meine eigene Freiheit über sein eigenes Recht dazu zu stellen...zumal er weitaus länger als ich, und noch dazu völlig stumm, in mir eingesperrt war?
Der Drang, hieraus zu entkommen, übersteigt fast die Vernunft...aber darf der die Moral auch noch besiegen?
Nein! Das darf nicht geschehen, so schlimm es hier drin auch ist. Trotzdem...ich habe keinen Mund und muss schreien. Warum hat uns das Schicksal in diesen Raum gesperrt, in dem schlicht kein Platz für zwei ist?

Ein Gang spaltet sich auf...der Zweite entscheidet sich erneut anders als ich, der nach links gegangen wäre. Nach kurzer Zeit biegt der Weg nach links; also verfallen wir in das Muster, das die Stockwerke über uns schon hatten, ein Eingangsraum, danach vier größere, verbunden durch Gänge untereinander, und einer von diesen Räumen hat den Abgang in das nächste Untergeschoß angeschlossen...gleich öffnet sich wieder eine der Hallen vor uns, wir müssen uns durch Unmengen von Schindern, Schlangen, untoten Puppen und womöglich auch noch Dunklen Gestalten kämpfen...bis wir die nächste Treppe finden...wann wird es enden?
Der Gang endet an einem Gitter. Dahinter sehen wir nur eine Wand; das Licht ist schwach genug, um Nachtsicht zu ermöglichen. Überrascht wie ich bleibt der Zweite stehen und versucht, um die Ecken zu lugen; aber die Stäbe sind zu eng und unser Körper zu flexibel...

„Sackgasse, General. Kommando zurück.“

„Das gefällt mir nicht...wenn wir jetzt von hinten angegriffen werden, sitzen wir ganz übel in der Fall. Beeil dich hierher!“

Unsanft schubst der Zweite Skelette zur Seite, die im Weg stehen. Perplex gehe ich das Muster im Kopf erneut durch; wenn ich es recht bedenke, war aus den Augenwinkeln im Treppenraum auch ein Gitter zu sehen, das den Blick auf einen Gang dahinter freigab. Wobei die kleinen Vorkammern bisher völlig zugemauert waren mit nur einem Ausgang. Könnte das tatsächlich bedeuten, dass...

„Ich hoffe, ihr verlauft euch jetzt nicht – das Buffet ist doch ganz in der Nähe! Leider hat das Geld nicht mehr für ein paar Hinweisschilder erreicht, also beeilt euch, sonst ist Nichts mehr für euch übrig!“

Der Hexendoktor spielt weiter mit uns...aber wenn er Recht hat, dann sind wir unserem Ziel in der Tat nah, denn hier unten sieht es dezidiert anders aus als weiter oben. Wobei ich bezweifle, dass das „Buffet“ uns groß zusagen wird. Seine Stimme kam von...hinter mir, ergo hat er uns von der anderen Seite des Gitters zugerufen, das den Zweiten zum Umkehren zwang. Klar, er hat keine Probleme damit, durch die Stäbe zu flitzen.
Generell hat kein Schinder Probleme damit.
Himmel...sie könnten uns jederzeit in den Rücken fallen! Achtet der Zweite darauf? Sieh dich um, sieh dich öfter um! Aber die einzigen nicht nach vorne gerichteten Blicke fallen auf die Decke, die noch ein Stück niedriger hängt als weiter oben...und auch zur Seite schwenken sie öfter. Offenbar ist der Entführer meines Körpers ein wenig ratlos, was den Weg angeht.
Eine weitere Verzweigung. Links führt uns weiter weg vom Eingang, rechts dürfte, wenn ich die Entfernung richtig eingeschätzt habe – was der Fall ist, dessen bin ich mir sicher – der Gang sein, den ich schon durch das Sackgassengitter sah. Natürlich geht der Zweite nach rechts, was mir überhaupt nicht Recht ist...denn erstens erforschen wir nicht wirklich neues Terrain, zweitens war dort Endugu. Und wenn ich jetzt irgendwo sein will und, wichtiger, den Meister irgendwo sehen will, dann nicht in dessen Nähe.

„Golem, diese ganzen Abzweigungen machen mich komplett irre...wie sollen wir so vernünftig auf Angriffe von hinten achten? Ich...ich bekomme die Skelette nicht mehr genug koordiniert, dass sie komplexere Befehle befolgen. Wenn wir von hinten angegriffen werden, sind wir komplett hilflos.“

„Eine gute Idee, das laut auszusprechen, Meister. Wir müssen einfach weiter machen, wenn er uns nicht grundlos verhöhnt, sind wir bald am Ziel.“

Ein Seufzer, der zum Stöhnen wird, geht vom Meister aus.

„Kennst du dich wenigstens noch aus hier? Ich...kann nicht mehr auf den Weg achten. Bin froh, dass die Wände so erdrückend sind, sonst könnte ich nicht mehr geradeaus laufen.“

Der Zweite erstarrt. Ha. Wie ich vermutet hatte; er kennt sich nicht aus...

„Der Weg ist schon sehr verwirrend hier...“

Wir haben uns zum Meister umgedreht. Er runzelt die Stirn, etwas abwesend scheinend.

„In der Wurmgruft hast du dich doch auch nicht verlaufen...was ist hier anders?“

Meine Schultern zucken.

„Die war weniger verwinkelt, und das Licht hier unten verwirrt nicht. Ich gebe mein Bestes.“

Ein schwaches Nicken vom Meister, das ich schon gar nicht mehr mitbekomme. So schnell, dass der Meister uns kurz darauf zum langsamer Gehen mahnen muss, läuft der Zweite weiter ins Ungewisse.

Du hast hoffentlich aufgepasst, als ich dir das Kartenbilden gezeigt habe.

