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[Story] Mysterien und Wundersamigkeiten

Schüchterne Jägerinnen sind lustig :D

Aber irgendwie merkwürdig, das Geli intelligenter ist als Gozudin ... wobei, wenn man den IQ von 0815 Hammerdinspielern mittelt sollte das ganz gut hinkommen :ugly:
 
Geli ist ja auch schon ewig lang dabei, Gozudin hat gerade erst angefangen in Sanctuario. Woher soll der das alles auch wissen? Ist ja auch alles sooo kompliziert... :clown:
Ansonsten hast Du recht: er ist halt ein Hammerdin :)

Und wieder eine Verspätung und wieder keiner meckert. Dann is' ja gut.


edit: und da ich immer noch nicht den (hoffentlich existenten!) thread dazu gefunden habe:

Alles Gute zum Geburtstag, viel Gesundheit und Pier, wünsche ich dem DerBK!
 
Zuletzt bearbeitet:
Schlüsselerlebnis

Im Rücken die Felswand mit dem schwarzen Loch, vor sich ein Trampelpfad umgeben von einem sorgsam geschnittenen Rasen und in Sichtweite den seltsamsten Wald, den Klaus je gesehen hatte. Eigentlich kam Klaus der Begriff „Wald“ nur in den Sinn, weil er sich erinnerte, dass die Gegend „Dunkelwald“ hieß. Er war gewiss kein Baumkuschler, aber diese lichte Streuobstwiese voller Laubbaumklone mit spärlichem, grau-braunem Blätterdach war sicher nicht das, was man unter einem mitteleuropäischen Wald verstand. Womöglich hatten die Greenpeaceaktivisten damals doch nicht so unrecht mit dem Baumsterben...
Gozudin und Geli schritten unbeeindruckt auf dem schattenlosen Pfad (Dunkelwald, ha!) aus und erreichten nach ein paar gefallenen Gefallenen (die in diesem Quasistammlabyrinth recht erfolgreich Fang-mich-doch spielen konnten) die Gebietsgrenze, ähnlich dem Übergang zur Kalten Ebene: zwei Mauern bildeten einen schmalen Durchgang zum nächsten Gebiet, das augenscheinlich noch weniger Vegetation zu bieten hatte.

Gozudin schien etwas unschlüssig.
“Werter Klaus Allen, ich benötige Euren weisen Rat: haltet Ihr es für empfehlenswert, diesseits des Durchganges einen Wegpunkt zu suchen oder sollten wir in diesem finsteren Forst unser Glück versuchen?“
“Wir brauchen noch den Wisch von diesem Krüppelbaum, damit wir bei den Steindingern nach Tristram können. Also mir wäre ein Wegpunkt irgendwo hier lieber.”
“Tristram? Nanntet Ihr gerade eben den Namen des verfluchten Ortes? Was sollten wir dort zu finden begehren?“
“Hat Akara noch nicht die Cain-Quest vergeben? Is’ ja auch egal, Fakt ist, ein Wegpunkt hier würde uns allen gut tun.”
Diesmal war es an Gozudin, aufgeregt zu sein. Die Stichworte „Tristram“ und „Cain“ waren wohl schon länger hier bekannt.
Und so kam es, dass sie bei ihrer Suche nach dem Wegpunkt im Dunkelwald bei ihrem nächsten Kampf gegen eine Gruppe Gefallener samt Schamanen den Schlachtruf „Für Cain!“ oder „Rache für Tristram“ von Gozudin vernahmen. Die Gefallenen waren ziemlich verunsichert, schließlich waren sie es gewöhnt, außer „Colenzo!“ oder „Rakanishu!“ nur ihre eigenen Schmerzens- beziehungsweise Todesschreie zu hören. Dank Gelis Eispfeilen musste nicht jeder Gefallene drei Mal erschlagen werden.
Und wieder schien der Leveldesigner einen guten Tag gehabt zu haben, denn sie hatten erst die Hälfte des Dunkelwaldes erkundet, als sie an den Wegpunkt kamen. Wahrscheinlich rauchten dafür ihnen die Socken, bevor sie den nächsten Wegpunkt fanden. Der hiesige Stringtangaclub kannte anscheinend ebenfalls den Dunkelwald – Wegpunkt und versuchte sein Bestes, eine ordentliche Abschiedsparty zu organisieren: eine verzauberte (nicht bezaubernde!) böse Jägerin samt Gefolge bestürmte Gozudin, doch etwas länger zu bleiben – womöglich für immer. Zum Glück aktivierte Gozudin zuerst den Wegpunkt und entschied sich dann im Augenblick höchster Gefahr, diese Rückzugsoption zu nutzen. Warum die bösen Jägerinnen nicht einfach zu den guten Jägerinnen ins Lager kamen, konnte sich Klaus erst nicht erklären. Bis er daran dachte, dass die „Bösen“ wohl keinen Gewerkschaftsbeitrag mehr zahlten und deshalb von der Benutzung ausgeschlossen worden waren.
“Es lohnt sich, auf der Seite der Guten zu stehn.” murmelte Klaus gedankenverloren.
”Wie bitte?“
Geli war unbemerkt neben ihm zum Stehen gekommen.
”Ach, übrigens,.. Ihr heißt tatsächlich Klaus Allen?“
“Ja. Irgendwas dagegen, Geli?”
Und schon war Geli-Girlie mit einem verklemmten Lächeln wieder auf und davon, wohl Lidschatten nachziehen oder sonst so einen Frauenkram machen.

Diesmal wollte Klaus einigen Dingen auf den Grund gehen. Also machte er Gozudin mit der Idee des Feilschens vertraut und besprach mit ihm, was verkauft und was repariert werden sollte. Prinzipiell konnte er Charsi, die Schmiedin mit dem Hang zum Bodybuilding, gut leiden. Aber so konnte er noch ein paar Minuten herausschinden...
Der erste Weg führte ihn zu Akara.
“Hallo Akara, wie steht’s, wie geht’s, was macht die Landschaftspflege?”
”Seid gegrüßt.“
“Akara, ohne dich allzu lange von deinen wichtigen Geschäften abhalten zu wollen, ich hätte da noch eine Frage: du hast da mal irgendwas von wegen Verkaufsaktion und Schlüssel erwähnt… was hast du genau damit gemeint?”
”Nun, wir hatten einen SSV – einen Schlüsselschlussverkauf. Alle Schlüssel zum gleichen Preis, nur solange der Vorrat reicht, das Ganze im Zwölferpack. Charsi hat extra Überstunden geschoben, damit der Nachschub nicht so schnell ausgeht. Und da haben natürlich alle zugeschlagen bis auf die blöden Assassininnen, war ja klar.
“Okay, ein SSV. Und was hat Charsi damit zu tun?”
”Die stellt die Schlüssel her. Was soll sie sonst tun?“
“Und wie könnt ihr hier Schlüssel für irgendwelche Truhen machen – ich meine, woher wisst ihr, wie der Schlüssel sein muss, damit er passt?”
”Ach so, das. Ich hatte gedacht, Ihr wisst das schon, sonst wäre ich nicht so redselig gewesen. Naja, wenn ihr es nicht weitererzählt: die Truhen sind nämlich gar nicht verschlossen. Als die ersten Abenteurer bei uns ankamen und was von Truhen faselten, zu denen ihnen der Schlüssel fehlte, waren wir erstmal etwas aus der Fassung. Die Truhen sind ja von uns extra aufgestellt worden, damit die Typen da raus gehen und möglichst lange danach suchen. So ohne Motivationshilfe würde das ja nie was mit der Rückkehr in unser Kloster. Schließlich stellen sich die Monster nicht in einer Reihe draußen an, damit man sie erledigen kann. Aber dass diese ’Helden’ so, so – wie soll ich sagen – naiv? Einfältig? Dass die halt meinen, dass man die Truhen auch noch aufschließen muss, das hat uns echt erstaunt. Und dann haben wir halt gedacht, gut, machen wir ein Geschäft daraus: verkaufen wir ihnen halt die ’Schlüssel’ dazu. Inzwischen sind unsere Einwegschlüssel so verbreitet, die findet man sogar in Truhen und bei Monstern!”
“Und dieses ’Ich kann nicht’, wenn Gozudin keinen Schlüssel dabei hat? Und das Geräusch, wenn er die Truhe aufmacht? Und…”
”Habt Ihr schon mal gesehen, dass er es ernsthaft versucht hat? Bisschen dran rumrütteln, ein kräftiger Tritt oder dergleichen? Die Durchschnittsabenteurer sind einfach zu ehrlich und einfältig: Truhe da sein, also aufschließen müssen. Ich zitiere den Sprachduktus eines gewöhnlichen Haudraufs, weil das uns gleich die nächste Frage beantwortet: den ganzen Tag durch die Gegend rennen mitsamt der schweren Ausrüstung, dazu noch gegen Heerscharen von Monstern kämpfen – und dann noch die Feinmotorik besitzen, ein Schloss zu öffnen? Nein, nein, das Geräusch kommt vom Zerbrechen des Schlüssels, dazu sind es ja Einwegschlüssel! Und da die Truhe ja eh schon offen ist, sind alle glücklich.
Nachdem das jetzt geklärt ist, wollt Ihr sonst vielleicht noch irgendetwas, hm? Vielleicht einen Bund Schlüssel, die sind gerade frisch eingetroffen und passen garantiert!“

Klaus winkte dankend ab und machte sich nachdenklich auf den Weg zurück zur Schatztruhe, dort wollte er Gozudin wieder treffen. Ein paar Schritte davor stand Kashya und Klaus erinnerte sich an seine zweite Frage, die er geklärt haben wollte.

