• Herzlich Willkommen!

    Nach der Schließung von inDiablo.de wurden die Inhalte und eure Accounts in dieses Forum konvertiert. Ihr könnt euch hier mit eurem alten Account weiterhin einloggen, müsst euch dafür allerdings über die "Passwort vergessen" Funktion ein neues Passwort setzen lassen.

    Solltet ihr keinen Zugriff mehr auf die mit eurem Account verknüpfte Emailadresse haben, so könnt ihr euch unter Angabe eures Accountnamens, eurer alten Emailadresse sowie eurer gewünschten neuen Emailadresse an einen Administrator wenden.

[Story] Shar'Tales

So! Da ich nun in der Nähe eines PCs bin, gibt es auch das Update von mir:






Kapitel 3 – die ungeschickte Kämpferin


Knapp zwei Dekaden später.
Die Sonne stand hoch am Himmel über den Amazonen-Inseln, doch dieser wurde durch eine Hochnebeldecke in ein weißes Licht getaucht.
Die ursprünglichen Bezeichnungen der drei Inseln waren in Vergessenheit geraten. Heute erinnerten ihre Namen Philios, Lycander und Skovos an jene Paladine, die sich einst 'Entdecker' geschimpft hatten und ihren verzweifelten Versuch die Lehre von Zakarum unter dem von ihnen so genannten 'kulturlosen Volk von Amazonen' durchzusetzen.

Auf Philios war Rudora eine aufstrebende Hafenstadt und wichtigste Verbindung zwischen der Waldfestung Tran Athulua und den Städten jenseits des Zwillingsmeers. Die Stadt lebte von Handel und Fischfang, Nutzpflanzen wurden innerhalb der Stadtmauern angebaut, im Nordosten dienten die schroffen Klippen als Steinbruch und der Urwald bot eine reiche Fülle an Wild und saftigen Früchten.

Rudora bestach durch seine typische Architektur; Tempel, Rathaus und Markhalle waren komplett aus Stein gebaut und zentral gelegen. Bei den restlichen Gebäuden war nur die untere Etage aus Stein. Ansonsten waren sie aus Holz und schmiegen sich alle, wie der Tempel, in die steil ansteigen Felsen, die die Stadt umgaben. Eine durchgehende Steinmauer und zwei Wachtürme in jeder Himmelsrichtung schützten die Stadt vor Angriffen.

Es ar früher Nachmittag als Shar'Tel, eine junge Kriegerin von knapp siebzehn Zyklen, den der Meerseite abgewendeten Westturm hochkletterte. Oben angekommen begrüßte sie ihre Freundin Jadzia. Diese trug lange schwarze Haare zu einen Zopf gebunden und einen Doppelbogen in der Hand. Ein Köcher mit Pfeilen war an einen Eckpfeiler gebunden, in einer anderen Ecke standen ein zugedeckter Steintopf, ein Krug mit Wasser und ein Korb mit Früchten.
Links neben der Leiter befand sich ein Seilzug. Auf der andern Seite war eine hell klingende Glocke angebracht.

     „Hi, Shar!
Jadzia späte über die Weiten des Waldes, lässig ans Geländer gelehnt.
     „Ich habe gar nicht mehr erwartet, dass Du kommst. Habt ihr heute eine längere Mittagspause, oder machen sie in eurer letzten Woche vor dem großen Fest früher Schluss?
     „Ich habe heute kein Training mehr. Ich war doch heute morgen als Eskorte der Pflücker dabei. Wir sind zwar angegriffen worden, aber die Frauen haben die Affen verjagt.
     „Dschungeljäger?
fragte die Bogenschützin nach
     „Kann mir nicht erklären, was die so aggressiv gemacht hat. Früher haben sie sich hauptsächlich von Früchten ernährt. Und von Fleisch nur dann, wenn mal ein Waldschwein verendet ist. Jetzt sind sie unsere größten Fleischlieferanten. Wir haben dieses Jahr so viele ausgebildete Kriegerinnen wie zuletzt zu der Zeit, als die Großen Drei auf Erden wandelten. Ich fürchte ihr Hunger auf Fleisch wird sie uns noch öfter angreifen lassen.

