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Hallo!
Es ist ich und meiner einer verkündet Euch die Mähr von einem, der auszog, um sich einen schönen Abend bei den Barden seiner Wahl zu machen...
Na ja, mach ich lieber im normalen Stil weiter, ich will ja hier nicht nur unterhalten, sondern auch ein wenig Information rüberbringen...
Nach einigen Konzerten der etwas "zünftigeren" Art (z. B. Vader und Kataklysm) stand mir und meiner Holden mal wieder der Sinn nach etwas gemäßigterer Mucke und unsere Wahl viel da auf das Konzert von Sabaton, Grave Digger und Therion im Backstage. Flugs waren die Karten bei Metaltix bestellt (immerhin 3 Euronen billiger als bei Tickets Online) und die neuen Scheiben der Bands lagen auch bald vor. Und da kam auch schon die erste Ernüchterung: So wirklich toll waren die alle nicht
Gut, ich habe Grave Digger immer als etwas prolligere Version von Running Wild angesehen (Frage der Redaktion: Geht das überhaupt?), aber zumindest ein paar gute Stücke haben die Jungs schon im Repertoire. Und konnte ich die "Liberty Or Death" wenigstens noch als Grave Digger-Durchschnitt einordnen, ging das bei der "Gothic Kaballah" beim besten Willen nicht: Wo war der Schmiss, der Drive und der Pomp des Vorgängerwerks hingekommen? Weg, einfach weg und ersetzt durch pseudo-progressive Breaks, die sämtliche Linie aus den Songs nehmen Nee, das Album war für mich ne herbe Enttäuschung (und ist es immer noch). Aber ok, beim Konzert werden sie schon nicht nur den neuen Kram spielen, das könnte also trotzdem noch leidlich unterhaltsam werden Und zu Sabaton: Das Liedgut der beiden Scheiben ist wirklich gut, gefällt mir ausgesprochen gut. Sogar das bisschen Pathos, dass da hin und wieder zum Vorschein kommt, kann ich ganz gut ab, genug starke Momente sind ja vorhanden. Aber der "Sänger"... Eigentlich war ich gerade deswegen gespannt auf die Combo, weil ich mitbekommen habe, dass der Junge am Mikro mal ausnahmsweise nicht wie Kastraten-Kiske, Mickey-Mouse-Hansen oder gar Sissy Cans klingt. Immerhin steh ich auf Frontmänner, denen man anhört, dass sie ihre Pubertät ERFOLGREICH hinter sich gebracht haben. Aber das? Der Junge klingt, als hätte er vom letzten Schweinebratenessen noch die Knödel in der Kehle! Andauern möchte ich ihm zurufen: "Runterschlucken!!" Tut mir schrecklich leid, aber das geht so überhaupt nicht: Kein Stimmvolumen, immer die gleiche Tonhöhe und eben dieses Knödeln :/ Aber vielleicht klingt er ja live besser, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...
Nun, so weit zur Vorgeschichte, wirklich los ging’s ja erst am Konzerttag. Und der begann schon mit der Erkenntnis, dass wir wegen dieser depperten Sicherheitskonferenz wohl besser nen Bogen um die Innenstadt machen sollten, ich hatte einfach keine Böcke, in irgendwelche Kontrollen zu geraten und dadurch das Konzert zu verpassen. Also haben wir uns ne andere Strecke zur Location rausgesucht, müssen wir halt öfter umsteigen. An sich kein Problem, aber natürlich hat’s ja gerade an diesem Abend anfangen müssen, wie aus Eimern zu schütten :/
Leicht angenässt haben wir dann das Backstage auch erreicht, und das sogar pünktlich
Und Pünktlichkeit ist bei Konzerten im Backstage wirklich extrem wichtig, bisher hat nämlich jedes Konzert, dass ich dort besucht habe, mindestens ne dreiviertel Stunde zu früh angefangen. Und wie war’s diesmal? Der Konzertbeginn war um ca. 19:30 Uhr statt wie angekündigt um 20:00 Uhr. Also mal wieder das alte Leid...
Aber nicht weiter schlimm, wir waren ja schon da, das erste Bier gab’s auch schon, wenn auch gewisse Probleme damit verbunden waren (der Sack hinter dem Tresen wollte mir nen Zehner zu wenig rausgeben; aber nicht mit mir! Armleuchter ).