Für einen Moment bin ich erschrocken, als ich seine Stimme erneut in meinem Geist höre; aber ich fange mich schnell, da ich eigentlich nur auf diesen Moment gewartet habe.
Aha, in der Stunde der Not erkennst du doch, dass du alleine nicht weiter kommst. Wirst du mir von jetzt an generell zuhören?

Werd nicht überheblich da drinnen, dafür ist deine Position deutlich zu schlecht. Beantworte meine Frage, oder es geht dir schlecht.

Was könntest du mir tun? Ich antworte dir genau dann, wenn du bereit bist, wenigstens ein paar Worte mit mir zu wechseln.

Ich habe Besseres zu tun, als mir dein Geseier anzuhören. Das Stellen von Bedingungen ist nicht etwas, das du im Moment tun solltest. Du hörst von mir, hoffentlich hilft dir das hier, zur Vernunft zu kommen.

Was...
Plötzlich zerfließt das Bild vor meinen Augen, und ein anderes entsteht. Der Schinderdungeon wird nahtlos ersetzt durch eine komplett andere Umgebung.
Ich bewege mich durch ein Dorf, auf einer gepflasterten Straße voranschreitend. Links und rechts von mir sind kleinere Häuser, nicht besonders schön, aber sauber gebaut und oft frisch gestrichen. Den Menschen, die hier wohnen, scheint es gut zu gehen. Manche von ihnen, mit einfacher, aber gleichfalls sauberer Kleidung, sind kurz sichtbar; sobald sie mich aber erblicken, verschwinden sie, oft erbleichend, in Seitengassen und Türen.
Wieder bin ich nur Beobachter, kann meine Bewegungen nicht beeinflussen. Was...was ist das? Wo bin ich? Das Wetter ist schlecht, ich spüre...auf sehr seltsame Art und Weise...einen schneidenden Wind, viele Pfützen zeugen von häufigem Regen. Der Horizont wird von einer Mauer abgeschottet – offenbar ist das hier nicht nur ein Dorf, sondern eine größere Stadt...ich möchte den Kopf wenden, mich umblicken, aber es geht nicht. Wer auch immer diesen Körper führt, ist auf ein Ziel fixiert und weicht davon keinen Meter ab. Mitten auf der Straße schreite ich voran...als eine große Pfütze im Weg ist, gehe ich einfach hindurch.
Dampf steigt um mich herum auf, und ich spüre, wie ein freudloses Lächeln auf...meinem Gesicht...erscheint? Wie? Ich kann doch nicht...was geschieht hier...
Da bemerke ich, dass sich in dem klaren Wasser, die Straße ist völlig schlammlos – ungewohnt – mein Körper spiegelt, wie ich gerade so sehen kann. Eine eiserne Faust packt mein imaginäres Herz.
Mein Kopf ist ein schwarzer Metallschädel, umgeben von gemächlich züngelnden Flammen, deren Färbung so strukturiert ist, dass sich weißglühende Augenbrauen und Lippen formen. So kann ich lächeln. Über den Knochen meiner Brust zieht sich schwarzer Ton, der – nutzloserweise – gewaltige Muskeln und breite Schultern formt. Meine Finger sind Klauen, um deren Spitzen sich ebenfalls kleine Feuerzungen winden, im Rhythmus des Windes flackernd.
Ich kenne diese Form, diesen Körper.
Die geistige Gestalt des Zweiten. Mein dunkles Spiegelbild. Das heißt...Himmel...ich sehe, was er einst erlebt hat. Er muss mir diese Erinnerung aufgezwungen haben...wozu wird sie führen? Eine schlimme Vorahnung erfüllt mich.
Vor einem bestimmten Haus hält der Zweite an, sich präzise auf der Hacke zu dessen Fassade umdrehend. Kurz wandert sein Blick nach oben, sicherstellend, dass er richtig ist; dieses Gebäude ist ein Stockwerk höher als die anderen und ein Stück schöner, mit Ornamenten über der Tür...ein wohlhabender Bürger wohnt hier.
Wir treten vor die Tür. Nein, geh da nicht rein...ich will nicht sehen, was darin passieren wird, da bin ich mir ganz sicher...aber wie in der wirklichen Welt kann ich nicht beeinflussen, was mein Körper tut, am allerwenigsten was dieser hier tut. Ich bin absolut machtlos, ein reiner Beobachter, und mit jeder Handlung des Zweiten steigt mein Terror mehr an.
Flammende Stachelknöchel klopfen laut an das Holz. Mein hervorragendes Hörvermögen trägt angsterfülltes Flüstern an mein Ohr; wir werden beobachtet. Wieder spüre ich das paradox kalte Grinsen in dem flammenden Gesicht; beobachtet zu werden ist Sinn und Zweck der Sache...
Die Tür geht auf, geschwärzt und gesplittert, wo Feuer und Dornen das Holz verunstalteten. Ein älterer Mann in simpler Robe öffnet; sein Blick erwartet einen etwas größeren Besucher, aber als seine Augen nach unten wandern, weicht sofort sämtliches Blut aus seinem Gesicht.

„Ich habe eine Nachricht vom Herrn des Hauses zu überbringen.“

Die bekannte Stimme, laut von meinem Körper ausgehend, jagt mir kalte Schauer über den Rücken; mit ungeahnter Kraft schlägt der weißhaarige Alte die Tür vor uns zu, sodass Putz von der Wand bröckelt.

„Ts, ts...Manieren haben die Leute hier...“

Ein Rasiermesserhand wandert in mein Blickfeld und legt sich geradezu sanft auf die Metallplatte, aus der der Türknauf ragt. Plötzlich lodern um die Finger Feuer auf, graben sich in Sekundenschnelle in das Holz und lösen den Schließmechanismus mühelos aus seiner Befestigung. Mit einem Reißen aus dem Handgelenk schleudert der Zweite ihn zu Boden und drischt mit der anderen Hand gegen die Tür; sie kracht gegen die Wand und aus ihren Angeln. Vor uns rennt der alte Mann, noch nicht weit gekommen, weil stolpernd, aus voller Kehle brüllend.

