Kapitel 49 – Gern gesehene Gäste
Die Armee ist ersetzt, kleinere Wunden notdürftig verbunden. Eine Grimasse aufsetzend, deutet der Meister auf einen der Ausgänge.
„Weiter gehts.“
Den Entscheidungsprozess hätte ich jetzt gerne gesehen.
Vermutlich ein geistiger Münzwurf.
Ich mache mich auf. Wieder umschließen mich enge Steinwände. Ein Fuß vor den anderen, Golem...
Etwas streift über mein Gesicht. Mein Schwert schießt hoch...und schlägt gegen die Decke. Ein unangenehmes Gefühl durchzuckt meinen Arm, als die Spitze verbogen wird. Dann löst sich ein Stein von oben und fällt mir auf den Kopf. Und...noch einer. Zwei. Drei.
„Zurück! Alle, zurück!“
Ich liege am Boden, Erde rieselt in einem steten Strom auf mich herab. Das Schwert in eine Lücke zwischen zwei zersprungene Bodenplatten stoßend ziehe ich mich mühsam nach vorne, überall Dellen erleidend, als die Decke einstürzt.
Ein Arm packt meinen.
„Los, los!“
Der Meister zieht, und mit seiner Hilfe schaffe ich es, meine Beine zu befreien und mich aufzurichten. Wir stolpern aus dem Korridor, Staub umgibt uns in dicken Wolken. Er hustet unkontrolliert, dann fängt er sich.
Etwas ineffizient wischt er seine Rüstung ab. Ich helfe beim Abklopfen mit.
„Der andere Weg also.“
„Tut mir Leid, General...“
„Du warst das? Ich hab keinen Meter weit gesehen. Hätte nicht gedacht, dass du so stark bist. Egal, solange du die Steine nur auf deinen eigenen Kopf fallen lässt, kannst du nur dir selbst böse sein.“
Ich nicke dankbar und mache mich auf den Weg in den anderen Korridor. Vorsichtig.
Vielleicht solltest du mir das Gehen überlassen? Und, na ja, den Rest auch?
Ein gedelltes Kind scheut die Decke, keine Sorge, Mama.
Der nächste Raum öffnet sich uns...der Eingang ist an einer Ecke. Der Meister tritt hinter mich, ein Feuermagier neben mich.
„Wir gehen nicht weiter rein, bevor wir wissen, was uns erwartet. Sonst werden wir nur wieder umzingelt. Hilf unserem Freund hier doch mal auf die Sprünge für eine etwas überraschendere Ausleuchtung der dunklen Nischen da hinten.“
Aber gerne doch! Ich packe das Skelett an der Wirbelsäule und werfe es recht unsanft nach rechts, wo keine Fackel steht; vor uns scheint das Licht einer um eine Ecke inmitten des Raumes. Die Schatten werden von der Feuerkugel um die Knochenhände verbannt...hm, der Boden sieht aber komisch aus dort...
Ein lautes Platschen ertönt, und das Feuer geht aus. Der Mund des Meisters formt ein leises „Oh“.
„Ich würde sagen, wir passen auf, wohin wir treten, hm?“
Er deutet mit seiner Hand über meine Schulter nach vorne.
„Wenn es dir Nichts ausmacht, darfst du die unbekannten Ufer testen.“
Vorsichtig setze ich einen Fuß vor den anderen. Ich sehe nicht sehr weit in der schummrigen Düsternis...da gibt der Stein unter mir mit einem Klacken ein Stück nach. Kurz rudere ich mit dem Armen, um festzustellen, dass ich nicht falle. Hm...?
Dort, wo ich schätze, dass rechts die Wand ist – der Raum scheint gleich groß zu sein wie der voller Säulen, in dem wir unseren ersten Feindkontakt hier unten hatten – ertönt ein Geräusch von Metall auf Stein. Das ist...
„Golem, pass bloß auf...ich hatte den Magier angewiesen, einen Weg aus dem Wasser zu finden...er ist gerade zerstört worden.“
Ach du heilige...
Heb deinen rechten Fuß.
Hm?
Und wieder herunter.
Was...als ich meine Sohle auf den Boden setze, gibt der Stein unter mir schon wieder nach! Moment, das ist Blödsinn. Er gibt nicht nach...das ist ein Schalter!