“Hallo Kashya, ich hab’ da mal ‘ne Frage. Nee, das hat nichts mit unserem Begleitschutz zu tun, die ist schon okay. Was ich wissen wollte… Du bist doch die Chefin, die Maitre de la Guerre oder so was, na, die militärische Anführerin. Und…ich meine, alle anderen Tussis, äh, Entschuldigung, alle anderen Jägerinnen sehen total anders aus als du. Andere Haarfarbe, andere Kleidung,… ”
”Ich verstehe Euch nicht ganz – was war jetzt die Frage?“
“Warum siehst du so anders aus? Das wollte ich schon längers mal fragen.”
”Hm, nun, ehrlich gesagt – ich gehöre hier eigentlich nicht her. Ich bin so was wie eine Gastarbeiterin. Ich war für eine andere Umgebung vorgesehen. Ich sollte eigentlich in der offiziellen ketogenischen Todeszone einer Föderation arbeiten, aber dann hat meine Schwester Julie den Job bekommen. Naja, bin ich halt hier gelandet, hab’ meinen Namen von Keri in Kashya geändert…. . Ist eigentlich auch ganz gut, ein ruhiger Job.
Fast zu ruhig [*seufz].“

Klaus war das fast zuviel. Geschäftstüchtige NPCs (oder Ennpehtsees, wie Gozudin sie so drollig nannte) und dann noch Leiharbeiter aus… . Klaus schüttelte bloß den Kopf.
Er schickte Gozudin, welcher kleinlaut berichtete, dass Charsi auch nach mehrmaligen Versuchen nicht auf dieses ominöse „Feilschen“ eingegangen war, zu Akara und ließ ihn den Questauftrag mit Cain und Tristram nachträglich abholen. Wenigstens das sollte in den vertrauten Bahnen ablaufen.
 
Nö. Das Kapitel war am Sonntag (bis auf die (unpassende) Überschrift) noch gar nicht angefangen, auch wenn die Handlung schon klar war. Welch Wunder.

Aber ich hab' mich heute drangesetzt und prompt es länger ausgeschmückt, so dass ich gar nicht so weit gekommen bin, wie ich eigentlich wollte. Hab' halt erst beim Schreiben gemerkt, wieviele Logiklücken und Dreher so in der Geschichte drinstecken :D
Das heißt aber, dass das nächste Kapitel (inhaltlich) auch schon klar ist => weniger Verzögerungsgefahr :doppelgrins: .

P.S.: vielleicht wäre Gheed der richtige Kandidat für's Feilschen :clown:
 
Streuobstwiese, unbeleuchtet

Geli bekam einen Bogen.
Nachdem Gozudin Lob heischend verkündet hatte, dass er bei Akara den Schlüsselvorrat aufgefüllt hatte, war er von Klaus so lange zu Charsi geschickt worden, bis er einen Jagdbogen mit drei Löchern kaufen konnte. Gozudin schien die Rennerei zwischen Lagerausgang und Charsi nichts auszumachen, anscheinend hielt er das Ganze für eine Art Feilschen für Fortgeschrittene.
Klaus verstand immer noch nicht, wie sich das Angebot aus Charsis Warenlager jedes Mal komplett änderte, wenn man nur mal ganz kurz das Lager verlassen hatte. Blieb man dagegen den ganzen Tag oder länger im Lager sitzen, konnte man die gleichen Waffen und Rüstungen x-mal angaffen. Das musste auf jeden Fall irgendwann einmal mit der Schmiedefrau diskutiert werden, jetzt war aber erst die Befreiung von Deckard Cain dran.
Klaus erinnerte sich dunkel an einen überdimensionalen Teddy, der den Inifussbaum verteidigte und an einen Zombieschmied, der ebenfalls schlecht gelaunt in Tristram unterwegs war. Ergo musste Geli-Schätzchen waffenmäßig ein bisschen aufgepimpt werden und was half da besser als ein neuer Bogen? Außerdem war es nur gerecht, wenn Gozudin ein paar von den bunten Steinchen opferte, die sie so unterwegs aufgeklaubt hatten (so ein Blödmann, kauft ohne zu fragen solche #$§&#!%$ Schlüssel).
Also wurden in den Jagdbogen ein lädierter Rubin, ein lädierter Topas und ein lädierter Smaragd reingedrückt. Einfach so. Nix mit Klebstoff, nix mit festschrauben oder sonst wie festtackern, einfach rein und fertig. Und jetzt machte der Bogen Feuer-, Blitz- und Giftschaden. Abgesehen davon, dass mitten in der Wildnis Edelsteine in herrenlos herumstehenden Truhen gefunden werden konnten und dass diese beliebig geformten Klunker in irgendwelche löchrige Gegenstände eingelegt auch noch bombenfest saßen, war es doch echt erstaunlich, dass dabei solche Effekte herauskamen! Okay, Klaus hatte schon mal was von einem „giftgrüner Smaragd“ oder vom „Feuer eines Rubins“ gehört, aber dass das hier so wörtlich genommen wurde...

Ab durch den Wegpunkt und – Überfall! Die bösen Jägerinnen schienen die ganze Zeit auf sie gewartet zu haben. Jedenfalls hatten sie sich keinen Millimeter vom Wegpunkt, wo sich Gozudin so ganz ohne Abschiedsworte von ihnen getrennt hatte, bewegt. Zum Glück hatte Gozudin die Gruppe schon vor der Abreise um ein, zwei Mitglieder reduziert und zum Glück war Geli mit dem neuen Bogen zur Kampfsau mutiert – so sie denn überhaupt schoss. Hier ein bisschen rumtänzeln, da ein bisschen ausweichen, eine gute Position suchen – nein, ist nicht ganz ideal, noch mal von vorne – und dann auf die ehemaligen Kameradinnen anlegen und schießen. Headshot!
“Guter Schuss, Geli! Jetzt, wo diese Schlampen ins Gras gebissen haben, äh, oh, Entschuldigung, deine fehlgeleiteten, ehemaligen Schwestern in die Ewigkeit eingegangen sind, willst du dir nicht was Nettes aussuchen, die Stiefel da drüben vielleicht?”
”Ich kann nicht.“
Gozudin sammelte inzwischen mit geübtem Blick die wertvolleren Gegenstände (also nur das Gold, einen Ring und eine magische Lederkappe) ein, dann ging es weiter. Querfeldein, beziehungsweise mitten durch den ’Dunkelwald’. Die Gefallenen nervten ab und zu, Skelettbogenschützen schossen erstaunlich genau zwischen den ganzen Bäumen hindurch, aber erst an einer Lichtung, in deren Mitte ein überaus hässlicher kahler Baum stand, wurde es interessant. Ein Zottelmonster mit zwei Freunden stieß einen zornigen Schrei aus, ähnlich einer Chimäre aus Milchkalb und kaputtem Föhn. Baumkopf Holzfaust – oder hieß der Holzkopf Baumfaust? – stürmte extra schnell und extra stark auf Gozudin, Klaus und Geli zu. Und Gozudin stürmte ebenfalls! Ein heftiger Schlag und Zack – Gozudin schien zur Statue erstarrt zu sein. Zottelteddy hatte zwar auch was ordentlich abbekommen, holte jedoch schon zum Gegenschlag aus. Geli hatte inzwischen einen Kumpel von Baumkuschler-Baumkopf-Baummonster mit zwei Schüssen zu einer Pfütze verarbeitet (ha, diesmal nix mit one-hit-kill!), aber der zweite war schon gefährlich nahe.
“Wechsel den Waffenslot, Gozu, schnell!
UND WECHSEL JETZT WIEDER ZURÜCK!”

