• Herzlich Willkommen!

    Nach der Schließung von inDiablo.de wurden die Inhalte und eure Accounts in dieses Forum konvertiert. Ihr könnt euch hier mit eurem alten Account weiterhin einloggen, müsst euch dafür allerdings über die "Passwort vergessen" Funktion ein neues Passwort setzen lassen.

    Solltet ihr keinen Zugriff mehr auf die mit eurem Account verknüpfte Emailadresse haben, so könnt ihr euch unter Angabe eures Accountnamens, eurer alten Emailadresse sowie eurer gewünschten neuen Emailadresse an einen Administrator wenden.

[Story] Adversitas mortalis

Auch vom Sschreibstil find ichs besser als am Anfang, es kommt nicht mehr dadaurch zu unverständlcihen Stellen etc.
Allerdings würde ich mich über eine Liste der beteiligten Personen mit ihrer Konfession (also Druide, Necro etc.) imemr noch freuen, wenn man immer wieder Pausen beim lesen hat, wäre es dann leichter bei den ganzen Namen wieder in die Geschichte hinein zu kommen.
 
Mit der Charliste ist das so eine Sache, kommen ja nach und nach noch Personen dazu.
Und bisher noch nicht namentlich genannte, aber bereits aufgetretene Personen kann ich schlecht schon beschreiben...

Aber so mal die Wichtigsten:

Der Dreiertrupp, der zusammen angekommen ist:
Micaya - Assassin (Traps)
Joreth - Necromancer (Overlord)
Amaion - Necromancer, Joreths kleiner Bruder (Bones)

Morwen - Assassin (Meelee)
Tscha - Druide, Morwens Bruder (Tornadostormer)

Shar-Tel - Amazon (mit Schwert)

Simon/Yawgmoth - muß ich dazu was sagen?

Bink - Dein (er kommt aus einer Geschichte, die ich mir vor vielen Jahren ausgedacht habe, ist ein Elementarwesen, wird durch seine Aufgabe definiert, die aber bisher noch nicht vorkam)

Ylira - auch Dein, wurde bereits namentlich erwähnt, sogar mit ihrer Aufgabe, sie ist für Schicksal, Veränderung etc. zuständig


Hilft das?
 
Alte Freunde, ein guter Schluck und ein verschenktes Herz

Der Rest der Truppe betrat die Taverne, sie gaben ein klägliches Bild ab, aber alle lebten. Simons Gesicht durchzog ein Tiefer stark Blutender Schnitt. Morwen musste gestützt werden, ihre Hose war zerrissen und Blutgetränkt, ein Traurigeres Bild hätte sie kaum abgeben können. Die Kleidung Ihres Bruders war ziemlich verkohlt und seine Arme stark verbrannt.
Der Paladin stand hastig auf und fing sofort an um die Verletzten zu Kümmern. Während dessen er sich Morwen annahm trat Joreth ein und ging mit wütendem blick auf Tscha zu, der gerade seine Verkohlten Kleidungsstücke musterte.
Joreth trat vor den Druiden und tippte ihn auf die Schulter.
__"An Deiner Stelle würde ich entweder ganz schnell hier verschwinden oder mir sehr gut überlegen, was Du Mic erzählen willst.
Lerne mal nachzudenken, bevor Du etwas tust. Was meinst Du, wie sich Mic fühlt, wenn Du ihr einen Heiler schickst, während ihr da draußen seid?"
Er nickt dem anderen Necromancer zu.
__„Vor Allem, wenn mein Bruder mit euch da draußen ist?"
Verständnis los blickte Tscha Joreth an.
Micaya kam auf die beiden zu. Sie warf Joreth einen wütenden Blick zu.
__„Ich weiß es zu schätzen, dass Du mir helfen willst, aber ich kann mich selber um meine eigenen Angelegenheiten kümmern.“
Damit trat sie zu dem Druiden und leerte das immernoch volle Rumglas über seinen mit Brandwunden übersäten Arm.

Dann sah sie Morwen entschuldigend an.
Die jüngere zog die Schultern hoch.
__„Das musste eh Desinfiziert werden...“
Morwens Stimme klang hasserfüllt als sie sich an ihren Bruder wendete:
__„Warum rennst du Trottel mir nach andauernd hast du in letzter Zeit versucht mich zu finden denkst du etwa ich hätte nicht bemerkt das du versucht hast mich zu verfolgen. Ich brauche niemanden der auf mich aufpasst!"
Tscha der immer noch mit schmerzverzerrten Gesicht dastand presste hervor:
__„Ich habe gespürt dass es dir schlecht geht, gib's zu, dass…“
__„Schweig!“ Brüllte Morwen Ihren Bruder an
__„Du hast doch gar keine Ahnung was mit mir los ist!“
Micaya hob beschwichtigend die Arme ging auf Morwen zu und drückte sie kurz an sich.
__„Beruhige dich, auch wenn ich es nicht gut finde das dein Bruder versucht dich zu Kontrollieren hatte er diesmal nur das Beste für dich im Sinn. Ich glaube nicht das dein „kleiner Ausflug“ ein Kaffeekränzchen für dich werden sollte, oder?“
__„Das ist doch ganz allein meine Sache!“ konterte Morwen
__„Das ist es nicht“ warf Tscha ein.
__„Tscha!“ Micaya bedeutet den beiden Necromancern, ihr zur Tür hinaus zu folgen und zog Morwens Bruder hinter sich her.
Joreth packte den Druiden am Arm und zog ihn hinter sich her, nach draußen, unter einem Baum vor der Taverne. Zwischen den Wurzeln sitzend kramte er eine Flasche und 2 Gläser heraus.
Dann meinte er:
__ "Gib den Beiden mal was Zeit für sich."
Tscha lachte.
__"Wen meinst Du? Morwen und Simon oder Mic und Deinen Bruder?"
"Beide." Er reichte dem Druiden ein gefülltes Glas. "Wir können solange mal auf alte Zeiten anstoßen. Was hast Du all die Jahre so getrieben?"
Er legt den Kopf schief.
__"Ich kann mir ja vorstellen, warum Du mir nie von Deiner Schwester erzählt hast..."
Tscha nickte.
__„Meine Schwester ist ein seltsamer Mensch, kennen tue ich sie nicht wirklich nur die Oberfläche. Doch ich mache mir große sorgen um sie, wir sind getrennt voneinander aufgewachsen ich weiß kaum was über ihre Kindheit sie hat mir nie etwas erzählt. Doch seid dem Morwen und ich das erste Mal getroffen haben gibt es zwischen uns eine ganz schwache Verbindung. Wir können spüren wie es dem anderen geht. Ich habe gespürt das es ihr gar nicht gut ging und naja jetzt bin ich hier… Wundert mich ja, dass Du Mic in Deiner Nähe geduldet hast."
Joreth lachte.
__"Geduldet? Ich wurde nicht gefragt...“
Tscha begutachtete das Glas und roch an dem Inhalt.
Sein Blick wanderte zur Tavernentür.
__"Immer noch der alte Taschendieb..."
Joreth zog die Schultern hoch.
__"So was verlernt man nie..." er grinste „stimmt’s?“
Joreth zwinkerte dem jüngeren zu.
Der erinnerte sich durchaus daran, wie er den Necromancer kennen gelernt hatte. Im Alter von 10-12 Jahren hatte er versucht Joreth Taschen zu leeren, als dieser in Gesellschaft einer halbgeleerten Rumflasche in einer Taverne wie dieser gesessen hatte...
Tschas Blick wanderte in die Richtung, in der Micaya und Amaion verschwunden waren.
Joreth zog eine Augenbraue hoch.
Schließlich fiel dem Druiden ein, dass er ja nicht alleine war.
Er wandte sich wieder Joreth zu.
__„Wie ist es Dir so ergangen? Was hast Du so getrieben in den letzten Jahren?“
Er warf wieder einen Blick zur Seite, doch Amaion und Micaya waren nicht wieder aufgetaucht. Joreth legte den Kopf schief.
__„Es muss gut 8 Jahre her sein, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben. Ich Habe mich auf den Weg gemacht...“
Er brach ab.
__„Jedenfalls hat mein verrückter Bruder mich unterwegs abgefangen, und während wir uns noch darum gestritten haben, ob wir jetzt gemeinsam oder alleine weiterziehen, und in welche Richtung es geht, ist da eine gewisse Assassin in unser Lager gestolpert...“
Tscha sah ihn interessiert an.
__„So lange kennt ihr Mic schon?“
Joreths Gesicht verzog sich schon wieder zu einem leichten Grinsen.
Der Jüngere war einfach zu schnell darauf angesprungen.
__„Ich hab keine Ahnung, was sie dazu bewegt hat, bei uns zu bleiben. Jedenfalls am Anfang. Was uns anbelangt – naja, weibliche Gesellschaft ist nicht vollkommen unangenehm. Und Micaya ist zwar keine Schönheit...“
Joreth lachte still in sich hinein, als er die Reaktion des anderen sah.
__„...aber sie hat etwas besonderes an sich.“
Jetzt strahlte das Gesicht des Druiden sogar leichte Eifersucht aus:
__„Sie gefällt Dir also!“
Diesmal konnte Joreth das Lachen nicht unterdrücken.
__„Dann würde ich jetzt nicht hier mit Dir sitzen. Sie ist Assassin.“
Tschas Erleichterung war nicht zu übersehen.
Joreths Grinsen wurde noch viel breiter breiter, Tscha wunderte sich das das überhaupt noch möglich war.
Sein Gegenüber sah verlegen zu Boden, ein Fuß kratzte Spuren in den lehmigen Boden.
Er war erleichtert, als der Heiler aus der Taverne trat und Joreth ihn mit einem weiteren Glas zu sich herwinkte.
Der Heiler musterte das scharf riechende Gebräu und runzelte die Stirn.
__„Das hast Du doch nicht etwa geklaut?“
Joreth sah betont unschuldig aus.
__„Ich doch nicht, was hälst Du eigentlich von mir!“
Tscha , der gerade einen Schluck Rum hatte nehmen wollen, bekam einen Hustenanfall.
Der Necromancer klopfte ihm auf den Rücken.
__„Nicht so hastig, das Zeug beißt zurück.“
Er kratzte sich am Kopf.
__„Wo waren wir stehengeblieben... Ach ja, Micaya...“
Fürst Medicus sah von einem zum Anderen.
Hatte er da gerade etwas wichtiges unterbrochen?
Joreth versuchte nicht einmal sein Grinsen zu verbergen, und Tschas Gesicht war feuerrot angelaufen. Der Druide versuchte, sich hinter seinem Glas zu verstecken, was ihm nur bedingt gelang.
Der Paladin unterdrückte ein amüsiertes Lächeln und versuchte vergebens, vollkommen desinteressiert auszusehen.
Joreth hatte fast Mitleid, immerhin waren Tscha und er mal gute Freunde gewesen.
Letzterer sah aus, als würde er am Liebsten auf der Stelle im Boden versinken.
Er zuckte zusammen, als Joreths Hand ihn an der Schulter berührte.
__„Tu Dir selbst einen Gefallen und versuch mal, zumindest ein bischen mehr Selbstsicherheit an den Tag zu legen. Ist ja kaum auszuhalten.“
Dies bewirkte aber nur das Tscha noch röter wurde und irgendwas von Es ist ja nur das Thema in sich hinein murmelte.
__„Ach Junge!“ Jetzt wirkte Joreth ärgerlich „Du stellst dich ja an als ob du noch nie ’ne Frau angefasst hast! Und das glaub ich eigentlich nicht“
Der Necromancer Grinste wieder unverschämt breit. Er kannte außerdem Tscha gut und wusste dass der es ihm nicht übel nehmen nahm wenn er ihn neckte.
Nur das er diesmal von der Wahrheit zumindest nicht allzu weit entfernt war...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit der Charkonstellation im Post zuvor, war es deutlich einfacher weider einzukommen, wenn man sich nicht so ganz darauf konzentriert hatte, jede Person im Kopf zu behalten.