     „Ich könnte so ausrasten!
fing Shar’Tel an zu fluchen.
     „Das war heute der letzte Tag an dem eine Truppe in den Wald gegangen ist. Das nächste Mal ist erst wieder in einem Monat und dann bin ich sowie so Erwachsen. Laut Bildungsgesetz muss jede angehende Kriegerin in ihrem letzten Ausbildungsjahr an mindestens drei Außeneinsätzen teilnehmen. Das heute war erst mein zweiter. Andere in meiner Klasse haben schon zehn oder mehr Einsätze hinter sich und deutlich mehr Kampferfahrung sammeln können. Kasheel hasst mich, seit ich sie damals bei meiner ersten Mission an der Schulter verletzt habe.
Shar’Tel amte die Stimme ihrer Ausbilderin nach:
     „'Wirf den Speer! Wirf es ab'.“
Ich hätte dem Vieh, welches sie angegriffen hatte, sehr gern eins übergebraten. Und ich wusste auch, dass ich nicht treffe.
Wenn es nach ihr ginge, würde sie mir ein Büro und einen Schreibtischjob zuweisen.
'Da kannst Du dann Bleistifte zerbrechen'! Ein Männerjob, pah! Als ob ich ABSICHTLICH alles kaputt mache, was ich in die Finger bekomme. Was müssen die mir auch immer solche Spielzeugwaffen geben!
Andere in meiner Klasse sind schon dabei erste magische Fähigkeiten zu erlernen und ich beherrsche nicht einmal die Grundtechniken.
"
Shar'Tel atmete tief durch, um sich zu beruhigen.
     "Ich konzentriere mich jetzt auf den Speer. Distanzwaffen, das wird nichts mehr. Ich treffe ja doch nichts.
Sie stellte sich hin und imitierte eine Speerkämpferin und weiterhin die Stimmer ihrer Trainerin.
     „'Die Hände weiter auseinander greifen. Die Kraft kommt aus dem Handgelenk, nicht aus der Schulter, sonst kugelst Du die Dir noch aus!
Das ist ein Speer und keine Keule!
'
Ganz ehrlich! So kann doch keiner kämpfen.

Sie machte eine Bewegung, als würde sie mit einem Speer zustechen, als sie plötzlich im Wald etwas erspähte.

     „Jadzia, da unten! Dschungeljäger. Eine ganze Meute. Tempelwächter sind auch dabei. Sie bewegen sich auf die Stadt zu.
     „Wo? Ich seh's nicht. Irrst Du Dich auch nicht? Vielleicht sind es nur Blätter, die der Wind bewegt.

Dschungeljäger waren Affen mit dunkelgrünem Fell, was sie im dichten Regenwald perfekt tarnte. Tempelwächter hingegen hatten rot-braunes Fell und wirken leicht ätherisch und waren dadurch schwer vom Unterholz zu unterscheiden.

     „Na klar, siehst du nicht das Glitzern?
     „Affen, die … glitzern?
fragte Jadzia nach, doch Shar’Tel war schon die Leiter herunter gerutscht und sprintete auf das Westtor zu. Die junge Amazone schnappte sich die erstbeste Waffe, die sie greifen konnte: einen langen Speer, der an einer Baracke gelehnt hatte.
     „Ein ANGRIFF! AFFEN!
brüllte sie den beiden Torwächterinnen entgegen.
Zwischen den Bäumen rührte sich nichts.
Eine der Wächterinnen beruhigte Shar'Tel
     „Wenn wir angegriffen werden würden, wäre längst die Glocke ertönt.

Dann tauchten grüne und braune Muskelberge im Dickicht auf, als würde eine Welle aus Waldboden auf das Stadttor zurasen.
Ein Leuten ertönte, Pfeile hageln auf die Angreifer herab. Die Wächterinnen verteidigten das Tor und spießten einen Affen nach dem anderen auf. Shar'Tel bekam es mit dreien zu tun.
Jeder der Affen war groß wie ein Findling. Wie sie es gelernt hatte, stach sie in schnellen Stößen zu, doch ihre flinken Gegner wichen immer wieder aus.
     Ach, scheiß auf gelernte Techniken!
Sie griff ihren Speer enger und schwang ihn wie einen Kampfstab. Die Eisenspitze traf den ersten Dschungeljäger schmerzhaft seitlich am Kopf, der zweite bekam einen Schlag von oben. Ein knacksen war zu hören. Mit einem blutenden Loch im Schädel krachte das Tier zu Boden. Die Spitze des Speers war ebenfalls abgebrochen. Mit dem Rest ihrer Waffe prügelte die Kriegerin auf den noch übrigen Tempelwächter ein und steckte dabei alle Wut, die sie auf ihre Ausbilderin hatte, in die Hiebe. Die Haut des so Angegriffenen war jedoch hart wie Stein. Sie konnte ihr nur zurück stoßen, geschweige denn verletzen.
Kasheel und weitere Kämpferinnen kamen den Verteidigerinnen zur Hilfe.
Eiskalt und brennend heiß sauste es an Shar'Tels Kopf vorbei.
Sie wurden mit Zauberpfeilen unterstütz. Der von Kasheel geworfene Spieß schlug hinter den Angreifern gegen einen Baum. Blitze zuckten über den Boden und lähmten alle Feinde.