Baumi hatte zugehauen und über Gozudins Kopf kreisten ein paar Sterne. Aber wenigstens war Gozudin wieder bewegungsfähig und hielt in seiner Hand ein Szepter. Was er nicht nutzte, sondern mit dem kleinen, buckligen Schild in der anderen Hand dem einzigartigen Monster eine Schlag versetzte. Jetzt waren für kurze Zeit die Sterne über dem Holzkopf zu sehen. Bevor das Monster mit der Cartoonanimation sich besann (und es besann sich für Klaus’ Geschmack recht lange, zumindest wenn man bedachte, dass es sich umeine Kampf auf Leben und Tod handelte), flog Gozudins Arm mit dem Szepter nach hinten, um Schwung zu holen. Gelis Pfeil war aber schneller, so dass der folgende Schlag nur noch über der Monsterleiche durch die Luft zischte. Der letzte Baumwächter wurde erfolgreich im Teamplay erledigt. Klaus trat an den Baum heran, während Gozudin wieder Beute sammelte (ohne sich zu bücken).
“Ey, ist das ein hässlicher Baum. Also ehrlich, da versteht man echt, dass das Gras keine Lust hat, neben so was zu wachsen! Und übrigens herzliche Gratulation zum Levelup, Gozu, das Anstürmen kam gerade richtig. Aber vielleicht hättest du mir vorher was sagen können, dann hätt’ ich dir früher von dem Bug erzählt!
“Ich weiß auch nicht, wie mir geschah, es fühlte sich äußerst merkwürdig an. Doch erlaubt mir, bevor ich Eure Betrachtung teile, zuerst meine Lebenskraft aufzufüllen!“
Gluck, gluck gluck, ein rotes Fläschen weniger auf dem Boden.
“In diesem Baum steckt viel Magie!“
“Du meinst wohl das Pergamentstück, das da irgendwo sein muss?”
“Oh, seht nur, ein Pergamentstück mit... mit, äh,... das kann ich nicht entziffern.“
“Wegen deiner Legasthenie bezüglich Questgeschreibsel musst du dich nicht schämen. Lass mich mal schauen... hm, das heißt,.. also das ist… Nee, da geht gar nichts.”
”Vielleicht könnte... Akara...?“
”Is’ klar, Süße. Die, die uns das eingebrockt hat, soll ihr magisches Gedingsel damit machen und Gozudin kann dann den Wisch lesen. Kenn’ ich, wollt’ ich auch gerade sagen..”
“Seid Ihr wirklich der Meinung, dass Akara bewirken kann, dass ich dieses Schriftstück zu lesen vermag? So sei unsere wackere Schwester vom Verborgenen Auge bedankt für diese vortreffliche Idee!“
“Hm, ja, juhuu ([*gähn]), ein Hoch auf Geli. Na dann, ab ins Lager!”

Dank Stadtportalrolle fand die Gemeinschaft sich schnell wieder im Lager, wo Ausrüstung repariert, Beute verkauft und Geli noch mal gelobt wurde. Gozudin blickte sich schon suchend nach einer Belohnung um, da fiel Klaus zum Glück Isenharts Kiste in der Schatztruhe ein, bevor Gozudin womöglich noch bei Gheed ein Dankeschönsträußchen kaufte. Und tatsächlich, Geli konnte die Rüstung jetzt endlich ohne Probleme anziehen. Ohne Umkleidekabine, vor aller Augen und Klaus hatte erst recht nicht gesehen, was er gern gesehen hätte.
So trottete er halt hinter Gozudin zu Akara her, welche schon mit weithin leuchtendem Ausrufezeichen über dem Kopf anzeigte, dass sie von der Eroberung der Inifussbaumschriftrolle wusste.
”Ah, die alt...“
“Danke für das Gespräch, nur eins noch: hast du irgendwie ‘ne Ahnung, wie das Ganze funktioniert hat? Ich meine, da gibt’s ein kleines Dörfchen, das vor welcher Zeit auch immer von Diablo, dem Herrn des Schreckens persönlich, für seine finsteren Pläne ausersehen wurde. Kommt da so ein Held daher und schlägt dem den Schädel ein, peng, erster Teil fertig. Irgendwann drauf kommt mein lieber Gozudin, grabscht sich aus einem potthässlichen Baum diese Schriftrolle und die zeigt dann den Aktivierungscode für einen uralten Steinkreis, der zufälligerweise genau in dieses vorhin erwähnte Dörfchen ein Portal öffnet? Hallo?”
Der Patch für den Feldweg direkt nach Tristram ist halt noch nicht fertig.
“Wwwwas? Wie bitte?”
”Ursprünglich war geplant, dass die Helden auf den Baum klettern können und von dort oben den Verbindungsweg nach Tristram erspähen. Schließlich ist es ja nicht so arg weit von hier bis nach Tristram, das ist mit einem ordentlichen Fußmarsch schnell erledigt. Aber dann kamen schon die ersten Abenteurer, bevor der Schleichpfad fertig angelegt war, die Bauaufsicht war mit der Sicherheit für die Kletterei nicht zufrieden, die mysteriöse, gefährliche Aufgabe rund um den Steinkreis war auch nicht so das Wahre... und dann wurden eben die losen Enden verknüpft und heraus kam eben die Sache mit der Inifussbaumschriftrolle. Wenn Cain nicht so gedrängelt hätte, müsstet Ihr nicht solche komischen Fragen stellen.“
“So lasst uns denn nun eilen, Deckard Cain aus seiner Bedrängnis zu erretten!... oder?“
“Meinetwegen. Vielleicht kann der mir die Chose noch mal so verklickern, dass ich’s kapiere.”

Zurück durch den Wegpunkt – diesmal zum Feld der Steine – erreichten sie bald wieder den Steinkreis.
Gozudin aktivierte mit vollster Begeisterung die entzifferte Schriftrolle und intonierte laut die Reihenfolge, in der die Steine berührt werden mussten. Als er damit fertig war, berührte er den ersten Stein, welcher sofort mit einem unheimlichen hellblauen Licht zu glühen begann. Danach war Gozudin sich etwas unsicher über den nächsten Stein und las noch einmal die Schriftrolle. Als sich das beim dritten Stein wiederholte, wurde Klaus ein klein wenig wütend und trat gegen einen noch nicht aktivierten Stein – auch wenn Gozudin offensichtlich sehr viel Spaß daran hatte, endlich etwas lesen zu können, musste er es nicht übertreiben! Gozudin blickte Klaus etwas verwundert an und tatschte dann genau gegen den gerade eben getretenen Stein, welcher prompt hellblau zu glühen begann.
Der letzte, etwas abseits stehende Stein war außen vor, vielleicht war er als Ersatzhinkelstein, falls einer der anderen ausfallen sollte, oder als eine Art Sicherungskasten gedacht.
Jedenfalls kam nach der Aktivierung des letzten Hinkelsteines planmäßig das große Feuerwerk beziehungsweise die Lichtshow. Blitze (und niemand fing an zu zucken oder gar aus den Socken zu rauchen, bloß weil er mal gerade von einem Blitz mitten durch die Brust getroffen wurde), Donnergrollen und schließlich das rote Portal nach Tristram. Ja, genau, es war rot. Wohl so was wie eine Warnmeldung „Achtung, das Betreten dieses Portals führt sie nicht in das sichere Lager!“.
Klaus war es überhaupt nicht geheuer, als er mit den anderen zwei durch das Portal nach Tristram schritt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab' wohl keine Leser mehr: keine wollte über die fehlende Klammer beim Headshot meckern.
Dann uppe ich diesen Sonntag halt nur für mich.

Soll ich 'nen Poll einrichten lassen, ob dieser Thread sterben soll :D ?
 
O Freedom

Aber die Sorge war unbegründet. Das rote Portal war tatsächlich in einer ruhigen, entlegenen Ecke, so dass sie nicht gleich von Monstern, Dämonen und Untoten überrannt wurden. Klaus hatte sich schon damals beim Spielen gefragt, warum sich das Portal nicht mitten in Tristram öffnete. Das hätte eventuell ein paar Millisekunden bei der Befreiung Cains erspart: durch’s Portal, Cain schnappen und wieder verduften. Aber so aus der Egosicht betrachtet machte die Abgeschiedenheit des Verbindungspunktes mit der „normalen Welt“ (ha, normal!) schon Sinn. Selbst wenn das kein Zugang nur für den Notfall war, hätte es die Dorfbewohner wohl gestört, wenn dauernd irgendwelche Besucher mal so eben auf dem Marktplatz aus dem Nichts auftauchten oder wieder verschwanden.
Vielleicht hatte ja auch Adria, die Hexe aus dem ersten Teil von Diablo, für die Position des Portals gesorgt: nicht direkt vor ihrer Hütte, aber so nah, dass potentielle Kunden schon mal die richtige Richtung hatten. Nur blöd, dass es jetzt keine Verbindung mehr zu ihrer Bude gab. Kein Brückchen mehr über das – holla, ganz schön große - „Flüsschen“ und der Landweg irgendwo außen rum war durch eine dieser blöden Steinmauern versperrt. In Klaus keimte der Verdacht, dass die Mauer nicht von den Bewohnern zum Schutz vor was auch immer außerhalb errichtet worden war, sondern von den Nachbarn jenseits der Mauer zum Schutz vor dem, was jetzt in Tristram hauste. Wenn man das auf die Steinmauern im restlichen Sanctuario übertrug, dann bedeutete das…
“Seht, selbst das unschuldige Vieh wurde von den Ausgeburten der Hölle erbarmungslos… “
“FINGER WEG! Das ist ‘ne Sprengfalle! Äh, also, die Kuh explodiert bei der kleinsten Berührung, hat wohl Verdauungsprobleme gehabt oder so.”
“Oh. Danke für die Warnung. Hatten die Dorfbewohner auch schon derartige Probleme mit ihrem Nutzvieh?“
“Als die Bewohner noch gelebt haben, haben auch noch die Kühe gelebt.”
Klaus lächelte grimmig. Brusthohe Mauern zum Schutz vor Monstern und NPCs, explodierende Rinderkadaver und ein Spielecharakter, der anfing, langsam selber Fragen zu stellen. Oh ja, Sanctuario bot noch einiges an surrealen Überraschungen.
“Geh’n wir erstmal außen ’rum die Lage abchecken, Cain wird die paar Sekunden mehr wohl aushalten können.”