„Der Golem...Herrin, er ist gekommen! Lauft! Lauft um euer Leb...“

Ein Tentakel um den Hals schneidet ihm das Wort ab. Ich spüre, wie seine Kehle unter zu großem Druck zerquetscht wird...der Zweite hat nur den Arm ausgestreckt, ein dünner Strom Tons ist nach vorn geschossen und hat in blendender Geschwindigkeit den Flüchtenden erreicht. Er wird von den Füßen gerissen, als der Zweite den Arm wie eine Angel nach hinten wirft, und hängt plötzlich mit dem Rücken zu uns direkt vor meinem Gesicht.

„Ich muss schon sagen, wie man hier empfangen wird...deine Herrin sollte dich herauswerfen. Gut, dass ich ihr die Arbeit abnehmen kann, nicht?“

Nein...
Mein rechter Arm schnellt vor, die Finger zur Klaue gekrümmt, und zerfetzt seinen Rücken, als wäre er aus Papier. Der Zweite fährt herum, zieht dabei den Tontentakel so schnell zurück, dass das Genick seines Opfers sauber bricht, und wirft die Leiche weit bis auf die Straße hinaus, wobei sie einen langen Blutstrom bis zur Türschwelle hinterlässt.
Ein kurzes Aufflammen von Feuer um die besudelte Hand brennt sie sauber. Absoluter Horror erfüllt mich. So...grausam...und Himmel, das war nur der Anfang...ich will hier raus! Ich will diese Erinnerungen nicht sehen, nein, bitte nicht...wie konnte er das nur tun...
Gnadenlos bleibt das Bild erhalten, so gnadenlos, wie der Zweite voranschreitet. Kurz bleibt er nur stehen, lauscht, wieder das eiskalte Grinsen, dann steigt er knarzende Treppenstufen nach oben. Unnötig lange lässt er sich dafür Zeit, wohl wissen, dass dies hier der einzige Weg nach unten ist...und wer auch immer oben auf uns wartet, genau hört, wie er näher kommt. Unaufhaltsam.
Die Tür zum Schlafzimmer ist geschlossen, dahinter steht ein schwerer Gegenstand, der uns Eintritt verwehrt. Hoffentlich konnten die Leute dahinter mittlerweile durch das Fenster fliehen! ...eine nutzlose Hoffnung, wie ich ganz genau weiß...der Zweite würde mir diese Erinnerung nicht zeigen, wenn er sich darin blamiert hätte...
Eine bläuliche, spitze, völlig bewegungslose Flamme erscheint über seinem rechten Zeigefinger. Er richtet ihn auf die Befestigung der oberen Türangel; das dünne Holz der Tür zerfällt nahezu sofort zu Asche. Langsam lässt er ihn um die Metallbefestigung wandern, genüsslich den Widerstand wegbrennend, sich seiner Sache absolut sicher; seine Opfer werden ihm nicht entkommen, und er lässt ihnen Zeit, viel Zeit, bis er ihr Ende herbeiführt.
Endlich ist die erste Angel durchtrennt. Die zweite beginnt, gelöst zu werden...die Flamme frisst sich vor. Durch das Zischen hindurch höre ich trotzdem, was im Raum dahinter vor sich geht...
Ein Kind schluchzt.
Nein! NEIN NEIN NEIN!
Die Tür fällt. Verkehrt herum öffnet der Zweite sie langsam; dahinter steht eine Kleidertruhe.

„Klopf, Klopf...ich hoffe, ich überrasche Euch nicht in einer unangenehmen Situation, meine Dame...“

Zitternd sitzt eine junge, hübsche Frau auf einem Ehebett, zwei Kinder, ein Mädchen und ein älterer Junge eng umklammernd. Ihr Gesicht ist von Tränen überströmt.

„Bitte...bitte, nimm mich, aber tu meinen Kindern Nichts an...“

Der Raum hat nur ein Fenster; es ist sogar für die Kinder zu klein. Was der Zweite offenbar wusste. Oh Himmel, bitte...
Kopfschüttelnd steige ich über das Hindernis. Mein Zeigefinger hebt sich mahnend; die Stichflamme brennt immer noch daran.

„Also wirklich, dass immer das Schlimmste angenommen wird. Wisst Ihr, mein Meister hasst diese Vorurteile. Ständig heißt es, die bösen Nekromanten, die Brunnenvergifter, die Schwarzkünstler...was haben sie denn getan, um diesen Ruf zu verdienen?“

Sie schluchzt laut auf.
Der Zweite wandert langsam näher.

„Wirklich, ich verstehe das nicht. Der Meister will offensichtlich nur das Beste für Alle, würde er sich sonst derart aufopfern, um dafür zu sorgen, dass Recht und Ordnung eingehalten werden?“

Wir gehen an der Frau vorbei, die seit fast einer Minute keinen Atemzug mehr getan hat; die Kinder weinen hemmungslos. Der Zweite stellt sich an das Fenster und verschränkt die Arme hinter dem Rücken. Draußen liegt die Leiche des Dieners; das Lächeln ist diesmal überhaupt nicht kalt...

„Wisst Ihr, mir geht es doch nicht anders als Euch. Wir sind alle nur Diener eines höheren Herren, und sogar des gleichen. Der Unterschied ist nur: Ich bin mir dessen absolut bewusst und würde niemals – kann nicht – seine Autorität in Frage stellen. Und ich habe auch keinerlei Anreiz dazu; er hat mich ganz allein zu dem gemacht, der ich bin. Ich könnte ein willenloser Diener sein, aber er hat mir das Geschenk der Intelligenz gegeben...und ihre Bürde. Euch dagegen gibt er das Geschenk der Freiheit – in gewissen Grenzen – und was tut ihr damit?