Als sich der beim Kampf aufgewirbelte Staub legte, gab Kasheel Anweisungen, die Dschungeljäger in den Speicher zu bringen und die Tempelwächter ins Meer zu werfen, dann wandte sie sich Shar'Tel zu:
     „Du tauchst immer da auf, wo es Ärger und etwas zum Kaputtmachen gibt. Das war nicht dein Speer.
Eine der Wächterinnen nam Shar'Tel in Schutz. Schließlich hatte sie sie rechtzeitig vor dem Angriff gewarnt.
     „Zerbrochener Speer ist zerbrochener Speer. Du lässt dir von Sarchi und ihrem Mann zeigen wie man einen Neuen herstellt und wehe, ich bin mit dem Ergebnis nicht zu frieden…
     „Wenn Sie nicht die Frau wären, die Sie sind…
Am liebsten hätte Shar’Tel ihrer Vorgesetzten eine 'rein gehauen. Sie katalysierte ihre Wut und rammte den Rest, der vom Speer noch übrig war, in den Boden.
 
am anfang etwas schwierig reinzukommen aber spätestens ab dem gespräch nicht schlecht ;)
und vielleicht ein recht abrupter schluss^^

etwas kleines hab ich noch gefunden:
...Rudora besticht durch seine typische Architektur; Tempel, Rathaus und Markhelle sind komplett aus Stein gebaut und zentral gelegen...

sollte doch bestimmt Markthalle heißen :D
 
Da bin ich mal gespannt, wie du diese beiden Handlungsstränge verbindest.

lg, Gandalf
 
FenixBlack_FXB schrieb:
„Dschungeljäger?“, Fragt die Bogenschützin nach, „Kann mir nicht erklären, was die so aggressiv gemacht hat. Früher haben sie sich hauptsächlich von Früchten ernährt. Und von Fleisch nur dann, wenn mal ein Waldschwein verendet ist. Jetzt sind sie unsere größten Fleischlieferanten. Wir haben dieses Jahr so viele ausgebildete Kriegerinnen wie zuletzt zu der Zeit, als die Großen Drei auf Erden wandelten. Ich fürchte ihr Hunger auf Fleisch wird sie uns noch öfter angreifen lassen.“
 
Tolle geschichte :top:
Freu mich schon auf mehr:D

muss gleich man abscpeichern damit ichs wiederfinde:clown:
 
Kapitel 4 – das Jubiläum


Durch die Rüge ihrer Ausbilderin gefrustet begab sich Shar’Tel nach Hause.
Sie schlenderte am Markt und am Tempelplatz vorbei, auf dem geschäftiges Treiben herrschte. Zahlreiche Arbeiter waren zugange eine Bühne zu errichten und den Platz für die große Zeremonie zu schmücken.

Zu Hause angekommen schmiss sie sich aufs Bett.
In den kühlen Laken konnte sie so herrlich schön entspannen.
Die Wohnung mochte auf den ersten Blick spartanisch eingerichtet sein, bot aber für zwei Frauen der Kriegerinnen-Kaste genug Komfort. Es gab zwei Zimmer: Ein Schlafzimmer, in dem sie und ihre Mutter Xavia schliefen mit samt einem Kleiderschrank und ein Wohnzimmer mit gemütlichen Sesseln einem Schreibtisch und einer Schale mit leckeren Früchten.
Letzte war fast leer. Ihre Mutter würde frisches Obst mitbringen, wenn sie von der Arbeit kam.
Xavia war als erfahrene Kämpferin Zeremonienmeisterin und damit Ausbilderin für eine Gruppe angehender Bogenschützinnen. Ihr Zeremonialbogen hing im Wohnzimmer an der Wand. Daneben befand sich die Halterung für ihre Arbeitswaffe; ein langer Kampfbogen.