Wieder das metallische Klicken an der Wand.
„General, ich bin auf eine Platte getreten, die etwas auslöst...das gefällt mir gar nicht.“
Er verschränkt die Arme und knurrt.
„Wenn du den anderen Gang nicht zerstört hättest, könnten wir uns das hier sparen...wobei ich nicht denke, dass er Weg angenehmer wäre. Zeig mir, wo ich nicht hintreten soll, und dann geht es weiter.“
Ich deute darauf, er nickt und steigt vorsichtig über die Platte.
„Ist ja eh Nichts passiert, als du es gerade getestet hast, nicht?“
Hm...vorsichtig erschließe ich weiter den Weg. Eine Wand ragt bald vor mir auf, der Untergrund macht einen Knick, das Wasser bleibt nur einen Meter weiter rechts von mir. Kurze Zeit später geht es wieder nach links; wir sind jetzt an der Spitze einer Art Halbinsel in der Mitte des Raumes, wo auch die Fackel steht, ein Zylinder mit offenen Wänden, in dem das hässlich rußende Feuer brennt.
„Das wird verdammt knapp, ohne ins Wasser zu fallen. Heb mich rüber, Golem, ihr könnt euch vorbeiquetschen, aber ich verbrenne mich ungern an dem Ding.“
„Ich auch, aber letztlich wird mir das doch weniger ausmachen als dir. Hopp!“
Vorsichtig hieve ich ihn um das flammende Hindernis herum, kurz schweben seine Beine über dem...Wasser. Es ist eine in diesem Licht fast pechschwarze Flüssigkeit, aus der zäh und träge Blasen aufsteigen.
Blasen?
Weg vom Wasser mit ihm!
Sofort schleudere ich den Meister um die Ecke, er schreit auf, landet aber gottlob, wie ich höre, auf festen Boden. Und aus dem Wasser schießt ein Schlangenkopf, in die leere Luft schnappend, wo kurz zuvor ein paar Stiefel baumelten. Links von mir brüllt der Mensch, was mich als Reaktion ein wenig überrascht...
Du kennst diese Viecher aus dem Großen Moor. Er nicht!
Ah, natürlich. Ich weiß zum Glück auch, was man mit ihnen macht. Mein Schwert rammt sich in den Bauch des Wasser-Wächters, jetzt ist er an der Reihe, zu brüllen. Giftige Spucke rinnt dem Monster über die schuppigen Lippen...
Auf einmal packt mich ein Tentakel am Fuß und reißt mich ins Wasser. Schlickige Dunkelheit umgibt mich für einen kurzen Augenblick...dann wird mein Sichteindruck leicht besser. Hier unten ist so viel Schlamm und sonstiger Dreck im Wasser, dass kein bisschen Fackellicht durchdringt; meine Nachtsicht lässt mich etwas mehr erkennen, als ich ohne könnte, aber nicht viel.
Da ich um den Knöchel herum Dornen habe, hat der Tentakel nach dem ersten Ruck sofort losgelassen. Ich stoße noch einmal nach unten, um sicher zu gehen.
Der Hals! Kümmer dich darum, der Meister ist lange nicht sicher!
Von hinten fühlt sich eine weitere schleimige Gliedmaße heran. Oder ist es die gleiche? Plötzlich schlingt sich das Ding um meinen Hals, zieht sich nach unten...ich hacke dagegen. Mein Arm wird umwickelt; das ist sicher ein zweiter...hrrgh...
Der ist nicht stärker als du!
Ich...gebe...mir...Mühe...
Korrektur: Er ist stärker als ich. Aber völlig unbeweglich kann er mich nicht halten, und ich bin ungefähr so angenehm zu umarmen wie eine Stachelratte. Unwillkürlich lockert sich der Griff um meinen Arm...und mein Schwert, kurz eingezogen und wieder ausgefahren, findet sein Ziel. Dumpf höre ich ein weiteres Brüllen von über der Wasseroberfläche. Ich trete um mich, verlangsamt durch die zähe Flüssigkeit um mich...wo ist oben überhaupt?
Da.
Der Zweite versorgt mich mit einem eindeutigen Bild von dem, was ich tun sollte. Ich richte mich senkrecht. Jetzt gilts...die Wand des Beckens ist neben mir. Ich kralle mich hinein; im Gegensatz zum Kuraster Hafen komme ich an dieser bröckelnden Fassade ohne Probleme nach oben.