Ich höre eindeutig, wie sich die Familie vom Bett erhoben hat; die Kinder schluchzen besonders laut, die Frau hofft offenbar, dass ihre Schritte so übertönt werden. Himmel, lass nur mich das hören, der Zweite ist zu beschäftigt mit seinem Monolog...
Ohne hinzusehen, hebt er den Arm nach hinten; ein gewaltiger Feuerstoß geht daraus hervor, wie ich geradezu instinktiv spüre, und setzt wohl den gesamten Türrahmen in Flammen. Vielstimmiges Kreischen ertönt.

„Dageblieben, wenn ich rede. Setzt Euch hin.“

Das Knistern des beginnenden Brandes untermalt von nun an Alles, dazu die erstickten Weinlaute vom Bett her.

„Also, wo war ich vor dieser rüden Unterbrechung? Genau, die Freiheit. Nichts weiter als Treue verlangt der Meister für die ganzen Vorzüge, die er euch bietet – eine einfach zu erfüllende Forderung – und dennoch, aus völlig unerfindlichen Gründen, hat Euer Mann beschlossen, zusammen mit ein paar Anderen ein Attentat zu planen. Den Meister. Ermorden. Könnt Ihr Euch so etwas vorstellen? Ich kann es nicht. Der Meister auch nicht. Was treibt einen Menschen dazu, etwas derart Wahnsinniges zu tun?“

Wir drehen uns zum Bett um. Dicker Rauch hängt in der Luft, das Feuer hat sich auf die Wände ausgebreitet. Die Frau hält den Kindern Laken vor die Gesichter; sie selbst hustet ständig, ihre Augen sind noch geröteter als zuvor.

„Leider hat sich Euer Mann dazu entschieden, keine genaueren Hintergründe preis zu geben. Jammerschade. Offenbar ist ihm das Bewahren gewissen Geheimnisse wichtiger als das Wohlergehen seiner Familie. Noch ist natürlich Nichts völlig entschieden – dafür ist der Meister zu gütig – aber ein gewisses Exempel sollte dennoch statuiert werden, findet Ihr nicht?“

Die Frau lässt sich zu Boden fallen, auf die Knie, Hände ringend.

„Bitte...bitte, ich weiß, mein Mann hat falsch gehandelt, ich habe versucht, ihn davon abzuhalten, aber er wollte nicht hören...ich...ich bin auch schuld! Ja, ich nehme seine Schuld auch auf mich! Bestrafe mich dafür...aber bitte, bitte, die Kinder haben Nichts damit zu tun, sie wussten Nichts, verschone sie...“

Sie kriecht auf den Zweiten zu; er hebt eine Augenbraue. Ohne Rücksicht darauf, dass sein Bein brennt, umklammert sie es. Ihre Hände verschmoren.

„Bitte...bitte...nicht meine Kinder...“

Das Feuer um mein Bein geht aus. Meine Hand senkt sich nach unten. Packt den Kopf der Frau; die Klingenfinger schneiden in ihre Haut, sie schreit auf, als der Zweite sie nach oben zieht, in eine kauernde Stellung unter seinem Gesicht. Sie wäre gleich groß wie er, aber er blickt absichtlich auf sie herab.

„Beeindruckend...dumm. Denkt Ihr, Ihr würdet ein besseres Signal an Eueren Mann schicken, dass mein Meister es ernst meint, als Euere Tochter...oder Euer Sohn? Nein. denke ich zumindest nicht.“

Sie bringt keinen Ton heraus, ihr Gesicht verzerrt in eine Grimasse der Angst, Verzweiflung und...wilden Hoffnung?

„Aber eine durchaus bemerkenswerte Hingabe. Dafür bin ich zu einem Zugeständnis bereit. Ihr dürft entscheiden, welches Euerer Kinder eine Nachricht an den Meister senden darf.“

„Nein!“

Ihr Schrei ist nicht von dieser Welt. Ich wünschte, ich wäre es auch nicht. Das ist so unglaublich schrecklich...das kann er nicht ernst meinen...oh Himmel, das kann er nicht...
Langsam geht der Zweite auf das Bett zu, auf dem die beiden Kinder husten. Die Decke des Raumes brennt längst...ruhig setze ich mich zwischen die Geschwister.

„Na? Ich würde mich beeilen – so eine Rauchvergiftung kann schnell fatal werden...“

Sie kniet am Boden, ihr Gesicht eine Maske puren Terrors. In ihrem rußigen Gesicht hinterlassen Tränen unregelmäßige Spuren. Ihre Hände sind hilflos verkrümmt an ihrer Seite; leer wandert ihr Blick zwischen ihrer Kinder hin und her.

„...und wir wollen doch nicht, dass ein deutlicheres Signal gesendet wird, als unbedingt sein muss, oder?“

Ein unartikulierter Schrei verlässt den Mund der Mutter. Mit absolut überraschender Geschwindigkeit springt sie auf und rennt auf mich zu; auch der Zweite stutzt kurz. Ihre verbrannten Hände sind ähnliche Klauen wie seine; Mord steht in ihren Augen. Sie erreicht uns...

„Du Monster...!“

Mein Arm fängt ihren auf, als sie zuschlagen will. Ihre zweite Hand krallt sich in die linke Augenhöhle meines Schädels, den Blick „aus“ ihr behindernd. Sie brüllt auf, als ihr Fleisch weiter röstet.

„Also wirklich.“

Die freie Hand des Zweiten wischt unter ihrem Kinn hindurch; ich sehe nur noch das Ende der Bewegung.
Heißes Blut spritzt auf noch heißeres Feuer, kein Tropfen dringt zum Ton darunter durch, als der Lebenssaft ihre Kehle verlässt.

„Jetzt muss ich mich doch selbst entscheiden...“

Die Kinder schreien auf, als ihre Mutter vor ihren Augen stirbt. Oh Himmel...wie konnte er nur...es wird immer schlimmer, ich will das nicht mehr sehen, ich will...aber es ist bereits geschehen, ich kann Nichts dagegen tun, diese Gräueltat hat sich genau so abgespielt und jede einzelne Sekunde davon wird mir gezeigt werden, bis der Zweite beschließt, dass ich genug gesehen habe.