Als erstes flog ihnen ein einsamer Pfeil entgegen. Gozudin riss sein Schild hoch - Knock – und Geli warf sich in Positur und schickte ihrerseits einen Pfeil auf Reisen. Und dann erst kamen am äußersten Gesichtskreis drei Skelettbogenschützen in Sicht. Welche wohl begabte Magier waren, da sie ihre Pfeile aus dem Nichts hervorzauberten, jedenfalls hatten sie keinen Köcher oder dergleichen an ihrer fleischlosen Seite. Solche Nulpen, hätten sie doch gleich mit ihrer Zauberei irgendwelche Dings, nun, irgendwie so magische Sachen, ach, irgendwas halt, machen können. Das wäre gefährlich gewesen, aber doch nicht diese lahmen Pfeile.
Dann kam Griswold, der Exschmied von Tristram. Langsam und bedächtig, aber stetig und ohne brav zu warten. Geli hatte zwar inzwischen einen knöchernen Gegner fachgerecht zerbröselt, aber Gozudin war an seinem zukünftigen Opfer gerade erst angekommen, während der dritte Knochenheini fröhlich weiterschoss. Soviel zu ungefährliche Gegner.
“Gozu, Achtung hinter dir, da kommt Griswold!”
“So hat wenigstens einer der Dorfbewohner das Massaker überlebt. Vielleicht kann er uns als Ortskundiger zeigen, wo Deckard Cain gefangen gehalten wird.“
“Der zeigt dir höchstens den Weg in die Hölle, der kämpft für die andere Seite!”
“Seid Ihr sicher? Wohlan, ohne Waffen und mit derartiger Behäbigkeit dürfte er problemlos zu überwinden sein.“
“Sei dir da mal nicht so sicher…”
Und dann fing Griswold an zu boxen. “AUTSCH!“ Geli-Schätzchen widmete sich neuen Gegnern außerhalb der Sichtweite. “AUTSCH!“ Und unser strahlender Held Gozudin wurde von den tanzenden Flämmchen des Verstärkter-Schaden-Fluches erhellt. “AUTSCH!“
“So wird das nichts, Rückzug, Gozudin, Rückzug!”
Zehn Meter in Richtung rotes Portal gesprintet und sie sahen sich einer neuen Bedrohung entgegen.
”Möh!” “Mhähähä! Oh, Entschuldigung, ich dachte wir hätten uns auf ’Mhä’ geeinigt Möh!”
Gelis Pfeile hatten wohl eine Gruppe Ziegenmänner aufgescheucht, die nun auf sie mit ihren Hellebarden zugeeilt kamen. Griswold dackelte gemütlich hinter drein. Klaus konnte gerade noch Gozudin eine Taktik zurufen, da waren die Ziegenmänner auch schon da. Und Gozudin setzte die Taktik rechtzeitig um: er rannte, wie er noch nie (besser gesagt, schon immer) gerannt war. Schön an den Kontrahenten vorbei beziehungsweise durch ihre Gruppe, am Flussufer entlang, bis zur Steinmauer. Dort stehen geblieben, kurz verschnaufen und die Rückkehr der Bardikenträger abgewartet. Sobald die Bocksbeinigen mit ihren Landsknechtspießen in Reichweite waren, das Ganze in die andere Richtung (Achtung, aufpassen auf den Nachzügler Griswold!). Am Ausgangspunkt schließlich die Gerennerei und das Vermeiden der Partisanen- und Helmbartenschwinger so oft wiederholen, bis der Fluch vorüber ist. Und dann im Nahkampf den Heinis mit der Pinne zeigen, was eine Stangenaxt gegen einen richtigen Paladin auszurichten vermag. Klaus war ganz erstaunt, dass sein Plan so gut funktionierte, Geli trotz der vielen Rennerei keine Anzeichen von Atemnot zeigte (was bei ihm schon nach der ersten Strecke der Fall gewesen war), Griswold nicht einfach in der Mitte stehen geblieben war, sondern stoisch jeden Richtungswechsel mitgemacht hatte und dass ihm selber noch so viele Bezeichnungen für diese langstieligen Waffen einfielen.
Zuletzt blieb nur Griswold übrig. Man hörte zwar zweimal das [*GluckGluck], mit dem ein roter Trank verbraucht wurde, aber letzten Endes obsiegte das Gute.

Auf dem freien Platz hinter Tristram, wo die Ziegenmänner hergekommen waren, erledigten sie noch eine weitere Gruppe von Skelettbogenschützen und dann meinte Klaus, dass es an der Zeit wäre, Cain zu befreien. Also stießen sie in die Ortsmitte vor. Inmitten brennender Häuser, in der Nähe eines ehemaligen Brunnen war an einem Galgen ein Käfig aufgehängt, woraus – sobald sie in Sichtweite waren - ”Hilfe! Hilfe!” erscholl. Doch zuerst versuchte ein Gruppe Schamane mitsamt Gefallenerschar, Gozudin und Klaus von was auch immer abzuhalten. Während Geli kunstvoll zwischen den Gefallenen hin- und her lief, Klaus mit wildem Gefuchtel und noch wilderem Gebrülle versuchte, die Schamanen abzulenken (er kam sich dabei echt wie ein Idiot vor) und Gozudin seiner Berufung nachging, hörte man immer wieder ”Hilfe! Hilfe!”. Nichts von wegen ’Passt auf, da, von hinten!’ oder ’Die Götter seien gepriesen, die mir euch als Rettung schickten!’, nicht einmal ’Wurde aber auch langsam Zeit, dass ihr hier auftaucht!’. Nach getaner, harter Arbeit - Klaus fühlte, wie seine Backe von letzten unausweichbaren Feuerball immer noch heiß war – standen die drei siegreichen Helden unter dem Galgen und blickten zu dem Mann empor, welcher in dem Käfig gefangen saß.
”Hilfe! Hilfe!”
“Jaja, schon gut, wir wissen’s.”
“O werter Deckard Cain, wir sind äußerst erfreut, Euch bei lebendigem Leibe anzutreffen. Seid Ihr verletzt?“
”Hilfe! Hilfe!”
“Auf, Gozudin, hol’ den alten Zausel von da oben runter, der wiederholt sich.”
Der Käfig wurde heruntergelassen (wahrscheinlich hatte Gozudin den geheimen Schalter für die Seilwinde gefunden) und Deckard Cain stellte sich neben den Käfig.
“Deckard Cain, begebt Euch sofort in das Lager der Jägerinnen!”
Wusch, Stadtportal auf, weg war der Opa und das Stadtportal schloss sich auch wieder.
Klaus war baff. Natürlich hatte er das schon einmal aus anderer Perspektive gesehen, aber jetzt kam ihm das mehr als spanisch vor. Keine Dankesworte, keine Tränen der Rührung und dann auch seine Retter einfach so in einem monsterverseuchten Dorf zurücklassen. Wenigstens eine Mitfahrgelegenheit hätte schon drin sein sollen. Also der würde was zu hören bekommen, wenn sie auch wieder im Lager sein würden!
Gozudin machte sich offensichtlich keine Gedanken darüber, irgendwie schien er sogar recht tatendurstig nach der erfolgreichen Aktion. Jedenfalls ging er in die vom roten Portal entgegengesetzte Richtung und murmelte dabei so was wie ’Und jetzt säubern wir den Rest von Tristram vom Bösen!’. Klaus sah verständnislos zu Geli, welche mit ausdruckslosem Gesicht Gozudin folgte. Anscheinend war es normal, dass die Helden nach vollbrachter Tat selber aufräumten. Bei Bruce Willis und Will Smith wäre so was nicht vorgekommen!