Mein Kopf durchstößt die Oberfläche. Auf dem engen Weg stehen noch ein paar Skelette, überall fegen Tentakel hin und her, werfen sie um und ins Wasser. Der Giftmagier feuert, der zweite Feuermagier ist nirgendwo zu sehen, der Kopf spuckt zurück und ein Klumpen Säure frisst Rippen weg. Noch einen Treffer hält der nicht aus...muss er aber auch nicht. Ich stütze meine Beine gegen die Wand, winkle sie an und stoße mich ab. Mit der rechten Hand packe ich den Schlangenhals, der hektisch versucht, mich abzuschütteln...bis ich den Kopf sauber abschlage. In einem Blutgeysir versinkt das Monster, ich ziehe mich an Land, aus allen möglichen Ritzen Kloake verströmend. Einen Moment nehme ich mir Zeit, um mich zu schütteln, dann laufe ich zum Meister. Er lehnt schwer atmend an der Wand.
„Tut mir Leid, dass ich dich schon wieder nicht sanft absetzen konnte...“
Er wendet sich mir zu, mit der Schildhand seine Schulter umklammernd.
„Wenns das Absetzen wäre...“
Mit dem Kopf deutet er mir eine Stelle auf dem Boden an. Ich sehe genau hin...dort liegt eine Metallkugel, die an sechs Seiten lange Stacheln angebracht hat. Zwei davon glitzern feucht.
„Das ist...“
„Ich habe herausgefunden, wozu die Schalter dienen.“
Er senkt die Wand der Augenlosen aus dem Weg; eine große blutende Wunde klafft in seiner Schulter.
„Wer immer sich das ausgedacht hat, war ein unglaublicher Sadist. Schau dir dieses Ding an. Es trifft dich nur, wenn du nicht auf dem Schalter stehen bleibst...sondern wenn du entweder dich weiter nach vorne tragen lässt oder wenn du zurückweichst. Es ist zufällig, aus welchem Loch in der Wand so ein Teil hervorgeschossen kommt und dir ein ähnliches Loch verpasst. Und mich würde nicht wundern, wenn das Muster auch einmal variiert wird, sodass es dich trifft, wenn du stehen bleibst.“
„Himmel...“
Er beißt die Zähne zusammen und lässt den Arm hängen, den Stab immer noch in der Hand.
„Aber das ist auch nur eine Fleischwunde. Weil die Löcher auf Schulterhöhe sind. Wenn ich das Teil in den Kopf bekomme – Licht aus, das wars. Aber sie sind so angebracht, dass es nur weh tut und Niemand tötet. Und weil das sicher nicht lebensbedrohlich ist...können wir nur weitergehen.“
Ich lege skeptisch den Kopf schief.
„Das wird sich entzünden.“
Er nickt.
„Sicher. Aber ich gedenke, hier raus zu sein, bevor das passiert. Wir werden garantiert nicht in diesem Höllenloch übernachten. Fisch bitte die beiden Skelette aus dem Wasser hinter dir, die das Ganze überstanden haben, und dann sehen wir, wohin uns dieser Torbogen führt.“
„Stirb mir bitte nicht einfach weg...“
„Dafür bin ich ein zu zäher Bastard. Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn ich ein wenig Abstand zwischen dich und mich setze...finde diese Fallen, bevor ich es tue.“
Zäh ist er in der Tat geworden.
Hätte man anfangs gar nicht gedacht.
Höre ich da widerwillige Anerkennung?
Ehre, wem Ehre gebührt, also beispielsweise nicht dir.
Haha.
Einen kurzen Gang später spaltet sich der Weg auf. Ich rufe nach hinten.
„Links oder rechts weiter?“
„Ich bin komplett durcheinander gekommen hier unten. Du kennst dich aus, wo stehen wir?“
Der Zweite ist so nett, mir eine krude geistige Karte in den Kopf zu rufen. Wir sind also vom Eingang aus im Grunde geradeaus durch den ersten großen Raum gegangen, nachdem der Weg nach links verschüttet wurde, durch einen Gang in dem Wasserraum angekommen, aus dem es wiederum nach links weiterging...