„Hm...“

Ein Blutstropfen landet auf dem Kopf des Jungen, als der Zweite seine Klaue über seinen Kopf hält; er hat sie bewusst nicht durch Feuer gereinigt. Gleich darauf fällt ein zweiter auf die Stirn des Mädchens.
Der Rauch wird immer dichter. Die Hand der Zweiten wandert immer schneller hin und her; die Kinder sind stocksteif, der Schock hat sie fest im Griff, nicht einmal Tränen rinnen aus ihren Augen, sie können nur ihrem Tod folgen, der über ihnen schwebt.
Da senkt der Zweite langsam sein Fingerskalpell zu dem Mädchen herab...ich will das nicht sehen ich will nicht ich will nicht...
Der Finger hält inne.

„Ach, was solls. Vielleicht sendet sie ja doch ein ausreichendes Signal. Bleibt brav, ihr zwei – sonst kommt der schwarze Mann und holt euch auch...“

Als würde ich nach langer Zeit wieder atmen können, löst sich ein enges Band um meine Brust, das sie seit gefühlten Ewigkeiten zerquetscht hatte. Er hat es nicht getan...

„...erinnert euch immer daran, wenn ihr in den Spiegel seht.“

Er legt den regungslosen Kindern, die nur ganz leicht zurückzucken bei seiner Berührung, nacheinander trügerisch sanft die Hand an die Wange – und entzündet sie für einen kurzen, sehr heißen Augenblick. Entsetzen packt mich...diese Verbrennungen...sie werden ihr Leben lang Narben tragen...
Während der ganzen Zeit war mein Griff um den Arm der Frauenleiche gelegt, jetzt hebt der Zweite sie hoch, trägt sie wenige Zentimeter über dem Boden zum Fenster. Seine freie Hand ballt sich. Das Glas splittert. Der Rahmen landet auf der Straße. Die Öffnung ist deutlich größer als sie es gewesen wäre, wenn es nur aufgemacht worden wäre...
Geradezu sanft schlingt der Zweite zwei Tentakel um Hals und Beine der Mutter, bugsiert sie mit den Füßen voran aus dem Raum und bis hinunter auf die Straße; ganz reicht das Material nicht aus, also lässt er sie letztlich doch fallen. Sein nahezu blankes Skelett passt problemlos durch die Öffnung, er springt zu Boden, mit einem lauten Geräusch von Metall auf Stein landend. Ich spüre, dass eher der Stein nachgeben würde als das Material seiner Fußknochen. Der Ton sammelt sich wieder. Nachdem der Zweite die Leiche in seine Arme genommen hat, als wäre sie eine Braut, die er über die Schwelle tragen müsste, wendet er unseren Blick nach oben, zum Fenster. Es ist recht hoch...Himmel, werden die Kinder den Sprung herunter überleben?
Kümmert es den Zweiten? Er zögert. Dicke, schwarze Rauchwolken schlagen aus dem Eingang. Tiefste Trauer und unbändige Wut erfüllen mich; warum wendet er sich nicht ab? Warum beendet er nicht endlich diese grauenhafte Folter für meinen Geist?
Da windet sich ein Tontentakel von seinem Bein los. Er packt die Leiche des Dieners, die immer noch unberührt mitten auf der Straße liegt, am Knöchel, und schleift sie über den Boden...warum, warum das?
Als der Zweite sich wieder abwendet von dem brennenden Haus hinter ihm und mit seiner grausigen Trophäe in den Händen die Straße, die wir gekommen sind, wieder zurückgeht, verschwimmt das Bild vor meinen Augen...und wird wieder zum Interieur des Schinderdungeons.
Wir sind allenfalls drei Schritte gegangen, seit die Vision seiner Erinnerung begonnen hat.

Also? Vorerst genug gesehen? Ich habe deutlich gemerkt, dass dir das nicht gefallen hat. Zeig mir, was du über den Grundriss dieses Stockwerks hier unten schon weißt, oder du siehst mehr. Wo das herkam, ist noch viel mehr.

Du Monster! Du verdammter Bastard! Wie konntest du das tun...

Sei still, du Schwächling. Gib mir, was ich will, oder leide weiter.

Mein Geist verkrampft sich geradezu in hilflosem, glühenden Zorn. Dieser...dieser...ich darf ihm nicht helfen, ich muss dem Meister die Augen öffnen, was hier vor sich geht!

Vergiss das sofort wieder. Wenn du dich stur zeigst, kannst du noch ein paar Stunden lustige Szenen aus meiner Vergangenheit genießen – und wir werden ein paar Male im Kreis rennen derweil. Der Meister ist viel zu weggetreten im Moment, um etwas zu merken...und während wir unsere Zeit verschwenden, weil du unkooperativ bist, kann Endugu in aller Ruhe für uns vorbereiten, was er will. Dann ist deine Starrköpfigkeit daran schuld, dass wir alle verrecken.

Wie diese Frau? Wie der alte Mann? Dessen Leiche du auch noch geschändet hat am Schluss...?
Moment...
Warum hat er das getan? Dass der Tote anfangs mitten auf der Straße lag, eine wunderbar gerade Blutspur hinterlassend, war offenbar genau geplant. Warum hat der Zweite sein grauenvolles Kunstwerk zerstört? Mit äußerster Anstrengung verberge ich meine rasenden Gedanken vor ihm, als auf einmal Dinge Sinn ergeben zu beginnen.
Er hat die Leiche unter das Fenster gelegt.
Wenn die Kinder heraussprängen, würden sie genau darauf landen. Grauenhaft, abscheulich – aber...weich.
Er hat sie mehr als nur bewusst verschont. Er hat ihr Leben gerettet...natürlich hat er sie auch selbst in Todesgefahr gebracht, aber er hat so subtil wie möglich dafür gesorgt, dass sie überleben.
Es ist eine Winzigkeit, eine lächerliche Geste im Vergleich zu dem, was er getan hat...aber sie schafft es, eine winzige Bresche in die Wand aus absolutem Hass zu schlagen, die mich im Moment vom Zweiten trennt. Und durch diese Bresche dringt ein Windhauch von Vernunft.
Der Zweite, so Leid mir das tut, und so sehr es schmerzt, hat Recht. Es bringt Nichts, wenn ich mich hier sperre, ich muss mich fügen, sonst fällt Alles auf den Meister zurück. Es ist in seinem Interesse, wenn ich ihnen beiden helfe...
Ich gebe die Karte, die ich mir im Geiste gezeichnet habe, frei.