Shar'Tels Mutter kam etwas später am Nachmittag nach Hause und weckte sie mit den Worten:
     „Entschuldige meine Verspätung, aber am Markt war so viel los. Da war so viel Gedränge, weil die doch die Bühne auf dem Tempelplatz bauen.
     „Ich bin noch nicht verhungert.
Aber warum bauen sie die Bühnen denn heute schon auf? Die Zeremonie ist doch erst in drei Tagen.

     „Weist du das nicht? Enetta feiert morgen Abend ihren sechzigsten Geburtstag. Sie ist die älteste Einwohnerin der Stadt.
     „Ja das ist natürlich eine Feier wert.
     „Und wie war dein Tag? Hast du von dem Angriff heute Mittag gehört?
wollte Xavia wissen, währen sie die Obstschale mit leckeren Früchten für das Abendessen bestückte.
     „Der Ausflug mit den Pflückern verlief problemlos. Und den Angriff habe ich mitbekommen. So wie es aussieht, werden wir morgen und zur Zeremonie ordentlich Fleisch essen können."
Sie brach ab, irgendwie war ihr der Gedanke an Essen zuwider.
Und der Gedanke, fröhlich zu feiern, während die Strafe für die schon wieder zerbrochene Waffe auf sie wartete, und die Tatsache, dass sie es einfach nicht schaffte mit Speer oder Bogen umzugehen, bereiteten ihr Übelkeit.
     "Was jedoch die Zeremonie angeht…“ Der Gedanke an das große Fest machte sie traurig.
     „…Ich werd' wohl die einzige seien, die sich nicht darauf freuen wird.
     „Warum das denn?
Shar'Tel kämpfte mit den Tränen. Schon machte sich ein verdächtiges Glitzern in ihren Augen bemerkbar.
     „Ich hab' heute schon wieder einen Speer zerbrochen."
stammelte sie.
     "Jeder zerbricht mal einen Speer."
Ihre Mutter legte ihr beschwichtigend die Arme auf die Schulter, aber Shar'Tel riss sich los.
     "Aber niemand so häufig wie ich."
Sie versuchte ihre Trauer mit Wut zu überspielen, aber es gelang ihr nicht.
Tränen flossen über Shar'Tels Wangen.
     "Ich kann einfach nicht mit einer Waffe… umgehen. Seit Jahren übe ich mit Pfeil und Bogen und ich kann noch nicht einmal geradeaus...schießen."
Shar'Tel schämte sich. Ihre Mutter war eine der besten Bogenschützinnen der Stadt. Nicht umsonst war sie Zeremonienmeisterin. Die junge Amazone fühlte sich schuldig, die Familienehre verletzt zu haben.
     "Ich bin bestimmt eine viel…zu schlechte Kämpferin, um…die Weihe zu erhalten.
Ihre Worte waren mit heftigen Schluchzern durchsetzt.
Ihre Mutter nam sie in den Arm und tröstete sie:
     „Ach Mädchen! Ich kann verstehen, dass Du Dir Sorgen machst. Wir werden bestimmt eine Lösung für Dich finden, die Dich glücklich macht."
Sie presste ihre Tochter an ihren Busen. Diese verlor sich in der schützenden Dunkelheit und der liebevollen Wärme. Sie ließ sich von dem Gefühl der Geborgenheit überwältigen. Sie fühlte sich wie in einem Mutterleib, wie in einer Höhle, in die sie sich zurückziehen und nur für sich sein konnte.
     "Morgen feiern wir und bei einem großen Stück Fleisch vergisst du deine Sorgen.


Ausgeruht am nächsten Morgen ging es Shar’Tel schon besser. Die Zeit beim Ausweichtraining am Vormittag war wie Sand in den Händen zerflossen und inzwischen war es sowohl Abend als auch dunkel geworden und der Tempelplatz füllte sich allmählich mit Menschen. Vier lange Tische wurden längs der Bühne aufgebaut, alle reichlich gedeckt mit dem Köstlichsten was die Speisekammer hergab.

