FenixBlack
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Ich habe ja bereits angedroht, dass ich auch noch eine Geschichte zu meiner Kriegerin schreiben werde. Hier das erste Kapitel - weitere folgen immer Samstags.
Wünsche viel spaß beim Lesen.
Kapitel 01 - Seite 01 - Grabraub
Kapitel 02 - Seite 01 - Blauzorn
Kapitel 03 - Seite 02 - die ungeschickte Kämpferin
Kapitel 04 - Seite 02 - das Jubiläum
Kapitel 05 - Seite 03 - die Zeremonie
Kapitel 06 - Seite 04 - die Kriegerin
Kapitel 07 - Seite 04 - Crashkurs in Holz- und Metallverarbeitung
Kapitel 08 - Seite 04 - Abschied
Kapitel 09 - Seite 05 - auf hoher See
Kapitel 10 - Seite 06 - Ma’hay’tam
Kapitel 11 - Seite 06 - schlechte Gedanken
Kapitel 12 - Seite 07 - Nordnordost
Kapitel 13 - Seite 08 - Beastarium Sanktuarii
Kapitel 14 - Seite 08 - der schwarze Turm
Kapitel 15 - Seite 10 - Söldnerleben
Kapitel 16 - Seite 11 - Duncraig
Kapitel 17 - Seite 12 - ein Tag in der Stadt
Kapitel 18 - Seite 13 - Entspannung
Kapitel 19 - Seite 13 - der Knochenbeschwörer
Kapitel 20 - Seite 14 - Diana Windwood
Kapitel 21 - Seite 14 - das Leid der lebenden Leichen
Kapitel 22 - Seite 15 - Audienz beim König
Kapitel 23 - Seite 15 - die Suche
Kapitel 24 - Seite 16 - das Kloster
Kapitel 25 - Seite 16 - bleibt ein Weilchen und hört zu
Kapitel 26 - Seite 17 - die Herausforderung
Kapitel 27 - Seite 18 - von Königen und Fürsten
Kapitel 28 - Seite 19 - große Sprünge
Kapitel 29 - Seite 20 - Entsteig
Eine zerfallene Kapelle irgendwo in Khanduras.
Die Scheiben der prunkvollen Fenster lagen in Scherben im Raum.
Der Wind hatte Laub der umstehenden Bäume in das verlassene Gotteshaus geweht.
Es war Mittag, doch der wolkenverhangene Himmel tauchte den kleinen Friedhof in ein diffuses Licht.
Zwei Gestallten machten sich am Eingang eines Mausoleums zu schaffen: Eine klein und dicklich…
„Nash. Die Sache is mir nich geheuer.“
…die Andere hochgewachsen und schlank.
„Hast du etwa Angst?
Forbes!
Dadrin gibt es nichts als Knochen. Selbst die Untoten dürften inzwischen tot sein. Und wenn sich doch noch irgendwas bewegt…
Du kannst doch mit einem Hammer umgehen, oder nich?“
„Ich mach' mir eher Sorgen, dass die Jägerinnen hier aufkreuzen.“
„Seit Diablo tot ist, sind die alle wieder in ihrem Kloster. Fass’ mal mit an!“
Gemeinsam stemmten sie die schwere Platte beiseite, die die Gruft versiegelte.
„Reich’ mir mal die Fackeln.“
Nash warf dem anderen das Brecheisen zu, mit dem er eben den Eingang aufgehebelt hatte, nam zwei Fackeln entgegen und entzündete sie. Forbes verstaute die Eisenstange im Rucksack und nam seinen Hammer auf. Groß und wuchtig war dieser; mit einem dicken Schaft und einem massiven flachen Kopf aus Gusseisen. Nash griff ebenfalls zu seiner Waffe - in seinem Fall eine zweihändige Axt mit einer schweren, gewölbten Klinge - und betrat die Kammer.
Die Luft war stickig und verbraucht.
Die Dunkelheit verschluckte das Licht der Fackeln wie der Staub - der sich über Jahrzehnte angesammelt haben musste - die Schritte der beiden.