Sie erledigten noch zwei Gruppen Gefallenen mit Wiederanimierungshäuptling, dann war Gozudins Inventar voll. Zuerst wollte Gozudin wie ein Racheengel weitereilen und sogar einen Edelstein achtlos liegenlassen, da entdeckte Klaus die Leiche eines Jungens.
“Hey, Gozu, ich hab’ da was für dich. Sieh dir mal das hier an!”
”Das ist Wirret. Das heißt, das war Wirret. Diese Monster haben nicht einmal vor Kindern haltgemacht!“
“Ein Kind, das ganz schön geschäftstüchtig war, wenn ich mich recht entsinne. Gozu, komm, stups ihn mal an!”
“Sollen wir etwa seine Totenruhe stören? Ich werde keine Leichen Unschuldiger fleddern!“
“Du brauchst ja nicht seine Taschen durchwühlen, anstupsen reicht völlig!”
Gozudin folgte zögernd Klaus’ Worten und eine Goldfontäne sprudelte aus dem Leichnam hervor. Während Gozudin gemäß Klaus’ Empfehlung sein Inventar so umräumte, dass er das Holzbein von Wirret, welches wohl von der Masse an Goldstücken mit in die Fontäne gerissen worden war, mitnehmen konnte (plus den Edelstein), äußerte der Paladin sein Erstaunen über das hervorsprudelnde Vermögen.
“Jepp, ich habe mich auch schon gefragt, wie das funktioniert. Wenn bei mir zu Hause auch jeder Prothesenträger so ’ne Menge Gold beim bloßen Antippen verlieren würde, könnte ich mir gut vorstellen, dass die Krankenkassen deren Eigenanteil gewaltig in die Höhe schrauben würden…”
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich les es zumindest ^^
Nur geb ich das nicht zangsweise immer bekannt :clown:
 
O Freedom

Das rote Portal war tatsächlich in einer ruhigen, entlegenen Ecke, so dass sie nicht gleich von Monstern, Dämonen und Untoten überrannt wurden.

Und unser strahlender Held Gozudin wurde von den tanzenden Flämmchen des Verstärkter-Schaden-Fluches erhellt.

Während Geli kunstvoll zwischen den Gefallenen hin- und her lief, Klaus mit wildem Gefuchtel und noch wilderem Gebrülle versuchte, die Schamanen abzulenken (er kam sich dabei echt wie ein Idiot vor) und Gozudin seiner Bereufung nachging, hörte man immer wieder ”Hilfe! Hilfe!”.
 
Nun gut, es scheint Leser zu geben. Welche ungnädigerweise zwei Wochen auf ein Update warten mussten.

Aber heute ist Sonntag, da könnte doch...

Viel Spaß damit!
 
Der Weisheit letzter Stuss

“Haben diese Ausgeburten der Hölle etwa den Leichnam mit Goldmünzen gestopft und hofften sie auf eine tödliche Explosion, bei der die Goldstücke etwaige Leichenfledderer verwunden sollten?“
“Nein, also eine Kadaverexplosion mit Münzen als Schrapnellgeschosse kann ich mir nicht so ganz vorstellen. Ich würde eher sagen, der nette Wirret ist selbst im Tode noch so geizig, dass er sein zusammengerafftes Gold nur in kleinen Einzelportionen hergeben will.”
Die Beute war verstaut, der Geldsegen eingesammelt und es ging wieder ins Lager. Gozudin unterbrach seinen Rachefeldzug offensichtlich nur deshalb, weil er so gerne den Worten des verehrten Deckard Cains lauschen wollte. Klaus hatte da so seine Zweifel, dass dies tatsächlich so vergnüglich werden könnte.

Im Lager stand nicht weit vom Stadtportal entfernt der alte Zausel und schien guter Dinge zu sein. Zwar stand er ein wenig gebückt sich auf den zusammenklappbaren Knorrenstab stützend (oder wie hatte er das Ding in dem winzigen Käfig untergebracht?), aber sonst ganz fit beieinander. Keine Menschentraube um den erst kürzlich Befreiten, keine Pflegekraft, die den lange Darbenden umsorgte, nicht einmal ein kurzes Pläuschchen mit dem direkt daneben stehenden Warriv. Dafür ein ungeduldiges Ausrufezeichen über dem Kopf, so als ob dem alten Cain erst jetzt etwas ganz Wichtiges eingefallen wäre.
”Habt Dank, dass Ihr mich befreit habt. Als Zeichen meiner Dankbarkeit…”
Bla Bla Bla. Und noch ein bisschen mehr Bla Bla Bla Bla. Gozudin hing an Decard Cains Lippen, als ob Milch und Honig und Manna und Pina Colada und eine Mischung aus Gegengiftelixier, Auftauelixier und Regenerationstrank daraus flössen. Geli dagegen machte wieder ihren Catwalk, vielleicht hoffte sie als ehemals verspottete Außenseiterin auf etwas Bewunderung ihrer Arbeitskolleginnen. Und Deckard Cain kam zu einem Ende! Unglaublich!
“Okay, nachdem das jetzt geklärt ist, hätte ich da noch eine Frage: was war denn das gerade eben in Tristram, von wegen die ganze Zeit ’Hilfe, Hilfe’ plärren und dann so sang und klanglos sich einfach aus dem Staub machen, hä? Mal dran gedacht, dass die Leute, die dir den Arsch gerettet haben auch ganz gerne weiterleben würden? Oder zumindest eine Mitfahrgelegenheit suchen?”
”Ich war dermaßen ermattet und außer mir vor Angst, dass ich im ersten Augenblick nur weg wollte. Deshalb gelang mein Versuch, ein Portal in die Sicherheit zu erschaffen wohl nicht ganz und es entstand nur ein PIEP – ein Posttraumatisch-Instabiles-Einmann-Portal. Es tut mir wirklich leid, dass ich Euch…”
“Mag ja sein, dass dein Zauberdingsbummens wegen deiner Migräne nicht für uns gereicht hat –warum du so was nicht schon im Käfig fabriziert hast, darüber reden wir später – aber dauernd um Hilfe flennen und dann nicht mal eine kurzes Danke, wenn man endlich raus aus dem Hühnerkäfig durfte, ist echt – mir fehlen die Worte!”
”Ach, die Hilferufe… Das war nicht ich. Das war eine Bandansage. Die habe ich eingerichtet, kurz nachdem ich gefangen genommen wurde. Ich wusste ja nicht, ob ich wach und bereit sei, wenn so wagemutige Recken wie ihr meine Befreiung versuchen würden. Ich musste mich ja irgendwie bemerkbar machen. Außerdem war ich viel zu schwach für irgendeine andere Äußerung.”
“Das riecht zwar meilenweit nach Ausrede, aber gut… Noch mal zurück zum Thema Portal zaubern und im Käfig feststecken und so. Wozu mussten wir extra nach Zombie-Tristram kommen, wenn du dich eigentlich selber weghexen hättest können? Sollte das eine touristische Auflockerung in unserem schon eh beschwerlichen Weg in die Hölle sein? Wolltest du uns bloß verarschen und mal austesten, ob wir so blöd sind, in eine von Monstern verseuchte Falle zu tappen? Oder hattest du Zoff mit Griswold und brauchtest jemand, der ihm eins über die Rübe haut, bloß weil du selber zu feige dazu bist?”
”Nein, nein, ich konnte mich tatsächlich nicht selber befreien. Wisst ihr, mein Stab hier ist magisch, doch kann ich ihn erst benutzen, wenn ich auf sicherer Erde stehe. Dann vermag ich stundenlang zu stehen ohne zu ermüden, die verborgenen Eigenschaften unbekannter Dinge zu erkennen und nicht zuletzt (für mich persönlich) ein Portal an bestimmte Orte zu erschaffen.”
“Werter Herr Klaus Allen, Ihr seht, in den Handlungen des ehrwürdigen Deckard Cains liegt nichts Böses. Vielmehr können wir uns glücklich preisen, einen derart weisen und untadeligen Mann an unserer Seite zu wissen.“
“Meinetwegen. Dieser… ’Weise’ würde wohl auch noch eine Antwort darauf wissen, warum die Banane krumm ist, wenn man ihn danach fragt. ”
”Also das ist folgendermaßen…”
Ich will’s gar nicht wissen. Obwohl – wenn wir mal die Bananenfrage außen vor lassen- eins würde mich schon interessieren: wenn ich mich recht entsinne, ist dein Standardspruch ’Bleibt ein wenig und hört zu!’. Was gibt es denn so Interessantes zu erzählen, hm? Wenigstens einmal möchte ich mir deine Story anhören. Hier ist deine Chance, leg los, ich bin ganz Ohr.”
”Ihr wollt mir zuhören? Wirklich?”
“Das mag sich jetzt idiotisch anhören, aber: ja. Schieß los.”
”Nun, also,… ihr meint das echt ernst?”
“Ja.”
“Ja.“
“Dich hat keiner gefragt. Halt, nein, sei jetzt nicht beleidigt, du darfst ja mithören. Also, was ist, fangen wir an?”
”Äh, tja,… Wenn man nachts sich so umblickt, dann ist es ganz schön dunkel, nicht?”
“… .
Ja und, ist das jetzt alles an Weisheit? Kommt da noch was?”