Auf der Bühne befanden sich vier Personen: drei Männer; der Rat der Weisen und eine Frau; Enetta. Ihre grauen Haare zeugten von Alter, Erfahrung und Ehrwürdigkeit.
Ronald Aoln, einer des Rates der Weisen läutete eine Glocke und eröffnete die Feier, nach dem die Gespräche verstummen:
     „Wir feiern heute den sechzigsten Geburtstag von Enetta.
Sie hat in ihrem Leben wirklich viel erreicht und kann stolz auf sich sein. Sie hat nicht nur Erfahrung in zahlreichen Kämpfen, vor, während und nach der Zeit der großen Übel. Sie ist auch seit diesem Jahr Mutter in dritter Generation…


Beifall von den Gästen. Es geschah nicht oft, dass jemand ein so hohes Alter erreichte, beziehungsweise die Geburt seines Urenkels mitbekam.

     „…Als Seherin und Beraterin leistet sie uns immer noch gute Dienste. Dafür bedanken wir uns mit einem Geschenk…

Kasheel, ihre Enkeltochter, betrat die Bühne. In ihren Händen hielt sie ein saphirblau schimmerndes Amulett, das sie der Jubilarin umhing. Shar'Tel schätzte, dass es sich dabei um ein magisches Schmuckstück handelte - und, da war sie sich sicher, um bestimmt kein Billiges.

     „…Ich wünsche Dir, geehrte Enetta, im Namen des Rates und der Stadt Rudora, ein langes, erfolgreiches und sorgenfreies Leben.
In diesem Sinne, werte Gäste, lasst das Fest beginnen!


Die Gespräche wurden wieder lauter. Große Mengen an Fleisch und Obst wurden auf Teller geschaufelt. Manche, darunter Shar'Tels Mutter waren aufgesprungen und zur Bühne geeilt, um Enetta zu gratulieren.

Shar'Tel blickte gelangweilt in die Runde. Es war niemand da, mit dem sie ein interessantes Gespräch führen könnte. Sie entschied zu Jadzia zu gehen, die an diesem Tag Nachtwache auf dem Nordturm hatte. Beim Blick aufs Meer würde sie sicher Entspannung finden.


Nachdem die Flut der Gratulanten abgeebbt war, setzte sich Enetta neben Xavia auf Star'Tels Platz. Um sich von dem für sie anstrengenden Tag zu erholen, bat die ältere Dame die Zeremonienmeisterin ihr von ihrem Sieg über Diablo und den Kampf gegen die großen Drei zu erzählen. Denn auch wenn Enetta die Ältere ist, so musste sie neidlos gestehen, dass Xavia die größere, wenn nicht sogar die größte Heldin war. Es lagt in der Natur der Amazonen, immer von denen lernen zu wollen, die mehr erreicht haben, als man selbst. Sie versprach sich Entspannung davon, wenn das sanfte Plätschern der Worte mit der lauen Briese, die vom Meer herüber wehte, zu einem synchronen Säuseln werden.

     „Nun, zunächst einmal war ich nicht allein unterwegs.“,
begann Xavia,
     „Wir waren zu acht, teilweise sogar mehr, weil wir uns zusätzlich Söldner angeheuert hatten.
Da waren Dekar, Fenix, Yngvar, Selune, Natasha, Valnar, Deckard Cain und ich.
Dekar ist ein Nordmann, ein außergewöhnlich starker Krieger…