Aber wieder gut geschrieben, auch wenn man teilweise noch etwas überlegen/nachgucken muss, wer gerade spricht.
 
Wir kommen jetzt in die Bereiche, wo die Geschichte auhc interessanter wird.
Am Anfang ist ja immer das Problem, daß erst die ganzen Personen vorgestellt werden müssen etc...
Ach ja: das ist das Erste Kapitel, das wir richtig zu Zweit geschrieben haben.
Die bisherigen waren immer von einer Person und nur nochmal nachgelesen und korrigiert, dieses ist wirklich gemeinsam geschrieben...
 
Heh,nettes Kapitel^^.
Aber das mit Tschas Arm fand ich fies(also das mit dem Rum^^),
aber ansonsten witzig(und n bisschen nachdenklich.).
Un Elinaranel,mir is aufgefallen das wir beide Sts mögen^^.
 
Hm, ja, Micaya kann durchaus ein wenig fies sein...
Allerdings muß man auch bedenken, daß sie grad einige Stunden Todesängste ausgestanden hat.
Immerhin hat Tscha ihr einen Heiler geschickt.
Oder auch aus dem vorangehenden Kapitel:
Die Stunden vergingen, und Micaya konnte förmlich die zerfetzen Körper von Morwen und Amaion sehen, den stummen Vorwurf in ihren toten Augen.
 
die Dämonenjägerin

Inzwischen war es Nacht geworden und leichter Niederschlag hatte eingesetzt.
Im lachenden Eber erholten sich Morwen und Simon von ihren Strapazen.
Vor der Taverne, gut sichtbar durch das helle Licht, welches durch die Fenster schien, unterhielten sich drei Personen.
An einem kahlen Baum sitzend, lachten der Druide Tscha und der Necromancer Joreth über Geschichten aus alten Tagen und tranken einige Gläser Rum. Tscha kraulte einen Wolf, der sich neben ihm eingerollt und den Kopf in seinen Schoß gelegt hatte, hinter den Ohren.
Der Heiler Fürst Medicus war ebenfalls bei ihnen.
Amaion und Micaya, die sich eine weile allein unterhalten hatten, schlenderten gerade zurück zur Taverne, als durch die Dunkelheit der Nacht und den leichten Regen allmählich ein leuchten sichtbar wurde, als trüge jemand eine Fackel keine zehn Zentimeter über den Boden.

Die fremde Person, welche offensichtlich zum lachenden Eber wollte, stellte sich, angeleuchtet durch das Licht von drinnen, als Amazone heraus.
Der schwarze Brustpanzer mit dem weißen Kleid kam Micaya bekannt vor und das, was vorhin noch für eine Fackel gehalten wurde, ließ sich nun eindeutig als Spitze eines großen Bidenhänders identifizieren, über die kleine rote Flammen tanzten.

__„Ich habe gehört hier soll es einen Dämon geben.“
__„Und warum interessiert dich dieser Dämon so?“
wollte Amaion wissen.
__„Wer redet mit dir, Mann?“
fauchte die Amazone zurück.
__„Wie gesagt; warum interessiert dich dieser Dämon so?“
hackte Micaya nach.
__„Ich ahne, dass er mir ebenbürtig sein könnte und ihn zu besiegen, würde mich über die Maßen stolz machen.“
__„Warum willst du ihn überhaupt herausfordern?“
__„Habe ich doch schon gesagt. Er dürfte stark genug sein. Allein weil er ein Dämon ist, lohnt es sich ihn herauszufordern.“
entgegnete die Kriegerin.
__„Nun Yawgmoth…Simon…ähm beide…ich meine Simon ist nicht immer Yawgmoth und von daher solltest du ihm noch ein bisschen Zeit geben, seine Angelegenheiten zu regeln. Wir und nicht zuletzt Simon und Morwen wären dir dafür dankbar.“
__„Ich habe in den nächsten Tagen nichts vor.“
antwortete die Schwertträgerin, betrat die Taverne, setzte sich so in einen Sessel, dass sie den vermeintlichen Dämon gut im Auge hatte und bestellte eine Tasse Kaffee und ein Glas Rum.