An den Säulen an beiden Seiten des Ganges waren Fackeln angebracht, die sie alle entzünden, um besser sehen zu können. An den Wänden stapelten sich Urnen. Einige waren beschädigt. Ihr Inhalt quollt heraus und vermischte sich mit dem Staub auf dem Boden. Gravierte Steinplatten waren an manchen Stellen in den Boden eingelassen und versiegelten Schächte mit Särgen.
"Ich kann mir nich' vorstellen, was an dem Knochen eines Toten so besonders sein soll. Darum frage ich mich, ob wir erkennen werden, wonach wir suchen."
fragte Forbes, in dessen Stimme ein Zögern lag.
"Wir suchen den 'Arm von King Leoric'. Ich hab' zwar keine Ahnung, was Fürst Yngvar daran so besonders findet, aber bei der immensen Bezahlung frage ich nich' danach. Außer dem einen Knochen dürfen wir alles mitnehmen, was wir finden."
Sie gelangten an eine Kreuzung.
Dunkelheit in jeder Richtung. Nur der Rückweg war erleuchtet.
"Dieses Mausoleum ist wie ein Kreuz aufgebaut. Der Sarg des Königs liegt geradeaus."
Er wies Forbes die Richtung. Der war gerade damit beschäftigt eifrig Urnen zu zerdeppern, in der Hoffnung etwas Wertvolleres als Asche zu finden.
Der Raum, in dem der Coffin des Königs nebst Frau und einem weitern Behältnis einst sterblicher Überreste stand, war kreisrund und wurde von den frisch entzündeten Fackeln hell erleuchtet.
Die Steinsärge waren leer.
Die marmornen Deckel fein säuberlich an die Seite gelegt, doch die Kammer war reich geschmückt mit vielen kostbaren und persönlichen Grabbeigaben. Am Kopfende der mittleren Steintruhe war ein Schwert expositioniert. Es war groß, lang und mit einer sägezahnigen Klinge; ein so genannter Flamberg. Daneben befand sich eine Halterung für eine Königkrone, die aber offensichtlich fehlte.
„Sucht ihr was Bestimmtes?“
Eine donnernde Stimme erfüllte den Raum. Nash und Forbes wirbelten herum.
Niemand zu sehen.
Sie starrten ängstlich in die Dunkelheit.
Totenstille.
Dann – erst leiste, aber lauter werdend – Geräusche.
Als würden Handpuppen klappernd bewegt.
Viele
Asynchron.
Weiße Schemen tauchten am Eingang der Kammer auf.
Bewaffnet; Skelettkrieger.
Nash umklammerte entschlossen seine Axt. Forbes von Angst gelähmt sammelte sich wieder.
Die Knochenkrieger versperrten den Ausgang.
Nur leicht vom Licht der Leuchter angestrahlt standen sie hinter dem Torbogen, der den Eingang zum Raum bildete. In ihrer Mitte stand ein zwei Meter zwanzig großes Skelett mit einer Krone auf dem Kopf: King Leoric. Auffällig war auch sein linker Oberarmknochen, der, anders als seine restlichen Kalkbausteine, golden schimmerte und mit einem Band aus bunten Federn geschmückt war.
Die gleiche donnernde Stimme erbebte noch einmal:
„Eure Fähigkeiten werden unsere Armee bereichern.
Tötet sie! Aber lasst ihre Knochen ganz.“
Die Skelette drangen in die Kammer. Forbes holte aus, traf das Erste am Kopf, dieser zersplitterte. Das daran hängende Skelett wurde umgeworfen und zerfiel an der Wand zu staub.
Ein Zweites griff Nash an. Beim Versuch den Axthieb des Grabräubers abzuwehren zerbrach das Schild. Der zweite Hieb riss den Arm des Angreifers ab. Nash trat das wehrlose Skelett mit einem Stoß auf den Brustkorb weg. Ein stechender Schmerz in seiner Brust ließ ihn innehalten. Bogenschützen feuerten aus der zweiten Reihe. Pfeile im Oberkörper hatten ihn erwischt. Blutspuckend sank er zusammen. Durch den Tod seines Freundes abgelenkt und weil er den schweren Knüppel nicht schnell genug herum geschleudert bekam, traf Forbes ein Lanzenstich in die Seite. Lebenswichtige Organe wurden beschädigt. Der Speerträger zog seine Waffe mit Wucht aus dem sterbenden Körper. Eine tiefe Wunde riss auf.