     „Ein Barbar?
wollte Enetta wissen.
     „Sie möchten nicht so bezeichnet werden, aber…ja…genau so einer.
Er war der Anführer der Gruppe. Er hat gesagt wo es langgeht. Und wir folgten ihm. Denn das Ziel war immer klar: von Khanduras aus ging es stets nach Osten.
Er kann zwei Äxte gleichzeitig schwingen und beherrscht Kampftechnik, die ihres Gleichen suchen.
Fenix, ist ein Paladin von Zakarum. Ich weis nicht, ob ich seine Akribie die Horden der Finsternis zu bekämpfen Eifer, oder Fanatismus nennen soll. Jedenfalls fühlten wir uns in seiner Gegenwart, als währ der Kampf schon gewonnen. Sein Charisma und die Wirkung auf Mitmenschen führten dazu, dass wir bei Händlern immer die besten Preise erzielten.
Yngvar ist ein Priester von Rathma und ein exzellenter Stratege. Auch wenn sein Studium der schwarzen Magie, insbesondere von Fenix, eher argwöhnisch betrachtet wurde. Die Kenntnisse der dämonischen Magie machten uns jedoch gegen Überraschungen gefeit.
Deckard Cain unterstützte uns mit seinem Wissen über die Horadrim, hielt sich aber aus Kämpfen weites gehend heraus.
Selune ist eine Zauberin vom Clan der Zann Esu. Für sie ist es ein leichtes, Energieladungen auf Gegner zu schleudern. Ich glaube sie hat kurz nach unserem Sieg Fenix geheiratet.
Natasha hatte ebenfalls aus dem Hintergrund agiert. Sie ist eine Auftragsmörderin. Ich weis nicht, ob sie für diesen Job bezahlt wurde, oder ob sie es aus eigenem Vergnügen getan hat. Sie ergänzte unsere Gruppe mit vergifteten und geworfenen Messern und bildete den ausgleichenden Ruhepol gegenüber der stürmischen Angriffslaune der Anderen.
Valnar schließlich, war unser Sorgenkind. Sein Vater war bereits ein Werwolf und so kam auch er mit dieser, ich nenne es mal 'Krankheit', auf die Welt. Er hatte sich von der Gruppe abgesondert, um uns nicht zu gefährden, aber er hatte mit der Zeit seine Lykanthropie immer weiter in den Griff bekommen und konnte sie sogar als Waffe einsetzten. Ich kann mir vorstellen, dass es selbst für einen Dämon beängstigend aussehe muss, wenn da auf einmal ein drei Meter großer Wolf auf ihn zurast und ihn zu zerfleischend droht. Dekar hat sich mit ihm recht schnell angefreundet und inzwischen sind sie die dicksten Kumpel geworden.

Der Kampf gegen Diablo war recht einfach, allein schon deshalb, weil wir zu Siebt waren. Cain hielt sich heraus, dafür kämpften noch ein paar Skelette von Yngvar mit.
Fenix war also als erstes auf ihn los gestürmt, sich hinter seinem gesegneten Schild versteckend, hatte er die diabolischen Blitzangriffe abgewehrt. Dekar war über Diablo hinweg gesprungen und hatte ihn mit wilden Axthieben massakriert. Valnar war während des Kampfes in einen Wolf verwandelt und hatte ihm mit schnellen Prankenhieben verletzen können. Er hat es auch - ich weis nicht wie - geschafft Magie zu wirken, wodurch seine Angriffe die Wucht und die Durchschlagskraft eines Feuerballs besaßen. Selune hatte ein Gewitter heraufbeschworen und kontinuierlich Blitze auf den Herrn des Schreckens niederprasseln lassen. Durch Natashas Gift geschwächt, durch meine Kältepfeile gelähmt und durch Yngvars Flüche anfälliger gegen unsere Angriffe, haben wir Diablo mit der Zeit besiegt.
"


Inzwischen war es später Abend geworden.
Enetta hörte Xavia immer noch interessiert zu.
Shar'Tel hatte sich mit Jadzia unterhalten. Für sie war es doch noch ein schöner Abend geworden und ihre Sorgen waren nun kaum mehr ein Flüstern in ihrem Hinterkopf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

danke für das Update :) Ein paar Verbesserungsvorschläge hätte ich:
Du treibst einige Situationen zu schnell voran - z.b. als sie bei ihrer Mutter in Tränen ausbricht. Bevor wirklich die Stimmung der Trauer rüber kommt, ist auch schon wieder alles vorbei. Besser wäre es, zu beschreiben, was so in ihr vor geht - ... stammelte sie. Tränen lief ihre Wange hinab. "Ich ... Ich habe schon wieder einen Speer zerbrochen." Xavia nahm ihre Tochter in den Arm "Schatz, jeder zerbricht einmal eine Waffe." Shar'Tel klammerte sich an ihre Mutter und schluchzte "Aber niemand so häufig wie ich. Ich kann nichts. Schon beim Bogen schießen habe ich dich enttäuscht. Nicht mal mit einem Speer kann ich umgehen. Alles mache ich kaputt" ...

Ich finde es auch unrealistisch, dass sich die alte Frau für Xaviar so viel Zeit nimmt und ihr die ganze Geschichte erzählt, wenn viele Leute zu ihr gekommen sind und ihr gratulieren.

lg, Gandalf
 
ToDo:

- Ich werde die beiden Stellen ausbessern, damit deutlicher wird worauf ich hinaus möchte. -> erledigt
 
Die Verbindungen durch den Kampf gegen Diablo in der Vergangenheit zu erfahren, ist super. Ich weiß jetzt nicht, ob dus schon verbessert hast, auf jeden Fall gefällt mir auch das davor ganz gut; jetzt ist es lang genug, finde ich. Bin schon wieder gespannt auf das nächste Update :D.