Nun, auf jeden Fall ging’s jetzt los mit Sabaton. Und da war auch schon die nächste Enttäuschung: Der Sound war einfach zu leise! Das hat nicht geknallt, kein Druck, keine Power Dabei war die Auswahl des Liedguts gar nicht mal übel (u. a. Primo Victoria, Attero Dominatus, Into The Fire) und sogar der Sänger klang, als hätte er endlich den Knödel runtergeschluckt; allerdings immer noch weit vom Prädikat „Gut“ entfernt. Aber irgendwie hatte die Mucke die Wucht von Fahrstuhlmusik oder dem Gesäusel, das im Supermarkt läuft.... Na ja, immerhin hat der Auftritt nicht allzu lange gedauert und es gab sogar einige Zugabe-Rufe, die aber nicht erhört wurden.
Nach einer erfreulich kurzen Pause folgten dann als nächstes die Mannen um Chris Boltendahl. Sie bescherten der Zuhörerschaft einen durchaus gelungenen Mix aus Klassikern und Stücken von der aktuellen Scheibe (z. B. "Silent Revolution", "Highland Tears", "Heavy Metal Breakdown" und "Circle Of Witches"), leider war mit "Yesterday" aber auch ein völliger Ausfall mit im Programm (bäh, wie schmalzig, mir ist immer noch übel). Und auch wenn hier lautstärketechnisch schon mehr los war, wollte mich die Soundkulisse einfach nicht überzeugen, da fehlte einfach noch was. Und wenn ich meinen Blick so über das recht gut gefüllte Backstage schweifen lies (bei offiziell 800 Plätzen schätze ich die tatsächliche Besuchermenge mal auf gut 700), sah ich zwar einige Headbanger, aber keinen Pit, keine Stagediver oder Crowdsurfer oder sonst irgendwas. Anscheinend war ich also nicht der Einzige, bei dem der Funke nicht übersprang. Um nicht falsch verstanden zu werden: Die Stimmung während des Grave Digger Auftritts war durchaus in Ordnung, aber "In Ordnung" ist nicht wirklich ein Prädikat, dass auf ein tolles Konzert hindeutet...
Tja, vielleicht ändert sich das ja bei Therion, könnte ja sein Und auch hier war die Umbauphase nicht wirklich lang, das war schon ok so. Und der Aufritt von Therion war wirklich schön, aber genau da lag ja mein Problem: "Schön" hat mir nicht gereicht, ich wollte was Mitreißendes erleben, und das war’s einfach nicht
Es hatte was von Kammermusik, schön anzuschauen, aber auch ein klein wenig langweilig. Und es kam, wie es kommen musste: Nach ein paar Stücken habe ich mich hingesetzt (auf der leicht erhobenen Nebentribüne konnte ich trotzdem gut sehen) und wenig später war ich auch schon eingeschlafen
Ok, zugegeben, da war auch das ein oder andere Bier mit im Spiel, aber ich habe auch schon auf anderen Konzerten was getrunken, ohne gleich einzupennen!
Gut, ich wurde auch nach zwei oder drei Stücken wieder geweckt, aber bezeichnend war’s trotzdem.
Und anscheinend waren noch einige andere Leute ziemlich gelangweilt vom Auftritt, denn im Vergleich zu Grave Digger waren bei Therion locker mal 100 Leute weniger anwesend, vielleicht sogar 150! Das hab ich auch noch nicht erlebt, dass ein Fünftel des Publikums vor oder bei dem Auftritt des Headliners einfach nach Hause geht
Nun, zumindest konnte man nach Ende des Konzerts noch ein wenig vor Ort verweilen und sich sogar noch mit ein Bandmitgliedern (u. a. der Bassist von Sabaton) unterhalten, der "Chill Out" war also recht angenehm.
Aber enttäuscht war ich schon, ich hab mich ziemlich geärgert, dafür den zweiten Tag der Pokermesse sausen gelassen zu haben (nicht, dass ich am ersten Tag sonderlich erfolgreich gewesen wäre ).
Bin ich wirklich nicht mehr der Kandidat für "normale" Metalkonzerte und sollte mich eher auf die gröberen Dinger verlagern oder war das Konzert wirklich so schlecht?
Ich weiß es nicht, aber vielleicht werde ich es ja auf nem Festival herausfinden, wo ich die beiden Richtungen genauer vergleichen kann.
Bis dahin allerdings bin ich einfach nur enttäuscht...