Der schnelle Tod ist ein Segen gegenüber dem langsamen Verbluten.
Wünsche viel spaß beim Lesen.
Kapitel 01 - Seite 01 - Grabraub
Kapitel 02 - Seite 01 - Blauzorn
Kapitel 03 - Seite 02 - die ungeschickte Kämpferin
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Kapitel 05 - Seite 03 - die Zeremonie
Kapitel 06 - Seite 04 - die Kriegerin
Kapitel 07 - Seite 04 - Crashkurs in Holz- und Metallverarbeitung
Kapitel 08 - Seite 04 - Abschied
Kapitel 09 - Seite 05 - auf hoher See
Kapitel 10 - Seite 06 - Ma’hay’tam
Kapitel 11 - Seite 06 - schlechte Gedanken
Kapitel 12 - Seite 07 - Nordnordost
Kapitel 13 - Seite 08 - Beastarium Sanktuarii
Kapitel 14 - Seite 08 - der schwarze Turm
Kapitel 15 - Seite 10 - Söldnerleben
Kapitel 16 - Seite 11 - Duncraig
Kapitel 17 - Seite 12 - ein Tag in der Stadt
Kapitel 18 - Seite 13 - Entspannung
Kapitel 19 - Seite 13 - der Knochenbeschwörer
Kapitel 20 - Seite 14 - Diana Windwood
Kapitel 21 - Seite 14 - das Leid der lebenden Leichen
Kapitel 22 - Seite 15 - Audienz beim König
Kapitel 23 - Seite 15 - die Suche
Kapitel 24 - Seite 16 - das Kloster
Kapitel 25 - Seite 16 - bleibt ein Weilchen und hört zu
Kapitel 26 - Seite 17 - die Herausforderung
Kapitel 27 - Seite 18 - von Königen und Fürsten
Kapitel 28 - Seite 19 - große Sprünge
Kapitel 29 - Seite 20 - Entsteig
Kapitel 1 – Grabraub
Eine zerfallene Kapelle irgendwo in Khanduras.
Die Scheiben der prunkvollen Fenster lagen in Scherben im Raum.
Der Wind hatte Laub der umstehenden Bäume in das verlassene Gotteshaus geweht.
Es war Mittag, doch der wolkenverhangene Himmel tauchte den kleinen Friedhof in ein diffuses Licht.
Zwei Gestallten machten sich am Eingang eines Mausoleums zu schaffen: Eine klein und dicklich…
„Nash. Die Sache is mir nich geheuer.“
…die Andere hochgewachsen und schlank.
„Hast du etwa Angst?
Forbes!
Dadrin gibt es nichts als Knochen. Selbst die Untoten dürften inzwischen tot sein. Und wenn sich doch noch irgendwas bewegt…
Du kannst doch mit einem Hammer umgehen, oder nich?“
„Ich mach' mir eher Sorgen, dass die Jägerinnen hier aufkreuzen.“
„Seit Diablo tot ist, sind die alle wieder in ihrem Kloster. Fass’ mal mit an!“
Gemeinsam stemmten sie die schwere Platte beiseite, die die Gruft versiegelte.
„Reich’ mir mal die Fackeln.“
Nash warf dem anderen das Brecheisen zu, mit dem er eben den Eingang aufgehebelt hatte, nam zwei Fackeln entgegen und entzündete sie. Forbes verstaute die Eisenstange im Rucksack und nam seinen Hammer auf. Groß und wuchtig war dieser; mit einem dicken Schaft und einem massiven flachen Kopf aus Gusseisen. Nash griff ebenfalls zu seiner Waffe - in seinem Fall eine zweihändige Axt mit einer schweren, gewölbten Klinge - und betrat die Kammer.
Die Luft war stickig und verbraucht.
Die Dunkelheit verschluckte das Licht der Fackeln wie der Staub - der sich über Jahrzehnte angesammelt haben musste - die Schritte der beiden.
An den Säulen an beiden Seiten des Ganges waren Fackeln angebracht, die sie alle entzünden, um besser sehen zu können. An den Wänden stapelten sich Urnen. Einige waren beschädigt. Ihr Inhalt quollt heraus und vermischte sich mit dem Staub auf dem Boden. Gravierte Steinplatten waren an manchen Stellen in den Boden eingelassen und versiegelten Schächte mit Särgen.