Geht doch. Jetzt zurück in deine...

Du redest ab sofort mit mir. Im Interesse des Meisters!
Ich überflute ihn, zusammen mit dem Bild der Umgebung, mit Erinnerungsfetzen, die zeigen, wie ich ihm hätte sagen können, wo Endugu war, dass die Geister angriffen und die ganzen anderen kleinen Situationen, in den er meine Hilfe und meinen Rat wirklich hätte brauchen können.

Hm...

Das gleiche „Hm...“, das er benutzt hat, bevor er die Kinder entstellte...und sie verschonte.

Wenn ich auch nur einen Versuch bemerke, die Kontrolle zu übernehmen, dann tauchst du nie wieder aus meinen Erinnerungen auf. Eine Warnung.

Der letzte Gedanke in dieser Angelegenheit ist nicht gedacht...

Hast. Du. Mich. Verstanden.

...ja.

Fein, dann versorg mich mit deinen guten Ratschlägen. Und Nichts mehr.

Ich bin ihm gegenüber still, aber in mir brodelt es. Er wird dafür zahlen, was er getan hat. Das Gefängnis in mir ist noch zu gut für ihn, er sollte auf ewig in den Feuern der Hölle schmoren...oh, meine Zeit wird kommen, wie seine kam, und er wird es bereuen, mir diese Bilder gezeigt zu haben...
 
Besten Dank, mir war eh schon schlecht.

Mir würde zwar noch ein wenig mehr dazu einfallen, aber ich habe gerade keine Lust, das noch auszuformulieren.
 
hmm, wenn ich bedenke das der zweite zu Anfang nicht mal zugeben/erkennen wollte das ein Golem durchaus eine Art Ich hat.. dann ist die Geschichte aus seiner Vergangenheit natürlich bemerkenswert.
Und endlich gibt's ein paar Details zu der fünften Golemform :)
Zum Inhalt der "Folter" sag ich mal nix weiter.

Leider hat das Geld nicht mehr für ein paar Hinweisschilder erreicht
-> gereicht

wohl wissen,
-> wissend

Bewahren gewissen Geheimnisse wichtiger
-> gewisser

Die Hand der Zweiten wandert
-> des
 
Du hast auch schon vorher deutlich gemacht, dass der Zweite nicht die netteste Person ist. Auf die breitgetretene Fassung davon hätte ich auch gut verzichten können, aber hinterher ist man immer schlauer.
 
Hat euch das jetzt so geschockt Ô.o?

Ich weiß, dass das womöglich mein brutalstes Kapitel überhaupt war...wenns euch zu viel war, kann ich natürlich in Zukunft weniger davon bringen. Wobei ichs im Moment schlicht notwendig fand, zu zementieren, dass der Zweite nicht NUR ein wenig missverstanden ist, was ihr mir in letzter Zeit so an Eindruck gegeben habt ;).

Simon
 
Hallo :hy:

Dann mal etwas weniger kurz angebunden: "Geschockt" - nein, das trifft es nicht. "Schocken" würde ich in diesem Kontext nicht verwenden. Ich hoffe mal, hier für jeden Leser sprechen zu können, wenn ich behaupte, dass wir noch zwischen "wirklich wichtig" und "nicht wichtig" unterschieden können, und ein Schock passt nur zur ersten Kategorie.
Aber es hat schon seinen Grund, dass ich keine Horrorfilme gucke / Horrorromane lese - ich mag es nicht, daher schaue ich es mir nicht an / lese so was nicht.

Um noch mal deutlich zu sagen, was mich stört: Mir ist massiv sauer aufgestoßen, dass du Gewaltdarstellungen derartig zelebrierst. Mir, und das ist eine rein persönliche Meinung, drängte sich der Eindruck auf, die Darstellungen verkämen schon fast zum Selbstzweck. Wobei sich meine Meinung ausschließlich auf den Anfang und auf die Anfänge der Erinnerungs-Episode stützt, den Rest habe ich nur noch grob / gröbst überflogen.
Daher auch der Verzicht auf eine Ansammlung von sprachlichen Auffälligkeiten, falls denn vorhanden - ich hatte nicht vor, noch einmal in dieses Kapitel hineinzusehen.