Simon hatte von der Unterhaltung Draußen gerade Nichts mitbekommen, sprang deswegen nun auf den Tisch und brüllte lauthals:
__"Wie lange wollen wir denn noch rumsitzen? Ich will raus und was töten!"
Sekunden später hatte er ein Schwert an der Kehle. Er schluckte.
__"Äh...hey...ich bin unbewaffnet...das ist doch keine...Herausforderung...oder so..."
__"Und überhaupt, was fällt dir eigentlich ein, deinen Herrn zu bedrohen?"

Simon hob langsam seine Hand mit der leeren Fläche ausgestreckt; sie war keine Bedrohung...dann gab er sich eine Ohrfeige.

__"Es gibt KEINE Zeit für diesen Wahnsinn, und diese gehört EINDEUTIG dazu, Yawgmoth!"

Die Amazone zog ihr Schwert zurück.
Der Umstand, dass sich nicht klar sagen ließ, ob Yawgmoth ein lohnender Gegner oder doch nur ein gewöhnlicher Mann war, verwirrte sie.
__Wenn der Dämon in ihm nur mal richtig zum Vorschein kommen würde...

Simon grinste säuerlich.
__"Danke. Aber nur mal so nebenbei...wofür war das gerade eben eigentlich?"
Die Amazone schnaubte.

__"Der Dämon schien euch übernommen zu haben...sollte er das je völlig tun, werde ich ihn töten."

__"Versuchs doch, Süße!"

Sofort hatte Simon das Schwert wieder an der Kehle. Aber er grinste.

__"Mach weiter so, vielleicht bringen wir ihn ja zusammen zur Vernunft..."

__"Bringt ihn nicht gleich um!"
flehte Morwen.

__"Hab ich auch nicht vor. Es sei denn, es ließe sich nicht vermeiden…"

__"Er ist zwar ein halber Dämon, doch da unten hat er mir mein Leben gerettet, dafür werde ich ihm immer dankbar sein. Auch wenn er so Sachen gemacht hat, die mir nicht gefallen!"

Simon strich geistesabwesend über sein immer noch angesengtes Gesicht.

__"Außerdem hab ich keine Lust mich noch mal zu streiten, es war doch gerade alles geklärt. Obwohl, so ein bisschen mit dem Schwert 'kitzeln' als Rache...."

Simon richtete seine Klamotten.

__"Wäre dann Alles geklärt...?"

Ein wenig verschnupft blickte er im Raum umher, als Niemand antwortet.
__"Schön, dann ziehen wir jetzt los und TÖTEN MONSTER, ja?"
__"Hattest du gerade nicht genug Action...?"
fragte Simon sein anderes Selbst.
__"Pah, mir kam's so vor, als hätte ich davon überhaupt Nichts mitbekommen! Da waren überhaupt zu wenig Blut, zu wenig Gedärme, zu wenig...mpfh..."

Simon hatte sich den Verband, den ihm der Heiler um die Kopfwunde gebunden hatte, abgenommen und in den Mund gestopft. Er lehnte sich zufrieden lächelnd zurück und schloss die Augen, während sein rechter Arm zuckend versuchte, sich an den Mund zu greifen - aber es nicht schaffte, weil Simon darauf saß.

Die Amazone hatte es sich wieder in ihrem Sessel bequem gemacht.
Während sie ihr Rumglas in der Hand wogt, überlegte sie, wie sie den Dämon herauslocken könnte. Wie man ihn so richtig wütend machen könnte, als ihr plötzlich etwas in den Sinn kam.

Sie stand auf, rannte zu Simon und verpasste ihm eine Ohrfeige, die durch den gesamten Saal hallte.
__"'… deinen Herrn zu bedrohen?'
…GEHT'S NOCH?“
schrie sie.
__“ICH BIN SHAR'TEL. ICH LASSE MIR VON NIEMANDEM ETWAS VORSCHREIBEN, UND SCHON GAR NICHT VON EINEM MANN. VERSTANDEN?“

Unglücklicher Weise hatte sie Yawgmoths Gesichtshälfte erwischt und unglücklicher Weise nahm dieser das persönlich…

Simon stand stocksteif da. Shar'Tel sah ihn schief an, auf Reaktionen wartend.

Langsam hob sich seine Hand, die rechte, zu seinem Gesicht auf der gleichen Seite. Die linke versuchte, sie ums Handgelenk zu fassen und zurückzuhalten, aber sie wurde weg geschlagen. Er berührte den schmerzenden Fleck auf seiner Wange.
Röte stieg ihm ins Gesicht und sein linkes Auge weitete sich, während das rechte sich verengte. Sein Gesichtsausdruck war eine abstruse Mischung aus heulen wollen und zornig sein. Die rechte Hand ballte sich zur Faust, die linke hob sich abwehrend und offen...
...dann schloss auch diese sich, und beide Gesichtshälften nahmen einen Ausdruck reiner Wut an.
__"Ich glaube, du hast gerade einen großen Fehler gemacht...und was ich glaube, stimmt.
Immer."

Yawgmoths Gesicht glättete sich wieder.
__"Aber ich bin ja Niemand, der Fehler nicht verzeihen kann..."
Die Anwesenden runzelten die Stirn. War das gerade nicht Simons Stimme? Als...Simon sich abwandte, senkte die Amazone ihr Schwert ein wenig. War ihr Versuch umsonst? Simon schlenderte zu Morwen, auf deren Gesicht ein schwaches Lächeln erscheint.
__"...ja, ich kann Fehler verzeihen..."
Morwen setzte dazu an, zwei Worte zu hauchen:
__"Ich au..."
__"ICH WILL NUR NIE!"
Blitzschnell schnappte sich Yawgmoth das Messer, das Morwen an ihrer Seite trug, wirbelte herum und stürzte auf Shar’Tel zu.

Viel zu perplex von Simons verhalten, schaffte Shar'Tel es nicht rechtzeitig ihr Schwert zu heben und den Angriff abzuwehren. Instinktiv drehte sie sich zur Seite, wurde aber von dem Dämon an der rechten Schulter getroffen. Den Schwung aus der Drehung mitnehmend schwang sie ihr Schwert in Richtung seines Kopfes. Dieser nutzte ebenfalls die Energie seines Angriffes und beugte sich, in die Knie gehend, nach vorn um der Paradeattacke auszuweichen. Ein paar Haarsträhnen fielen ihm zu Boden und kringeln sich in der Hitze leicht angesenkt zusammen.
Yawgmoth stieß sein Knie hoch, während Shar'Tel noch ihr Schwert zurück schwingen musste, und traf sie empfindlich im Solarplexus. Als sie einknickte, riss er den Dolch hoch, um ihr einen brutalen Todesstoß zu verpassen...

Und schrie auf. Seine Finger lösten sich von der Waffe, die sich durch seine eigene linke Hand gebohrt hatte, die dazwischengefahren war. Ein wenig Blut floss aus Shar'Tels Schulter, wo sie die Dolchspitze angeritzt hatte.
__"Es reicht jetzt..."
Simon hatte die Zähne zusammengebissen, als er die drei Worte herauspresste.

Durch den Angriff benommen rieb sich Shar’Tel die Augen, während ihre rechte Hand nach den Griff des Schwertes suchte.

Während des Kampfes war Morwen wie paralysiert.
__„Was habt ihr getan?“
Blankes Entsetzen stand ihr ins Gesicht geschrieben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hehe, die Prügelei war echt nett, schön erzählt und selbst angetrunken (ich hab sgestern abend gelesen) noch sehr gut verständlich. also die Konfusion des Anfangs ist nicht mehr vorhanden...

€: :autsch: nerienna
nerienna schrieb:
Äh...
Erschlag mich nicht

dohoch!

nee, mal ernsthaft, so lange es nicht total unverständilch wird, geht es ja
 
Äh...
Erschlag mich nicht, im nächsten Kapitel kommen 2 Sachen, die erst zu späterem Zeitpunkt erklärt werden können...
Aber wenn man gleich alles erklärt, geht die Spannung verloren.
Und ein paar Sachen müssen sein, um spätere Ereignisse nicht unlogisch erscheinen zu lassen...
 
Ich warte schon wieder auf den Rüffel von SirTheShadow - dieses Kapitel enthält durchaus die ein - oder andere Sache, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht erklärt werden kann...
Absonsten: viel Spaß beim Lesen!
 