Es ist ich und meiner einer verkündet Euch die Mähr von einem, der auszog, um sich einen schönen Abend bei den Barden seiner Wahl zu machen...
Na ja, mach ich lieber im normalen Stil weiter, ich will ja hier nicht nur unterhalten, sondern auch ein wenig Information rüberbringen...
Nach einigen Konzerten der etwas "zünftigeren" Art (z. B. Vader und Kataklysm) stand mir und meiner Holden mal wieder der Sinn nach etwas gemäßigterer Mucke und unsere Wahl viel da auf das Konzert von Sabaton, Grave Digger und Therion im Backstage. Flugs waren die Karten bei Metaltix bestellt (immerhin 3 Euronen billiger als bei Tickets Online) und die neuen Scheiben der Bands lagen auch bald vor. Und da kam auch schon die erste Ernüchterung: So wirklich toll waren die alle nicht
Gut, ich habe Grave Digger immer als etwas prolligere Version von Running Wild angesehen (Frage der Redaktion: Geht das überhaupt?), aber zumindest ein paar gute Stücke haben die Jungs schon im Repertoire. Und konnte ich die "Liberty Or Death" wenigstens noch als Grave Digger-Durchschnitt einordnen, ging das bei der "Gothic Kaballah" beim besten Willen nicht: Wo war der Schmiss, der Drive und der Pomp des Vorgängerwerks hingekommen? Weg, einfach weg und ersetzt durch pseudo-progressive Breaks, die sämtliche Linie aus den Songs nehmen Nee, das Album war für mich ne herbe Enttäuschung (und ist es immer noch). Aber ok, beim Konzert werden sie schon nicht nur den neuen Kram spielen, das könnte also trotzdem noch leidlich unterhaltsam werden Und zu Sabaton: Das Liedgut der beiden Scheiben ist wirklich gut, gefällt mir ausgesprochen gut. Sogar das bisschen Pathos, dass da hin und wieder zum Vorschein kommt, kann ich ganz gut ab, genug starke Momente sind ja vorhanden. Aber der "Sänger"... Eigentlich war ich gerade deswegen gespannt auf die Combo, weil ich mitbekommen habe, dass der Junge am Mikro mal ausnahmsweise nicht wie Kastraten-Kiske, Mickey-Mouse-Hansen oder gar Sissy Cans klingt. Immerhin steh ich auf Frontmänner, denen man anhört, dass sie ihre Pubertät ERFOLGREICH hinter sich gebracht haben. Aber das? Der Junge klingt, als hätte er vom letzten Schweinebratenessen noch die Knödel in der Kehle! Andauern möchte ich ihm zurufen: "Runterschlucken!!" Tut mir schrecklich leid, aber das geht so überhaupt nicht: Kein Stimmvolumen, immer die gleiche Tonhöhe und eben dieses Knödeln :/ Aber vielleicht klingt er ja live besser, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...
Nun, so weit zur Vorgeschichte, wirklich los ging’s ja erst am Konzerttag. Und der begann schon mit der Erkenntnis, dass wir wegen dieser depperten Sicherheitskonferenz wohl besser nen Bogen um die Innenstadt machen sollten, ich hatte einfach keine Böcke, in irgendwelche Kontrollen zu geraten und dadurch das Konzert zu verpassen. Also haben wir uns ne andere Strecke zur Location rausgesucht, müssen wir halt öfter umsteigen. An sich kein Problem, aber natürlich hat’s ja gerade an diesem Abend anfangen müssen, wie aus Eimern zu schütten :/
Leicht angenässt haben wir dann das Backstage auch erreicht, und das sogar pünktlich
Und Pünktlichkeit ist bei Konzerten im Backstage wirklich extrem wichtig, bisher hat nämlich jedes Konzert, dass ich dort besucht habe, mindestens ne dreiviertel Stunde zu früh angefangen. Und wie war’s diesmal? Der Konzertbeginn war um ca. 19:30 Uhr statt wie angekündigt um 20:00 Uhr. Also mal wieder das alte Leid...
Aber nicht weiter schlimm, wir waren ja schon da, das erste Bier gab’s auch schon, wenn auch gewisse Probleme damit verbunden waren (der Sack hinter dem Tresen wollte mir nen Zehner zu wenig rausgeben; aber nicht mit mir! Armleuchter ).