Ich halte nichts von exzessiver Brutalität, in egal welcher Form, das schließt auch "Triviales", wie Geschichten, mit ein. Bevor "Warmduscher" angemerkt wird - da stehe ich auch zu, kein Problem. Es gibt genug große, gute, spannende Geschichten und Werke, die ohne billige Splatter-Effekte auskommen und vielleicht auch gerade deshalb großen Erfolg haben. Du hast vermutlich nicht vor, dich mit dem Golem um den Literatur-Nobelpreis zu bemühen, daher kann dir das herzlich egal sein - ich wollte nur zu Protokoll geben, dass ich deine Geschichte durchaus lesenswert finde, mir die Charaktere teils durchaus symphatisch sind (wenn du auch meist die Entwicklungen und Figuren spiegelverkehrt zu meinen Einschätzungen zeichnest), ich nur vom letzten Kapitel massiv enttäuscht war.
Du hast schon oft genug gezeigt, dass du mit Worten jonglieren kannst und Spannung in Szenen hauchen kannst, ohne auf derartige Schauer-Effekte zurückgreifen zu müssen. Von diesem Standpunkt aus war es also unnötig. Und wenn es dir nur darum geht, die Brutalität des Zweiten zu unterstreichen, dann bist du meiner Ansicht nach ein klein wenig über das Ziel herausgeschossen.
Ich habe einmal angemerkt, dass ich die Figur des Zweiten gut finde. Das mag eine persönliche Macke sein, zweidimensionale Charaktere sind nun einmal recht langweilig und gerade ein "dunkler" Charakter bietet viel Platz zur Entwicklung. Man verzeihe mir die naheliegenden Beispiele, wenn ich nur aus der Sci-Fi-, Fantasy- bzw. Computerspielecke argumentiere: Darth Vader, das Phantom der Oper, Sarevok aus Baldur's Gate, ein bisschen auch good old Dracula aus dem Originalroman - alles Mörder, den Geschichten nach. Formal ist der Zweite da nicht anders. Und dennoch ist es die Darstellung, die hier für mich den Unterschied macht - das reine Wissen um die Tatsachen gegen die zelebrierte Ausschmückung, die notwendige Charakterisierung gegen die unnötige Verstrickung in Verwerflichem.

Zusammengefasst: Es ist bedauerlich, dass hier, um aufkeimende Vermutungen zum Thema "der Zweite verweichlicht / wird zu lustig" im Keime zu ersticken, zu derart drastischen Maßnahmen gegriffen werden musste. Ich habe mich gefreut, den Zweiten endlich "in Aktion" zu erleben, und denke, dass dies genug Möglichkeiten bieten sollte, den Charakter entsprechend zu formen, zu gestalten, darzustellen - die folgenden Ausführungen haben diesem Bild gründlich geschadet.

Und die Ankündigung, dieses Kapitel hätte dir persönlich gut gefallen, macht die Sache nicht besser.

Seleya

Edit: Tarantino. Laut Wikipedia kenne ich zumindest einen Film der Marke "Ungenannte Drehbuchmitarbeit" von ihm - und eine recht ausführliche Beschreibung zu Kill Bill 1/2. Zwar ist der Titel der Filme ein wirklich nettes Wortspiel, aber die Beschreibung hat für mich gereicht, um auf das Ansehen der Filme zu verzichten.
Back to Topic, um nicht missverstanden zu werden: Ich habe nicht verlangt, verlange nicht und werde auch nicht verlangen, dass irgendwelche Details oder gar ganze Kapitel meinem Geschmack angepasst werden. Ich betone lediglich, dass das vorliegende Kapitel meinem Geschmack ganz und gar nicht entspricht, dass ich eine andere Entwicklung / Charakterisierung vorgezogen hätte - und dass ich, so wie ich dir sämtliche Freiheiten bei der Gestaltung deiner Geschichte zugestehe, für mich die Freiheit in Anspruch nehme, aus dem Vorliegenden meine Konsequenzen zu ziehen, sei es nun in Form einer ehrlich-ausführlichen Meinungsäußerung wie hier, sei es im Verzicht auf das weitere Lesen.

Edit^2: Interessanter Gedankengang, was die Zukunft der Kinder angeht.

Edit^3: Moment, die Puppenexplosion und die Leiden des jungen Meisters (sorry, der musste sein...) sind eine ganz andere Sache.
Vielleicht war "Brutalität" der falsche Ausdruck, sprechen wir lieber von "Sadismus". Trifft vielleicht eher das, was ich meine. Es besteht auch ein Unterschied zwischen dem Wirken eines Tornados und der Explosion einer Autobombe, auch wenn die entsprechenden Opfer in beiden Fällen tot sind.
Ekelhaft und böse, der Schinderdschungel - meinetwegen. Passt ja auch. Aber das aufgeführte detailreiche Folterbeispiel geht mir entschieden zu weit. Wenn ich Abgründe der menschlichen Seele sehen will, sehe ich mir die Nachrichten an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe gesagt, dass mir das Kapitel gefallen hat, weil dem so war. Ich habe das wirklich GERN geschrieben. Eigentlich hab ich auch schon länger auf so eine Gelegenheit gewartet; der Schinderdungeon sollte so richtig böse und ekelhaft werden, weil das genau so ist, wie er im Spiel ist. Das hat so nicht geklappt - es geht ein wenig unter, dass der Meister die ziemliche Pein hat, da der Golem gerade äußerst mit sich selbst beschäftigt ist. In der recht expliziten Darstellung der Puppenexplosion (auf die ich mich AUCH lange gefreut habe) schimmert das ein wenig durch.

Möglich, dass sich das ein wenig aufgestaut hat. Ich bin letztlich halt doch ein Killerspielspieler, der sich an herumfliegenden Leichenteilen ergötzen kann, die Animation und das Geräusch machen 50% davon aus, warum ich CE so liebe als Skill.

Was übrigens nicht bedeutet, dass ich gerne Horrorfilme sehe. Die sind mir nämlich meist viel zu plump; ich sehe mich gelegentlich gerne als Ästhet. Deswegen liebe ich Tarantinos Filme, ich weiß nicht, wie weitläufig die bekannt sind, aber seine ebenfalls definitiv künstlerische Nutzung von Gewalt sagt mir einfach unglaublich zu.

Um ganz ehrlich zu sein: Ich möchte eigentlich auch nicht von einem ähnlichen Stil in Schreibform absehen, wenn denn einmal eine Szene ansteht, die ein wenig Blut vertragen kann, und vielleicht auch ein wenig mehr, als dem Durchschnittsmenschen gefällt. Tarantino ist ja auch nicht Jedermanns Sache. Ich bin da ein wenig unentschlossen gerade - ich meine, ich schreibe das prinzipiell für EUCH, nicht für mich. Aber ich fürchte halt, wenn ich etwas ändere, nur, weil ich denke, dass es "zu viel" für die Leser sein könnte, tue ich denen letztlich keinen Gefallen, weil ich grundsätzlich an meine erste Vision eines Kapitels glaube und eigentlich nie im Nachhinein etwas ändere oder groß von dem abweiche, was mir spontan für jeden Satz einfällt.