Gift und Heilmittel

Micaya stand in der Tür.
Ob sie schon länger da gewesen war, oder ob sie erst gerade eben hereingekommen war, wusste keiner.
In jedem Fall betrachtete sie das Geschehen mit weit aufgerissenen Augen und zusammengekniffenen Lippen.
__„Morwen.“
Die beiden Assassins wechselten einen kurzen Blick.
Dann packte Morwen Simon, Micaya hielt Shar'Tel fest und Amaion ging nach draußen – den Heiler holen.
Als er gefolgt von Medicus wieder auftauchte, schüttelte er den Kopf.
__„Mich nennt ihr einen Dämonen, aber selber schafft ihr es, noch viel mehr Chaos und Blutvergießen zu erzeugen...“
Morwen ließ Simon los und wischte sich die Hände an ihrer Hose ab, als müsste sie etwas ziemlich ekelhaftes loswerden.
__„Seid ihr beide jetzt total durchgeknallt?“
Micaya lies die Amazon los.
__„Sieht so aus....“ murmelte sie.
Der Heiler ging zu Simon hinüber und besah sich die tiefe Wunde in der Hand des jungen Mannes.
Die Wundränder waren leicht verfärbt und ein unguter Geruch stieg von der Wunde auf.
Medicus runzelte die Stirn.
__„Welche Waffe hat diese Wunde verursacht?“
Micaya sah sich um und klaubte Morwens Dolch vom Boden auf.
Sie roch an der Klinge und runzelte die Stirn, als sie die Waffe an den Heiler weiterreichte.
Der riss die Augen auf, als er den Geruch erkannte.
__„Du solltest auf vergiftete Waffen besser aufpassen!“
Ein vorwurfsvoller Blick traf Morwen.
Simon starrte mit offenen Augen die Wunde an. Dann verengte sich das rechte Auge.
__„Du SPAST, und jetzt?“
Simons Zunge wurde schwer, während er versuchte zu antworten.
__„Nächstes Maall soolltest Du vvielleicht weniger durchdreeeheeengh...“
Seine Augen wurden langsam glasig.
__„Daaaa kaannhn maaa dooch was maaaachn, odrrr?“
Der Heiler überlegt.
__„Ich muss genau wissen, um welches Gift es sich handelt, gerade bei Waffen von Assassins werden oft Gifte verwendet, die einer sehr exakten Behandlung bedürfen, teilweise gibt es nur ein wirksames Antidot...“
Schwankend und um jedes einzelne Wort ringend meldete sich Simon noch einmal zu Wort.
__„Aaaach ma so nebnbeeeieieie...hat Yaaawi nich Shaaa-Tel verleetst?“
Micaya war die Erste die sich zu der Amazon umdrehte. Aber die anderen folgten schnell, als sie hörten, wie die Assassin entsetzt die Luft zwischen den Zähnen ausstieß.
Shar'Tel stand schwankend da, eine Hand auf die Schulterwunde gepresst.
Morwen nahm den Dolch und sah ihn an.
Als sie erkannte, welche Waffe Simon da gegriffen hatte, wurde sie blaß.
__„Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand das entsprechende Antidot rechtzeitig besorgen kann.“ flüsterte sie.
__„Dieses Gift tötet in zwei Minuten, so klein die Wunde auch gewesen sein mag, schlimmer noch, es lässt den betroffenen Körper explodieren...“
Ein panischer Blick glitt über die Anwesenden.
__„Es ist besonders schmerzhaft, und der Betroffene bekommt genau mit, wie die Lähmung sich ausbreitet und leidet unter unerträglichen Schmerzen...“
Keiner hatte gesehen, wie Joreth die Taverne wieder betreten hatte.
Aber jetzt stand er bei dem Heiler und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
Wortlos reichte er Medicus ein kleines Fläschchen mit einer merkwürdig aussehenden Substanz.
Der Heiler öffnete den Verschluss und roch daran.
Seine Augenbrauen schnellten in die Höhe.
__„Sei sparsam damit.“ sagte der Necromancer mit tonloser Stimme.
__„Ich habe nicht mehr viel davon, und die Quelle...“
Er unterbrach sich.
__„Die Quelle existiert nicht mehr.“
Damit wandte er sich um und wollte gehen.
Sein Bruder packte ihn am Arm und hielt ihn auf.
__„Rynna?“
Joreth riss sich los und verließ den Raum.
Amaion beobachtete, wie der Heiler sorgfältig die Substanz auf die Verletzungen auftrug.
Micaya dagegen schüttelte den Kopf und folgte Joreth.
Sie hatte ein paar Fragen, die sie beantwortet haben wollte.

Langsam sahen Simon und Shar'Tel wieder etwas besser aus.
Die krankhaften Verfärbungen der Wunden gingen zurück und der üble Geruch ließ nach, während die Gesichter der beiden auch wieder eine weniger leichenhafte Farbe annahmen.
Trotzdem konnte man erkennen, dass beide noch immer mit Lähmungserscheinungen zu kämpfen hatten.
Die Amazon rieb sich mit einer fahrigen Bewegung die Augen, während die andere Hand schon wieder nach dem Schwert tastete.
Amaions Fuß war schneller.
Er schob es außerhalb ihrer Reichweite.
Simon – oder wahrscheinlich eher Yawgmoth – sah seine Angreiferin böse an.
Morwen beobachtete, wie Micaya wieder die Taverne betrat.
Sie sah wütend aus.
Amaion war es, der das dann gleich zu spüren bekommen sollte, denn das Klatschen der Ohrfeige war deutlich durch den ganzen Raum zu hören.
Micayas Handabdruck zeichnete sich rot auf seinem Gesicht ab.
Die Assassin wandte sich um und ging zu den anderen.
Sie nahm dem Heiler die Flasche mit dem Antidot ab und roch daran. Dann nickte sie.
__„Nicht das übliche Rezept, wie ich vermutet hatte.“
Sie gab die Flasche an Morwen weiter.
__„Aber es ist nahe genug daran, um zu erklären, warum sie unserer Clancheffin solche Angst eingejagt hat...“
Sie nahm die Flasche aus Morwens Hand und gab sie dem Heiler zurück.
__„Ich vermute, es wird etwas länger dauern, bevor die Wirkung des Giftes völlig abgeklungen ist, aber dafür dürften sich die Nebenwirkungen in Grenzen halten.“

Amaion streckte die Hand aus um Micaya an der Schulter zu greifen.
Der Abdruck ihrer Hand leuchtete immernoch auf seinem Gesicht.
__„Kannst Du mir erklären, was das jetzt sollte?“
Micaya fuhr herum.
__„Du hattest es verdient!“
Sie hob die Hand, um zu signalisieren dass sie noch nicht fertig war, und so schwieg der Necromancer.
__„Eine Bemerkung von Dir, vor acht Jahren... ich habe es damals nicht verstanden, und deshalb habe ich Joreths Reaktion falsch interpretiert.“
Jetzt war es an ihr, nach seinen Armen zu greifen.
__„Du hast nie nachgefragt, nichtwahr? Du wusstest nicht, dass sie tot ist...“
Amaion senkte den Kopf.
__„Du weißt aber auch nicht alles. Er...“
Sie unterbrach ihn, indem sie ihm einen Finger auf die Lippen legte.
__„Ich war dort. Es ist der Ort, wo ich mit meiner Mutter gelebt habe, nachdem wir fliehen mussten.“

Die Aufmerksamkeit aller hatte den beiden gegolten, und so hatte keiner bemerkt, wie Joreth zurückgekommen war.
Jetzt stand er plötzlich wie aus der Erde gewachsen hinter Micaya und legte ihr die Hand auf die Schulter.
__„Ruhig. Das geht einen Großteil der Leute hier nichts an.“
Sein Blick suchte den seines Bruders.
__„Was hälst Du von einem kleinen Ausflug? Wir werden ein paar Stunden unterwegs sein, ich möchte Dir etwas zeigen...“
Amaion nickte.
Stumm folgte er seinem Bruder aus der Taverne, während Micaya sich auf den Stuhl neben Morwen fallenließ.