Simon
 
Ist verbessert, ich hab beide Versionen gelesen.
Mir gefällt es und ich freue mich schon auf weitere Kapitel...
 
Beifall von den Gästen. Es geschieht nicht oft, dass jemand ein so hohes Alter erreicht, beziehungsweise die Geburt seines Urenkels mitbekommt.

Mehr :D
 
Heißt das ich soll mehr Rechtschreibfehler rein bringen, oder wie ist dein Ein-Wort-Post zu deuten?

:D

Aber freut mich, dass es dir gefällt.


Hier hab ich noch ein optisches Schmankerl für euch:
ss586.jpg
 
Ganz genau :D

Je mehr Fehler desto mehr +1

Ne nur Spass ... mehr Story :go:
 
Der Gedanke an das große Fest macht sie traurig. „…Ich werd' (' hinzufügen wäre schön^^) wohl die einzige seien, die sich nicht darauf freuen wird.“
„Warum das denn?“
Shar'Tel kämpft mit den Tränen. Schon macht sich ein verdächtiges Glitzern in ihren Augen bemerkbar.
„Ich hab' (selbiges wie oben bei werd) heute schon wieder einen Speer zerbrochen." stammelt sie.
"Jeder zerbricht mal einen Speer."
Ihre Mutter legt ihr beschwichtigend die Arme auf die Schulter, aber Shar'Tel reißt sich los.
"Aber niemenad so heufig wie ich."
da sind dir einige fehler unterlaufen :P
„Ach Mädchen! Ich kann verstehen, dass du dir Sorgen machts.
s und t vertauschen : D
Die Gespräche werden wieder lauer.
statt werden würde ich "wurden" schreiben, ist ja ein vergangenheitsding, was du da erzählst^^
und statt lauer ein lauter :P

Ich hab noch irgendwo einen Fehler gesehen, aber ich find ihn gerade nicht :)

Ansonsten ne supertolle geschichte, weiter so :top: :top: :top:
 
Danke. Manche Fehler findet man trotz drüberlesen und F7-drücken nicht.

Das 'werden' an letzt genannter Stelle lasse ich so. Die Geschicht ist in der Gegenwart geschrieben und das Lauterwerden der Gespräche geschied in diesem Augenblick.
Nachtrag:
Zumindest habe ich sie ursprünglich in der Gegenwart geschrieben, mich dann aber doch für die Vergangenheitsform umentschieden, und die Kapitel nocheinmal überarbeitet.


















Keiner meckert?
















Ok.























Dann kommt jetzt Nachschub.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kapitel 5 – die Zeremonie


Die nächsten Tage vor der Zeremonie kamen Shar'Tel unwirklich vor. Die Zeit der noch verbleibenden zwei Tage kroch blitzschnell in rasendem Schneckentempo vorbei. Das Training nam sie kaum mehr wahr. Ausweichen, Schlagen, Abblocken verkamen im Schatten der Absurdität des Seins. Keinen Gedanken konnte sie fassen. Ihr Kopf raste. Geschlafen hatte sie wenig, aber sich die schrecklichsten Szenarien ausgemalt. Die Zeremonienmeisterinnen, so wusste Shar'Tel, hatten über die optimale Einsatzmöglichkeit von jeder ihres Jahrgangs beraten. Eine der Zeremonienmeisterinnen, in diesem Fall für den Bogen, war ihre Mutter Xavia. Sie würde mit Sicherheit ein gutes Wort für sie einlegen. Die Zweite im Bunde war Kasheel, die den Wurfspieß vertrat. Sie würde ihr bestimmt 'eine reinwürgen'. Ihre ganze Hoffnung lag nun auf Cordana. Mit dem Speer kam Shar'Tel noch relativ am besten klar. Und Cordana hatte sie auch eher freundlich behandelt, zwar nicht besonders gelobt, aber immerhin nicht angeschriehen.

An diesem Abend ging es nicht um irgendeine von vielen alternativen Aufgaben für eine Amazone, sondern um nicht weniger als Shar'Tels Zukunft.
Man hätte von einem Déjà-vu sprechen können; die gleiche Tageszeit, die gleiche Bühne auf dem gleichen Tempelplatz. Nur dieses Mal waren es drei statt vier Tische; einer für jede Profession. An den der Bühne abgewandten Stirnseiten waren auf großen Bannern die Zeremonialwaffen abgebildet.