”Wenn ich mich bücke und ein komisches Geräusch von hinten höre, dann riecht es danach oft recht unangenehm.”
“Das war jetzt nicht so mordsinteressant.

Und sonst?”

”Akara hat ein beachtliches Dekolleté, hehe. Ich weiß nur nicht mehr, was daran beachtenswert ist.”
“Nein, ich meine irgendetwas wirklich Bedeutenswertes. Kein Smalltalk über’s Pupsen oder weibliche Anatomie. Von mir aus etwas … Philosophisches?”
”Der Pilz ist so groß wie ein Cadillac!”
Cains Worte hatten etwas Fragendes.
“Das war’s immer noch nicht.”
”Zu meiner Zeit gab es keine Farben.”
Das klang schon ein wenig verzweifelt.
“Also mir wird das zu blöd. Komm Gozudin, wir gehen zu Akara.”
”Mein Name ist Cain, Deckard Cain.” rief Cain hinterher.
”Und Danke für das nette Gespräch!”

Akara hatte ebenfalls ihre Satzzeichenbeleuchtung eingeschaltet. Als Questbelohnung gab es nämlich von ihr einen magischen Ring, quasi als Extraschmankerl zum Gratisidentifizieren von Cain. Wobei, magischer Ring war etwas übertrieben. Ein erhöhter Lichtradius um 2 war nicht gerade das, womit man angeben konnte. Selbst Gozudin blickte fragend Klaus an, welcher Akara zu verstehen gab, dass sie jetzt wohl zu Charsi gehen würden. Akara war entweder zu blöd, die Andeutung zu verstehen oder einfach ein durchtriebenes, undankbares Luder. Jedenfalls winkte sie noch lächelnd, als Klaus und Gozudin sie verließen.
Auf dem Weg zu Charsi steckte sich Klaus den Ring seufzend an den Finger, das bisschen Gold für den Schund lohnte ja nicht einmal den Aufwand des Handelns. Erfreulicherweise gab es einen Rabatt bei der Schmiedin für die Beute aus Tristram; wenigstens eine hier anerkannte ihre mutige und selbstlose Leistung. Außerdem gab’s noch eine neue Quest – den verbummelten Hammer von Charsi wiederbeschaffen. Klaus konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass Charsi nur einen Wettbewerber im harten Schmiedegeschäft loswerden wollte.
 
Da ich am Samstag und Sonntag wohl nicht dazukomme und da ich zufälligerweise weitergeschrieben habe und da ich sowieso vollkommen hinterherhinke....

Was soll ich sagen? NEXT!
 
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Architekturpreis für lotrechte Bauwerke, Teil 1

Sie kehrten nach Tristram zurück, wo die Häuser wohl bis in alle Ewigkeit brannten. Sie ermordeten alle noch sich bewegenden Monster (Klaus vermied den Ausdruck „das Dorf säubern“, das hatte so einen anrüchigen Beigeschmack...). Sie kehrten durch das rote Portal in den Dunkelwald zurück und rannten bis zum Gebietsausgang. Sie gingen (etwas vorsichtiger) den Pfad entlang und suchten den nächsten Wegpunkt.
Und nur Klaus schien sich zu fragen, ob das so bis in die Hölle weiterging: Aufgabe erhalten, Gegner töten, auf zum nächsten Wegpunkt. War aber immerhin ein anderer Alltagstrott als das nicht weniger stupide Bürohocken – wenn auch dies hier für manche unfreiwillig Beteiligten wesentlich tödlicher ausging.
Als sie schließlich den Wegpunkt erreicht hatten, war Gozudins unsichtbares Inventar wieder voll und sie legten einen kurzen Zwischenstop im Lager ein.
”Bleibt ein wenig und hört zu..”
“Nein!”
Auch Gozudin war mit dem Identifizieren als einzige Interaktion mit dem erst kürzlich Befreiten vollauf zufrieden.
Ansonsten schien niemand im Lager beunruhigt, dass der magische Hammer der hauseigenen Schmiedin fehlte. Oder dass sie dies anscheinend erst jetzt bemerkt hatte. Selbst Charsi verlor darüber kein Wort, als Gozudin seinen Schund loswurde. Nichts von wegen „Und, wie weit seid ihr?“ oder „Der Hammer ist echt wichtig! SAUWICHTIG! Und ihr bummelt hier beim Einkaufen rum... Auf, macht, dass ihr mir den Hammer bringt, aber dalli!“. Also Klaus hätte an ihrer Stelle wenigstens „If I had a hammer“ gesummt. Naja, vielleicht war der Hammer ja eher so was wie nice to have und gar nicht sooo bedeutend.

Aber unser Herr Paladin schien von der enormen Wichtigkeit seiner Mission überzeugt. Er folgte zielstrebig den Windungen des Trampelpfades, als sie sich wieder ins schwarze Moor teleportiert hatten.
Diesmal war es Geli, welche die Gruppe davor bewahrte, blindlings eine wertvolle Questbelohnung auszulassen. Sie hatte wohl einen Gefallenen erspäht und ging flugs in Kampfmodus, soll heißen, das Bogenfräulein suchte so lange (vergeblich) eine gute Schussposition, bis Gozudin auf ihren Eiertanz aufmerksam geworden war und die Gruppe Gefallener samt Wiederbelebungshäuptling direkt vor einer Turmruine zur Kenntnis genommen hatte.
Die Gruppe war schnell erledigt, nicht zuletzt weil Geli sich auf ein Feuerpfeil – Feuerballduell mit dem Schamanen eingelassen hatte.
“Eine solche… Formation, ein solches Gebäude habe ich bisher noch nie gesehen. Aber dieses... Gebilde können wir doch auch noch näher untersuchen, wenn wir Charsis Hammer zurückerobert haben, oder?“
“Ey Gozu, das is’ der Turm, von dem der Schimmelfoliant geredet hat. Das lohnt sich, glaub’ mir.”
“Aber dieser.. Turm wird auch noch hier stehen, wenn wir im Kloster waren. Und wenn er vorher einstürzt – was höchstwahrscheinlich ist – so werden wir das Heilige Licht lobpreisen können, dass wir nicht unter den Trümmern begraben liegen.“
“Okay, dann machen wir eine Wette: ich wette mit dir, dass da rechts um die Ecke eine Schatztruhe steht. Wenn ich Recht habe, gehen wir rein, wenn da nix is’, traben wir stante pede weiter zum Kloster. ”
Als sie im ersten Kellergeschoss neben der erstaunlich intakten Leiter standen, war Gozudin immer noch anzumerken, dass er dieses Mal nicht so begeistert von Klaus’ umfassenden Kenntnissen der hiesigen Geographie mitsamt Schatzverstecken war.
“Ich möchte Eure umfassenden Kenntnissen der hiesigen Geographie mitsamt Schatzverstecken ja nicht schmähen, jedoch erscheint es mir recht fragwürdig, dass ein derartiges Gebäude einen aus einem einzigen Raum bestehenden Keller besitzt, welcher über eine von Wind und Wetter und Monstern unversehrte Leiter erreichbar ist. Zumal dies hier nach Euren eigenen Worten ein ehemaliger Turm sein soll.“
“Is’ ja schon gut, sei doch froh, dass hier mal keine Monster lauern, Ah, da drüben geht’s weiter, da ist der Mauerdurchbruch.”
Und heraus kamen sie in einem Kellergewölbe samt Fackelbeleuchtung und unmotiviert asymmetrisch herumstehenden Weinfässern. Während Gozudin missmutig einen Gefallenen niederknüppelte, sprach Klaus seine Verwunderung über die Inneneinrichtung und die stoische Akzeptanz Gozudins eines unterirdischen Gängelabyrinths gegenüber Geli aus.
“Grad eben war er noch mies drauf, beschwert sich über die Architektur und jetzt latscht er so einfach durch einen Gang, zwei Stockwerke unter der Erdoberfläche und verliert kein Wort darüber, wie aus einer ehemaligen Burg so was werden konnte?”
”Das ist eben ein DungeonTM, was soll er sonst erwartet haben?“
”Na, ich meine, Burg stürzt ein, Turm bleibt als Einziges stehen – und was übrig bleibt, ist eine Ruine, welche schön ordentlich über eine Leiter in einen darunter liegenden Raum führt. In diesem – Achtung, jetzt kommt’s! – ist ein Loch in der Mauer als Ausgang und wenn man da durchgeht, kommt man bei einer ganz normalen Treppe heraus? Und am Fuß der Treppe ist ein ganzes Stockwerk mit Gängen und Räumen?? ZWEI STOCKWERKE UNTER TAGE?? GEHT’S NOCH???
Also wenn ich das nicht selber schon am Bildschirm gesehen hätte, würde ich beim jetzigen Anblick verrückt werden! ... Was meinst du mit Dungeon?”