Morwen musterte die Ältere neugierig.
__„Was ist da los? Wo wollen die beiden eigentlich hin?“
Sie legte den Arm um die andere.
__„Du kannst mir doch vertrauen.“
Die Angesprochene seufzte.
__„In der Nähe des Dorfes, wo ich herkomme, gibt es einen Wald. Dieser liegt unter einem Schutz, der jede feindselige Handlung verhindert. Ähnlich wie die Städte. Doch wo bei Städten einfach Dämonen ausgesperrt werden, ist es bei Rynnas Wald einfach ein Frieden, der über dem Ort liegt.“
Ihr Blick suchte Morwens.
In den Augen der Jüngeren sah sie ein schwaches Wiedererkennen aufflackern.
__„Die Hütte die dort steht – es war für mich und meine Mutter ein sicherer Zufluchtsort, für Rynna war es ein Zuhause.“
Sie hielt inne und wischte eine Träne aus einem Augenwinkel.
__„Wahrscheinlich hast Du von der abtrünnigen Sorceress gehört, die die Geheimnisse unseres Volkes stehlen wollte – laut unserer Obrigkeit. Rynna hatte einen Haufen ungewöhnlicher Talente, aber das Töten gehörte gewiss nicht dazu.“
Ihr Blick wanderte zur Tür, doch ihre Gedanken glitten weiter.
Wie im Traum sah sie den Ort vor sich.
Und sie fragte sich, was die beiden empfinden mochten, wenn sie es sahen.
Morwen biss sich auf die Lippen.
__„Aber warum gehen die Beiden jetzt da hin?“
Micayas abwesender Blick lag noch immer auf der Tür.
__„Ich denke, Joreth will seinem Bruder die Gräber zeigen...“
__„Wessen Gräber?“
Morwens Stimme zeigte Neugier, aber zu sehr wollte sie die Ältere nicht drängen.
__„Ein Grab wird auch ihm neu sein, da habe ich meine Mutter beerdigt.“
Micaya schüttelt den Kopf.
__„Joreth hat eine Weile dort gelebt. Bei Maurynna. Mit Maurynna. Aber er war jung und ehrgeizig, so hat er diesen Ort des Friedens verlassen um das Handwerk des Krieges zu lernen. Er wollte immer zurückkehren, aber als er sich dann doch dazu aufraffte, war es zu spät. Sie hatten Rynna aus ihrer Zuflucht gelockt und...“
Sie schluckte trocken.
__„Es wäre die Aufgabe meiner Mutter gewesen, aber sie kannte Rynna und wollte sie nicht verraten. Als Joreth ankam, hatte die Leichenstarre noch nicht eingesetzt. Er hat sich nie verziehen, dass er nicht ein paar Stunden früher zurückgekehrt ist...“
Sie ging zur Theke und bat den Wirt um einen Becher heißes Wasser.
Dann setzte sie sich wieder zu den Anderen.
Aus einer Tasche zog sie einen kleinen Beutel, aus einer anderen einen winzigen Löffel.
Sorgfältig maß sie eine Dosis des Pulvers ab.
Der Heiler griff in den Beutel, zerrieb eine kleine Menge des Pulvers zwischen den Fingern und roch daran.
Micaya sah seinen missbilligenden Blick durchaus.
__„Es geht Dich nichts an.“
Sie trank den Becher leer, verzog das Gesicht und schüttelte sich.
Medicus beobachtete, wie sie den Beutel wieder verstaute.

Micaya sah aus dem Augenwinkel, wie Shar'Tel mühsam zurück auf ihren Sessel kroch.
Die Ablenkung kam ihr gerade gelegen, wollte sie doch lieber erstmal selber verarbeiten, was sie vorher erfahren hatte.
Sie ging zu der Amazon und musterte sie.
__„Geht es Dir besser?“
Shar'Tel nickte unter Schmerzen.
__„Es wird noch eine Weile dauern, bis Du Dich vollkommen erholt hast, aber Du kannst froh sein, dass Joreth einen Vorrat dieses speziellen Antidots hatte – bei dem Originalrezept würdest Du jetzt kotzend im Eck hängen.“
Morwen war ihr gefolgt.
__„Die soll froh sein, dass überhaupt jemand ein Gegenmittel dabei hatte, mir war das immer zu teuer... und die Leute, die ich damit erwische, sollen gewöhnlich sterben!“
Sie trat nach Simon, dem es augenscheinlich auch besser ging.
Dann reichte sie ihm die Hand.
__„Jetzt sind wir quitt.“
Dann wandte sie sich an Micaya.
__„Ich verstehe nicht was dir so sehr an ihrem Wohlergehen liegt!“
Sie wies auf Shar'Tel, die vorsichtig die wiederkehrende Beweglichkeit ihrer Arme testete.
Die ältere Assassin nickte der Amazon zu.
__„Ich würde gerne ihre Gründe hören, und dazu brauche ich sie lebendig und fit.“
 
Zuletzt bearbeitet:
Tolles Update.
Paar Fragen sind noch offen, aber du hast ja angekündigt, dass die sich erst später Klären werden.

Nen paar Tempusfehler sind mir aufgefallen.

Außerdem has du PM.
 
Danke!
Hab die Tempusfehler, Groß- und Kleinschreibung etc mal korrigiert.
Ich kann die deutschen Bezeichnungen nicht sonderlich ab, hab auch ein englisches Spiel, deshalb werde ich bei den englischen Bezeichnungen bleiben.
 