Es dämmerte. Die Fackeln wurden entzündet.
Welches Schicksal auch immer Shar'Tel erwartete, sie würde sich fügen und die Entscheidung annehmen.
Müssen!

Der Platz füllte sich mit Menschen. Sie und ihre zehn Kameradinnen warteten neben der Bühne auf den Beginn der Feier. Cordana gab ihnen Anweisung, wie die Zeremonie von Statten gehen wird:
     „Ich werde euch gleich nach einander aufrufen. Ihr bekommt dann von Kasheel eine Prunkwaffe in die Hand gedrückt, die eure spätere Einsatzwaffe symbolisiert. Xavia wird noch ein paar Worte zu euren bisherigen Leistungen sagen und dann dürft ihr euch an den entsprechenden Tisch setzten.
Wie zu jedem Fest würde es natürlich auch heute reichlich zu essen gegeben, - man könnte meinen das dies der wichtigere, weil längere Teil der Zeremonie ist - aber Shar'Tel hatte ein eher flaues Gefühl in der Magengegend.


Cordana, Kasheel und Xavia betraten die Bühne und eröffneten die Zeremonie.
Nach dem sich Xavia der Aufmerksamkeit der Anwesenden vergewissert hatte, began sie:
     „Erneut ist ein Jahr vorbei und es ist an der Zeit die Früchte harter Arbeit zu ernten. Ich meine nicht nur die leckeren Früchte, die vor euch auf dem Tisch liegen, sondern auch diese jungen Frauen, die es sich durch intensives Training verdient haben, in die Reihe der Erwachsenen aufgenommen zu werden.
Cordana rief Aghasia auf.
Aghasia betrat die Bühne und Kasheel überreichte ihr einen prunkvollen Wurfspieß.
     „Sie hat nicht nur gezeigt, dass sie ihren Spieß kraftvoll und zielsicher werfen kann, sie ist bereits trotz ihres jungen Alters in der Lage, Zeraes Technik anzuwenden und ihre Wurfspieße mit der Energie himmlischer Blitze aufzuladen.
Der mittlere Tisch brach in Beifall aus und auf Kasheels Gesicht zeigte sich ein triumphierendes Lächeln.
Als nächste war Dela an der Reihe und erhielt die Weihe für den Bogen.
     „Dela feuert ihre Pfeile nicht nur mit einer hohen Frequenz ab, auf kurzer Distanz haben diese auch noch eine hohe Durchschlagskraft.
Diesmal applaudierte der linke Tisch am lautesten.
     „Felhala.
Das dritte Mädchen betrat das Podest. Dafür, dass dies der wichtigste Moment im Leben einer Kriegerin ist, verlief es recht zügig. Es war eben nur das feierliche Ende jahrelanger Beobachtung.
Weitere vier junge Amazonen erhielten die Weihe. Bald war Shar'Tel an der Reihe.

Doch als nach Mirana   Siras und Tygras Namen genannt wurden, rutschte Shar'Tels Herz in den Lendenshorts. Die Kriegerinnen wurden alphabetisch aufgerufen. Hatte man sie vergessen? übersehen? ignoriert? War das vielleicht Absicht? Hieß das nun Shar'Tel würde die Weihe nicht erhalten?
Sie wollte am liebsten im Boden versinken, weit weg und gar nicht da sein; nur nicht hier – mitten auf dem Tempelplatz – stehen. Sie spürte die spöttischen Blicke des Publikums wie tausend Nadelstiche ins Herz. Schließ rief Cordana ihren Namen. Ganz benommen stolperte sie auf die Bühne…
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber jetzt meckere ich :motz:

Zu kurz !!!!!!!111
 
noch ein kleiner fehler :)

- man könnte meinen das dies der wichtigere, weil längere Teil der Zeremonie ist -

da gehört doch ein "weit" hin, oder? :P

rutscht Shar’Tels Herz in den Ledenshorts.

Ledenshorts ist beabsichtigt?

ja ein bisschen zu kurz geraten ist es schon, aber was soll man tun :)
warte auf chapter 6^^
 
1. Ja ist kurz und bleibt kurz.

2. Weil ist richtig

3. Natürlich Lendenshorts, oder schonmal ne Amazone mit Hosen gesehen?
 
Ich dachte das heist normal Lendenshorts :confused:

Aber ich war nie ein Deutschass :D
 
Zurück
Oben