”Das Loch in der Turm- jetzt Kellermauer war damals zugemauert worden, um die Gräfin bei lebendigem Leibe einzusperren. Von der anderen, diesen Seite aus war immer noch der Zugang, die Treppe, intakt. Das Gängelabyrinth ist von der ehemaligen Burg, welche beim Einsturz auf wundersame Weise vollständige Räume und Wege bildete. Der Rest wurde wohl von der hiesigen Monsterpopulation wieder begehbar und heimelig gemacht...“
Klaus sah Geli mehr als skeptisch an.
”Schaut mich nicht so an, das war bloß ein Erklärungsversuch! Das ist halt ein DungeonTM, das gehört sich so: eine Ebene mit Gängen und Räumen, voll von Beute und Monstern. Die Ebenen sind jeweils über einen Auf- oder Abgang – je nach Dungeontyp - mit dem nächsten Stockwerk verbunden. Und bevor Ihr fragt: bei einem echten DungeonTM sind die Stockwerke geometrisch autark, da hat der Grundriss der einen Ebene nichts mit der nächsten Ebene zu tun.“
Klaus beschloss, das Theorem der autarken Dungeonebenen zu akzeptieren und trottete hinter seinen zwei Kampfgefährten hinterdrein. Immerhin hatte er sich damals bei dem Blutrabefriedhof die zwei Dungeons ’Krypta’ und ’Mausoleum’ (wie kam Geli bloß auf die Bezeichnung mit dem Trademark?) gespart. Irgendwann zwischen dem zweiten und dritten Stockwerk – oder war es zwischen dem dritten und vierten? – sprach er Gozudin auf seine schlechte Stimmung an.
“Ey Gozu, tut mir leid, wenn dich das annervt, was’n los mit dir? Du bist doch sonst nicht so miesepetrig.”
“Ich kann DungeonsTM nicht leiden. Da weiß man nie, wie viele Ebenen noch vor einem liegen. Und wenn man dann zig Ebenen auf der Suche nach dem Ausgang, immer nur abwärts, durchschritten hat – es gibt immer nur einen wirklichen Ausgang, alles andere sind nur zeitraubende Sackgassen für unrühmliche Nebenaufgaben –, ändern sich bloß das Dekor der Wände und die Gegner. Und das stupide ’tiefer und tiefer in den DungeonTM’ endet immer noch nicht.“
“Du warst nicht zufälligerweise auch schon bei Diablo 1 dabei? Nee, vergiss es, das geht ja gar nicht. Aber ich verspreche dir, dass es nur fünf Stockwerke sind und die Questbelohnung kann echt toll sein.”
“Nur fünf Stockwerke, sagt Ihr? Dann sei das Licht gelob, dies muss der letzte Treppenabgang sein.“
Unbemerkt von Klaus hatte sich das Trio durch die Stockwerke gekämpft und dabei Gefallene, Ziegenmänner und ektoplasmische Geisterwesen in das Datennirvana geschickt.

Im untersten Stockwerk wurden sie von einer bunten Truppe empfangen, sobald sie um die erste Ecke bogen: rote Ziegenmänner blökten kampfeslustig, fernöstliche (das heißt gelbhäutige) Kampftusneldas eilten herbei und zwischendurch wuselten Kampfschlumpfgefallene. Gozudin änderte nach dem ersten mutigen Ansturm (und hektischem zweimaligen Wechsel des Waffenslots) seine Taktik und versuchte einen Mix aus Standardangriff und Niederstrecken. Geli blieb einige Zeit vornehm im Hintergrund und traf zielsicher (wenn sie denn schoss) irgendwelche Gegner. Allmählich aber begann die Übermacht trotz Klaus heldenhaften Anfeuerungsrufen, die drei wackeren Helden zu überrennen beziehungsweise einzukreisen.
Klaus, ganz der überlegene Stratege, zeigte Gozudin die Möglichkeit des zirkularen Rückzugsgefechtes: einmal um den halben Treppenaufgang herum gerannt und schon konnte man der langsameren Hälfte der Verfolger in den Rücken fallen. Insgesamt natürlich eher eine langsame Vorgehensweise und die Abschätzung, wann der nächste Sprint notwendig wurde, erforderte exaktes Timing, aber letztendlich konnte ein knapper Sieg davongetragen werden. Knapp insofern, dass Gozudin zum ersten Mal mehr als einen Blauen zwitschern musste und Geli mitten im Kampf einen Heiltrank spendiert bekam, bevor sie aus den Latschen kippte. Klaus hatte nicht kapiert, wie Gozudin Geli den Trank gegeben haben könnte, obwohl sie mehr als vier Meter entfernt gestanden hatte, aber im Augenblick war im das auch egal.
Seine Lunge brannte, seine Füße waren inzwischen bleischwer und dieses Mädchen, diese Geli war immer noch so frisch wie direkt nach einem Mittagsschläfchen. Nicht einmal ein einziger Schweißtropfen war bei ihr zu bemerken!
Wenn er wieder zu Hause war, so schwörte sich Klaus, würde er wieder mit dem Lauftraining beginnen.
 
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Architekturpreis für lotrechte Bauwerke, Teil 1

Die Gruppe war schnell erledigt, nicht zuletzt weil Geli sich auf ein [Feuerpfeil] – Feuerballduell mit dem Schamanen eingelassen hatte.
[] Nanu? Ich dachte erst Geli verschießt Kältepfeile.

“Eine solche… Formation, ein solches Gebäude habe ich bisher noch nie gesehen. Aber dieses... Gebilde können wir doch auch noch näher untersuchen, wenn wir Charsis Hammer zurückerobert haben, oder?“


Wie die jetzt nu auf Dungeon™ kommen, wüsst ich auch gern.


@ Santa:
Du meinst Pleasentville :)
 
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Das erinnert mich langsam ein bisschen an den Film wo sich 2 Teenies mt ner Fernbedienung aus Versehen in so ne Schwarz/Weis Serie beamen, wo alles perfekt ist, weil sich keiner Gedanken macht und die beiden alles durcheinanderbringen :D


Bin schon gespannt.
 
Jetzt bin ich doch tatsächlich mit der Story auf die zweite Seite abgerutscht! Soll mir das ein Hinweis sein, häufiger zu schreiben?

Wie dem auch sei, zur Zeit wird um eine Storyvorstellung auf der Mainpage gebeten. Ich würde mich freuen, wenn ich nicht selber meine eigene Geschichtchen lobend erwähnen müsste. Falls also jemand Lust hat, Naa! oder das Geschreibsel hier...
Vielleicht sollten einfach die aktiven Autoren sich gegenseitig reihum die Stories zusammenfassen, wäre wohl die leichteste Variante.

Aber ich poste hier ja nicht nur, um zu uppen und um Arbeit zu verteilen, nein, es geht endlich weiter!
 