Träume und Bilder



Ein Mantel des Schweigens schien sich über die Taverne gelegt zu haben, niemand sprach, niemand tat etwas, sogar der Wirt hatte sich zurück gezogen den der Schankraum war fast leer. Simon und Shar-Tel saßen in zwei unterschiedlichen ecken und starrten sich Finster an. Der Heiler saß zusammen mit Tscha zwischendrin und las. Mic und Morwen hockten nebeneinander an einen Tisch, Mic spielte missmutig mit einer Münze, Morwen schaute einfach nur Traurig auf die schmutzige Tischplatte. Ihr Blickt war seltsam leer und kalt und sie strahlte eine abgrundtiefe Traurigkeit aus.
Doch dann Gähnte Morwen und zerriss damit die Stille:
__„Ähm ich bin total Müde…und…ich glaube der Wirt hat auch ein paar Gäste Zimmer zu vermieten…vielleicht kann ich mal fragen ob wir welche Mieten könnten…ähm“
__„Gute Idee tu das.“ Murmelte Mic lakonisch „Amaion und Joreth werden sicher auch eins wollen“
Morwen sprach kurz mit dem Wirt, Vier Zimmer hatte er und diese reservierte Morwen sofort obwohl sie nicht genau wusste wer eins haben wollte.
Sofort verzog sie sich nach oben und quartierte sich in eins der Vier Doppel Zimmer ein. Simon und Shar-Tel taten es ihr gleich, da Tscha und Mic erst einmal verzichteten. Der Heiler verabschiedete sich darauf herzlich von Tscha, beide kannten sich von früher, und dann von Mic. Wobei der Heiler ihr, wie Tscha bemerkte, einen kleinen Beutel aus der Tasche zog, doch auf den Blick seines Freundes hin schwieg er und setzte sich gegenüber von Mic:
__„Ich darf mich doch sicher zu dir setzen?“ Tscha lächelte sanft an Mic nickte und sah ihm neugierig ins Gesicht:
__„Ich will ja nicht neugierig erscheinen…aber wie ich sehe trägst du die Traditionelle Kleidung des fahrendes Volkes, gehörst du dazu?“
Tscha blickte an sich herab: „Naja ich habe viel mit dem fahrenden Volk zu tun,…aber jaah man könnte auch in einem gewissen Rahmen sagen das ich dazugehöre. Als ich Jünger war…ähm…war es immer von Vorteil mit den Gauklern unterwegs zu sein, wenn die Leute abgelenkt waren konnte ich ihnen besser die Taschen leeren.“
Er Grinste etwas verschämt:
__„Von irgendetwas musste ich ja Leben, auch wenn sich Joreth ne Zeitlang gut um mich gekümmert hat. Das fahrende Volk… die Gaukler, Schausteller sind die nettesten Menschen die ich je kennen gelernt habe. Eine einzigartige Gemeinschaft, in der jeder einen Platz hat. Und man sieht viel von der Welt, lernt viele Menschen kennen. Aber wer zum Fahrenden Volk gehört, zählt als Gesetz los, und in vielen Ländern heißt dass, das man schneller am Galgen baumelt als man „Hallo“ sagen kann!
Man lernt das Leben leichter zu nehmen…Glücklich zu sein und ständig zu lachen wenn man längere Zeit beim Fahrenden Volk lebt.“
Micaya lachte ein wenig traurig:
__„Hört sich so an, wie die Leute, bei denen ich die wohl glücklichste Zeit meines Lebens verbracht habe...“
Tschas blick wurde neugierig:
__„Was für Leute?
Micaya schüttelte Traurig den Kopf:
__„Eine andere Zeit, eine andere Welt, nichts, worüber ich jetzt reden möchte.“
Minuten lang schwiegen beide, dann frage Mic Neugierig:
__„Woher wusstest du dass es deiner Schwester, Morwen, nicht gut geht und wie hast du sie gefunden?“
__„Seid dem meine Schwester und ich uns das erste mal getroffen haben gibt es eine ganz schwache Verbindung zwischen uns, eigentlich habe ich ständig gespürt das sie leidet aber in letzter Zeit war es besonders schlimm und wie gesagt, ich kenne viele Leute habe meine Verbindungen…auch wenn Morwen sich gut verbergen kann. So ein hübsches Mädchen fällt vielen auf.“
Plötzlich standen Tränen in Tschas Augen:
__„Ich will nicht wissen was sie alles erlebt hat, wahrscheinlich würde ich schon an der bloßen Erzählung zerbrechen.“
Er Wischte sich die Tränen weg:
__„Es tut mir im Herz weh sie so am Boden zu sehen, ich…ich…habe mir geschworen ihr zur Seite zu stehen…ich will sie nie wieder so leiden sehen.
Micaya lächelte.
__„Dann haben wir ja ein gemeinsames Ziel, ich mag es auch nicht, wenn es meinen Freunden schlecht geht.“
Tscha sah sich suchend um und fischte dann seinen Rucksack unterm Tisch hervor, aus dem er ein kleines Buch und schreib Werkzeug hervorzog.
__„Was ist das?“
Tscha reiche Micaya das Buch als sie es aufschlug zog sie überrascht die braunen hoch:
__„Diese Bilder sind wirklich gut, du hast sie gezeichnet?“
Tscha Nickte und Mic blätterte weiter, in dem Buch waren lauter Portraits. An einer Zeichnung Blieb Mics blick haften, es war ein Bild von Morwen detailgetreu gezeichnet, doch trotzdem hätte sie sie fast nicht erkannt. Denn die Morwen auf dem Bild lachte augenscheinlich aus vollem Herzen, ihre Augen funkelten vor Glück. Wieder einmal Fragte sie sich was eine so Junge Frau wie Morwen so gebrochen hatte. Auch wenn Morwen es teilweise gut versteckte, Micaya entging nicht das Morwen tiefe Wunden in der Seele hatte.
__„Darf ich auch ein Bild von dir malen?“ Tschas Stimme riss Micaya aus ihren Gedanken.
Micaya gab Tscha das Buch zurück.
__„Es ist mir eine Ehre.“
Ein leichtes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, und sofort machte er sich an die Arbeit. Das sanfte Kratzen der Feder auf dem Papier erinnerte Micaya an eine andere Welt, und sie sah das konzentrierte Gesicht des Zwerges vor sich, der immer wieder neue Gesichter fand, die er in seinem Buch einfangen konnte.
Auch sie war darin zu sehen und ebenso -
Die plötzliche Stille, als Tscha fertig war, riss sie aus ihren Gedanken.
Tscha Mustere noch einmal sein Werk, und reichte es dann Mic damit sie es begutachten konnte.
Micaya musterte das Bild, es war wunderschön gemalt ein wahres Kunstwerk. Doch machte es Micaya Traurig.
__„So lange...“
Sie wischte sich mit der Hand über die Augen.
__„Wenn ich mich dagegen an Durins Bild erinnere, sehe ich ein kleines Mädchen vor mir...“
Sie gab ihm das Buch zurück.
__„Ich sollte definitiv schlafen gehen, ich bin zu alt dafür, die ganze Nacht herumzusitzen. Ich guck mal nach dem freien Bett bei Deiner Schwester, dann hast Du ein Zimmer für Dich heute...“
Tscha blickte ihr hinterher als sie Müde die Treppe hochstieg. So mehr er Micaya kennen lernte desto besser gefiel sie ihm. Plötzlich wisperte eine, nein seine eigene, Böse Stimme in seinem Kopf:
__Du hattest bis jetzt immer Pech bei Frauen! Und bei dieser wird’s sicher auch nichts, bei der Konkurrenz. Du Kennst Joreth…wenn sein Bruder nur ein wenig so ist wie er…verbanne Micaya lieber schnell aus deinem Herzen.
Er Schluckte und schüttelte den Kopf, wie gerne hätte er endlich jemanden an seiner Seite.
Die Müdigkeit übermannte ihn, sein Kopf sackte auf die Tischplatte. Tscha versank in Alpträumen. Ständig sah er Micaya vor sich, doch die machte sich über ihn lustig und lachte über ihn
Als Tscha aufwachte war er schweißgebadet, der morgen graute schon, auf der Treppe stand Morwen. Stumm kam sie die Treppe herunter und setze sich auf dem Stuhl neben ihrem Bruder.
__„Du siehst schlecht aus, was ist den los Brüderchen?“
__„Nichts…ich…ich hab nur schlecht geträumt!“
Morwen zog eine Augenbraue hoch
__„Geht es um Mi…“ Morwen unterbrach sich, da Simon die Treppe herunter stolperte, Tscha sah erschrocken aus.
Simon steuerte auf den Tisch zu an dem Morwen und Tscha saßen, er hatte es geschafft noch fertiger als Tscha auszusehen, den er taumelte mehr als das er lief.
Morwen musterte den jungen Mann irritiert.
Simon schüttelte den Kopf, als wollte er die blutigen Bilder aus seinen Augen und das hämische Kichern aus den Ohren schütteln.
__„Alpträume…“ krächzte er mit trockener Stimme.
Morwen stand auf.
__„Ich seh mal zu, ob ich den Wirt dazu bekomme, uns irgendwas zum Frühstück zu liefern. Irgendwelche Sonderwünsche?“
Simon nickte müde.
__"Jaaa, Laus...ne ja. Äh. Frühstück klingt nach ner guten Idee."
__"Aber fix, ich sterbe vor Hunger. Mach es lebend, roh und blutig."
Simon sah aus, als wollte er sich gleich übergeben, aber er schaffte es noch, sich selbst auf den Hinterkopf zu schlagen, dabei ver-schlagen kichernd.