Nun, auf jeden Fall ging’s jetzt los mit Sabaton. Und da war auch schon die nächste Enttäuschung: Der Sound war einfach zu leise! Das hat nicht geknallt, kein Druck, keine Power Dabei war die Auswahl des Liedguts gar nicht mal übel (u. a. Primo Victoria, Attero Dominatus, Into The Fire) und sogar der Sänger klang, als hätte er endlich den Knödel runtergeschluckt; allerdings immer noch weit vom Prädikat „Gut“ entfernt. Aber irgendwie hatte die Mucke die Wucht von Fahrstuhlmusik oder dem Gesäusel, das im Supermarkt läuft.... Na ja, immerhin hat der Auftritt nicht allzu lange gedauert und es gab sogar einige Zugabe-Rufe, die aber nicht erhört wurden.
Nach einer erfreulich kurzen Pause folgten dann als nächstes die Mannen um Chris Boltendahl. Sie bescherten der Zuhörerschaft einen durchaus gelungenen Mix aus Klassikern und Stücken von der aktuellen Scheibe (z. B. "Silent Revolution", "Highland Tears", "Heavy Metal Breakdown" und "Circle Of Witches"), leider war mit "Yesterday" aber auch ein völliger Ausfall mit im Programm (bäh, wie schmalzig, mir ist immer noch übel). Und auch wenn hier lautstärketechnisch schon mehr los war, wollte mich die Soundkulisse einfach nicht überzeugen, da fehlte einfach noch was. Und wenn ich meinen Blick so über das recht gut gefüllte Backstage schweifen lies (bei offiziell 800 Plätzen schätze ich die tatsächliche Besuchermenge mal auf gut 700), sah ich zwar einige Headbanger, aber keinen Pit, keine Stagediver oder Crowdsurfer oder sonst irgendwas. Anscheinend war ich also nicht der Einzige, bei dem der Funke nicht übersprang. Um nicht falsch verstanden zu werden: Die Stimmung während des Grave Digger Auftritts war durchaus in Ordnung, aber "In Ordnung" ist nicht wirklich ein Prädikat, dass auf ein tolles Konzert hindeutet...
Tja, vielleicht ändert sich das ja bei Therion, könnte ja sein Und auch hier war die Umbauphase nicht wirklich lang, das war schon ok so. Und der Aufritt von Therion war wirklich schön, aber genau da lag ja mein Problem: "Schön" hat mir nicht gereicht, ich wollte was Mitreißendes erleben, und das war’s einfach nicht
Es hatte was von Kammermusik, schön anzuschauen, aber auch ein klein wenig langweilig. Und es kam, wie es kommen musste: Nach ein paar Stücken habe ich mich hingesetzt (auf der leicht erhobenen Nebentribüne konnte ich trotzdem gut sehen) und wenig später war ich auch schon eingeschlafen
Ok, zugegeben, da war auch das ein oder andere Bier mit im Spiel, aber ich habe auch schon auf anderen Konzerten was getrunken, ohne gleich einzupennen!
Gut, ich wurde auch nach zwei oder drei Stücken wieder geweckt, aber bezeichnend war’s trotzdem.
Und anscheinend waren noch einige andere Leute ziemlich gelangweilt vom Auftritt, denn im Vergleich zu Grave Digger waren bei Therion locker mal 100 Leute weniger anwesend, vielleicht sogar 150! Das hab ich auch noch nicht erlebt, dass ein Fünftel des Publikums vor oder bei dem Auftritt des Headliners einfach nach Hause geht
Nun, zumindest konnte man nach Ende des Konzerts noch ein wenig vor Ort verweilen und sich sogar noch mit ein Bandmitgliedern (u. a. der Bassist von Sabaton) unterhalten, der "Chill Out" war also recht angenehm.
Aber enttäuscht war ich schon, ich hab mich ziemlich geärgert, dafür den zweiten Tag der Pokermesse sausen gelassen zu haben (nicht, dass ich am ersten Tag sonderlich erfolgreich gewesen wäre ).
Bin ich wirklich nicht mehr der Kandidat für "normale" Metalkonzerte und sollte mich eher auf die gröberen Dinger verlagern oder war das Konzert wirklich so schlecht?
Ich weiß es nicht, aber vielleicht werde ich es ja auf nem Festival herausfinden, wo ich die beiden Richtungen genauer vergleichen kann.
Bis dahin allerdings bin ich einfach nur enttäuscht...