Auf jeden Fall tut es mir aber weh, dass dir das Kapitel in dem Maße überhaupt nicht gefallen hat, weil das überhaupt nicht sein soll. Ist immerhin das FUN, Art & Story-Forum.

Was sagen Andere dazu?

Simon
 
Dann melde ich mich auch mal:
Ich fand den Grad der dargestellten Grausamkeit okay. Wenn Schinder, Gefallene oder sonstige Gegner buchstäblich auseinandergenommen werden, ist die Gewalt gegen menschliche Wesen nur eine weitere Facette im Gesamtbild des Zweiten. Das Schrecklichste passierte eigentlich im Kopf der Leser, welche beim Mitbangen vielleicht sogar noch Schlimmeres befürchteten.
Wobei ich eigentlich schon folgendes loswerden wollte, bevor die Kommentare zum Zweiten gepostet wurden: die "Barmherzigkeit" den Kindern gegenüber ist eigentlich gar keine. Ohne Mutter (und in allernächster Zukunft auch ohne Vater) haben die zwei eine ausgeprochen düstere, womöglich kurze Zukunft vor sich, zumal man in Sanctuario nicht von einem Sozialsystem mit netten Waisenhäusern ausgehen kann. Natürlich wäre es ein literarischer Fauxpas gewesen, wenn der Zweite ihnen einen schnellen (gnädigen?) Tod bereitet hätte. Aber es will wohl auch keiner hier, dass ein realistischer weiterer Lebensweg der Kinder gezeichnet würde.

Worüber ich mir eher Gedanken mache: der "Erste" (näher betrachtet ist er sogar der Zweite) ist ganz schön wechselhaft. Gerade eben noch voll Mitgefühl für den armen Zweiten und seine Zeit im "Gefängnis" und jetzt rachelüsterner denn je. Wenn das mal gut geht...
Ich wollte damit andeuten: der Erste sollte mal ein weniger gefühlsduselig sein, inzwischen könnte er ruhig ein wenig abgebrühter denken. Auch wenn er noch jung an Tagen ist - er hat doch schon recht vieles miterleben müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
mich hätte es eher gewundert, wenn das ganze anders dargestellt worden wäre...

solche grausamkeiten passen zu dem zweiten, ich mag die beschreibung. Ich wäre eher enttäuscht gewesen, wenn das ganze milder abgelaufen wäre ;)

bin ja auch kein fan von zu viel grausamkeit, aber wenn es so gut passt wie hier, dann muss das schon sein imo :D
 
@TomGreen: der General selbst war doch auch ein Waise und lebte bei Atma in einer Art Waisenhaus in Lut Gohlein - also mal das für die Kinder doch nicht schlimmer als es ist, das könnten die Helden für Diablo3 werden ;)

Ok, zum Thema: Das ganze klingt auf den ersten Blick glaube ich saditischer als es wirklich ist (ich will das nicht schönreden, es ist brutal) - denn die Andeutungen die es vorher (ganz am Anfang) gab zum Zweiten legen genau solche Handlungen eigentlich schon nahe - ich finds eigentlich solange ok wie solche Gewaltexzesse nun nicht jedes Kapitel dominieren wie sie es hier tun.

Bei den durchaus brutalen Darstellungen in früheren Kämpfen (man erinnere sich an den Blutgolem der aus Gegnern wie z.b. den Katzenmenschen den Lebenssaft absaugt) ist es meist so, dass der Kampf abläuft und es danach in der Story weitergeht. Hier ist diese Beschreibung eigentlich der zentrale Teil des Kapitels weshalb man es eben auch überdeutlich nach dem Lesen noch vor Augen hat - und DAS muss nicht unbedingt sein. Mit der Darstellung selbst hab ich nun auch nicht wirklich ein Problem, wie desti schon sagte war's das was man vom zweiten erwarten konnte.
 
Huhu :hy:

Dass man von dem Zweiten nicht unbedingt Wattebäuschchen und Wuschelhäschen erwarten kann, ist mir auch klar ;)

Sagen wir es mal so, speziell die Mutter-Kind-Kombination hat bei mir wohl einen wunden Punkt berührt. Daher finde ich das eben nicht vergleichbar mit den Darstellungen der Blutgolem-Katzenmenschen-Kämpfe oder den sonstigen "Anfällen" des Zweiten zu Tongolem-Zeiten. Auch nicht zur Meister-Blutgolem-Duriel-Folterstory, mit der hatte ich keine Probleme.
Auch wenn ich so was nicht jedes Kapitel lesen müsste...
Belassen wir es dabei.

Dann von meiner Seite aus noch ein "Wort zum Sonntag": Ich freue mich auf die nächsten Kapitel, möchte den Zweiten durchaus weiter in Aktion sehen und werde notfalls Esme als "Vorleser" vorschicken...
Oder ich beantrage PM-Warnservice für Kapitel mit gefühlter Altersfreigabe ab 66 ;)

Seleya
 
Man konnte so ein Verhalten vom Zweiten erwarten, aber das macht es nicht unbedingt angenehmer zu lesen. Mir hat das Kapitel nicht gefallen, weil es einfach zu viel Brutalität und zu wenig andere Handlung war.

Bei Puppenexplosionen ist das was anderes, das sind eben Dämonen und in Diablo beschäftigt man sich damit, gegen die zu kämpfen ;) Aber wenn ein Golem sich so verhält, geht das im weitesten Sinne von der Seite aus, die in Diablo als "gut" definiert ist, und das macht das Ganze noch ein Stück abartiger.
Man kann vom Verhalten des Zweiten auch deutlich auf seinen Meister schließen, das möchte ich auch nicht so detailliert lesen.
 
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