Micaya war inzwischen ebenfalls aufgewacht.
Müde schlich sie die Treppe herunter und begab sich zu den anderen.
__„Ihr seht irgendwie alle so aus, wie ich mich fühle.“ kommentierte sie mit einem Gähnen.
Mit einer Hand fuhr sie dem Druiden durch die langen roten Haare.
Tscha zuckte zusammen.
Sie seufzte.
__"Es ist wunderschön geworden, aber es hat mich zu sehr an einen Ort erinnert, der mehr mein Zuhause gewesen ist als irgendein anderer..."
Sie ließ sich auf einen der freien Stühle fallen und beobachtete Morwen, die mit leicht wütendem Gesichtsausdruck vom Wirt zurück kam.
__„Der hat Wohl noch nie was von Kunden Freundlichkeit gehört“ Zeterte sie und setzte sich wieder.
Mit lautem Gepolter kamen Joreth und Amaion herein.
Sie schienen ziemlich gut gelaunt zu sein.
__"Aaah, Frühstück!"
Der Wirt, der gerade mit 3 Tellern aus der Küche kam, verschwand wieder und brachte stattdessen 5 Teller.
Joreth lief sofort zu Mic, mit einem Grinsen auf dem Gesicht
Er legte einen Arm um sie, Tscha blickte weg, mit der anderen Hand versteckte er etwas hinter seinem Rücken.
__"War ne gute Idee." meinte er. "Hab ein paar Sachen dort hin zurückgebracht, wo sie hingehören. Tut mir leid, wegen Deiner Mutter, hab Dir was mitgebracht, damit Du mir die Bemerkung nicht übel nimmst..."
Er drückte ihr eine Waffe in die Hand.
Mic Blickte ihn erstaunt an
__"Wo hast du die Runen her?"
__"Waren ein paar äußerst großzügige Monster unterwegs heute, und gute Rohlinge konnte ich noch nie wegwerfen..."
Er griff sich einen Stuhl, setzte sich und fing an, seinen Teller zu leeren.
Sein Bruder grinste ihn an.
__"Eigentlich müsste ich dich jetzt umbringen."
Joreth schüttelte den Kopf.
__"Ich hab noch was gut bei dir, das weißt du."
Plötzlich verzog Joreth das Gesicht, zog ein Buch hervor:
__„Ziemlich unbequeme Sitzgelegenheit“ Bemerkte er trocken. Tscha hatte sein Buch sofort erkannt:
__„Das ist meines!“
Joreth blätterte durch das Buch, das er dafür geschickt von Tschas Händen fern hielt.
"Noch immer am Gesichter sammeln?"
Bei Micayas Bild hielt er einen Augenblick inne:
__„Die Schönheit des Augenblicks."
Kommentierte der Necromancer trocken während er Tscha das Buch zurückgab.
__„Aber Du steckst noch immer zu viel von Deinen eigenen Gefühlen in das, was Du abbildest...“ Tscha warf daraufhin Joreth einen warnenden Blick zu, aß dann aber stumm weiter. Das kleine Buch hielt er fest in seiner Hand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal wieder genauso gut geschrieben, wie die vorherigen Kapitel. Mir gefällt besonds, dass es Veränderungen zum Orginal gibt.

Schönes entspanntes Kapitel.
 
War ja auch gerade die Absicht dabei, das bestehende Mateial zu ergänzen und weiterzuentwickeln..
Ne, in der Taverne gibt es auch Haufenweise Wiedersprüche, die wir jetzt zu beseitigen versuchen.
Abgesehen davon haben wir jetzt natürlich den Vorteil, daß wir die Figuren und ihre Vorgeschichte, sowie das was aus ihnen wird, kennen.
Spielwiese...
(mich kribbelts schon wieder in den Fingern zum Weiterschreiben, hab grad ein nettes Kapitel vor mir..)
 
Grummel.
Simons Kaüitel ist dran, ich hab ihn gestern nicht erwischt zum erinnern, und er ist übers Wochenende jetzt weg.
Das heißt...
Ich werde einfach mal genz unverschämt sein Kapitel rausschieben.
Samstag ist Termin dazu, nicht Montag...
 