„Wenn wir nach links gehen, geht es Richtung Eingang. Nach rechts weiter weg davon.“
„Also gehen wir nach rechts!“
Also gehe ich nach rechts.
Der enge Gang endet an einer Wand, aber links von mir öffnet er sich. Vorsichtig luge ich um die Ecke. Dahinter öffnet sich ein grob dreieckiger Raum, die langen Wände so groß wie die der weiten Räume davor; also sind wir im dritten mit gleichem Grundriss, nur die Trennwände sind unterschiedlich. Und der Inhalt. Hier gibt es auch tiefe Teiche...wenigstens ist er hell beleuchtet. So sehe ich auch, dass eine große Gruppe Schinder auf einer Landmasse stehen, die nur durch einen kleinen Steg mit der Seite Festlands, auf der wir uns befinden, verbunden ist. Hinter den Gegnern...ein Torbogen.
Schnell ziehe ich mich zurück und schildere dem Meister die Situation.
„Alles klar. Scheint mir, als müssten wir da durch, ich gehe einfach mal nicht davon aus, dass Endugu hier nur zur Ablenkung Truppen positioniert, außerdem will ich eh nicht, dass sie uns in den Rücken fallen. Es gibt also nur einen engen Pfad zu ihnen, links und rechts Wasser?“
Ich nicke.
„Fernkämpfer?“
Eine Weile brauche ich, um das kurze Bild, das ich von ihnen im Kopf habe, zu analysieren.
„Ja.“
„Mist. Na ja, wenn wir um diese Ecke kommen, sehen sie uns sofort, also gibts nicht viel zu planen. Ich wette nur zehn zu eins, dass die trübe Brühe nicht einfach still liegen bleibt, wenn wir zu den Viechern laufen.“
„Giftspucke auch noch...“
„Wenn wir nur ein paar von ihnen erledigen, ist der Rest auch Geschichte.“
„Sofern du schneller sprengst als die Schamanen beleben.“
„Heee, du kennst mich doch...schneller als mein Schatten. Jetzt los, mach mir ein paar Leichen.“
Ich fahre das Schwert aus, lehne mich gegen die Wand und atme geistig kurz durch. Dann stoße ich mich ab, drehe mich herum und laufe los...
Zwei Schlangenköpfe scheinen mich anzugrinsen. Die Schinder haben sich überall im Raum verteilt, besonders die mit den Blasrohren.
„Das ist nicht gut.“
„Willkommen, willkommen!“
Endugus Stimme hallt wieder von woher auch immer.
„Es freut mich, dass ihr schon so weit gekommen seid. Bringt wirklich Leben in die Bude! Dafür möchten sich die anderen Gäste natürlich bedanken. Sagt nett Hallo! Und enttäuscht mich nicht, weiter unten warten noch viel hübschere Geschenke...“
Ein Hagel von Blasrohrpfeilen prasselt auf mich ein, kleine Püppchen rennen um meine Beine herum, ein großer Batzen schleimiger Spucke trifft mich auf der Brust und wirft mich nach hinten.
„Komm bloß nicht hier rein!“
„Ich werde mich hüten!“
Nach meiner Warnung an den Meister rolle ich mich zur Seite, zerquetsche einen Gegner und springe auf. Mich kriegt ihr nicht klein. Sie rennen in den Gang, in dem der Meister steht...manche rennen aber auch aus einem dritten Ausgang dieses Raumes. Ich vermute, dadurch kommen sie von der anderen Seite auf den Meister zu, aber darum kann ich mich jetzt nicht kümmern. Es ist Zeit, zu jagen. Die Fernkämpfer verhindern, dass weiches Menschenfleisch hier drin lange unverletzt bleibt, und da die restlichen Skelette wohl gerade alle Hände voll zu tun haben, die an mir vorbei gestürmten Messer- und Speerträger abzuwehren, ist meine Aufgabe klar.
Ich renne auf zwei nebeneinander stehende Dämonen zu, die ständig neue Bolzen in ihre Blasrohre legen und in meine Richtung feuern; woher sie diese haben, stelle ich nicht fest. Kurz bevor ich da bin, bekommt es einer mit der Angst zu tun und gibt Fersengeld; den anderen erwische ich, quetsche ihn kurz fester, als es gut für ihn ist und werfe ihn seinem Kollegen nach.