Der schiefe Turm vom schwarzen Moor und seine Hausbesetzerin, Teil 2

Als Erstes leerten sie die zwei Schatzkammern links und rechts des Eingangbereiches.
Für was die Räume genau genutzt worden waren, konnte man im Nachhinein nicht genau feststellen, jedenfalls standen keine Betten oder sonstige Möbel herum. Es waren also schon mal keine Schlaf- oder Aufenthaltsräume für die ehemals versammelte Monsterschaft. Zwar standen ein paar Kleider- beziehungsweise Waffenständer und Kisten mit popelig schlechten Gegenständen herum (mal ehrlich, wer hängt denn eine stinknormale, beschädigte Lederrüstung wie eine wertvolle Trophäe auf?) und auf dem Boden verstreut lagen viele Goldhäufchen, welche Gozudin wie Rumpelstilzchen freudig hüpfend aufklaubte, aber ob das tatsächlich Schatzkammern waren... . Falls das Schatzkammern gewesen sein sollten, hätte Klaus etwas anderes erwartet. Bessere Beleuchtung. Wand- und Bodenteppiche. Wertvolle, hässliche Bilder an den Wänden. Und natürlich richtige Massen an Gold in Samt ausgeschlagenen, eindrucksvollen Schatzkisten, nicht so lieblos auf dem Boden verteilte Münzansammlungen.
Erst nachdem das ganze Gold eingesammelt war, kam Klaus die Idee, dass da jemand vielleicht seine Goldmünzensammlung wie ein kleines Kind seine Legosteinchen beim Sortieren auf dem Boden ausgebreitet hatte.
Aber jetzt war das Gold schon eingesammelt, der restliche Ramsch verstopfte Gozudins Inventar und Klaus’ Füße hatten sich immer noch nicht erholt. Also ab durch ein flugs errichtetes Stadtportal und erst mal für sieben Sekunden ausspannen. Nein, acht Sekunden, Gozudin hatte noch sein beschädigtes Schild reparieren lassen. Klaus verstand die Frauen nicht: wenn ein Schild an Haltbarkeit eingebüßt hatte, konnte so eine Schmiedefrau das schneller reparieren, als man das Wechselgeld zählen konnte (Wechselgeld? Welches Wechselgeld?), egal wie kaputt das Teil war. KLING, fertig. Aber wenn man mit einer eindeutig beschädigten Lederrüstung ankam, dann ging da überhaupt nichts. Vielleicht hatte das Ganze auch mit Gewährleistung auf Markenprodukten zu tun; Klaus verstand es trotzdem nicht. Bevor der Gedanken zu Ende gesponnen war, befanden sie sich auch schon wieder in dem Turm, tief unter der Erde. Ha.
Klaus riet noch Gozudin, vor dem Kampf ein Stadtportal zu öffnen, nur für den Fall, dass... . Zum Glück fragte Gozudin nicht länger nach und tat wie ihm geraten. Und dann latschten sie um zwei Ecken und wurden von einem stürmischen Empfangskomitee fast über den Haufen gerannt. Gozudin ging sofort an die Arbeit (Geli tänzelte an die Arbeit) und irgendwo im Hintergrund ertönte eine schaurige Stimme:
”Das gibt ein Blutbad, whahahahahaaa!”
Klaus ging in die Kammer, bevor das Kampfgetümmel eine sinnvolle Unterhaltung unmöglich machte.
“Also das mit dem Blutbad, haha, schöner Wortwitz. Mal im Ernst, ich hätte da noch ein paar Fragen dazu. Ich hab zwar die Story gehört mit dem Jungfrauenblut, aber hier unten habe ich noch kein Badezimmer gesehen. Oder ist etwa die überdimensionale Schüssel da draußen das Planschbecken? Ohne abschließbare Badezimmertür oder wenigstens einen Sichtschutz? Naja, wer auf Spanner steht... „
”O Du naseweiser Eindringling, ich habe natürlich nur gebadet, wenn meine Kammerzofen – welche gerade wohl deine Begleiter für mein ’Bad’ vorbereiten - dabei waren.”
“Und wenn eine von denen einen ’Arbeitsunfall’ hatte, dann ging das Wannenfüllen etwas schneller, he? Oder waren das ausgesuchte Nichtjungfrauen? Außerdem, da draußen sind ja gar keine Handtuchhalter und ohne Leiter kommt man da auch nicht so ohne weiteres rein. Das muss doch echt eklig sein, ich meine, wenn die rote Brühe zu lange steht, dann gerinnt das Ganze und man sieht aus wie eine halbgare Blutwurst. Hm?”
”Nun, so richtig bequem war das wirklich nicht. Und ich verbitte mir solche Unterstellungen, dass ich meine Angestellten als Badezusatz missbraucht hätte!”
“Ja hast du denn auch mal ernsthaft probiert, was anderes zu nehmen? Die Kleopatra schwor ja auf Stutenmilch. Vor kurzem habe ich auch gehört, dass ein Glas Rotwein als Badezusatz wahre Wunder wirken kann. Aber so wie’s hier unten aussieht, wäre meine erste Wahl wohl ganz normale Seife gewesen!”
”Stutenmilch? Ein ordentliches Pferd hier her zu bekommen ist schwieriger, als eine Horde Ziegenmänner zu melken. Und glaub mir, selbst das habe ich ausprobiert.”
“Das erklärt wohl, warum manche von denen so mies drauf sind.”
”Das habe ich gehört. Hmm, Rotwein… da müsste ich mich zumindest farblich nicht neu eingewöhnen. Zofe! Man bringe mir…” ZACK!
“Gestatten, mein Name ist Gozudin. Ich bin nicht die Kammerzofe.“
Die Gräfin erholte sich ziemlich schnell von der Überraschung, dass ihre Gefolgschaft einen unbezahlten, ewigen Urlaub angetreten hatte. Von den nachfolgenden Schlägen Gozudins jedoch nicht.
Und wieder trennte sich der Geist von dem theatralisch stürzenden Frauenkörper, diesmal allerdings waberte so was wie eine lokale Nebelwolke zu einer Schatzkiste, welche bisher unbeachtet mitten im Raum stand. Irgendwie war die Gräfin (Mist, jetzt hatte Klaus doch glatt vergessen, nach ihrem Namen zu fragen!) wohl mit Wirret verwandt, von wegen Bindung an das Herzallerliebste. Jedenfalls spuckte die Kiste nun häufchenweise Goldmünzen aus. Wohlgemerkt, nicht haufenweise. Die Theorie mit der Münzsammlung bekam langsam Sinn: sobald die Münzen in den Nebenkammern sortiert und in der finalen Schatzkiste fein säuberlich verstaut waren, bedeuteten sie der soeben verblichenen Gräfin wohl noch mehr. Bloß blöd, dass Gozudin und Klaus keine Numismatiker waren.
Gozudin war sowieso viel mehr über die komischen Kieselsteine erfreut, welche die Gräfin bei ihrem Tod hatte fallen lassen: zwei Runensteine namens El und ein Runenstein namens Nef. Klaus stöhnte innerlich.
“O seht nur, Runen! Wenn ich diese hier mit meiner Waffe verbinde, so erhöht sich mein Lichtradius um 2 und mein Angriffswert um ganze 100! Und die hier..“
“Zwei Els in deine Waffe sockeln, sag mal, hast du sie noch alle? Abgesehen davon, dass ich als Einziger von allen hier unter der geringen Sichtweite leide, benötigst du wohl sicher und ganz gewiss und auf jeden Fall keine bessere Trefferchance, oder? Und die Nef tun wir auch mal ganz schnell weg. Die Gegner bei jedem Schlag außer Reichweite zu stoßen ist so was von idiotisch! Vielleicht kriegst du noch ein paar von denen zusammen, dann kannst du wenigstens die nächsthöhere cuben.”
“Ihr habt Recht mit Euren Hinweisen, ich war nur übermannt von der Freude über diesen unerwarteten Fund. Könntet Ihr mir noch erklären, was Ihr mit dem Ausdruck ’Kjuben’ meintet?“

Im Lager (Klaus hoffte inbrünstig auf ausgedehnte 10 Sekundenpause) herrschte Partylaune, die Stammbesatzung hatte wieder ihre Überkopfbeleuchtung angeknipst. Bis auf Warriv, der wollte wohl bis zum Ende aller Quests am Lagerfeuer wartend dastehen, als ob die Abreise nach Lut Gholein jede Sekunde beginnen könnte.
”Gut gemacht mein Freund, Ihr habt eine neue Art der Alchemie entdeckt...”
“Und was ist mit der Lady hier? Geli war da nicht ganz unbeteiligt, von meiner Wenigkeit mal ganz abgesehen! Was uns viel mehr interessieren würde, ist eine komplette Liste der Runenwörter. Dann wüsste ich zumindest ein bisschen mehr über den Modus, in dem wir sind. Was ist, außer OrtSol , AmnElIthTirSol und, ähm, JahIthBer fällt mir gerade nicht mehr viel ein. Geht hier eigentlich auch RalTirTalSol?”
”Es ist mir ein Rätsel, von was Ihr sprecht. Vielleicht verschafft Ihr mir die Einsicht, von was Ihr redet, ich kenne keine derartige Überlieferung. Es wäre mir eine Ehre, an Eurem Wissen teilzuhaben.”
“Also… vergiss es. Auf die Erleuchtung musst du noch eine Weile warten.”
”Oh. Aber bleibt doch noch ein wenig und hört – nein, besser Ihr erzählt mir ein wenig über Eure Erlebnisse und ich höre zu. Wo habt Ihr die Runen gefunden?”
“Wir haben eine Gräfin getroffen.“
“Ey Gozudin, der war gut, langsam machst du dich in Wortspielen. Ich hab auch noch einen: als sie starb, ist ihr ein Stein vom Herzen gefallen.”
”Der war nicht ganz so gut wie der von Gozudin.“
“Okay Geli, ich geb’s ja zu... Übrigens, du hast da mal mit `nem Feuerpfeil geschossen – hast du nicht früher in Eispfeile gemacht?”
”Da war ich im Eifer des Gefechts wohl Feuer und Flamme. Das hab ich bei meinen Kolleginnen gesehen. Tut mir leid, soll nicht wieder vorkommen. In Zukunft werde ich die Gegner wieder eiskalt erwischen.“
“Also der Gag war jetzt auch nicht sooo berühmt. Was meinst du, Deckard?”
”Ich spreche nicht mit dieser Frau. Jedes Mal, wenn ich mit ihr reden will, sagt sie ’Ich kann nicht’. Wenn sie etwas von mir will, soll sie selber zu mir kommen, ich werde sie nicht mehr ansprechen.”
”Danke.“
“Oha, da scheinen sich zwei überhaupt nicht zu verstehen, was, Gozudin?”
“Solange Ihr noch mit mir redet und mir nicht die Feindschaft erklärt, werden wir auch solche Schwierigkeiten überwinden.“
 
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