"Ich kann mir nich' vorstellen, was an dem Knochen eines Toten so besonders sein soll. Darum frage ich mich, ob wir erkennen werden, wonach wir suchen."
fragte Forbes, in dessen Stimme ein Zögern lag.
"Wir suchen den 'Arm von King Leoric'. Ich hab' zwar keine Ahnung, was Fürst Yngvar daran so besonders findet, aber bei der immensen Bezahlung frage ich nich' danach. Außer dem einen Knochen dürfen wir alles mitnehmen, was wir finden."
Sie gelangten an eine Kreuzung.
Dunkelheit in jeder Richtung. Nur der Rückweg war erleuchtet.
"Dieses Mausoleum ist wie ein Kreuz aufgebaut. Der Sarg des Königs liegt geradeaus."
Er wies Forbes die Richtung. Der war gerade damit beschäftigt eifrig Urnen zu zerdeppern, in der Hoffnung etwas Wertvolleres als Asche zu finden.
Der Raum, in dem der Coffin des Königs nebst Frau und einem weitern Behältnis einst sterblicher Überreste stand, war kreisrund und wurde von den frisch entzündeten Fackeln hell erleuchtet.
Die Steinsärge waren leer.
Die marmornen Deckel fein säuberlich an die Seite gelegt, doch die Kammer war reich geschmückt mit vielen kostbaren und persönlichen Grabbeigaben. Am Kopfende der mittleren Steintruhe war ein Schwert expositioniert. Es war groß, lang und mit einer sägezahnigen Klinge; ein so genannter Flamberg. Daneben befand sich eine Halterung für eine Königkrone, die aber offensichtlich fehlte.
„Sucht ihr was Bestimmtes?“
Eine donnernde Stimme erfüllte den Raum. Nash und Forbes wirbelten herum.
Niemand zu sehen.
Sie starrten ängstlich in die Dunkelheit.
Totenstille.
Dann – erst leiste, aber lauter werdend – Geräusche.
Als würden Handpuppen klappernd bewegt.
Viele
Asynchron.
Weiße Schemen tauchten am Eingang der Kammer auf.
Bewaffnet; Skelettkrieger.
Nash umklammerte entschlossen seine Axt. Forbes von Angst gelähmt sammelte sich wieder.
Die Knochenkrieger versperrten den Ausgang.
Nur leicht vom Licht der Leuchter angestrahlt standen sie hinter dem Torbogen, der den Eingang zum Raum bildete. In ihrer Mitte stand ein zwei Meter zwanzig großes Skelett mit einer Krone auf dem Kopf: King Leoric. Auffällig war auch sein linker Oberarmknochen, der, anders als seine restlichen Kalkbausteine, golden schimmerte und mit einem Band aus bunten Federn geschmückt war.
Die gleiche donnernde Stimme erbebte noch einmal:
„Eure Fähigkeiten werden unsere Armee bereichern.
Tötet sie! Aber lasst ihre Knochen ganz.“
Die Skelette drangen in die Kammer. Forbes holte aus, traf das Erste am Kopf, dieser zersplitterte. Das daran hängende Skelett wurde umgeworfen und zerfiel an der Wand zu staub.
Ein Zweites griff Nash an. Beim Versuch den Axthieb des Grabräubers abzuwehren zerbrach das Schild. Der zweite Hieb riss den Arm des Angreifers ab. Nash trat das wehrlose Skelett mit einem Stoß auf den Brustkorb weg. Ein stechender Schmerz in seiner Brust ließ ihn innehalten. Bogenschützen feuerten aus der zweiten Reihe. Pfeile im Oberkörper hatten ihn erwischt. Blutspuckend sank er zusammen. Durch den Tod seines Freundes abgelenkt und weil er den schweren Knüppel nicht schnell genug herum geschleudert bekam, traf Forbes ein Lanzenstich in die Seite. Lebenswichtige Organe wurden beschädigt. Der Speerträger zog seine Waffe mit Wucht aus dem sterbenden Körper. Eine tiefe Wunde riss auf.
Der schnelle Tod ist ein Segen gegenüber dem langsamen Verbluten.
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