Lass mich das nächstes Mal machen.
Man kann nicht immer treffen...ich renne weiter. Die Pfeile stören mich nicht im geringsten, aber die Wasser-Wächter zwingen mich, Haken zu schlagen. Zum Glück scheint die Säure mich auch nicht zu beeinträchtigen; vielleicht war die Rüstung, aus der ich bestehe, ihren Preis doch wert.
Dann lass das Schwert aus der Schusslinie, das war nämlich viel zu billig.
Das würde ich gar nicht einmal sagen...
Bald bemerken die Blasrohrbiester, dass sie mir einfach nur davonlaufen müssen, um zu entkommen; ich bin zu langsam für die flinken Dinger. Da kommt mir die seltsame Geometrie des Raumes zugute, zwischen engen Stegen, unregelmäßig geformten Wasserlachen und Stolperfallen auf dem Boden laufen sie oft in eine für sie tödliche Falle.
Nicht zu nahe...
Ich weiß! Als ein Tentakel plötzlich vor mir aus dem Wasser schießt, kann ich seinem suchenden Griff ausweichen, weil ich darauf vorbereitet war. Der Schinder, den ich in die Ecke getrieben hatte, wird dafür ins Wasser geschleudert. Ich lande...
Klack.
Mein Nacken wird äußerst unsanft von etwas getroffen, das noch mehr Stacheln pro Fläche hat als ich. Gah! Ich dachte, die Dinger wären auf Schulterhöhe!
Für einen Menschen schon, aber du bist kleiner!
Oh. Das gibt mir aber eine Idee. Ich hebe meinen Fuß, senke ihn sofort wieder, und gehe in die Knie.
Über mich hinweg schießt die Fallenkugel...und rammt sich in den Tentakel, der sich noch nicht zurückgezogen hat. Der dazugehörige Kopf brüllt. Ha, ha. Sofort bin ich wieder weg, hinter mit platscht Giftgeifer auf den Boden.
„Fang!“
Ich hebe den Arm, und ein toter Schinder landet darin, sein Messer immer noch fest umklammernd. Könnte ich grinsen, würde ich es.
„Schluck das!“
Ich werfe den sicherlich sehr leckeren Happen dem Wasser-Wächter entgegen. Er duckt sich weg...und eine Explosion zerschmettert ihm trotzdem den Kopf.
Kein Grund zu feiern, das ist nicht vorbei!
Stimmt. Die Schamanen beleben viele der Blasrohrschützen wieder, die ich getötet habe...bevor ich sie nicht auch ausschalte, kann der Meister nicht in den Raum. Dafür kommen jetzt die Skelette nach, offenbar hat er die Nahkämpfer eben bewältigt.
Eine kurze, aber sehr intensive Weile später habe ich festgestellt, dass die kleinen Einzelschinder zwar schneller sind als ich, aber Schamanen zu schwer zu tragen haben. Befriedigend. Zu blöd nur, dass die Dinger immer noch verdammt gefährlich sind.
Endlich ist Ruhe in dem Raum. Gibt mir Zeit, meine rechte Hand betrübt zu betrachten...zumindest, was von ihr noch übrig ist. Der Meister kommt vorsichtig herein.
„Nicht dahin, dorthin und hierhin treten, General!“
Sein Kopf hebt und senkt sich mehrmals. Langsam humpelt er heran. Ich sehe eine neue Schnittwunde an seinem Bein. Oh...
„Hand her, Golem.“
Kommentarlos gebe ich sie ihm. Er versucht, seinen verletzten Arm zu heben, aber der Stab fällt ihm auf halbem Weg aus der Hand, während er aufschreit. Ein Magier kommt, nimmt ihm die Wand der Augenlosen ab, und mit dem Stab auf der ungewohnten Seite repariert der Meister meine Finger. Sie werden etwas steif.
„Bist du dir sicher, dass du keinen Heiltrank trinken möchtest...“
„So viele habe ich nicht mehr. Weißt du, wie lange das hier weiter geht? Ich nicht. Eben. Auf, je schneller wir hier draußen sind, desto weniger lange musst du dir Sorgen um mich machen.“
Das Blöde ist, je schneller wir hier durchhetzen, größer werden die Sorgen...