Dämonen und Frauen


Morwen, die die ganze Zeit sehr still gewesen war, schüttelte mit einen leichten Lächeln den Kopf. Simon sah von seinem Teller auf, als er ihre Bewegung bemerkte.
__“Wie schön, dass dann endlich Alles geklärt ist...”
Tscha hob seine Gabel und stieß sie in ihre Richtung.
__“Was bringt dich denn auf den Gedanken?”
Morwen sah ihn verständnislos an, ihr Lächeln schwand; nach kurzer Zeit jedoch grinste Tscha, ihre Spannung sichtlich lösend. Noch einer entspannte sich, da er sich nicht sicher gewesen war, ob die Gabel nicht doch auf ihn gezielt war...immerhin saß Simon neben Morwen.
__“Wir haben nun schon eine Menge miteinander erlebt...wir sind zwar Jeder für sich äußerst eigen und schleppen genug Psychosen für eine Kleinstadt mit uns herum, aber irgendwie gibt es unter uns so viele Verbindungen, dass wir fast untrennbar zusammengehören. Findet ihr nicht?”
Simon sprangen sofort die Bilder seines nächtlichen Seelenmartyriums ins geistige Auge, die Erinnerungen an die Expedition zur Rettung Morwens waren noch frisch. Zu frisch, um ignoriert zu werden. Viel zu aktuell auch die Erinnerung daran, dass er auch in diesem Traum nicht allein gewesen war...und dass der Zweite, der nur in den Träumen, den Tiefen von Simons Geist, wirklich frei und er selbst war, nicht nur von diesen absolut unbeeindruckt gewesen war...nein. Yawgmoth hatte gelacht, und die schrecklichen Bilder immer wieder und wieder in ihr geteiltes Bewusstsein geholt, Er bei den Erinnerungen an Leichen und Seen aus Blut absolute Euphorie empfunden.... und nichts hatte er dabei mehr genossen als die Qualen, die diese Bilder Simon bereiteten.
Dieser schauderte. Ja, es gab eine Menge untrennbarer Verbindungen zwischen ihnen Allen. Viele hatten die gleichen Bilder gesehen. Und nur so hatte er sich vor Yawgmoths Folter retten können, nur so war er den Dämonen entkommen, die ihn durch sein Unterbewusstsein gejagt hatten, nur dies hatte den Wahnsinn im Zaum gehalten: Der feste Glaube daran, dass es immer noch genug Menschen gab, auf die er sich auch in dieser Situation verlassen konnte. Die Gesichter seiner Begleiter waren erschienen und hatten ihm Hoffnung gegeben, und ein Gesicht war immer wieder aufgetaucht, sie überscheinend: Das von der Frau neben ihm – neben Hoffnung noch eines...Entschlossenheit. Ein Ziel. Und so hatte er gekämpft, dieses Ziel vor Augen, mit seinen Verbündeten, seinen Freunden an seiner Seite – und er hatte nicht verloren. Im Gegenteil. Simon hatte den Sieg errungen...als Yawgmoth das Lachen verging.
Er grinste bei der Erinnerung in sich hinein. Ja, mein “Freund”, gegen Freundschaft kommt kein Böses an...und schon gar nicht...gegen Liebe.
Auch Anderen schienen solche Gedanken gekommen sein, da er nicht der Einzige war, der wissend lächelte oder nickte. Aber nur einer grinste: Amaion.
__“Du hast Recht, Tscha, wenn du nur wüsstest, wie sehr! Zur Feier dieser Erkenntnis, lasst uns etwas gemeinsam unternehmen. Wie wäre es mit noch einem Ausflug ins Reich der Dämonen?“
Rachsucht erfüllte Simon, nicht von ihm ausgehend, sondern gegen ihn gerichtet, und er sprang auf, getrieben vom Dämon in sich.
__”Wenn das nur halb so lustig ist wie das letzte Mal...es werden dabei Leute getötet, ja? Viele von ihnen?”
Alle sahen ihn an, mit diesem gefährlichen Glitzern in den Augen dastehend, ein manischen Grinsen auf den Lippen, das Zähne entblößte, und die Hände gierig nach einer von Tod erfüllten Zukunft ausgestreckt. Sein Blick suchte den jedes Einzelnen Anderen, und während Tscha und Morwen wegsahen, sahen sich Mic und Amaion nur an. Erstere stellte den Augenkontakt mit Simon unblinzelnd her.
__“Nun, ich vermute, ganz ohne Blutvergießen werden wir nicht auskommen.”
Simon stieß die rechte Faust in die Luft.
”Wir sind dabei! Gebt mir etwas, mit dem man sezieren kann!”
Tschas Blick war nicht der einzig skeptische, aber er war der Erste, der etwas sagte.
__“Das kommt überhaupt nicht in Frage, auf keinen Fall, solange du darum bittest.”
Simons Blick wurde wütend, aber Morwen, die starr geradeaus starrte, brachte ihn dazu, seinen nächsten Kommentar zu verschlucken, obwohl ihre Stimme ganz leise war.
__“Stimmt, man weiß ja nie, was der 'Dämon' in dir so Alles anstellt...”
Der jüngere Necromancer hatte sein Grinsen nie verloren.
__“Ach, warum redet ihr auf einmal von mir?”
Blicke fuhren zu Amaion, aber er senkte den seinen, immer noch lächelnd.
__“Vergesst nicht, ich trage den Namen eines Dämons...”
Mic hob eine Augenbraue.
__Trägst ihn...”
Tscha murmelte halblaut vor sich hin.
__“Totenbeschwörer...”
Morwen stieß ihn unter dem Tisch.
__“Sag das bloß nicht zu laut – he! Aber die Idee, dass wir gemeinsam etwas unternehmen, ist doch nicht die Schlechteste. Schlafen wir eine Nacht darüber, und nach diesem Ruhetag machen wir einen Ausflug, egal, wohin!”
Mic stimmte kichernd zu.
__“Oh, gerne. Da hätte ich endlich normale Leute um mich herum.”
Jetzt begann Amaion zu kichern, und Joreth grinste wie vorher dieser. Mic funkelte sie an.
__“Zumindest normaler als ihr...”
Ein Teller zerbrach klirrend am Boden, als Simon auf den Tisch sprang und gegen ein Glas trat, das blitzschnell direkt auf Micayas Gesicht zuflog.
Es zerbrach an Joreths wie einen Schild gehaltenen Teller, der dies auch nicht überlebte, aber kein Splitter verletzte Jemand. Gleich darauf hatte Tscha Simon von hinten gepackt und Joreth hielt seine Knöchel fest.
__“Was sollte das nun wieder? Hast du gedacht, du überraschst uns schon wieder mit so einer Aktion?”
Simons Gesicht blieb ausdruckslos.
__”Ich – normal? Überleg, was du sagst, Frau, überleg es dir gut. Normal. Eine schwer-wie-gen-de Beleidgung.”
Etwas verließ Simon, der sich zu einem sehr laut und deutlich gedachtem Vollidiot hinreißen ließ. Er sah verdrießlich seine Halter an.
__“Oh, ich denke, ein Tag Ruhe würde uns Allen guuut tun, ja? Vielen Dank euch.”
Mic hatte den Schock schnell überwunden und grinste nun in sich hinein.
__“Irgendwie gefällt mir der Junge.”
Sie zwinkerte Morwen zu.
__“Aber keine Sorge...er ist mir viel zu jung...”
Simon hob die rechte Augenbraue.
__”Meine Neuntausend Jahre könnten dir was von 'zu jung' erzählen...wenn du willst, unter vier Augen.”
Er keuchte kurz, als Tscha aus irgendeinem Grund die Stärke, mit der er ihn umklammert hielt, um Einiges erhöhte. Aber Mic bekam ein närrisches Funkeln in den Augen.
__“Das wäre sicher eine lange Geschichte, Lord Yawgmoth. Seid Ihr sicher, dass ich von ihr nicht einschlafen würde?”
Er setzte ein Lächeln auf, das in Simons Gesicht einfach unglaublich unpassend wirkte, als er den Kopf in einer angedeuteten Verbeugung senkte und es irgendwie hinbekam, eine Aura absoluter Arroganz auszustrahlen, obwohl ihn zwei Männer festhielten.
__”Irgendeinen Vorteil muss dieser Körper doch bieten, meine Liebe. Zunächst den, dass er überhaupt einer ist, zweitens der, dass er zu meinem Geist passt, also durch und durch männlich ist. Nun, zumindest rein biologisch. Voraussetzungen, die jegliche mit mir verbrachte Nacht garantiert nicht langweilig werden lassen würden.”
Noch unpassender als das Grinsen zu dem Gesicht war nun das Murmeln, das aus seinem Mund zu dringen begann, zu dem Grinsen.
__“Du redest uns in die Scheiße...du redest uns gewaltig in die Scheiße...”
Mic stand auf und stellte sich vor ihn auf den Tisch. Simons rechtes Auge starrte ihr unverhüllt ins Dekolleté.
__“Oh Yawgmoth, wenn du wüsstest, wie sehr mich deine Worte erregen. Komm, zeig mir, dass du mich voll und ganz verehrst...”
Sie bedeutete Tscha mit einer Berührung, Simons linken Arm zu befreien; er zögerte kurz, tat dies aber, als Mic ihr Lächeln auf ihn wandte.
Simons linker Arm hob sich langsam...hielt kurz vor Mic inne...und wanderte an seinem Gesicht vorbei.
Er zog sich fest am rechten Ohr.
__”AH! Du verdammter...”
Seine Gesichtszüge glätteten sich.
__“Wenn du schon amouröse Tentakel ausstreckst, Yawgmoth, dann doch bitte auch in Richtungen, die für mich was sind. Nichts gegen dich, Mic.”
Sie grinste, als sie Simon in die linke Wange kniff.
__“Oh ja, du gefällst mir.”
Sie setzte sich wieder. Joreth schnaubte und ließ Simons Knöchel los, nach einer Weile befreite ihn Tscha ganz, und der junge Mann ließ sich kommentarlos wieder auf der Bank nieder – wobei er sich die Wange rieb.
__“Ich wusste es immer, dass du auf Dämonen stehst, Micaya...”
Sie lachte ihn an.
__“Ich dachte, ihr vertragt euch wieder?”
Er ließ seinen Blick zu Amaion wandern, aber er fuhr schnell wieder zurück.
__“Das auf jeden Fall, aber mit dem Namen muss er trotzdem leben.”
Morwen grinste Simon nun zuckersüß an, der sie stirnrunzelnd ansah und die Hand von seiner Wange sinken ließ.
__“Tja, Yawgi, so Leute wie du landen halt nie bei den Frauen – wer will schon einen neuntausendjährigen, unausgeglichenen Dämon?”
Simon konnte sich selbst zurückhalten, aber zur Vorsicht verpasste ihm Morwen dennoch einen Tritt unter dem Tisch, bevor Yawgmoth schon wieder einen Ausbruch bekam.
Ein Klappern ließ beide voneinander aufsehen; Joreth hatte einen Stab auf den Tisch gelegt.
__“Ich wusste doch, dass ich noch einen hatte. Lebensspenderladungen. Meint ihr, den können wir Simon anvertrauen? Es sind nicht genug Ladungen drauf, dass mich auch ein Unerfahrener zu oft überfluchen würde.”
Tscha studierte Simons Gesicht genau.
__“Ich denke, das sollte funktionieren. Zur Not machen wir einfach kurzen Prozess mit ihm, was, Morwen?”
Sie verzog keine Miene.
__“Er wird eine womöglich nötige Lektion sein Leben lang nicht vergessen. Es gibt genug Gifte, die nicht töten, aber sehr...unangenehme Nebenwirkungen haben.”
Mic lehnte sich zurück.
__“Ich denke nicht, dass er Ärger machen wird.”
Alle sahen sie an. Sie zuckte mit den Schultern.
__“Simon ohnehin nicht, und ich denke, Yawgmoth will doch keinen schlechten Eindruck bei der hiesigen Frauenschaft hinterlassen, oder?”
Morwen lachte laut schallend auf, aber Simon fragte sich kurz, warum dies so gezwungen klang...er wischte den Gedanken beiseite und erlaubte sich ein hämisches, nach innen gerichtetes Grinsen.
_Tja, da hat sie dich wohl wortwörtlich bei den Eiern. So ein Hormonspiegel hat Nachteile gegenüber einem körperlosen Dämonenzustand, was?
Sein Lächeln verging ihm schnell, als Yawgmoth ihm nur durch Gefühle vermittelte, was er von dieser Äußerung hielt.
Morwen sah ihn schief an.
__“Ich werde wohl trotzdem Fallen um mich herum legen...man weiß ja nie, auf was für Gedanken dieser Dämon so kommen könnte...”
Jetzt lachte auch Mic, und als die Frauen so abgelenkt waren, legte Tscha einen festen Arm um Simons Schulter und zog ihn nahe zu sich heran.
__“Jetzt mal ganz im Ernst...wenn du meiner Schwester auch nur ein Haar krümmst, dann solltest du dein Grab besser schon geschaufelt haben, wenn ich mit dir fertig bin, wirst du nicht mal mehr feste Nahrung zu dir nehmen können.”
Simon sah ihn nur aus den Augenwinkeln an und schluckte. Tscha ließ ihn los und warf noch einen letzten warnenden Blick in seine Richtung, als er sich wieder auf Abstand begab. Keiner der Anderen hatte etwas von diesem kurzen Austausch mitbekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben