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The one and only Mucke Thread(Diskussionen über Rezensionen, neue CD's, Konzerte ...)

Hallo!
Es ist ich und meiner einer verkündet Euch die Mähr von einem, der auszog, um sich einen schönen Abend bei den Barden seiner Wahl zu machen...

Na ja, mach ich lieber im normalen Stil weiter, ich will ja hier nicht nur unterhalten, sondern auch ein wenig Information rüberbringen...

Nach einigen Konzerten der etwas "zünftigeren" Art (z. B. Vader und Kataklysm) stand mir und meiner Holden mal wieder der Sinn nach etwas gemäßigterer Mucke und unsere Wahl viel da auf das Konzert von Sabaton, Grave Digger und Therion im Backstage. Flugs waren die Karten bei Metaltix bestellt (immerhin 3 Euronen billiger als bei Tickets Online) und die neuen Scheiben der Bands lagen auch bald vor. Und da kam auch schon die erste Ernüchterung: So wirklich toll waren die alle nicht :(
Gut, ich habe Grave Digger immer als etwas prolligere Version von Running Wild angesehen (Frage der Redaktion: Geht das überhaupt?), aber zumindest ein paar gute Stücke haben die Jungs schon im Repertoire. Und konnte ich die "Liberty Or Death" wenigstens noch als Grave Digger-Durchschnitt einordnen, ging das bei der "Gothic Kaballah" beim besten Willen nicht: Wo war der Schmiss, der Drive und der Pomp des Vorgängerwerks hingekommen? Weg, einfach weg und ersetzt durch pseudo-progressive Breaks, die sämtliche Linie aus den Songs nehmen :( Nee, das Album war für mich ne herbe Enttäuschung (und ist es immer noch). Aber ok, beim Konzert werden sie schon nicht nur den neuen Kram spielen, das könnte also trotzdem noch leidlich unterhaltsam werden :) Und zu Sabaton: Das Liedgut der beiden Scheiben ist wirklich gut, gefällt mir ausgesprochen gut. Sogar das bisschen Pathos, dass da hin und wieder zum Vorschein kommt, kann ich ganz gut ab, genug starke Momente sind ja vorhanden. Aber der "Sänger"... :( Eigentlich war ich gerade deswegen gespannt auf die Combo, weil ich mitbekommen habe, dass der Junge am Mikro mal ausnahmsweise nicht wie Kastraten-Kiske, Mickey-Mouse-Hansen oder gar Sissy Cans klingt. Immerhin steh ich auf Frontmänner, denen man anhört, dass sie ihre Pubertät ERFOLGREICH hinter sich gebracht haben. Aber das? Der Junge klingt, als hätte er vom letzten Schweinebratenessen noch die Knödel in der Kehle! Andauern möchte ich ihm zurufen: "Runterschlucken!!" Tut mir schrecklich leid, aber das geht so überhaupt nicht: Kein Stimmvolumen, immer die gleiche Tonhöhe und eben dieses Knödeln :/ Aber vielleicht klingt er ja live besser, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...

Nun, so weit zur Vorgeschichte, wirklich los ging’s ja erst am Konzerttag. Und der begann schon mit der Erkenntnis, dass wir wegen dieser depperten Sicherheitskonferenz wohl besser nen Bogen um die Innenstadt machen sollten, ich hatte einfach keine Böcke, in irgendwelche Kontrollen zu geraten und dadurch das Konzert zu verpassen. Also haben wir uns ne andere Strecke zur Location rausgesucht, müssen wir halt öfter umsteigen. An sich kein Problem, aber natürlich hat’s ja gerade an diesem Abend anfangen müssen, wie aus Eimern zu schütten :/
Leicht angenässt haben wir dann das Backstage auch erreicht, und das sogar pünktlich :eek:
Und Pünktlichkeit ist bei Konzerten im Backstage wirklich extrem wichtig, bisher hat nämlich jedes Konzert, dass ich dort besucht habe, mindestens ne dreiviertel Stunde zu früh angefangen. Und wie war’s diesmal? Der Konzertbeginn war um ca. 19:30 Uhr statt wie angekündigt um 20:00 Uhr. Also mal wieder das alte Leid...

Aber nicht weiter schlimm, wir waren ja schon da, das erste Bier gab’s auch schon, wenn auch gewisse Probleme damit verbunden waren (der Sack hinter dem Tresen wollte mir nen Zehner zu wenig rausgeben; aber nicht mit mir! Armleuchter :p ).

Nun, auf jeden Fall ging’s jetzt los mit Sabaton. Und da war auch schon die nächste Enttäuschung: Der Sound war einfach zu leise! Das hat nicht geknallt, kein Druck, keine Power :( Dabei war die Auswahl des Liedguts gar nicht mal übel (u. a. Primo Victoria, Attero Dominatus, Into The Fire) und sogar der Sänger klang, als hätte er endlich den Knödel runtergeschluckt; allerdings immer noch weit vom Prädikat „Gut“ entfernt. Aber irgendwie hatte die Mucke die Wucht von Fahrstuhlmusik oder dem Gesäusel, das im Supermarkt läuft.... Na ja, immerhin hat der Auftritt nicht allzu lange gedauert und es gab sogar einige Zugabe-Rufe, die aber nicht erhört wurden.

Nach einer erfreulich kurzen Pause folgten dann als nächstes die Mannen um Chris Boltendahl. Sie bescherten der Zuhörerschaft einen durchaus gelungenen Mix aus Klassikern und Stücken von der aktuellen Scheibe (z. B. "Silent Revolution", "Highland Tears", "Heavy Metal Breakdown" und "Circle Of Witches"), leider war mit "Yesterday" aber auch ein völliger Ausfall mit im Programm (bäh, wie schmalzig, mir ist immer noch übel). Und auch wenn hier lautstärketechnisch schon mehr los war, wollte mich die Soundkulisse einfach nicht überzeugen, da fehlte einfach noch was. Und wenn ich meinen Blick so über das recht gut gefüllte Backstage schweifen lies (bei offiziell 800 Plätzen schätze ich die tatsächliche Besuchermenge mal auf gut 700), sah ich zwar einige Headbanger, aber keinen Pit, keine Stagediver oder Crowdsurfer oder sonst irgendwas. Anscheinend war ich also nicht der Einzige, bei dem der Funke nicht übersprang. Um nicht falsch verstanden zu werden: Die Stimmung während des Grave Digger Auftritts war durchaus in Ordnung, aber "In Ordnung" ist nicht wirklich ein Prädikat, dass auf ein tolles Konzert hindeutet...

Tja, vielleicht ändert sich das ja bei Therion, könnte ja sein :) Und auch hier war die Umbauphase nicht wirklich lang, das war schon ok so. Und der Aufritt von Therion war wirklich schön, aber genau da lag ja mein Problem: "Schön" hat mir nicht gereicht, ich wollte was Mitreißendes erleben, und das war’s einfach nicht :(
Es hatte was von Kammermusik, schön anzuschauen, aber auch ein klein wenig langweilig. Und es kam, wie es kommen musste: Nach ein paar Stücken habe ich mich hingesetzt (auf der leicht erhobenen Nebentribüne konnte ich trotzdem gut sehen) und wenig später war ich auch schon eingeschlafen :eek:
Ok, zugegeben, da war auch das ein oder andere Bier mit im Spiel, aber ich habe auch schon auf anderen Konzerten was getrunken, ohne gleich einzupennen!
Gut, ich wurde auch nach zwei oder drei Stücken wieder geweckt, aber bezeichnend war’s trotzdem.
Und anscheinend waren noch einige andere Leute ziemlich gelangweilt vom Auftritt, denn im Vergleich zu Grave Digger waren bei Therion locker mal 100 Leute weniger anwesend, vielleicht sogar 150! Das hab ich auch noch nicht erlebt, dass ein Fünftel des Publikums vor oder bei dem Auftritt des Headliners einfach nach Hause geht :(

Nun, zumindest konnte man nach Ende des Konzerts noch ein wenig vor Ort verweilen und sich sogar noch mit ein Bandmitgliedern (u. a. der Bassist von Sabaton) unterhalten, der "Chill Out" war also recht angenehm.

Aber enttäuscht war ich schon, ich hab mich ziemlich geärgert, dafür den zweiten Tag der Pokermesse sausen gelassen zu haben (nicht, dass ich am ersten Tag sonderlich erfolgreich gewesen wäre ;)).
Bin ich wirklich nicht mehr der Kandidat für "normale" Metalkonzerte und sollte mich eher auf die gröberen Dinger verlagern oder war das Konzert wirklich so schlecht?
Ich weiß es nicht, aber vielleicht werde ich es ja auf nem Festival herausfinden, wo ich die beiden Richtungen genauer vergleichen kann.

Bis dahin allerdings bin ich einfach nur enttäuscht...
 
Sa., 10. Mär. – Cannibal Corpse, Urkraft, Disavowed

Mal wieder war der Autor in Sachen Konzert unterwegs, mal wieder ward er begleitet von seiner besseren Hälfte und mal wieder führte ihn der Weg ins Backstage.
So langsam fühle ich mich in dem Laden heimisch ;)
Diesmal war wieder mal was mit der groben Kelle angesagt: Cannibal Corpse & Co baten zum Tanze und wurden von nicht Wenigen erhört.
Wie immer waren wir sehr zeitig vor Ort, Backstage-Konzerte neigen dazu, locker mal ne halbe Stunde oder gar mehr zu früh anzufangen. Anyway, rechtzeitig drinnen waren wir jedenfalls, sogar so rechtzeitig, dass noch eine längere Tour am Merch-Stand möglich war. Aber so richtig überzeugend fanden wir beide das Angebot nicht, also ließen wir das erst mal, nachholen kann man immer noch was :)
Aber was war das? Das Konzert fing ja immer noch nicht an?? Nicht mal zum geplanten Zeitpunkt, geschweige denn vorher :eek: Nein, es begann mit einer Viertelstunde Verspätung! Dabei haben wir in der Tram noch den Backstage-Guru raushängen lassen und allen, die es hören wollten (oder auch nicht), groß und breit erzählt, wie früh die Gigs normalerweise anfangen :/
Hmpft, wieder mal zu große Klappe gehabt...
Regal, angefangen hat’s ja trotzdem.
Und den Anfang machten Disavowed. Um ehrlich zu sein: Das Songmaterial dieser Band fand ich ein wenig... "undurchdringlich", um nicht zu sagen eintönig (einzig "Rhizome" blieb bei mir wirklich hängen), so dass ich mir vom Auftritt des Openers nicht allzu viel versprach. Und die ersten beiden Stücke haben auch noch nicht wirklich gezündet. Was sich aber zu meiner Freude ab dem dritten Song änderte! Nicht, dass wirklich großer Wiedererkennungswert auftauchte, aber die Show war gut, der Sound ebenfalls, die Spielfreude eindeutig zu erkennen, der Sänger legte sich wirklich ins Zeug (der erste Sänger, den ich beim Crowdsurfen weitersingen sah :D ) und das Publikum nahm die Show dankbar an. Doch, gar nicht schlecht! Wenn das so weitergehen würde, stünde uns noch ein toller Abend bevor. Disavowed bekommt also von mir eine uneingeschränkte Live-Empfehlung :)
So, weiter ging’s dann nach einer noch akzeptablen Umbaupause mit Urkraft. Deren Scheiben haben mir schon wesentlich besser zugesagt, auf den Auftritt war ich also wirklich gespannt. Und meine Frau noch viel mehr, Urkraft war eigentlich der Hauptgrund für sie, auf dieses Event mitzugehen. Umso größer fiel unsere Enttäuschung aus, als der Gig begann: Wo vorher Spielfreude, Interaktion mit dem Publikum und druckvoller Sound waren, war nun eine doch recht hölzerne Performance, Zurückhaltung seitens der Band und ein unverständlicherweise völlig druckloser Sound zu betrauern :( Das war ein richtiger Absturz :/
Wieso war der Sound plötzlich so mies? War doch der gleiche Mixer, die gleiche Anlage und immer noch die gleiche Location?! Und das Publikum merkte die Veränderung natürlich, was auch auf die Stimmung drückte.
Schade wirklich, hatte mich so auf den Auftritt gefreut :/
Wenigstens war das dann auch irgendwann zu Ende, ein Shirt oder Ähnliches wollte dann aber keiner von uns beiden kaufen.
Nächste Umbauphase, hat recht lange gedauert. Aber das war vielleicht auch gut so, man konnte den vorigen Auftritt wenigstens anständig verdauen.
Endlich war’s dann auch so weit: Cannibal Corpse betraten die Bühne... äh... das Schlachtfeld ;)
Und was für ein Unterschied soundtechnisch! Das erschlug einen förmlich. Mir sollte es recht sein, ich mag`s gerne sehr, sehr laut ;) Meiner Herzensdame allerdings war’s wohl bei weitem zu mächtig. Schade :(
Aber zurück zu mir: Ich fand`s geil, nicht nur vom Sound, sondern vor allem von der Stimmung her. Es dauerte auch gar nicht lange, bis sich ein durchaus respektabler Pit bildete und da konnte ich natürlich nicht widerstehen: Rein und alles geben! So ähnlich sahen die Anderen im Pit das auch und schon war die schönste Balgerei im Gange!
Von der Setlist her waren keine Überraschungen dabei: "Pit of Zombies" (ist damit eingentlich das Publikum gemeint?? ;)), "Fucked with a Knife" und andere Klassiker vermischten sich mit neuen Stücken wie "Make them suffer" und "Murder Worship" zu einer richtig kompakten Masse :)Die launigen Ansagen von George Fisher taten ein Übriges, um die Meute bei Laune zu halten.
Jo, das war doch ein gelungener Auftritt, sehr solide, ohne größere Schwächen. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt würde man das wohl als "angehende Oberklasse" bezeichnen :D
Shirts allerdings haben wir uns gespart, hat uns nicht wirklich was davon gefallen, außerdem war mir der Kram einfach zu teuer :/
Nun, unter dem Strich bleibt mir folgende Einstufung: Disavowed sehr gut, Urkraft ziemlich mies und CC solide gut sowie die Frage, warum die Soundqualität bei der zweiten Combo so stark nachgelassen hatte?!
 
So., 15. Apr. – Moonspell, Behemoth, Napalm Death, Dew-Scented

Eine Frage stellt sich mir schon: Welcher Mentalakrobat kommt auf die Idee, so eine Packung zusammenzustellen?
Ne Doomcombo (ich bezeichne Root jetzt mal als solche, weil mir keine andere Kurzbeschreibung dazu einfällt), eine Thrashband, ne Black/Death-Truppe, DIE Grindband überhaupt und dann noch ne Gothband. Irgendwie hatte ich schwere Bedenken, was dieses Billing angeht, aber Dew-Scented, Behemoth und Napalm Death wollte ich schon sehen, da nahm ich den Rest halt billigend in Kauf ;)
Nachdem das letzte Konzert im Backstage (Cannibal Corpse) ja ausnahmsweise mal nicht zu früh angefangen hatte, war ich guter Hoffnung, dass es auch diesmal mit dem Zeitplan einigermaßen hinhauen würde, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste und aufgrund früherer Erfahrungen haben meine Frau und ich uns doch dazu entschlossen, so früh wie möglich im Backstage einzulaufen. Das hatte was von einem Sonntagsausflug, bei solch strahlendem Sonnenschein loszudackeln :D
Nun, auf jeden Fall waren wir gegen 18:45 Uhr vor dem Backstage, Einlass laut Plan um 19:00 Uhr. Und das hat auch so gepasst, wir waren also mit die Ersten in der Location. Das ließ uns noch Zeit, neben der Besorgung des obligatorischen Startbieres auch noch ein wenig am Merch-Stand zu schnuppern. Die Dame hatte auch gleich ihren Favoriten gefunden (ein Behemoth-Shirt), nur bei mir wollte es (noch) nicht so zünden. Na ja, macht nix, schau ich mir die Bands halt erst an und entscheide dann, bin ja flexibel wie ein Ambos.
Und während ich noch am Überlegen war, ging’s vorne auch schon los. Mal wieder zu früh, wenn auch nur ne Viertelstunde. Wie gehabt also...
Ja, das war Root, die da eröffneten. Und das taten sie vor leerer Halle, vor der Bühne hatten sich keine zehn Leute versammelt, auf den Rängen waren es zu diesem frühen Zeitpunkt vielleicht 50 einsame Zuhörer :(
Und dadurch hatten die Jungs aus Tschechien natürlich auch nen schweren Stand und ziemliche Mühe, überhaupt etwas Stimmung in den Saal zu bringen. Hinzu kam noch, dass wohl die wenigsten Anwesenden zu den Root-Fans gehörten, wenn fünf Leute bei der Mucke mitgingen, war’s viel. Relativ dünne Soundqualität tat ihr Übriges, um den Auftritt von Root in die Hose gehen zu lassen, da half auch der Gastauftritt von Orion bei einem Stück nicht. Nein sorry, das war nix, ich war froh, als das Geschehen nach ca. 30 Minuten vorbei war. Mir ist klar, dass Opener immer ein undankbarer Job ist, aber hier war’s einfach völlig daneben.
Na ja, ehrlich gesagt, hatte ich auch nicht allzu viel erwartet, meine Enttäuschung hielt sich also in Grenzen.
Jetzt allerdings wuchs meine Erwartungshaltung gewaltig, Dew-Scented gefällt mir schon recht gut (da kommt halt der alte Thrasher in mir durch). Und die Steigerung zum Opener war nicht zu verkennen (Ok, so schwer war’s ja nun auch nicht ;)). Die Jungs gingen energiegeladen zu Werke der Sound war schon von ganz anderer Qualität als bei der Vorband und auch die Ansagen von Leif bezogen das Publikum in den Auftritt mit ein, ein bemerkenswerter Kontrast zum doch arg zurückhaltenden Aufritt von Root. Mittlerweile wurde es auch langsam dunkel, was der Atmosphäre zusätzlich gut tat und auch die Tatsache, dass die Halle nicht mehr ganz so leer war (ich schätze mal 150-200 Leute) und sich vor allem direkt vor der Bühne ein Pulk von ungefähr 50 Leuten bildete, lies einem schon eher das Wort "Konzert" durch den Kopf gehen. Ja, das war schon ganz was Anderes, so gefiel mir das! btw: Auch hier gab’s einen Gastauftritt zu bewundern, diesmal nahm Inferno bei einem Stück hinter der Schiessbude Platz. Entsprechend gut gelaunt ging auch nach diesem Auftritt zum Shirtstand, ein Dew-Scented T-Shirt musste her. Unverständlicherweise gab’s keine Longsleeves (übrigens von keiner Band), dafür aber "Beanies" (ich musste erst mal nachfragen, was das überhaupt sei; ist so ne hässliche Mütze). Na ja, wird eh bald Sommer, ein T-Shirt tut’s dann wohl auch...
Ok, die erste Band meiner persönlichen Favoriten war also ein Erfolg, das konnte gerne so weitergehen.
Als nächstes waren dann Behemoth an der Reihe. Auch auf die Jungs hab ich mich sehr gefreut, meine bessere Hälfte allerdings noch wesentlich mehr. So war’s auch klar, dass sie gleich zu Beginn des Auftritts nach vorne in die Menge verschwand, ich hab mir da lieber noch etwas Zeit gelassen. Und irgendwie sprang der Funke bei diesem Gig leider nicht auf mich über :( Ich weiß nicht, an was es lag; war es die doch recht... öh... "plakative" Aufmachung der Polen (ok, ich habs ja schon vorher gewusst, trotzdem konnte ich mir das ein oder andere Schmunzeln ob der Kostüme und Kriegsbemalung nicht verkneifen), war’s die immer noch nicht volle Halle (jetzt dürften etwa 250 Leute dabeigewesen sein), obwohl mir das bei Dew-Scented nichts ausgemacht hatte, lags nur an mir (aber irgendwie hatte ich den Eindruck, als wäre ich nicht der Einzige im Publikum, dem es ähnlich ging), lags am meiner Meinung nach recht scharfen, schneidenem Sound (ich mags sehr gerne laut, sehr laut, das Cannibal Corpse z. B. war MIR nicht zu laut, aber hier und jetzt tats mir in den Ohren weh), ich weis es einfach nicht...
An der Setlist kann’s eigentlich nicht gelegen haben, mit Krachern wie "Christians to the Lions", "Antichristian Phenomenon" und "From The Pagan Vastlands" kann man doch nichts falsch machen, oder?
Na, half alles nichts, ich konnte mich einfach nicht richtig für den Auftritt erwärmen. Wenigstens meiner Frau gefiehl`s, immerhin etwas :)
So, jetzt aber, ich war gespannt wie ein Flitzebogen: Waren Napalm Death live wirklich so schlecht, wie einer der Besucher vor dem Konzert in der "Schlange" meinte? Nun, gleich würde ich die Antwort erhalten. Und wie ich sie erhielt! Vom ersten Ton an wusste ich: Das isses! Ja, es war wüst; ja, es war laut, nein, ich hab (außer "Suffer the Children") keinen einzigen Song wiedererkannt, aber das war sch***egal. Der Auftritt machte Spaß, er machte Laune, er zwang mich in dem Moshpit. Hier konnte man sich so richtig austoben und genau das tat ich. Genau so etwas hatte ich mir von Napalm Death erhofft, hier war die Energie spürbar und sie übertrug sich auf die Fans. Es war einfach Party und das war gut so :D 3 Songs vor Schluss musste ich meinem biblischen Alter Tribut zollen und mich aus dem Moshpit zurückziehen, aber das machte auch nix, ich hatte eh Durst wie Hölle. Und mir war klar, dass ich am nächsten Tag wohl nicht voll fit sein werde, dafür hat’s schon an viel zu viel Stellen zu zecken angefangen ;)
Aber das war ein geringer Preis für den Spaß, den ich hatte! Das schrie natürlich noch nach einem Bandshirt, was dann auch prompt gekauft wurde (15 Euronen für ein Shirt sind noch ok).
So, ich war also ziemlich bedient, den Auftritt von Moonspell konnte ich ja noch als Chillout mitnehmen.
Und anfangs kam`s auch gar nicht so übel rüber, nach dem zweiten oder dritten Stück hat sich aber so langsam die Langeweile eingestellt. Nö, das musste ich mir nicht bis zum Schluss antun, da kann ich mit meiner Zeit besseres anstellen. Dieser Meinung war auch meine bessere Hälfte, folglich schwangen wir die Hufe und machten uns davon, wobei wir nicht die Einzigen waren, die so dachten und handelten.
Was bleibt abschließend noch zu sagen? Hauptsächlich mein Unverständnis über die Zusammenstellung des Billings. Ich kapiere es immer noch nicht, wie kann man so ne krude Mischung überhaupt in Erwägung ziehen? Und dann auch noch in dieser Reihenfolge?? Entschuldigung, aber Moonspell zum Headliner zu machen und damit direkt nach Napalm Death auftreten zu lassen, kann doch nur ins Höschen gehen :irre:
So war’s dann auch nicht weiter verwunderlich, dass nur 250 - 300 Leute den Weg ins Backstage fanden, obwohl 800 reinpassen. Und das schöne Wetter tat noch ein Übriges, denn Spontanbesucher waren wohl Mangelware, die haben sich lieber im Biergarten die Sonne auf den Wanst scheinen lassen. Der Eintrittspreis von 28 Euronen war wohl auch nicht förderlich, mehr Leute anzulocken :/
Wie dem auch sein: Mir hat’s Spaß gemacht, auch wenns noch deutlich besser hätte sein können...
 
Mi., 2. Mai. – Earthshaker Roadshock Tour


So, nachdem die letzten paar Konzerte (No Mercy, Cannibal Corpse, Therion/Grave Digger) doch recht durchwachsen waren, war’s für mich und meine bessere Hälfte mal wieder an der Zeit, ein durchweg positives Konzert zu erleben; unsere Wahl fiel dabei auf die Roadshock Tour. Alle Bands kannten wir zwar nicht, aber zumindest die beiden Headliner versprachen einen hohen Unterhaltungswert. Gut, nach dem ziemlich unpassend zusammengestellten Billing beim "No Mercy" hatte ich ein paar Zweifel, ob sich Bands wie Finntroll und After Forever wirklich vertragen würden, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt...
Laut Plan sollte das Konzert ja um 19:00 Uhr anfangen, aber im Vorfeld erhielten wir einen Anruf der Veranstalter, dass es doch schon um 18:00 Uhr losgehen sollte (woher haben die Leute eigentlich meine Telefonnummer??). Nun ja, starker Service immerhin :D

Also gut, haben wir uns halt schon um 18:00 Uhr vor dem Backstage eingefunden; das hatte bei dem Wetter schon was von Picknickausflug. Schnell drin waren wir auch, der Andrang hielt sich ob des frühen Beginns und des tollen Wetters doch arg in Grenzen. Es blieb sogar noch Zeit, vor der ersten Band den Merchstand zu plündern. 15 Euronen für ein T-Shirt sind ok, 40 € für nen Zipper dagegen schon fast unverschämt, aber wie kann ich meiner Herzdame was abschlagen? ;) Also, noch schnell nen Finntroll-Zipper und ein Reiter-Shirt für die Dame und ein Troll-Shirt für den Berichterstatter, dann konnte es von mir aus auch schon losgehen. Tat es auch sogleich ;)
Anfangen durften die Schweden von All Ends. Die Halle war zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich gut besucht, ich schätze mal, 150 zahlende Gäste wohnten diesem Auftritt bei.
Als Opener hat man es eh nicht leicht, dazu noch vor spärlich gefüllter Halle und dann auch noch als Band, deren Songmaterial relativ unbekannt ist. So taten sich die Schweden auch recht schwer, die Stimmung im Saal anzuheizen. Es klang zwar recht gefällig, was die Jungs und Mädels da produzierten, aber der Funke wollte irgendwie nicht überspringen. Bei einer Band aus Schweden mit zwei Frauen am Mikro drängte sich mir irgendwie der Begriff "Abba-Metal" auf; klingt vielleicht etwas böse, trifft es aber meiner Meinung nach recht gut. Es war nicht wirklich schlecht, was da aus den Boxen erschallte, aber zündend war’s auch nicht.
Haken wir's aber unter "ganz ok" und belassen wir es dabei :)
Als nächstes durften dann die Finnen von Machine Men ran. Klassischer Heavy Metal britischer Prägung war das Gebot der Stunde und es klang durchaus gefällig. Zumindest instrumententechnisch, allerdings stellte es mir beim Mann am Mikro ein wenig die Haare auf. Nicht, dass er schlecht gesungen hätte, nein, singen kann der Mann wirklich! Aber diese Tonlage..... Ich packe solche Highpitcher einfach nicht, klingt, als hätte er während seiner Pubertät zu enge Hosen getragen :( Mittlerweile hatte sich 200 - 250 Leute eingefunden, aber ein großer Stimmungsanstieg war leider immer noch nicht zu verzeichnen. Wie schon gesagt: Der Sound war gut, das Songmaterial in Ordnung, aber auch hier wollte die große Konzertstimmung immer noch nicht aufkommen...
Nun, alles hat ein Ende, so auch der Auftritt der Maschinenmänner.
Von den Vorankündigungen her sollte nun eigentlich After Forever dran sein, was mich ehrlich gesagt ziemlich gewundert hat. Nicht umsonst, Tarot waren nämlich die Nächsten :p
Von dieser Band kannte ich nur die Liveaufnahme, die auf deren Website veröffentlicht wurde und das klang eigentlich ganz ok. Auch hier handelt es sich um Heavy Metal klassischer Prägung, ich war also gespannt. Und wie auch bei den Machine Men war auch hier das Gleiche zu verzeichnen: Guter Sound (vielleicht etwas keyboardlastig), nette Show, aber mal wieder der Gesang :( Und ums deutlich zu sagen: Konnte der Fronter der Maschinen wenigstens wirklich singen, so war hier auch in dieser Richtung Fehlanzeige: Nicht nur die Stimmlage war grausam, auch das Stimmvolumen war kaum vorhanden. Hat mich irgendwie an "Micky Maus" Hansen erinnert :/
Nein, das konnte ich nicht dauerhaft ertragen, die letzten beiden Songs habe ich vor der Halle "erlebt", die Pause brauchte ich einfach.
Nachdem der Lärm aus der Halle abgeklungen war, wagte ich mich wieder rein, um mich auf den Auftritt von After Forever vorzubereiten. Wie schon Anfangs erwähnt, war ich gespannt, wie sich die Gothler innerhalb diesen Billings schlagen würden. Ich befürchtete halt ein wenig gepflegte Langeweile, war aber trotzdem guter Dinge. Und hier bot sich mir (und, wenn ich die Reaktion des Publikums richtig einschätze, auch den meisten Anderen) der erste wirkliche Höhepunkt des Abends! Denn statt einer kontrollierten Offensive gingen die Niederländer um Floor Jansen von Anfang an mit voller Wucht zu Werke! Ich war echt positiv überrascht, wie viel Power in den Songs steckt. Keine Langeweile, sondern ein mitreißendes Konzert wurde der geneigten Zuhörerschaft hier geboten. Hier passte auch endlich alles zusammen: Die Instrumente, der Sound und endlich auch die Stimme! Gut, DA hatte ich nicht wirklich Zweifel, den Floors Stimme ist wirklich über jeden Zweifel erhaben. Sie war auch unzweifelhaft der Star und Mittelpunkt des Auftritts und das war gut so. Denn neben der Wahnsinnsstimme bot sie auch optisch einen Leckerbissen vom Feinsten ;) Und da auch das Songmaterial keine großen Schwachstellen zeigte (z. B. "Monolith Of Doubt", "Digital Deceit" und die neue Single "Energize Me"), stieg die Stimmung unter den mittlerweile ca. 450 Anwesenden endlich auf einen angemessenen Pegel an :)
Ja, auch wenn zumindest für mich gegen Ende des Gigs so ganz leicht der Schwung nachließ, waren Floor und ihre Mitstreiter für mich doch eine sehr positive Überraschung, weiter so!
Gut, das konnte ruhig so weitergehen, zumal nun mit den Reitern eine Band anstand, auf die ich ebenfalls unheimlich gespannt war. Vor allem auf die Setlist, finde ich doch die neue Scheibe den absoluten Bringer, während ich mit dem älteren Material so hin und wieder meine Schwierigkeiten habe.
Und was soll ich sagen: Von Anfang an herrschte absolute Reitermania! Das Songmaterial war gerade für meinen Geschmack super ausgewählt: Ne Menge Zeug vom aktuellen Album ("Friede sei mit Dir", "Riders on the Storm" "Seemann", usw.) gemischt mit ein paar Klassikern ("Der Wicht", "Unter der Asche", etc.). Fuchs ist eh ein begnadeter Frontmann, der das Publikum immer mit in die Show einbezog (ich verweise nur auf die junge Dame, die einen Gutteil der Show auf der Bühne, bzw. im Käfig von Dr. Pest verbringen durfte), der Sound war richtig knackig, das Publikum sowieso mehr als bereit, der Show zu folgen (gell, Mausi ;)), hier stimmte einfach alles!
Ja, auch hier gibt’s von mir die uneingeschränkte Liveempfehlung!!
So, konnte es danach noch besser werden, immerhin hatten die Reiter die Messlatte für den Headliner ziemlich hoch gelegt. Aber ich war da guter Dinge, Finntroll hatte da mein vollstes Vertrauen. Und es wurde auch nicht enttäuscht! Von Anfang an war die Stimmung am Kochen, als die Jungs aus Finnland auf die Bühne kamen. Die Setlist ging quer durch das gesamte Schaffen der Trollmetaller ( Trollhammaren, Jaktens Tid und anderes), Vreth überzeugte trotz seiner vergleichsweise schmächtigen Statur völlig mit seiner Bühnenpräsenz, der Moshpit war genau, wie ich es mag (nämlich... öh... sehr rustikal :D) und der Auftritt lang genug, um sich dabei völlig zu verausgaben (meine Fresse, war ich fertig nach 90 Minuten Pit).
Jau, so mussat sein, das rockt ohne Ende!
Auch hier also wieder die uneingeschränkte Liveempfehlung!
Tjo, was bleibt als Fazit? Bisserl arg früher Beginn und ein etwas inkonsistentes Billing (speziell die ersten drei Bands, wenn auch bei Weitem nicht so schlimm wie beim No Mercy), aber die letzten drei Bands waren alleine schon den Eintritt wert. Ein sehr gutes Konzert!
 
Backstage, So., 27. Mai. – The Haunted, Municipal Waste, Lyzanxia

So, das war also das Ausweichkonzert! Eigentlich hatte ich ja Karten fürs Unleashed einen Tag später vorbestellt, aber das fiel ja leider ins Wasser. Egal, machen wir das Beste draus und gönnen uns halt mal ne richtig schmucke Thrash-Packung :)
Richtig passend dazu fand ich ja, dass mir ein paar Tage zuvor die Promo der neuen Municipal Waste ins Haus geflattert ist und die Scheibe hat mich richtig heiß auf den Gig werden lassen, so gut gefällt mir das Ding. The Haunted kenne ich eh, nur von Lyzanxia kannte ich nichts, aber bei einem Opener muss ich das auch nicht ;)
Nun, auf jeden Fall waren meine bessere Hälfte und ich rechtzeitig am Backstage (Abendkasse macht mich immer nervös) und damit auch bei den ersten, die in den Club gelassen wurden. Das gab uns noch Zeit, ein Vorbereitungsbierchen zu zischen, die verteilten Flyer durchzuschauen und ein wenig am Merch-Stand zu stöbern. Aber 17 € für ein T-Shirt sind bei mir schon die Schmerzgrenze, vor allem, wenn es sich dabei um doch recht unbekannte Bands wie Lyzanxia handelt. Also gab’s erst mal nix :/
Und entgegen der Tradition vieler Backstage-Konzerte fing das Event diesmal nicht zu früh an, sondern ziemlich pünktlich (Lob an dieser Stelle ;)).
Den Anfang machten die Franzosen von Lyzanxia (laut Aussage des sympathischen Gitarristen und Sängers David Potvin handelt es sich dabei um die Bezeichnung eines Anti-Stress-Mittels). Und sie machten ihre Sache wirklich gut! Ziemlich schnell kam bei den vielleicht 100 Gästen Partystimmung auf und die ersten Köpfe flogen. Sogar ein (wenn auch winziger) Moshpit bildete sich (nach vorsichtiger Schätzung des Berichterstatters waren ca. 5 Personen daran beteiligt :D). Technisch versiert, voller Spielfreude, das Publikum mit in die Show einbeziehend, so stelle ich mir einen Auftritt vor. Ja, hat mir sehr gut gefallen, da kann ich auch über die meiner Meinung nach doch noch "Entwicklungsfähigen" Vocals der beiden Gitarristen/Sänger großzügig hinwegsehen ;)
Grob geschätzt 40 Minuten dauerte der Auftritt, dann war erst mal Umbau angesagt. Der dauerte dann auch zum Glück nicht allzu lang, auf Municipal Waste war ich nämlich schon gespannt wie ein Flitzebogen :D
Und was soll ich sagen: Das, was sich auf dem Album angedeutet hatte, wurde live noch bei Weitem übertroffen. So viel Spaß hatte ich bisher noch bei keinem Konzert und da war ich nicht alleine! Sofort, also gleich beim ersten Stück, bildete sich ein wüster, ausgelassener und gut bevölkerter Pit und der hatte Bestand, bis die letzten Töne von Waste verklungen waren. Die Show der Jungs muss man einfach gesehen und vor allem miterlebt haben. Besonders erwähnenswert waren die verschiedenen Versionen von "I Want to Kill the President" (u. a. eine absolut gelungene "De La Soul-Version", die gleichzeitig im Werk auftraten) und natürlich die mitgebrachten Boogie Boards, auf denen Crowdsurfen so richtig zelebriert wurde. Ja, diese Band hat mich als Fan gewonnen, so viel steht fest :)
Aber auch dieser Auftritt musste mal zu Ende gehen, immerhin gab's da ja noch den Headliner :D
Auch hier hielt sich die Pause in angenehmen Grenzen, hat mir sehr gefallen.
Und da das Publikum immer noch auf Betriebstemperatur war, hatten "The Haunted" auch leichtes Spiel, von Anfang an vor tobender Menge zu spielen. Aggressiver und ernsthafter als die beiden Vorbands, aber durchaus nicht unpassend, boten die fünf Schweden einen Gig vom Allerfeinsten. Während des ganzen Auftritts lies die Energie keine Sekunde lang nach und das Publikum nahm es dankend hin. Der Pit kochte (ich mittendrin), der Club wurde bestens unterhalten, eigentlich war alles bestens. Ja, ein guter "Ersatz2 fürs ausgefallene Unleashed. Schade nur, dass es keinerlei Zugaben gab, das war irgendwie unbefriedigend. Aber auch nur ein kleiner Wermutstropfen an einem ansonsten äußerst gelungenen Abend.
Verschwitzt, wie ich war, haben wir dann doch noch mal an den Ständen vorbeigeschaut und da habe ich doch glatt noch ein Waste-Shirt für nen Zehner ergattern können! So gefallen mir die Preise schon besser ;)
Und auch die 15 Euronen für das Lyzanxia-Shirt meiner Frau waren noch im Rahmen, man muss nur Geduld haben :)
Solchermaßen befriedigt traten wir dann den Heimweg an, da hatte der strömende Regen auch keine Chance mehr, uns die Stimmung zu verderben....
 
Ich hol den mal aus der Versenkung.

Sunn O))) - Caves Le Chapelais, Paris, France - 12. Dezember 07

Die Location war einfach ein Traum: ein mittelalterlicher Keller mit Gewölbe in der Nähe vom Cimetière de Montmartre. Da unten sind zwei Räume, jeder umgefähr 80 qm, aber nur zwei enge Türen von einem zum anderem - sprich der Konzertraum an sich war mickrig.
Auf der Bühne standen 7 amps. Zum Glück spielen die ohne Schlagzeug, da wäre gar kein Platz für gewesen. Ich bemerke mit einem leichten Bedauern dass keine Mikros aufgestellt sind. Rein instrumentales Konzert.
Die Band kommt auf der Bühne, "normal" bekleidet und stimmt sich schnell. Erster Schock : nur eine Gitarre, dafür ein Bass und ein elektrischer Kontrabass, welcher mit Bogen von einem sehr komischen Typen gespielt wird.
Sie verschwinden wieder "backstage" (es gab keinen Backstage xD ), und der Raum _füllt_ sich mit Nebel.
Wir warten. Man sieht nichts.
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Dann erscheint die erste eingehüllte Figur. Sie trägt ein brennendes Armleuchter. Allerdings ist das wieder schnell verschwunden, k.A. wohin ich hatte keinen guten Sichtwinkel zum Eingang. Dann ist ein leises, verstummtes und entferntes Dröhnen zu hören. Eine weitere Figur macht ihren Eintritt. Der Mann trägt und spielt eine riesige Posaune. Das habe ich überhaupt nicht erwartet, und war sehr geil.
Dann kommt der Kontrabass dazu... Das ganze ist sehr düster aber nicht unmelodisch.
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Naja, dann verzieht sich die Posaune langsam wieder, und Gitarre, Bass und Moog steigen ein. Die Wände hätten platzen können, wenn sie nicht meterdick gewesen wären. Der Rest ist unbeschreiblich, 1h20 ununterbrochenem bassfeedback, ein unglaubliches Erdbeben... Rituellähnliche synchronisierte Bewegungen, die Instrumente werden dem Publikum vorgezeigt wie ein Opfergabe vor einem Gott.
Nach 45 Minuten kommt die Posaune für eine ruhigere Phase wieder on stage, verschwindet aber schnell wieder, wir dachten es wäre fertig, aber es ging dann wieder weiter, der Bassist blieb 20 minuten lang am Boden liegen während der Gitarrist sein Kopf in seine Amp steckte...

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Mein Fazit : ein sehr starker Auftritt von einer Band die ihren Ruf nicht gestohlen hat. Es ist definitiv nicht jedermanns Sache, aber ansonsten auch für Leute die nicht unbedingt grosse Doom und Dark Ambient fans sind (bin ich auch nicht) sicherlich sehenswert, solange eine gewisse Affinität zu _schwerer_ und langsamer Musik besteht.
Ich fand es etwas zu langsam allerdings, ich denke nicht dass sie immer so langsam, ohne Unterbrechungen, ohne Gesang und mit nur einer Gitarre spielen. Es war mir auch sehr schwierig im ganzen Erdbeben die verschiedenen Instrumente auseinander zu halten, was mich immer ein bisschen stört. Ich hab nicht die geringste Ahnung was der Moog eigentlich die ganze Zeit gespielt hat, z.B. :D
Trotzdem wars geil. :top:

Ich entschuldige mich für die niedrige Quali der Bilder.

gruss
leech
 
Gute Idee, da kann ich doch gleich noch den Rest der Konzertsaison aufarbeiten :D

Den Anfang machen Job For A Cowboy am 14.06.07. im Feierwerk

So, die Konzertsaison neigt sich langsam der Sommerpause und damit den Festivals zu, ergo ist es dem informierten Metalhead angeraten, sich noch die letzten Gig-Perlen vor dem Sommerloch zu schnappen. Bei mir fiel die Wahl auf "Job for a Cowboy", erstens, weil ich schon einen Artikel über deren aktuelle Scheibe "Genesis" verfassen durfte und zweitens, weil ich zusätzlich zu einem Platz auf der Gästeliste auch noch nen Interviewtermin mit der Band bekommen konnte.
Somit trieben mich der Geiz und die Möglichkeit, mich produzieren zu können in Richtung Feierwerk, wie immer in Begleitung meiner besseren Hälfte.
Am Feierwerk angekommen, herrschte aber erst mal Ratlosigkeit: Nichts los hier?! Gut, wir waren wegen des Interviews recht früh da (näheres zu dieser Geschichte an anderer Stelle), aber so verlassen, wie das hier aussah, kamen wir uns etwas fehl am Platze vor...
Nach ca. 20 Minuten Wartezeit vor dem Hansa 39, in dem der Gig laut Plan stattfinden sollte, erfuhren wir dann doch so beiläufig, das die Sause ins orangehouse verlegt wurde. Hätte man das nicht am Eingang irgendwie veröffentlichen können, Konzertplakate hingen doch da? Ok, auf denen war vom Dienstag, den 14.06. die Rede (der geneigte Leser dürfte bemerkt haben, dass der 14. ein Donnerstag war), insofern habe ich nachträglich meine Erwartungen bezüglich korrekter Informationen vor Ort deutlich zurückgeschraubt, aber trotzdem hinterlässt so etwas doch einen leicht schalen Nachgeschmack.
Nun, wie auch immer, zumindest hatten wir jetzt endlich den Ort des Geschehens erreicht. Wir heißt in diesem Fall, dass sich sieben (!) Gestalten vor der Türe versammelt hatten, um Einlass zu erhalten. Der Andrang hielt sich also in Grenzen. Ok, das Wetter war auch teuflisch gut, Laufkundschaft war kaum zu befürchten, die hielt sich lieber im Biergarten auf...
Um 20 Uhr wurden wir dann auch endlich reingelassen und konnten uns erst mal gemütlich im Laden umschauen. Gemütlich war er ja (und isses wohl immer noch), mit einer Sitzecke etwas seitlich hatte das ganze was von Wohnzimmeratmosphäre. Problem dabei ist halt, dass gerade der Bereich der Sitzecke doch ziemlich vom Geschehen vor der Bühne abgetrennt ist, zumal noch zwei dicke Säulen den Blick auf die Bühne beeinträchtigen. Von den 200 Plätzen waren also nur etwa 100 konzerttauglich. Ok, das war an diesem Abend nicht das Problem, insgesamt haben sich dann nur etwa 50 Leute ins orangehouse verirrt.
Bierpreis von 2,60€ ist ok und Spezi für 2,20€ verdient besondere Erwähnung, so wird man zumindest finanziell nicht gezwungen, sich einen anzusaufen. Lob an dieser Stelle!
Auch zur Begutachtung der Merch-Stände war noch genug Zeit, die Preise hielten sich im Rahmen und sogar Verhandlungsspielraum war noch vorhanden.
So, nun ging’s aber endlich los, "Common Grave" machten den Anfang. Von dieser Band kannte ich bis dahin nur einen Track, Standard-Death hatte ich so im Hinterkopf. Und sie machten ihre Sache durchaus beachtlich, die Regensburger ließen sich weder vom recht leeren Zuschauerraum (vielleicht 30 Leute hatten bis jetzt den Weg hierher gefunden) noch von der anfänglichen Zurückhaltung der Zuhörer beeindrucken. Selbst die Tatsache, dass sie nicht auf ihren standardmäßigen Sänger Ferenc Horvath zurückgreifen konnten, tat dem Auftritt keinen Abbruch und so schafften sie es auch, die wenigen Leute vor Ort durchaus zu begeistern.
Sehr guter Auftritt, das musste durch den Kauf eines Shirts und der aktuellen CD honoriert werden. Hier zeigte sich auch die Verhandlungsbereitschaft der Verkäufer, statt zwei mal 10 € kostete das Paket nur 15 Steine, das nenne ich fair!
Gut, konnte gerne so weitergehen, zumal sich die Umbaupause mit nicht mal 5 Minuten in Regionen hielt, die ich als sehr angenehm empfinde.
Leider war es das einzig Angenehme für die nächste Zeit.
Denn nun standen die Jungs von "War from a harlots mouth" auf der Bühne. Und was da rüberschallte, hat mir doch den Atem verschlagen; leider nicht auf positive Weise.
Nichts gegen die Show der Berliner, die war energiegeladen, die Bühnenpräsenz war gegeben, gibt eigentlich daran nicht wirklich was auszusetzen.
Auch die Beherrschung der Instrumente war durchaus im positiven Bereich, wenn auch das Organ von Shouter Steffen auf Dauer doch sehr nervend war.
Nein, woran es lag, dass meine Laune von Minute zu Minute sank, war das Liedgut. Ja, es gab Hardcore; ja, es gab Grindcore; und ja, es gab Jazz. Doch leider nicht als homogene Mischung (also z. B. Jazzcore), sondern mal Hard-, mal Grindcore, mal Jazz. Und nicht von Song zu Song wechselnd, sondern mitten im Stück, völlig zusammenhanglos. Egal, wie sehr ich auch versucht habe, in die Songs reinzufinden, 20 Sekunden später gab’s wieder was ganz anderes. So kommt einfach keine Stimmung auf und mit der Meinung war ich ganz und gar nicht alleine. Ne Menge gerunzelter Stirnen und fragender Blicke ob der Darbietung waren zu sehen, die Laune im Zuschauerraum sank ins Bodenlose. Gut, 5 Gäste (immerhin ca. 10% der Anwesenden), wohl Freunde oder Bekannte der Band hatten anscheinend einen Heidenspaß, aber die waren auch die Einzigen. Ich musste echt während des Auftrittes mal an die frische Luft, so ging mir das Ganze auf den Sa**. Ich will das ja gar nicht mal der Band selbst vorwerfen, wie die fünf Leute vor der Bühne vormachten, gibt es durchaus ein Publikum für diese Mucke, aber selbiges war halt an diesem Abend nicht im Saal. Da hat wohl jemand bei der Zusammenstellung des Billings nicht aufgepasst...
Na ja, irgendwann war dann auch diese Tortur mal zu Ende, auch wenn es mir persönlich wie eine kleine Ewigkeit vorkam.
Zeit zum Luftholen und Nervenregenerieren blieb aber kaum, dann auch der Headliner benötigte nur eine sehr kurze Pause für den Umbau.
Und da die Pause auch so kurz war, hatten "Job for a Cowboy" auch ziemlich mit einem sehr "unterkühlten" Publikum zu kämpfen. Die Band um Frontmann Jonny gab sich zwar redlich Mühe, die Zuhörerschaft wieder auf Betriebstemperatur zu bekommen, aber zusätzlich zum halbleeren Konzertsaal machte ihnen auch der recht unsaubere Sound die Arbeit sehr schwer. Das klang alles recht core-lastig, da war wenig vom blitzsauberen technischen Death ihres aktuellen Albums zu hören. Doch tapfer hielten sie durch und wurden mit Verlauf des Gigs dann doch noch von der ein oder anderen positiven Publikumsreaktion belohnt. Sogar ich schaffte es, Gefallen an den letzten beiden Stücken (eines davon eine Zugabe) zu finden, obwohl ich fast nicht mehr damit gerechnet hatte.
Tjo, dann war das Konzert auch zu Ende und man chillte noch gemeinsam (Publikum und Bands) ein wenig im orangehouse aus. Dabei erwiesen sich die Mitglieder von sowohl "Common grave" als auch "Job for a Cowboy" als durchwegs nette und freundliche Typen, mit denen man auch mal ein Bierchen trinken kann.
Schade, dass das unpassende Line Up so auf die Stimmung schlug, sonst hätte das durchaus ein netter Abend werden können, so aber war die ganze Sache mehr oder weniger für die Füße...
 
Gestern abend, Japanische Kampfhörspiele, Leng Tch'e und andere im Turock in Essen:

Studieren kann schon ganz nützlich sein. Zum Beispiel wenn man am ersten Tag an der Uni mit den ganzen anderen "Erstis" in der Mensaschlange steht und ein JaKa-Shirt trägt. Und dann steht da so jemand neben einem, lacht sich kaputt, zeigt sein eigenes JaKa-Shirt und stellt sich als Sänger eben jener Band heraus, der zufällig auch gerade den selben Studiengang beginnt und sich als echt netter Kerl erweist. So kam es denn, dass ich gestern die 10€ Eintritt für Bier ausgeben konnte. Aber genug Vorgeplänkel, zum Auftritt.
Ich kam so gegen 20 Uhr in Essen an. Die erste Band des abends, Diaroe, waren da gerade fertig. Habe wohl aber nichts weltbewegendes verpasst wie mir berichtet wurde. Als nach relativ kurzer Umbaupause die zweite Band, Grind Inc., loslegte, war das Publikum noch ziemlich überschaubar, viele waren aber wohl auf dem Balkon. Stimmung kam trotzdem nach etwa 2 Songs ganz gut ans Laufen. Trotz ihrem Namen spielten Grind Inc. keinen Grind, sondern ziemlich straighten Death Metal (man könnte es vielleicht Brutal Death nennen). Überschlug sich jetzt nicht vor Abwechslung, war aber kurzweilig.
Als nächstes waren Eisenvater dran. Seltsame Band. Haben sich wohl anfang der 90er aufgelöst und gerade wiedervereinigt. Wer die beiden verbliebenen "Gründungsmitglieder" waren war leicht zu erkennen, die hätten nämlich die Väter der beiden neuen Mitglieder sein können (vielleicht sind sie es ja?). Gespielt wurde jedenfalls...ja, was nur? Ne Mischung aus Metal, Industrial, Grind und wasweißich. Interessant beschreibt es wohl, im positiven Sinne. Und laut. Nichts zum Mittanzen, Stimmung war trotzdem gut. Die scheinen da aus dem Raum zu kommen und eine Art Legendenstatus zu haben.
Umbaupause, dann endlich JaKa. Auf einmal ist es richtig voll vor der Bühne, bei den ersten Klängen bildet sich ein sehr ordentlicher Moshpit, der sich auch bis zum Ende des Gigs hält. Für wen das Publikum da ist, ist ziemlich offensichtlich. Die Stimmung ist hervorragend, die Band sichtlich gut aufgelegt, "Popgrind" vom feinsten (hätte nicht mit so einer guten Liveumsetzung gerechnet). Am Ende gibts Zugaberufe, die werden ohne nennenswerte Pause mit dem herausragenden Dresscode belohnt. Toller Auftritt, eigentlich war mir da schon klar, dass Leng Tch'e das nicht toppen würden. Taten sie auch nicht. Auf Platte gefallen die mir sehr gut, live wirkte das alles ein wenig steril, obwohl der Sänger wie ein gestochener, tollwütiger Affe über die Bühne hampelte. Affig. Der Moshpit nahm zwar quasi den ganzen Raum vor der Bühne ein, aber Stimmung wie bei den JaKas wars nicht. Folglich gabs auch keine Zugaberufe für die Belgier.
Anschließend wurde dasTurock zur Disco umgebaut, lief dann auch noch sehr ordentlicher Metal. Insgesamt ein gelungener abend, mir tut jedenfalls der Nacken weh.

P.S.: Die Welt ist so klein, habe meine ehemalige Lateinlehrerin da getroffen. Sachen gibts.
 
Summer Breeze, 15. - 18.08.2007, Dinkelsbühl

Anreise:
So, endlich isses so weit, mein erstes Festival seit ewiger Zeit steht bevor: Das Summer Breeze!
Mit etwas gemischten Gefühlen ging’s los Richtung Dinkelsbühl.
Wieso gemischte Gefühle?
Weil ich eigentlich keine Lust habe, im Zelt zu wohnen, die Beschaffung eines Wohnmobils für das Festival aber leider nicht geklappt hat. Zusätzlich kam noch hinzu, das wetter.com für die Zeit des Festivals durchgehend Regen angesagt hatte.
Das kann ja heiter werden...
Egal, da muss man(n) durch, wird schon nicht so schlimm werden.
Immerhin hab ich mit meiner Frau ja eine professionelle Camperin mit dabei, da sollte nix großartig schief gehen.
Angekommen beim Gelände, war natürlich das erste, die Festivalbändchen abzuholen, immerhin kann man sich mit so nem VIP-Teil ja unheimlich wichtig vorkommen. Da ging’s auch schon los: Da auf meiner Akkreditierung der Zusatz "Foto" draufstand, ging ich davon aus, dass ich Fotos von mir für irgendeine Art Ausweis oder Karte mitbringen sollte und habe diese auch brav am Schalter vorgelegt. Doch das etwas verwirrte Gesicht des Mannes hinter dem Tresen sagte mir, dass da etwas falsch lief. Und genau da hab sogar ich es kapiert: "Foto" heißt nicht, dass ich nen Ausweis mit Foto bekomme, sondern, dass ich (auch im Graben) Fotos machen darf!
Hui, war mir das peinlich...
Solchermaßen ernüchtert ging’s nun aber daran, die Behausung für die nächsten Tage aufzubauen. Dazu wurden wir erst mal auf den VIP-Campingplatz gelotst, der sich im Laufe der Zeit als viel zu klein erwies (im Moment aber gab es noch keine Platzprobleme, da wir ja recht früh dran waren). Aber das Wichtigste an diesem "Snob-Areal" waren natürlich die eigenen Dixies! Zwar nur vier Stück, aber trotzdem ein riesiger Vorteil gegenüber dem Rest.
Das Zelt war dann auch recht flott aufgebaut und eingerichtet, eine kleine Stärkung eingenommen und sogar ein wenig Zeit, durchzuschnaufen und richtig anzukommen.
Zuerst hatten wir auch vor, uns die komplette Newcomer-Stage anzuschauen, aber bei den Menschenmassen, die sich dort am Eingang versammelt hatten, zogen wir es vor, erst mal den Campingplatz abzugehen und uns ein wenig umzuschauen. Doch, das war schon beeindruckend!
Gegen 16:30 Uhr haben wir es dann aufs Party-Zelt-Gelände geschafft, leider zu spät, um "Breschdleng", die erste Band des Tages, mitzubekommen. Somit beginnt der eigentliche Festivalbericht also am 15.08. gegen 16:30 Uhr mit dem Auftritt von "Unblest" (Breschdleng sollen aber laut einiger Augen- und Ohrenzeugen recht gut gewesen sein).

15.08. Partyzelt:
Unblest:
Um ehrlich zu sein: Nicht mein Ding. Gepflegte Langeweile mit einem durchaus fähigen Sänger. Nicht wirklich schlecht, aber alles andere als mitreißend.
So kam der Auftritt auch beim Publikum an, wenn ich die Reaktion desselben richtig zu deuten vermochte.
Might Of Lilith:
Ein sehr feiner Auftritt! Hier war wesentlich mehr Stimmung in der Bude. Das Publikum ging bei dieser Mischung aus Melodic Death und Symphonic Black richtig mit und auch mich wusste der Auftritt der sechs Stuttgarter durchaus zu überzeugen. Da war ein heißer Kandidat auf den morgigen Eröffnungsgig am Werke.
Stitch:
Anfangs kam mir diese Mischung aus Hardcore, Metal und was weiß ich noch ein wenig chaotisch vor (Sorry, Jungs), aber mit der Zeit wurde klar, dass hier einer der heißesten Acts des ersten Tages auf der Bühne stand.
Denn die Stimmung im Zelt erreichte im Laufe dieses Auftritts den ersten wirklichen Höhepunkt. Man merkte den fünf Ravensburgern die Spielfreude einfach an und das wurde vom Publikum sehr wohl honoriert. Außerdem wurde der Sound im Laufe des Gigs immer besser (oder habe ich mich einfach daran gewöhnt?). Sehr fein!
Karma.Connect:
Auch nicht wirklich mein Ding. Mal wieder so etwas wie gepflegte Langeweile, wobei die Stimme von Frontfrau Carmen durchweg zu überzeugen vermochte.
Last One Dying:
Mal wieder "Metalcore by the numbers", nicht sonderlich originell. Ich fand's eher langweilig, besonders die Passagen mit cleanem Gesang.
Damit war der Newcomer-Wettbewerb beendet, meine persönlichen Favoriten waren "Might Of Lilith" und "Stitch" und das war beim Publikum anscheinend nicht anders. Wer der Gewinner des Contest war, dazu später mehr.
So, nach den Newcomern folgte nun der Auftritt einer Band, die seit fast 20 Jahren existiert: Justice
Und während Justice im Verlauf des Festivals auch noch einen Auftritt mit eigenem Liedgut auf der Hauptbühne haben sollte, gab es jetzt im Partyzelt einen Auftritt, der aus Coverversionen bestand. Und das machten die Franken sehr ordentlich. Der ganze Auftritt stand unter dem Motto "Party on", das machte Laune, das war einfach gut. Und auf eines muss noch besonders hingewiesen werden: Der Gig dauerte sage und schreibe vier (!) ganze Stunden und das ohne Pause!! DAS nenne ich mal ausdauernd.
Zumindest ausdauernder als der Berichterstatter, der nun so langsam seinem biblischen Alter sowie den Anfahrtsstrapazen Tribut zollen musste. Eigentlich wollte ich noch "Impious" sehen, aber gegen Mitternacht war dann der Lockruf des Bettes... äh... Schlafsacks so deutlich, dass er die Musik von der Bühne zu übertönen anfing. Deswegen gibt es an dieser Stelle leider auch keinen Bericht über "Powerwolf" und "Impious", ich bitte um Nachsicht.
Allerdings habe ich es dann doch nicht sofort in die Heia geschafft, "Stitch" hatte unweit unseres Zeltes das Lager (und einen Pavillon) aufgeschlagen, da konnte ich nicht dran vorbei. Und hier erfuhr ich auch, dass die sympathischen Ravensburger den Newcomer-Wettbewerb für sich entscheiden konnten. Herzlichen Glückwunsch noch mal an Euch!
Doch das gemütliche Beisammensein hatte dann für mich ein Ende, als es zu Regnen anfing. Und es war auch gut, dass ich mich zurückzog, denn in dieser Nacht hat das Wetter doch recht heftig gewütet, da hat es einige Pavillons zerlegt.

16.08. Erster Festivaltag

So, nun war’s also so, wie ich befürchtet hatte: Nächtliches Regenwetter und dadurch natürlich auch sumpfige Verhältnisse auf dem ganzen Gelände. Doch zumindest jetzt sah der Himmel gar nicht so schlecht aus, vielleicht regnet es ja nicht komplett durch...

Aber eins war klar: Mit Cowboystiefeln und Jeans war ich nicht wirklich angemessen gekleidet, also musste erst mal neue Ausrüstung her. Macht ja nix, an den Ständen haben die ja so viel Klamotten, die verkaufen die sogar! Allerdings stand vor dem Einkauf erst mal Anstehen in der Schlange auf dem Programm. Erst viel später wurde uns klar, dass die grünen Bändchen neben den "Privatdixies" noch einen weiteren gewaltigen Vorteil haben: Man kommt ohne Anstehen aufs Konzertgelände! Aber bis dieser Lernprozess abgeschlossen war, hieß es halt erst mal warten.
Und durch die ganze Warterei haben wir dann auch leider den Auftritt des Newcomer-Stage Gewinners verpasst.
Wir haben es erst zur zweiten Band des Tages aufs Gelände geschafft.
Swallow The Sun:
Schöne Klänge, stimmungsvoll rübergebracht. Eigentlich nicht meine Art von Musik, aber durchaus hörenswert. Melancholisch und etwas düster, ohne selbstzerfleischend zu wirken. Das war ganz in Ordnung.
Fear My Thoughts: Wollte ich mir eigentlich ansehen, weil ich die Band schon im Vorprogramm von Kataklysm sehr gut fand. Aber irgendwie machten mir das Wetter und körperliche Bedürfnisse da einen Strich durch die Rechnung, so dass ich von diesem Gig leider nichts mitbekommen habe. Dafür durfte ich feststellen, dass es im VIP-Zelt kostenlosen Kaffee gab, wenn man das gefärbte Wasser denn so nennen wollte...
Zumindest zur nächsten Band habe ich es aber dann doch noch geschafft.
Immolation:
Gespannt war ich auf diesen Auftritt, New York Death Metal ist schon eher meine Musik. Und schlecht war der Auftritt nicht, nur irgendwie hat’s bei mir noch nicht gezündet. Lag's etwa an der doch noch frühen Tageszeit? Auf jeden Fall fand ich keine echten Zugang zu dem Auftritt.
Lacrimas Profundere:
Nö, muss ich nicht sehen, langweilen kann ich mich auch so. Dann lieber was essen und noch nen kleinen Bummel.
Was allerdings dazu führte, dass ich die nächste Band auch nur aus der Ferne mitbekam:
After Forever:
Die hatten aus meine Sicht das Pech, zwischen zwei für mich völlig uninteressanten Bands aufzutreten und da die Schlange beim Einlass immer noch ewig lang war, sparte ich mir das Anstehen. Immerhin war After Forever die erste Band, die so richtig laut war, weswegen ich auch vom Zelt aus eine Menge mitbekommen habe. Und das hatte den Anschein, als wäre hier zum erstenmal am heutigen Tag so etwas wie Stimmung aufgekommen. Und wenn mich mein geschändetes Gehör nicht völlig trog, hat auch Doro einen Gastauftritt bei den Holländern abgeliefert!
Krypteria:
Auch nicht meine Art von Mucke, da macht auch ein rotes Ledertop keinen Boden gut.
Aber zumindest war jetzt wieder die Zeit angebrochen, in Richtung Bühne zu schauen, denn die nächste Band wollte ich keinesfalls verpassen.
Rage:
Ja, das war schon eher was! Bin zwar nicht der Powermetaller schlechthin, aber gute, ehrliche Musik weiß ich durchaus zu schätzen. Und genau das haben Rage hier und jetzt abgeliefert. Ein ganz feiner Auftritt einer sehr sympathischen Band. Pe We Wagner ist einer der wenigen Powermetaller, die wirklich singen können, ich war angenehm überrascht, wie gut das auch live rüberkam. und die launigen Ansagen inklusive des Versprecher des Tages (Der nächste Song fängt mit Black an... ach ne, doch nicht... kann ja mal passieren) taten ein Übriges, um die Stimmung vor der Mainstage so richtig anzuheizen. Für mich der erste Höhepunkt des Festes und auch der Beweis, dass ich "Normalmetal" immer noch hören kann, wenn er gut gemacht ist.
Black Dahlia Murder:
Hm, seltsam. Eigentlich sollte mir diese Mucke gut gefallen. Tat sie aber an dem Tag nicht. Der Gig ging völlig an mir vorbei. Allerdings gab’s genügend Publikum, die wesentlich mehr Gefallen als ich daran fanden, weswegen man diesen Auftritt doch als gelungen bezeichnen konnte.
Doro:
Na ja, wieder nicht mein Ding, ist mir bisschen zu pathetisch. Allerdings hab ich mir den Anfang trotzdem angeschaut, mich hat einfach interessiert, ob die Dame immer noch singen kann. Kann sie auch, auch wenn ich den Verdacht nicht losgeworden bin, dass da ein wenig mit der Technik nachgeholfen wurde.
Egal, angekommen ist der Gig beim Publikum jedenfalls recht gut.
Suffocation:
Ja, jetzt gab’s endlich mal wieder was für den Papa und diesmal habe ich richtig Gefallen dran gefunden! Ein absolut geiler Auftritt der fünf Amis. Hier herrschte vom ersten Ton an Ausnahmezustand vor und auf der Bühne. Besonders die Performance von Frontmann Frank Mullen wusste zu gefallen, er zeigte deutlich, dass man eine total intensive Vorstellung abliefern kann, ohne übertrieben umherkaspern zu müssen. Der nächste Höhepunkt war also gesetzt.
Nevermore:
Jetzt war Abendessen angesagt. Sorry, ich kann’s einfach nicht hören! Ich kann mit der Band nix anfangen und Warrel Dane kann meiner bescheidenen Meinung nach alles, aber nicht singen! Nö, den Auftritt können andere reviewen.
Tanzwut:
Ein Farbtupfer am Abend. Zwar habe ich die Band nur vom Raum vor der Mainstage aus mitbekommen (der Platz für Amon Amarth musste ja gesichert werden), aber was mir da entgegenschallte, war gar nicht schlecht. Ein Auftritt, der für sehr viel Stimmung sorgte, auch wenn er etwas im Schatten des kommenden Headliner-Gigs stand. Gute Unterhaltung!
Amon Amarth:
Der wohl am meisten herbeigesehnte Auftritt des ersten Tages. Und auch der Bombastischste. Die Bühnendekoration war sehr beeindruckend, auch die Show mit den Jomswikingern und den ganzen Pyros war faszinierend. Was man von der Musik leider nicht sagen kann. Ok, dass recht viel von der "Fate Of Norns" gespielt wurde, nehme ich noch hin, immerhin haben sie ja die besten drei Stücke ausgesucht. Dass man Hegg kaum gehört hat (zumindest während der Stücke, bei den Ansagen ging’s ja), kann an meinem Platz gelegen haben (wobei ich mich dann frage, warum man die Ansagen so gut verstanden hat), aber die Leistung der Band war für mich indiskutabel, gerade, wenn man die Headlinerrolle bedenkt. Beim Bass habe ich gar nicht mal was zu meckern, aber die Gitarren haben mehr als einmal ein ziemlich unpassendes Jaulen ins Publikum losgelassen. Und am schlimmsten war das Schlagzeug: War ich persönlich fast davon überzeugt, dass hier ein Ersatzdrummer hinter den Kesseln sitzen musste, so hat Kollege Obi die Sache wohl eher auf den Punkt gebracht: "Der Typ muss ja wohl völlig besoffen gewesen sein". Da hat’s andauernd an der Abstimmung gehapert, ein Verspieler jagte den Anderen. Besonders schlimm war’s bei "Asator", das Stück hat man Anfangs gar nicht wiedererkannt.
Nö, das war nix...
Und da mir die Laune dadurch ziemlich verhagelt war, habe ich mir danach weder Dornenreich noch die Bands im Partyzelt angetan. Lieber noch nen Absacker mit Stitch und danach ab zur Überprüfung der Augenlieder auf innere Verletzungen.

17.08. zweiter Festivaltag
Los ging’s mit Karkadan, die ihren Auftritt zehn Minuten zu früh begannen. War aber kein Problem für uns, da wir endlich die Segnungen des VIP-Tickets beim Einlass zu nutzen wussten. Und für den Opener des frühen Morgens machte die Band ihre Sache ganz fein. Das war ideal zum Aufwärmen.
A propos Aufwärmen: Das Wetter war langsam fast dem festivalnamen "Summer Breeze" angemessen! Und das tat dem Fest gut, die Stimmung war von Anfang an gut.
Dagoba: Die Band aus Frankreich konnte mich allerdings nicht fesseln, das war ein wenig dünn, was da rüberkam.
Eluveitie:
Die Überraschung für mich! Absolut toller Auftritt der Schweizer und das sorgte auf für einen deutlichen Stimmungsaufschwung im Publikum. Besonders der derwischartige Auftritt von Sevan Kirder riss mit; unglaublich, wie viel Luft der Mann haben muss!
Koldbrann:
Das war mir für die Tageszeit zu schwarz, da legte ich lieber mal eine Pause ein.
Illdisposed:
Genau das Richtige, um nach der Pause wieder in die Gänge zu kommen. Besonders, weil ich wissen wollte, wie Frontgrunzer Bo Summer live klingt. Und es war ein gelungener Auftritt der Dänen. Kam die Musik schon sehr gut rüber, wurde die Stimmung durch Bos Ansagen noch um ein Vielfaches gesteigert. Der Mann war zwar voll wie ein Eimer, das tat seiner Performance aber keinerlei Abbruch. So stelle ich mir eine gute Live-Band vor.
Jetzt aber schnell weg, sonst höre ich ja noch was von Dissillusion! Und das bisschen, was mir zu Ohren kam, hat schon gereicht, meinen Schritt zu beschleunigen. Nein, ich mag's einfach nicht, Punkt!
Und da wir gerade unterwegs waren, ließen wir auch den Auftritt von Eisbrecher an uns vorbei gehen.
Hevein:
Cello-Thrash? Könnte durchaus hörenswert sein. War's aber nicht. Das Songmaterial hat mir überhaupt nicht getaugt und die beiden Klassik-Musikanten wirkten wie Fremdkörper auf der Bühne. Schade.
Sirenia:
Noch so ne Band mit Frontträllerin. Und das, was ich kannte, war auch noch langweilig. Nö, muss ich nicht hören und es war wohl auch nix, was ich so mitbekommen habe.
Necrophobic:
Haben wir auch verpasst, eingebettet zwischen zwei Langweilern hatten die Jungs einfach Pech.
L'Âme Immortelle:
Nö, nicht wirklich...
End Of Green:
Auch nicht mein Ding, soll aber ganz gut gewesen sein.
Finntroll:
Der nächste Höhepunkt für mich. Und dieser Auftritt verbreitete vom ersten Ton an eine Stimmung, wie sie an diesem Tag noch nicht vertreten war. Fand ich Finntroll auf der Earthshaker Roadshock Tour "nur" sehr gut, waren sie hier fantastisch! Mein erster Pit auf diesem Festival und ein sehr lohnender dazu.
Volbeat:
Hätte mich interessiert, aber ich musste erst mal im Pressezelt verschnaufen, bin ja kein Jüngling mit unbegrenzter Ausdauer mehr.
Bolt Thrower:
Der Hauptgrund, warum ich mich fürs Breeze entschieden habe, mein persönlicher Headliner. Und definitiv DER Kracher des Festivals! Die Jungs um Jo Bench spielten alles in Grund und Boden. Spielten? Ach was! Überrollt haben sie das Summer Breeze! Das war kein Konzert, das war eine Walze vor dem Herren. Ja, ich geb's zu: Der ganze Bericht ist extrem subjektiv und hier ebenfalls, aber das ist mir, gelinde gesagt, sch***egal. Und mit der Meinung stehe ich nicht mal alleine da; alle die da waren und mit denen ich sprach, waren unisono der gleichen Meinung. Hier war übrigens der zweite Moshpit des Tages für mich angesagt und es war heftigst! Aber auch verdammt lohnend.
Aber mit Erschrecken musste ich feststellen, dass mir im Getümmel mein Festivalbändchen abhanden gekommen war! Oh Schande, das könnte zu Komplikationen führen. Gut, der Wächter am VIP-Zelt kannte mich ja mittlerweile, das war also kein Problem. Aber der Rest...
Das musste ich am nächsten Tag klären.
Nach dieser musikalischen Kriegserklärung hatte Poisonblack natürlich einen recht schweren Stand, aber anscheinend zogen sie sich recht achtbar aus der Affäre, ich hab’s nur vom Zelt aus mitbekommen, Erholung war für mich angesagt.
In Extremo:
Ein schönes Konzert, schöne Show, lauter Hits, da kann nichts schief gehen. Für mich ein netter Ausklang des Abends, für mehr hat's bei mir an diesem Abend nicht gereicht.

18.08. dritter Festivaltag
Morgens ging’s gleich los Richtung Kasse, um von meinem Missgeschick mit dem Bändchen zu berichten. Und was soll ich sagen? Mir wurde sofort und völlig unkompliziert geholfen! Dabei war sogar das ein oder andere kleine Problem zu lösen (grüne Bändchen z. B. waren nicht an der normalen Kasse vorrätig, sondern nur am VIP-Schalter beim Flugplatz), aber sämtliche Hindernisse wurden ganz flott aus dem Weg geräumt. So kam ich sogar in den Genuss einer kostenlosen Quad-Fahrt, um das Band abzuholen. Mein Danke geht hier speziell an Harry, der sich bei dieser Sache wirklich bis in die Haarspitzen engagiert gezeigt hat. Hut ab vor diesem Einsatz!
Der Konzerttag begann mit den Schwarzmetallern von Sycronomica.
Und er begann gut, der Auftritt war sehr fein. Zwar war der Platz vor der Bühne noch nicht wirklich voll, aber die Anwesenden nahmen den Gig dankbar an.
Helrunar:
Nein, hat mir nicht gefallen, der Sound war arg dürftig, die Songs kamen nicht wirklich bei mir an und auch die Performance auf der Bühne war nicht dazu angetan, mich mitzureißen.
Justice:
Nach dem Marathon-Auftritt am Mittwoch folgte nun ein kürzeres Gastspiel auf der Mainstage, dafür aber mit eigenem Songmaterial. Allerdings muss ich ganz klar konstatieren, dass mich dieses Material überhaupt nicht überzeugen konnte. Nein, mag die Bühnenpräsenz auch in Ordnung sein, beim Schreiben der Songs sollten die Herren noch eine Schippe drauflegen. Außerdem war's furchtbar laut. Ich hab's gerne sehr deftig, aber das hat keinen Spaß mehr gemacht.
Machinemade God:
Noch mehr Metalcore, noch mehr, was ich ignorieren kann.
Secrets Of The Moon:
Nun, das war doch schon besser. Recht stimmungsvoll, was die Herren da auf der Bühne zustande brachten. Nicht mitreißend, aber doch recht unterhaltsam.
Maroon:
Ach, mal wieder Metalcore? Na, da weiß ich doch, dass ich wieder Pause machen kann.
Communic:
Schon der Vergleich mit Nevermore hat mich abgeschreckt, musste ich mir auch nicht antun.
Blitzkid:
Wäre bestimmt lustig geworden, aber irgendwie hatte ich grad ein Motivationsloch, zu viele Durchhänger gab's dann doch bisher am heutigen Tage.
Auch Hardcore Superstar gehörte für mich zu den Durchhängern, lieber doch noch ne kleine Shoppingtour.
Xandria:
Habe ich den Begriff "Gepflegte Langeweile" schon mal erwähnt? Genau! Aber zumindest nutze ich den Auftritt, um mich wieder in Konzertlaune zu versetzen und einen guten Platz vor der Mainstage zu ergattern.
Die Apokalyptischen Reiter:
Ja, endlich wieder Stimmung! Die Reiter sind eh ne tolle Liveband, da konnte beim Breeze auch mit Sicherheit nichts schief gehen. Tat es auch nicht, erstklassige Unterhaltung ward dem geneigten Hörer hier geboten, mitsamt einer etwas unfreiwilligen weiblichen Zuschauerin und einem sich, nun, nennen wir es mal "sehr freizügig" darbietenden Schottenrockträger, die beide in die Show mit einbezogen wurden. Abgeschlossen wurde der tolle Auftritt von einem "Schlauchbootwettcrowdsurfen" (ich liebe dieses Wort) und der Gewissheit, dass man die Reiter mehrmals im Jahr sehen kann, ohne sich zu langweilen.
Tankard:
Nun, ich war auf Betriebstemperatur und ein weiteres persönliches Highlight stand auf dem Programm: Die Partythrasher von Tankard. Und Party war genau das Wort, das dazu gepasst hat. So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr im Pit. Auch hier gilt ähnliches wie bei Rage: Gute handgemachte Mucke von sympathischen Künstlern, obwohl hier das Wort Handwerker eher angebracht wäre. Ganz fein war auch Gerres Bad in der Menge nach dem Gig sowie sein Erscheinen im Pressezelt, das nicht gerade von Berührungsängsten zeugte. Das nenne ich Fannähe!
Dark Tranquillity:
Ausgepowert, wie ich nach Tankard war, ließ ich es jetzt etwas ruhiger angehen und schaute mir DT aus sicherer Entfernung an. Aber irgendwie fand ich es ein wenig langweilig. Nicht schlecht, aber auch nicht der Burner.
Moonsorrow:
Da gefiel mir der stimmungsvolle Auftritt der Finnen schon wesentlich besser, das hat mir sehr gefallen. So ne Art "gediegene Finntroll", kann ohne Einschränkung weiterempfohlen werden.
Oomph!:
Nö, das wollten wirklich nicht viele sehen und ich schon gar nicht. Das war der Zeitpunkt, an dem das Festival für mich so langsam zu Ende ging.
Caliban:
Ach ne, schon wieder Metalcore? Dann werde ich da schon wieder fehlen...
Soulfly:
Hätte mich wirklich interessiert, aber nach dem ganzen Affenzirkus im Vorfeld (Fotos nicht mal mit Foto/Headliner-Ausweis, sondern nur nach Genehmigung des Veranstalters, aber auch nur während der ersten beiden Songs und dann aber bitte ohne Blitzlicht) hatte ich einfach keine Lust, ner bärtigen Diva meine Aufwartung zu machen.
Pain:
Soll recht gut gewesen sein, aber ich habe mich lieber auf die morgige Abreise vorbereitet...

19.08. Abreisetag
Nachdem ich brav meine Müll abgegeben hatte und dafür ein Poster mit einem Luftfoto des Geländes in Empfang nehmen durfte (klasse Idee meiner Meinung nach), packten wir unsere sieben Sachen und machten uns auf den Heimweg.

Was bleibt als Erfahrung?
Ein ganz feines Festival, dass da auf die Beine gestellt wurde. Das ganze Funktionspersonal hat einen tollen Job abgeliefert, seien es die Ordner, die Leute im Graben oder sonst wer.
Drei Euronen für 0,4 Helles fand ich zwar schon heftig, aber dafür hat man auch ne Menge Musik für sein Eintrittsgeld bekommen.
Das Wetter hat dann wider Erwarten auch noch gehalten, was will ich mehr?
Ich bin sicher, dass ich nicht das letzte Mal in Dinkelsbühl zu Gast war...
 
Behemoth & Co, 24.09.07, Feierwerk München

Na endlich!
Die Sommerpause neigt sich dem Ende entgegen und die Konzertsaison beginnt. Was gäbe es für einen besseren Einstieg ins Konzertgewühl als eine grundsolide Packung an Death, Black, Pagan und Grind? Kaum einen, deswegen rein in den leichten Pit-Anzug und ab ins Auto. Das Ziel ist das Feierwerk, genauer gesagt das Hansa 39, in dem den nach Unterhaltung dürstenden Metal-Fan eine Packung von vier Bands erwartete: Sworn aus Norwegen (die für Disparaged eingesprungen waren), Helrunar aus Teutonien, die Belgier von Aborted und als Headliner natürlich Polens (nach oder mit Vader) bekanntesten Extrem-Metal Export Behemoth.
Schicke Packung, unterschiedlich genug, um verschiedene Geschmäcker zufrieden zustellen, aber nicht so inkonsistent, dass man den Kopf ob der Zusammenstellung schütteln müsste. Kurz nach Acht waren wir dann auch vor Ort und sahen, dass sich schon eine erkleckliche Besuchermenge vor den Toren versammelt hatte. Befürchtungen, dass wegen des Termins am Montag Abend das Event vor leeren Rängen stattfinden müsste, waren also schnell zerstreut.
In der Halle angekommen, wurde erstmal der Merch-Stand einer näheren Begutachtung unterzogen. T-Shirt für 15€, Longsleeves für deren 20 und Zipper für 30 Tacken, das geht meiner Meinung nach völlig in Ordnung. Gut, noch schnell ein Bierchen erworben (2,60€ für die Halbe ist auch recht zivil) und schon ging's gegen Viertel nach Acht los mit Sworn.

Für mich eine völlig unbekannte Band, ich kannte sie nicht mal vom Namen her. Aber ich muss sagen, die Mucke der fünf Jungs (ja, die "Herren" scheinen wirklich noch sehr jung zu sein) war gar nicht übel. Black Metal der keyboardlosen Art, aber mit viel Gespür für Melodien. Nicht übel und sehr unterhaltsam. Einzig die Stimme von Neusänger Max Wilson war nicht unbedingt dazu angetan, mir Freudentränen in die Augen zu treiben, zu eindimensional hörte sich sein Kreischen an. Aber ansonsten war das ein sehr gelungener Opening-Act, der schon mal für die ersten rotierenden Köpfe in der Menge sorgte.

Nach nicht mal fünf Minuten Umbaupause gaben sich dann die Herren von Helrunar die Ehre. Ich hatte ja schon auf dem Summerbreeze das Vergnügen, ihrem Auftritt beizuwohnen und war da ein wenig enttäuscht, weil ich live einfach keinen Zugang zu dieser Musik gefunden hatte. Vielleicht wird's ja jetzt anders, Clubgigs unterscheiden sich ja bekanntlich von denen auf großen Festivals. Aber auch an diesem Abend ging der Auftritt der vier Pagan-Metaller ziemlich an mir vorbei. Irgendwie nimmt der amelodische Sprechgesang sämtlich Energie aus den Stücken, was auf CD nicht weiter schlimm ist, dadurch wird ja eine ganz besondere Atmosphäre erzeugt. Aber live sorgt diese Mischung beim Berichterstatter nur für ein Stimmungstief. Das soll aber den Auftritt von Helrunar nicht entwerten, es waren genügend Pagan-Jünger im Publikum, denen der Auftritt gefallen hat, wenn ich die Reaktionen der Meute richtig gedeutet habe. Nicht wirklich mitreißend, aber auch kein echter Durchhänger; nennen wir es mal solide.

Als nächstes waren die Goregrinder von Aborted an der Reihe und wieder dauerte der Umbau keine fünf Minuten; großes Lob an dieser Stelle dafür. Dieser Auftritt war dann schon eher was für meines Vaters Sohn (nein, ich habe keinen Bruder). Von Anfang an spürte man hier Energie und Spielfreude und das übertrug sich auch sofort aufs Publikum. Ok, von einem echten Moshpit konnte nicht die Rede sein, dafür war die zur Verfügung stehende "Mosh-Fläche" einfach zu groß, da bildete sich trotz mehrerer Versuche leider kein dauerhaftes Handgemenge. Aber dafür war dann genug Platz, seine (in meinem Fall nicht vorhandene) Matte zu schütteln und sich auf diese Art zu verausgaben. Über den musikalischen Wert von Grindcore lässt sich ja trefflich streiten, über den Unterhaltungswert aber keinesfalls. Es tat der Stimmung keinerlei Abbruch, dass ich kein einziges Stück der Belgier wirklich kannte, die Sache hat auch so verdammt viel Spass gemacht. Ja, sehr schick, hat mir gar fein gefallen.

So, jetzt aber war Zeit für den Headliner, seine Qualitäten unter Beweis zu stellen. Konnte ja nicht mehr lange dauern, bis Behemoth auf der Bühne erschien, so kurz, wie die Pausen zwischen den Gigs bisher waren. Doch weit gefehlt! Was die Vorbands an Schnelligkeit beim Aufbau ihres Sets in die Waagschale werfen konnte, wurde von den Polen gleich dreimal wieder zunichte gemacht. Gefühlte 40 Minuten dauerte der Umbau (wahrscheinlich waren es in Wirklichkeit "nur" 25, aber das ist unerheblich ) und während dieser Zeit war nicht viel auf der Bühne zu sehen oder hören. So was muss doch nicht sein, bei allem Perfektionismus, den ich durchaus begrüße, muss man sich nicht wundern, wenn man nach einer solchen Megapause auf ein etwas unterkühltes Publikum trifft. Und genau das passierte dann folgerichtig auch. Die Zuschauerreaktionen auf die ersten Titel waren recht zurückhaltend, dabei gab's am dargebotenen Liedgut wirklich nichts zu bemängeln: mit "Antichristian Phenomenon", "As Above So Below", "From The Pagan Vastlands" und anderen Stücken wurden der Zuhörerschaft ein Kracher nach dem anderen um die Ohren gehauen. Während der ersten 20-30 Sekunden jedes Stückes war dann auch die Menge am Toben, aber eben nur am Anfang der Songs. Nach einer halben Minute lies dann die Energie beim Publikum ganz deutlich nach, was auch bei Frontmann Nergal nicht unbemerkt blieb. So versuchte er auch mit seinen Ansagen, die Meute mehr in den Gig mit einzubeziehen ("Hey, das ist kein Begräbnis, das ist ein Heavy Metal Konzert" oder " Ich weiß, dass Ihr morgen früh wieder arbeiten oder in die Schule müsst, aber hier und jetzt könnt Ihr ruhig mehr Einsatz zeigen!"), was aber nur teilweise gelang. Erst ab der zweiten Hälfte des Gigs, beginnend mit "Slaves Shall Serve", sprang dann der Funke doch zumindest zeitweise über und Titel wie "Decade Of Therion" und "Cristians To The Lions" erhielten die Würdigung, die sie auch verdienten. Zwar gab's immer noch den ein oder anderen kurzen Durchhänger, aber das konnte man gut verschmerzen. So wurde aus diesem Auftritt dann doch noch ein befriedigendes Erlebnis, dass nach der einzigen Zugabe "I Got Erection" dann auch zu Ende war.

Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, woran es liegt, dass die Auftritte von Behemoth nicht wirklich herausragend sind. Sind sie einfach keine Live-Band? Liegt's an der Diskrepanz zwischen der absolut humorlosen Art der Band und ihrer doch leicht "unterhaltsamen" Art der Maskerade? Oder liegen die Gründe ganz woanders? Wie dem auch sei, schlecht war der Gig beileibe nicht (das war ne ganze Ecke besser als beim "No Mercy" im Frühjahr), nur eben nicht ganz so durchschlagend, wie ich es bei einer Band diesen Kalibers erhoffe.
Sei's drum, das Konzert als Ganzes hat mir recht gut gefallen und da war ich mit Sicherheit nicht der Einzige...
 
Auch hier Zeit für einen kleinen Jahresrückblick:

Alben des Jahres für mich:
1. Porcupine Tree - Fear Of A Blank Planet (Überragendes Album, wie die Jungs das schaffen, einen Knaller nach dem anderen rauszuhauen versteh ich echt nicht. Besonders live rocken die Songs von FoaBP sowas von die Hütte. Gigantisch.)
2. Japanische Kampfhörspiele - Rauchen und Yoga (Großartige Produktion, Songs zwischen Irrsinn und Mitsingmetal, einfach spaßig. Freu mich auf die Live-DVD nächstes Jahr.)
3. Riverside - Rapid Eye Movement (Nicht so stark wie die Second Life Syndrome, trotzdem verteidigen die Polen für mich ihren zweiten Platz der zeitgenössischen Prog-Rock-Bands hinter Porcupine Tree.)
4. The Black Dahlia Murder - Nocturnal (Ich weiß nicht so recht warum, aber das Album macht einfach ne Menge Spaß.)
5. Blackfield - Blackfield II (Nochmal Steve Wilson, nochmal großartige Musik, einfach schön.)

Enttäuscht haben mich dieses Jahr Finntroll und Dream Theater (das Album ist nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich stark, aber das war nach den letzten beiden Outputs eigentlich auch nicht zu erwarten). Außer Konkurrenz läuft das Livealbum von Opeth, absolut genial, aber als Livealbum nehme ich das nicht in die Liste auf.
 
Mi., 3. Okt. – 10 YEARS SYCRONOMICA & FESTERING SALIVA

Mensch Kinders, wie die Zeit vergeht. Gerade noch hat man den Führerschein gemacht, die Frau an seiner Seite ist auch schon ein paar Jährchen vor Ort und Sycronomica und Festering Saliva gibt es nun auch schon zehn Jahre. Zu letzterem Anlass hat man sich an diesem Mittwoch zusammen gefunden um eine kleine Geburtstagsfeierlichkeit abzuhalten. Zwar waren die Rahmenbedingungen nicht die besten (ein Konzert zur Wiesn-Zeit, und das auch noch bei einem der wenigen schönen und sonnigen Herbsttage), doch erfreute sich der Abend an regem Zuschauerzuspruch. Während sich also die schreibende Zunft mit gespitztem Kugelschreiber auf den Beginn des musikalischen Abends vorbereitete, zögerte sich eben dieser etwas nach hinten raus. Was umso verwunderlicher war, denn schließlich wurde ein pünktlicher Abschluss um 23 Uhr angestrebt. Des Rätsels Lösung: wie bei der ersten Band bekannt gegeben wurde, konnten die als letzte Band auf dem Spielplan stehenden Nights Blood nicht kommen, worauf man den strengen Zeitplan etwas entzerren konnte.
(Ray)

Um 18.00 Uhr war es dann soweit, die Erbendorfer Inner Aggression eröffneten den Abend. Um es gleich vorne weg zu nehmen: die für mich bis dato unbekannte Formation war die Überraschung des Abends. Ungefähre 60 bis 70 Anwesende lauschten zu diesem Zeitpunkt dem melodischen Death Metal mit einer schönen Portion Groove. Jedoch „drängten“ sich die Leute eher in den mittleren und hinteren Teil des Metropolis, die ersten 3 Meter vor der Bühne waren unbeflecktes Land. Trotzdem schafften es die Jungs, die dieser Tage ihr erstes Album Beginning Of An Inner War auf den Markt brachten, die ersten Nackenmuskeln zu aktivieren und eine Handvoll Banger ließen ihr Haupthaar in Aktion treten. Der melodische Death Metal mit leichter Schweden-Schlagseite und deutschen Texten lief auch recht ordentlich rein. Bei „Im Sturm Dieser Tage“ wurden sogar noch mehr Leute zum Bangen animiert, auch wenn das Bühnenbild noch eher statisch wirkte, denn allzu viel Bewegung war dort nicht zu verzeichnen. Dabei brauchten sie sich bei diesen Songs wahrlich nicht zu verstecken. Auch die Ansagen von Sebastian Panzer (Vocals) waren mehr als sympathisch. Vor allem, als fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit seitens der Band Schluss gemacht wurde und ein „Oh, wir können noch???“ den wirklich letzten Song ankündigte. Hier gab es dann für die Allgemeinheit noch das Cover von Amon Amarth „The Pursuit Of Vikings“, die gelungen dargeboten wurde und für die bislang größte Anzahl von Banger sorgte. Für einen zweiten Song, wie angekündigt, fehlte dann aber doch die Zeit und Inner Aggression wurden unter Beifall, der klar die Höflichkeitsgrenze überbot, verabschiedet. Ich für meinen Teil stiefelte gleich mal zum Merch-Stand und sicherte mir mein Exemplar von Beginning Of An Inner War.
(Ray)

Die auf diesen Auftritt folgende Umbaupause hielt sich zum Glück in engen Grenzen, so dass die nun folgenden Jungs von Common Grave auf ein immer noch leicht angeheiztes Publikum treffen konnten. Allerdings waren die Reihen der Zuhörer doch recht ausgedünnt, einige der vorher Anwesenden schienen den Auftritt von Common Grave für eine Verschnaufpause zu nutzen. Die halbleere Halle war dann wohl auch ein Grund, dass der Funke während des ganzen Gigs der fünf Regensburger nicht wirklich überspringen wollte. Das Publikum blieb doch recht reserviert, obwohl die Band alles versuchte, die Stimmung im Saal anzuheizen. An der Musik selbst kanns eigentlich nicht gelegen haben, der Death Metal der Jungs war durchweg überzeugend und knallte ordentlich aus den Boxen. Ein weiterer Grund für die Reserviertheit der Zuhörerschaft war dann wohl, dass auf der Bühne abgesehen vom Mann hinter den Kesseln nicht sonderlich viel los war, Bewegung sieht anders aus. Ich selbst fand es etwas verwirrend, dass Sänger Ferenc Horvath während seiner Ansagen einfach nicht ins Publikum schaute, so schüchtern muss der gute Mann dann doch nicht sein. Denn wie schon gesagt: Die Mucke war gut und deftig, eigentlich genau das, was ich auch erwartet hatte. An den Instrumenten sind die Herren durchaus fit, die Growls kamen absolut passend rüber, das Songmaterial der Band ist zumindest solide und technische Probleme gab’s auch keine grösseren Trotzdem aber konnte auch ich mich kaum dazu durchringen, mein schütteres Haupthaar werbewirksam zu schwingen, schade um das vergebene Potential.
Dabei hat mir der Auftritt der Combo im Vorprogramm von Job For A Cowboy wesentlich besser gefallen, sie könnens doch!
(Hannes)

Nach diesem Gig war es Zeit für die erste „Nicht-Death-Metal-Band“ des Abends: Helfahrt. Interessanterweise war hier sofort wesentlich mehr Besucherandrang vor der Bühne zu verzeichnen, was der Stimmung im Saal auch merklich gut tat. Helfahrts Pagan Metal kam dann auch wesentlich besser an als die Musik der Vorgängerband. Einen Teil dieses Erfolges führe ich auf die perfekt passende Lightshow zurück, das Auge hört eben mit. Dazu kam noch, dass Sänger Max es vorzüglich verstand, das Publikum in den Auftritt mit einzubinden. Ich kannte bis dato noch nichts von der Band und bin eh mehr der Mann für die „Blut-und-Eiter“ Ecke der härteren Musik, aber sogar bei mir hat der Auftritt sofort gezündet. Atmosphärisch und doch aggressiv war die Musik, lud sowohl rein zum Zuhören ein als auch zum Eintauchen in die Stimmung.So gab es denn auch sowohl Mattenschwinger als auch reine Zuhörer und bei beiden Gruppen herrschte eitel Sonnenschein, was das Feeling betraf. Da störte es nicht mal, dass der Sound anfangs ein wenig undifferenziert bei mir ankam, was aber glücklicherweise im Laufe des Gigs auch besser wurde. Auch meine Unkenntnis des Songmaterials von Helfahrt tat der guten Laune keinen Abbruch, sind die Stücke doch leicht nachvollziehbar aufgebaut und damit auch dem Neuhörer sehr gut zugänglich. Für mich ganz klar die positive Überraschung des Abends.
(Hannes)

Nun aber wieder was für den Todesmetaller im Manne: Festering Saliva gaben sich die Ehre. Der zapfige Death Metal der Münchner war genau das, was ich jetzt hören wollte. Und schon gabs für mich die erste Überraschung: Kein Bassist! Ok, dass die Band zur Zeit keinen festen Tieftöner in ihren Reihen hat, war mir bekannt, aber irgendwie hatte ich erwartet, dass für nen Gig eine Aushilfe an den Stahltrossen aufgefahren würde. Fehlanzeige. Allerdings war das Fehlen der ganz tiefen Töne nicht wirklich störend, Dampf war auch so genug hinter den Songs. Das Set des Vierers bestand sowohl aus bekanntem Material (Military Song, A Napalm Way To Live, u. a.) als auch aus neuen Songs (Sworn, Don’t Stare), eine Mischung, die beim Publikum bestens ankam. Aufgelockert wurde das Set durch das Gastspiel von Sycronomicas Olli am Bass und eines weiteren Gitarristen während eines Songs. Diese Ansammlung von Saitenzupfern wurde auch passend mit „Was Iron Maiden kann, können wir schon lange“ kommentiert. Allerdings war der absolute Höhepunkt des Auftritts ein unmusikalischer: Der Menge mit dem Satz „Ihr findet das jetzt bestimmt alles super Scheisse“ angekündigt, lies Sänger Roland seine Freundin kurzerhand auf die Bühne bitten, um ihr vor versammelter Menge einen Heiratsantrag zu machen! Da sich die junge Dame auch noch zu einem „Ja“ durchringen konnte, ging’s dann entsprechend gutgelaunt auf die Schlussgerade des Auftritts und zwei weitere Songs später war der Gig des Co-Headliners dann auch zu Ende. Eine würdige Zehn-Jahres-Veranstaltung!
(Hannes)

Dann war es an der Zeit für das zweite Geburtstagskind, Sycronomica. Leider hatten sich die Reihen der Fans zu diesem Zeitpunkt etwas gelichtet, was wohl auf den morgigen Arbeitstag zurück zu führen ist. Sycronomica begannen ihren Set wie gewohnt mit dem Intro „Preludium“, gefolgt vom Opener des aktuellen Albums Gate, „Beyond The Gate Of Life“. Doch schon beim folgenden „Creations Of Mine“ wurden die Jungs von technischen Problemen eingeholt. Diesmal machte das Schlagzeug der Band einen Strich durch die Rechnung, so dass kurzerhand die Bassdrums getauscht werden mussten. Während dieser Zeit unterhielt Gitarrist mit einem kleinen Akustik-Stück, um die Zeit zu überbrücken. Nach dieser Hürde ging es dann auch schon mit „In Silence I Die“ vom Paths-Album weiter. Die Fans gingen gut mit, wenn auch die Luft bei den Leuten scheinbar etwas raus war. Bei „Für Die Ewigkeit“ war dann jedoch schlagartig mehr los, so als ob die Leute nur auf diesen Song gewartet hätten. Der Song traf genau den Nerv der Fans, die ihre Matten kreisen ließen. Auch auf der Bühne war viel Haarbewegung zu verzeichnen. Dann wurden noch ein Gründungsgitarrist und Max von Helfahrt auf die Bühne geholt, die zusammen mit der Band dann den alten Song „Durch Das Geäst“ zum besten gaben. Und wie es denn bei einem Sycronomica Gig so Brauch ist, wurde bei „Paths (...Of A Forgotten Time)“ Flaschen des allseits beliebten Kräuterlikörs zu den Fans gereicht, die auch hierauf nur gewartet hatten, schnell gingen die Flaschen reihum. Dann war auch schon wieder Schluss, doch ohne die vielfach geforderte Zugabe kamen Sycronomica nicht in den verdienten Feierabend. „The Sound Of Horns“ wurde noch zum besten gegeben, ehe es dann wie angekündigt gegen 23 Uhr endgültig hieß: Das war’s. Eine schöne Geburtstagsfeier, die sicherlich ein paar mehr Fans verdient gehabt hätte, ging somit zu Ende.
(Ray)

Wie man an den Namen unter den Abschnitten sehen kann, wurden Teile des Berichts nicht von mir geschrieben, sondern von einem Kollegen von HeavyHardes
 
Neaera, Deadlock & Maintain

Backstage, München 23.10.2007

Dienstag Abend in München, was macht man an so einem Tag? Klar, man sucht sich das Konzert seines Vertrauens und geht hin, scheiß auf den Arbeitstag danach! Allerdings war die Auswahl an diesem Tag gar nicht leicht, immerhin gab's mit Graveworm im Orangehouse noch ein sehr interessantes Event neben dem Auftritt von Neaera im Backstage. Aber da die aktuelle Scheibe der Münsteraner einer meiner diesjährigen Favoriten ist, war die Entscheidung schnell getroffen; ab ins Backstage. Stellte sich aber die Frage, ob an einem Dienstag die Bude voll werden würde, wenn's zusätzliche Konkurrenz gibt und zwei Tage später mit Amon Amarth und Dimmu noch einen Gig gibt, der eine ähnliche Zielgruppe anspricht. Auch die Band war sich da vorher gar nicht sicher, aber, um es kurz zu machen, die Bude war rappelvoll! Und sie hat sich nicht etwa langsam gefüllt, nein, von Anfang an war klar, dass der Club bis an seine Kapazitätsgrenzen ausgelastet sein würde.
Beste Voraussetzungen also für einen gelungenen, wenn auch schweißtreibenden Abend.
Entgegen alter Backstage-Traditionen begann die ganze Chose auch pünktlich, wenn das mal nicht zur Gewohnheit wird...
Im Gegensatz zu den übrigen Tour-Gigs gab's heute keinen Local Support (warum auch immer), weswegen die Niedersachsen von Maintain heute den Opener gaben. Und Probleme, die richtige Stimmung zu erzeugen, hatten sie zu keinem Zeitpunkt. Gut, das Publikum machte es ihnen auch sehr leicht, motiviert bis in die Haarspitzen, wie die ganze Meute an diesem Abend war. Aber auch der Auftritt der fünf Hamburger (nein, damit ist nix zu essen gemeint) war allererste Sahne, die Jungs hätten auch ein schwierigeres Publikum zum Toben gebracht. Der hardcorelastige Metalcore der Band kam bestens bei der Menge an, sofort bildeten sich Pits und auch die Mattenschwinger konnten sich austoben. Fein, ganz fein! Bei diesem Auftritt wurde auch klar, dass dem geneigten Besucher danach mit Sicherheit die Ohren pfeifen würden, der Sound war schon sehr deftig. Noch nicht über der Schmerzgrenze (zumindest nicht über meiner), aber ziemlich oberes Limit. Nun, mir war's recht, wenn auch meine Begleiterin wohl demnächst Gehörschutz erwerben wird, um solchen Situationen gelassener entgegen sehen zu können. Nach geschätzten 40 Minuten ging der Auftritt von Maintain dann zu Ende und hinterließ ein zufriedenes und verschwitztes Publikum, dass schon der zweiten Band des Abends entgegen fieberte.

Band nummero zwo des Abends war Deadlock aus der Oberpfalz, also quasi der erweiterte Local Support, die nach einer erfreulich kurzen Umbaupause die Bühne enterten. Ihre Mischung aus melodischem Death Metal und ruhigeren Gothicpassagen wurde von den Anwesenden freudig angenommen, wenn auch keine Steigerung im Vergleich zum Opener zu verzeichnen war. Ich persönlich fand's unterhaltsam und nett anzuhören, aber das Energielevel von Maintain konnte nur bedingt gehalten werden. Immerhin reichte es trotzdem locker aus, die Massen zu erfreuen und in Bewegung zu halten. Vielleicht wäre es noch besser geworden, wenn Sängerin Sabine nicht ganz so schüchtern gewirkt hätte, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Dafür waren die Instrumentalkünste der Band durchweg auf hohem Niveau angesiedelt und der Sound knallte auch wieder amtlich. Eine wirkliche Ruhepause war also auch keinem gegönnt, das war schon in Ordnung. Die knappe dreiviertel Stunde war flott vorüber und der Auftritt des Headliners bahnte sich an.

Und wenn die Stimmung bei den beiden Vorbands schon sehr gut war, ging hier endgültig die Post ab! Zu den Klängen von "Spearheading The Spawn" ging ab Sekunde Eins die Luzie ab. Man spürte deutlich, dass das neue, etwas Death-lastigere Material genauso gut angenommen wird wie die älteren Sachen, die Entwicklung hat der Band nicht geschadet und auch keine Fans vergrault, sondern welche dazugewonnen. Live-tauglich ist das komplette Material ebenso, da kann nichts schief gehen an einem solchen Abend. Sofort bildete sich ein riesiger Moshpit, der sich bis zu einem Drittel des gesamten Clubs ausdehnte. Frontmann Benny ist einfach ein begnadeter Bühnenmensch, das habe ich schon im Vorprogramm von Kataklysm erleben dürfen und auch hier und heute ging der Junge ab wie ein 70er Rettich. Vom Sänger dermaßen mitgerissen kannte die Menge dann auch kein Halten mehr, riesige Circle Pits wechselten sich mit einer Wall Of Death ab. Der Saal war am Kochen, und das den gesamten Auftritt hindurch. Da hat niemanden interessiert, ob er morgen in der Arbeit oder Schule einen etwas ausgepowerten Eindruck machen würde, hier gaben sowohl Band als auch Publikum alles. Auch ein kleineres technisches Problem, welches mit einem kleinen Drumsolo überbrückt wurde, konnte die Energie im Raum nicht schmälern, Neaera ist einfach eine wahnsinnig starke Liveband. Nach einer letzten Zugabe war's dann nach gut einer Stunde aber auch zu Ende, mehr wäre wohl auch beim Publikum nicht drin gewesen, von der verschwitzten Band ganz zu schweigen.

Somit ging ein geiles Konzert zu Ende, für 14 Euronen kann man deutlich schlechter unterhalten werden. Wenn also Neaera mal wieder im Lande sind, sollte jeder, der auch nur ein bisschen auf diese Art Mucke steht, den Tag des Gigs rot im Kalender anstreichen, das sind Pflichttermine!

Setlist Mantain:
Intro
In Twilight's Embrace
Arsonists
The Alliance That I Swore
Davidian (Übergang)
Too Many Fuckwits... Too Few Bullets
Lord's Prayer
The Deepest Sleep
Soundtrack To Our Ending
This Dying Earth

Setlist Deadlock:
Intro
Dark Cell
We Shall All Bleed
Code Of Honor
Crown Of Creation
Awakened By Sirens
Bloodpact
As Words To Bullets
End Begins

Setlist Neaera:
Spearheading The Spawn
Let The Tempest Come
Where Submission Reigns
Armamentarium
Desecrators
From Grief... To Oblivion
The World Devourers
Paradigm Lost
Harbinger / The Orphaning
Walls Instead Of Bridges
Scars Of Grey
Synergy
Defintion Of Love
 
Massacre Reunion Tour, Metropolis 03.11.07

Ah, welch Gelegenheit! Eine der frühen Death Metal Bands gibt’s sich auf einer Reunion-Tour die Ehre, aber eben nur für diese Tour und nicht mehr. Die Rede ist natürlich von Massacre, die Anfang der 90er mit „From Beyond“ einen Klassiker der harten Mucke veröffentlichten. Und jetzt gab es die Möglichkeit, das Liedgut dieser Band noch ein letztes Mal live zu erleben, weil Sänger Kam Lee im Zuge der Promotion seiner neuen Band Denial Fiend die guten alten Zeiten nochmal aufleben lassen wollte. Und da kann man als Schwermetaller alter Schule doch nicht nein sagen, oder?
Also flugs die Kluft angelegt und ab ins samstägliche Metropolis. 15 Euronen sind nicht übertrieben und Wochenende ist es ja auch noch, da sollten sich doch einige Metaller dazu aufraffen können, diesem Event ihre Aufwartung zu machen. Doch das war ein Trugschluss meinerseits, wie sich im Laufe des Abends herausstellen sollte. Um 19:00 Uhr war Einlass und um 19:30 sollte es offiziell losgehen. Der Beginn war allerdings auf 19:20 vorverlegt, was wohl nicht allgemein bekannt war. Ok, 10 Minuten sind jetzt nicht die Welt, aber das führte trotzdem dazu, dass die erste Band des Abends vor ca. 30 Leuten zu spielen beginnen musste.
Diesen schweren Start hatten die Jungs von Suicidal Angels, einer Thrashband aus Griechenland. Den Stil der Combo könnte man mit „Kreator meets Possessed“ oder (wie ein Nebenmann meinte) „Sodom mit Mille am Mikro“ umschreiben. Old School war also angesagt und dieser Begriff sollte noch des Öfteren an diesem Abend seinen Schatten über die Veranstaltung werfen. Die vier Griechen boten jetzt zwar nichts weltbewegendes, waren aber zumindest ganz unterhaltsam. Besonders sympathisch waren die mit einer sehr interessanten Aussprache vorgetragenen Ansagen von Sänger Nick, der sich auch durch den geringen Publikumszuspruch nicht entmutigen ließ. Während des etwa halbstündigen Auftritts „schwoll“ die Besuchermenge immerhin auf satte 50 Leute an, die sich alle etwas verloren vorkamen im geräumigen Metropolis. Deswegen blieb die Stimmung während des ganzen Opener-Gigs auch ziemlich dünn, um nicht zu sagen unterkühlt. Da kann aber die Band nichts für, das war einfach Pech für die junge Truppe aus Hellenien.
Eine kurze Umbaupause später gaben sich dann die Franzosen von Ashura die Ehre. Allerdings war ihre Musik, eine sehr moderne Mischung aus Death Metal und Hardcore, für dieses, auf Old School (da haben wir das Wort wieder) Sound geeichte Publikum fast zu modern. Zwar war auf der Bühne wesentlich mehr Bewegung zu sehen als bei den Griechen davor und auch die Zuschauermassen hatten sich mit anfangs geschätzten 60 Gästen verdoppelt im Vergleich zu den Selbstmordengeln, aber wesentlich mehr Stimmung kam auch nicht auf. Die Mucke war ok, ich fand sie wirklich nicht schlecht, aber schon ein wenig unpassend. Nun, trotzdem gab die Band während ihres Auftrittes mächtig Gas und gegen Ende des gut halbstündigen Gigs waren dann auch fünf (!) Mattenschwinger vor der Bühne zu verzeichnen. Nicht der Überbringer also, aber zumindest auch kein Totalausfall.
Die nächste Band des Abends waren dann die weiter oben angesprochenen Denial Fiend. Da ich noch gar nichts von Kam Lees neuer Truppe kannte, war ich besonders gespannt, was mich hier erwartete. Und überrascht war ich schon, sprang da doch ein mit einer Mike-Myers-Gedächtnis-Maske (allerdings in Schwarz!) ausgestatteter Kam Lee wie ein Derwisch auf der Bühne hin und her. Die Maske behielt er aber nur während des ersten Songs auf, danach feuerte er das Ding ins immer noch ziemlich spärlich anwesende Publikum (geschätzte 100 Leute waren jetzt anwesend). Und da geschah auch etwas bezeichnendes: Während bei anderen Konzerten solche Devotionalien nicht mal auf dem Boden ankommen, sondern sich immer eine ganze Meute drum balgt, blieb das Teil in diesem Fall einfach erstmal eine Zeit lang auf dem Hallenboden liegen, bis sich endlich ein Mädel erbarmte und es aufhob. Die Stimmung war also nicht gerade am Kochen, um es einmal höflich auszudrücken. Das merkte wohl auch Herr Lee und machte einen ziemlich angepissten Eindruck während dieses Gigs. Ich kann's zwar verstehen, dass einem so was auf die Laune schlägt, aber die wenigen Anwesenden konnten da genauso wenig dafür wie die Bands, es waren einfach viel zu wenig Leute da, so konnte im für dieses Event viel zu grossen Metropolis nur sehr schwer die richtige Konzertstimmung aufkommen. Die Musik von Denial Fiend war eigentlich gar nicht übel, ein Mix aus Death, Thrash und Hardcore, nicht so modern wie bei Ashura, sondern eher Crossover der alten Schule. Konnte man durchaus anhören, weltbewegend allerdings wäre der falsche Ausdruck. Für ne knappe dreiviertel Stunde Unterhaltung war's aber definitiv ausreichend.
Als nächstes wären eigentlich die Amis von Jungle Rot dran gewesen (zumindest laut Tourplanung). Aus irgendeinem Grund ist die Band aber nicht auf der Tour mit dabei, so dass der Platz frei wurde für die belgischen Deaththrasher von Exterminator. Vor mittlerweile ca. 150 Leuten schafften sie es erstmals, so etwas wie Konzertatmosphäre zu verbreiten, natürlich auch begünstigt vom etwas dichter gewordenen Publikumsteppich (ok, auch Teile des Publikums waren wohl mittlerweile dichter geworden, was dem Stimmungsaufschwung auch entgegenkam). Nicht, dass die Mucke der Belgier was unglaublich Überragendes gewesen wäre; eine solide, wenn auch nicht besonders auffällige Mischung aus Old School Thrash und Death Metal, aber für Stimmung hat's dennoch gesorgt. Ein Teil dieses Erfolges war meiner Meinung nach auch darin begründet, dass Frontmann Alan sichtlich Spass am Auftritt hatte, was ihn deutlich von seinen Vorgängern abhob, So was merkt auch das Publikum und in diesem Fall dankte es der Band dadurch, dass es erstmals an diesem Abend aus sich heraus ging. Na, so langsam wurde es ja doch noch was!
Solcherart aufgeheizt, fieberte das Publikum nun dem Auftritt des Headliners entgegen. Und der sorgte erstmal für Verwirrung bei vielen der Anwesenden: Standen doch immerhin vier der fünf Denial Fiend Mitarbeiter wieder auf der Bühne, ergänzt durch einen weiteren Gitarristen. Doch das Rätsel war schnell gelöst: Mit Kam Lee und Terry Butler stehen eh schon zwei Ex-Massacre Mitglieder in den Reihen von Lees neuer Band und der neu dazugekommenen Saitenspieler war niemand geringerer als Steve Swanson (Six Feet Under), der ebenfalls früher bei Massacre die Gitarre bediente. Also kann man doch von einer Massacre-Reunion-Tour sprechen und keinen Etikettenschwindel unterstellen. Die angesprochene Verwirrung legte sich schnell, aber zumindest beim Berichterstatter hat's dann doch drei Songs gedauert, bis er richtig in den Auftritt rein kam (meinen Nebenleuten ging's wohl ähnlich). Dann aber wurde es richtig gut! Lee hatte seine schlechte Laune mittlerweile wohl auch in den Griff bekommen, so dass auch von der Bühne aus genug Stimmung in den Saal getragen wurde und vom Publikum gierig aufgenommen wurde. Matten wurden geschwungen und sogar einen kleinen Vierer-Pit konnten wir bilden, wenn auch für solche Aktionen immer noch zu viel Platz im Saal war. Sogar zu einer Zugabe hat es dann noch gereicht, so dass im Endeffekt die positiven Momente doch überwogen.
Sehr schade, dass nicht mehr Leute ihren Arsch hoch bekommen haben, um dieses Konzert zu besuchen, bei der tatsächlich anwesenden Zuschauermenge wäre der Gig in einer anderen Location besser aufgehoben gewesen (ich werfe mal die Begriffe Feierwerk oder Backstage Club in den Raum). Da wäre es mit Sicherheit ein bis zwei Stufen besser geworden, so bleibt es bei einem abschließenden Urteil von „ganz gut“.
 
Iron Autumn, 09.11.07 Feierwerk

Hach, endlich Wochenende! Was gäbe es da Besseres, als ein Konzert zu besuchen, zumal das Freitag-Abend-Programm inner Glotze eh zu wünschen übrig lässt?! Aber gibt’s da auch was Anständiges auf die Löffel, bekannte Bands waren nicht auszumachen. Doch die Rettung nahte in Form von fünf Combos aus der Umgebung, die sich zusammen fanden, um dem geneigten Publikum ihre Art der Wochenendunterhaltung zu präsentieren. Lob für diese Einsatzfreude schon mal an dieser Stelle, auch weil das Event selbst organisiert war. Für den meines Erachtens sehr fairen Preis von zehn Euronen (das macht sage und schreibe zwei Tacken pro Gruppe!!) konnte man doch auch ein reges Zuschauerinteresse erwarten, doch leider wurde diese Erwartung nicht erfüllt. Die Rede war von 45 zahlenden Gästen, was mich doch sehr verwunderte; es war doch sonst nirgends was geboten...
Nun, egal, wenden wir uns lieber dem Ablauf des Konzerts zu. Den Anfang machten die Jungs von Over Your Threshold, die ich schon im Vorprogramm von Obscura & Co erleben durfte. Und wirkten sie damals noch recht verschüchtert, was die Bühnenpräsenz anging, durfte ich hier mit Befriedigung feststellen, dass sich in Sachen Interaktion mit dem Publikum doch einiges getan hat. Zwar waren sie personell durch den kurzfristigen Ausfall ihres Bassisten geschwächt, machten dies aber durch ihre Spielfreude locker wieder wett. Gut, ein wenig war der fehlende Bass schon zu hören (oder eben nicht), aber der Stimmung unter den leider nicht sonderlich zahlreichen Gästen tat das nicht wirklich Abbruch. Die Mischung aus Death und Thrash Metal war genau richtig, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Am Schluss der Show konnte sich Sänger Leo sogar dazu durchringen, mit dem Publikum ein wenig zu schäkern, wenn das so weiter geht, wird noch ein richtiger Entertainer aus dem Jungen! Doch, ein recht feiner Beginn, der Lust auf mehr machte.
Als nächstes war Dead Alone an der Reihe. Doch die Umbaupause zog sich ganz schön in die Länge, ein kleiner Durchhänger seitens des Publikums war deswegen zumindest Anfangs des Gigs wohl leider nicht zu vermeiden. Das war allerdings nicht weiter schlimm, denn die Performance der vier Miesbacher war dazu angetan, schnell wieder in Konzertstimmung zu kommen. Düsterer, aber auch eine Ecke heavyer als der Opener gefiel mir die Mucke von Dead Alone ganz ausgezeichnet. Vor allem Sänger Martin hat mich überrascht, habe ich doch nicht damit gerechnet, dass in diesem Kerl so ein mächtiges Organ steckt. Lustigerweise wurden aber die ganzen Ansagen nicht vom Frontmann gemacht, sondern vom Bassisten Florian, der sich dabei als begnadeter Redner erwies. Runde Sache, dieser Auftritt!
Nach den Miesbachern ging es weiter mit der Gruppe Sheephead. Waren die bisherigen Bands eher im traditionellen Schwermetall verankert (wenn man bei Death oder Thrash überhaupt davon reden kann), überraschten mich die Pfaffenhofener durch ihren sehr modernen Sound. Starke Metalcore-Einflüsse brachten einen frischen Wind ins Abendprogramm und wurden von der Zuhörerschaft dankend angenommen. Dazu kam noch recht viel Bewegung auf der Bühne, hauptsächlich von Sänger Benjamin ausgehend. Bin ich auch nicht der uneingeschränkte Fan modernen Kreischgesangs, hat mich die Spielfreude und Energie des Fünfers voll überzeugt. Ein Kontrastprogramm, das wirklich ankam!
Vorletzte Band des Abends war nun mit Reign Of Decay wieder eine eher traditionelle Band, die dem Publikum ihren leicht progressiven, sehr technisch angehauchten Death Metal darbot. Und irgendwie ging dieser Auftritt ziemlich an mir vorbei. Ganz genau kann ich den Finger nicht drauflegen, aber irgend etwas hat hier nicht gezündet. War's der doch recht komplizierte Death Metal, der sich meinem Zugriff entzog, war es die recht zurückhaltende Bühnenperformance oder lag es doch an was anderem, aber leider hatte meine Stimmung hier doch einen deutlichen Durchhänger. Und anscheinend war ich nicht der Einzige, dem es so ging, denn der Saal leerte sich doch deutlich. Das muss nicht mal die Schuld der Band gewesen sein, aber schade war's schon.
Denn so durfte der „Headliner“ und Organisator Undead Funeral leider vor fast leerem Saal auftreten. Und das war nun wirklich schade, denn die um einen Gitarristen verstärkte Band hat sich den Arsch abgespielt, um das kaum noch vorhandene Publikum zu erfreuen. Der erfreulich altmodische Mix aus Black und Thrash Metal hat aber auch so was von Spass gemacht! Man hat der Band auch keinen Augenblick angemerkt, dass sie vor leerer Halle spielte, DAS nenne ich mal Einsatzfreude, da können sich noch viele Bands die ein oder andere Scheibe abschneiden! Alleine die Tatsache, dass es zu drei(!) Zugaben reichte, obwohl am Schluss nur noch drei(!!) Leute im Zuschauerraum anwesend waren, sagt schon alles. Meine Herren: Chapeau!
So gegen kurz nach ein Uhr war dann aber auch hier Schluss, wenigstens gab's dann kein Gedränge am Ausgang. Ganz feine Unterhaltung zum Spottpreis, was will man mehr?

So, zum Schluss noch ein paar Worte in eigener Sache:
1.Ich bedanke mich bei ausdrücklich für die Einladung zu diesem netten Abend und möchte auch noch den Bandmitgliedern, die mich mit Setlisten und Zusatzinformationen rund ums Konzert und die daran teilnehmenden Bands versorgt haben, meinen Dank aussprechen.
2.Bei der an diesem Abend gezeigten Spielfreude muss ich mir doch noch überlegen, ob der Bericht übers Massacre-Konzert nicht doch ne Ecke zu positiv gehalten war, denn hier und heute war die Personaldecke im Zuschauerraum noch dünner als bei der so genannten Legende, was die Bands aber im Gegensatz zu den Amerikanern nicht davon abgehalten hat, alles zu geben.
3.Was war denn mit der so genannten „Metal-Szene“ in München los? Andauernd liegen mir irgend welche Leute mit ihrem Gejammer in den Ohren, dass es zu wenig Konzerte gäbe, diese zu teuer wären, unter der Woche stattfänden (wo ja niemand Zeit hätte) und vieles mehr in der Richtung. Jetzt findet ein Konzert schon mal an einem Freitag (an dem sonst eh nix los ist) statt, kostet pro Band zwei Euronen und bietet Unterhaltung vom Feinsten und was passiert? Keine Sau kommt! Verstehe ich irgendwie nicht. Was war los? Hat Euch Mami nicht gehen lassen? War das (zugegebenermaßen miese) Wetter Eurer neuen Dauerwelle abträglich? Oder hatte gar Euer Strickclub „Heisse Nadel“ die alljährlich Vorstandsversammlung? Hier hätte es mal die Chance gegeben, lokale Bands zu unterstützen und niemand bekommt den Arsch hoch. Na gut, geht doch von mir aus zum nächsten Kapitallica-Gig und löhnt mit Anfahrt, Ticket, Merch und Getränken 200 Tacken, aber kommt mir danach nicht jammernd an, dass Ihr keine Kohle mehr für Konzerte habt. Schämen muss man sich...

Setlists:

Over Your Threshold

1. Intro
2. Schizophrenia
3. The Abyss Between
4. No Title
5. Drum
6. Bury My Darkside
7. Lie Infected


Dead Alone

1. Guilty?!
2. Angels In The Dust
3. Escape From Reality
4. Sick Society
5. Against Me
6. Nightmare
7. Deathwish
8. Every Night


Sheephead

1. Epigone Inc.
2. Cell No. 10
3. Stockholm
4. Addicted To Self-Destruction
5. Crusaders For A New World
6. The Plague
7. The Sleeping Beauty
8. The Apocalypse
9. Oddyssey
10. The Decision


Reign Of Decay

Da war sich jemand trotz Nachfrage zu fein, den armen Schreiberling mit der Setlist zu versorgen, deswegen fehlt Selbige hier...


Undead Funeral

1. Funeral Ceremony
2. Frozen Winter Forrest
3. Trinity Of Death
4. Blood Of A Virgin
5. Field Of Crowns
6. Ashes
7. Hel
8. Dark Shadows Of War
9. Silent Funeral
10. Riding Zombies
11. The Sin
12. Out Of Forrest And Fjords
 
Kann mir jmd mal sagen wie denn das neue Bullet for My Valentine Album so ist?
Das erste mag ich sehr gern und sonst höre ich auch sehr gern Metal(alles mögliche, von Nu-Metal bis Metalcore ;))

Hat da jmd was feines? Bitte kein Wiki-Link ;)
 
@r4n4: Metal von Nu-Metal (=No Metal) bis Metalcore? Widerspricht sich dieser Satz nicht selbst? :angel: :p Und von der BfmV hab ich keine Ahnung ;)

Sa., 1. Dez. – Six Feet Under, Finntroll, Nile, Belphegor

Hui, da hat sich jemand aber ne richtig schicke Packung zusammengestellt! Nile und Six Feet Under! Da muss der Papa natürlich auch hin, Pflichttermin wäre der passende Ausdruck. Leider hat's mit nem Gästelistenplatz nicht geklappt, dazu waren wohl zu wenige vorhanden. Dann halt bezahlen, wert isses mir das allemal. Karten bestellt (man weiß ja nicht, wie voll das werden wird) und ab ins Backstage. Pünktlich um 18:00 Uhr angekommen gab's auch schon die erste Überraschung: So lang war noch keine Schlange, die ich bisher vor dem Werk gesehen habe! Mächtig viel los hier, da bin ich aber so was von froh, meine Karten schon in der Hand zu haben. Und richtig gesittet ging es in der Schlange zu: Brave Zweierreihen, kein Gedrängel, fast wie auf dem Schulhof. Nur ging's nicht wirklich flott voran, die Warterei zog sich doch recht lang dahin. Als wir dann doch endlich den Eingang erreichten, wurde auch klar, warum sich die Sache so in die Länge zog: Nicht nur die üblichen Abtastspielchen wurden veranstaltet, nein, auch ein Konzertbändchen wurde den Einlass begehrenden Gästen aufgezwängt! Wieso das denn?? Welcher Geistesakrobat kam denn auf diese glorreiche Idee? Und dann auch noch in so nem Schwuchtelrosa und als Klebebändchen, das einem natürlich die Armhaare richtig fest verklebte. Das muss ich nicht verstehen, oder?
Naja, egal, wenigstens waren wir nun endlich drinnen, aufwärmen und Bier fassen war angesagt. Das Werk war schon beachtlich gefüllt und der Besucherstrom schien nicht abzureißen, das könnte ganz schön eng werden heute Abend. Trotzdem fanden wir einen schicken Platz , von dem aus man einen recht guten Blick auf die Bühne hatte (ich mag den Aufbau des Werke einfach) und so harrten wir also dem Auftritt des Openers.
Stigmatized hieß selbiger und war der Gewinner des Polls, der für diese Tour veranstaltet worden war. Warum die Pfälzer als „Local Support“ geführt wurden, entzieht sich zwar meinem Begriffsvermögen, aber sei's drum. Old School Death/Thrash sollte das Motto der Stunde sein, könnte also recht unterhaltsam werden. War es aber leider nicht wirklich. Ich fand den Auftritt des Fünfers relativ nichtssagend, nicht wirklich schlecht, aber auch nicht erinnerungswürdig. Ok, als Opener hat man es eh immer schwer, aber da habe ich auch schon Mitreißenderes erlebt. Hier zeigte sich aber auch leider ein Problem, das sich durch grosse Teile des Abends zog: Der Sound war recht unausgewogen. Ich spiele damit nicht auf anfänglichen die Mikro-Probleme von Sänger Michael an, die wurden sehr schnell gelöst. Nein, das Problem war, dass die Gitarren zu leise waren. Die Drums und den Bass konnte man perfekt vernehmen, auch der Gesang hatte die richtige Lautstärke, nur vom Riffing konnte man nur mit viel Anstrengung genug mitbekommen. Nun, trotz aller Widrigkeiten waren auch beim Auftritt des Openers schon ein paar geschwungene Matten zu sehen, wenn auch nur vereinzelt. Zum Warmwerden hat's allemal gelangt.
Als nächstes waren die bösen Buben von Belphegor an der Reihe. Für mich der erste nähere Kontakt mit der Band, gespannt war ich also. Und sie machten ihre Sache durchaus ordentlich. Zwar hatten sie mit dem gleichen Soundproblemen zu kämpfen wie Stigmatized, aber das steckten sie souverän weg und zogen ihre Show durch. Frontmann Helmuth ist der eindeutige Beweis, dass man nicht nur durch Rumhampeln eine gute Show hinlegen kann: Bewegung war zwar fast keine zu verzeichnen, aber die Bühnenpräsenz dieses Mannes reichte locker aus, um die Zuhörer zu fesseln. Meine Musik ist das nicht unbedingt, aber ich kann problemlos anerkennen, dass hier eine gute, abgezockte Band am Werke war, die schon für wesentlich mehr Stimmung in der Menge sorgte als der Opener. Der allgemeine Tenor nach dem Konzert ging zwar in die Richtung „ganz nett, aber ich hatte mir ein bisschen mehr erwartet“ (zumindest bei den meisten Leuten, mit denen ich Kontakt hatte), aber das lag meiner Meinung nach hauptsächlich am Sound.
Danach war es an der Zeit für gute alte Bekannte, Finntroll gaben sich die Ehre. Dieses Jahr war das für mich schon der dritte Gig der Finnen, den ich bewundern durfte (Earthshaker Roadshock Tour und Summer Breeze waren die anderen beiden), insofern wusste ich recht genau, was da auf mich zukommen würde. Und trotzdem war ich positiv überrascht, wie die sechs Finnen ihren Auftritt absolvierten. Vom ersten Ton an herrschte eine Wahnsinnsstimmung im Saal, Leiber zuckten und flogen umher, die Halle war sofort am Kochen. Das ging den kompletten Auftritt durch, mit dem absoluten Höhepunkt bei „Trollhammaren“, bei dem es gar kein Halten mehr gab. Und das trotz der immer noch nicht überwundenen Soundmisere. Hier war's sogar noch schlimmer, weil man auch das Keyboard kaum hören konnte und trotzdem war die Hölle los. Ja, definitiv der bisherige Höhepunkt des Abends und der beste Auftritt, den ich von Finntroll bisher mitbekommen habe. Abzüge gibt’s allerdings für das Fehlen von „Jaktens Tid“, doch das ist nur meine persönliche Meinung...
Aber auch der schönste Auftritt geht einmal zu Ende, immerhin steht ja jetzt Nile in den Startlöchern. Aber der Start verzögerte sich dann doch um einiges. gefühlte 25 Minuten dauerte der Umbau, das war schon nah an der Schmerzgrenze. Zwar war die ganze Zeit was los auf der Bühne, Untätigkeit konnte man also nicht unterstellen. Aber trotzdem ist so eine lange Pause nicht gerade stimmungsfördernd. Irgendwann war der Umbau dann aber doch beendet und das um einen Tourbassisten verstärkte Trio gab der Meute, was sie wollte: Ithyphallic Metal! Nur, was war denn jetzt mit dem Sound los? Anscheinend hatte man sich nun doch endlich entschlossen, ein wenig an den Reglern zu drehen, doch was dabei herauskam, war immer noch nicht wirklich befriedigend. Statt die Gitarren einfach ein wenig aufzudrehen, wurde die Rhythmussektion leiser gemacht. Heraus kam dabei ein Sound, der zwar von der Abstimmung zwischen den einzelnen Instrumenten durchaus passend war, aber im Endeffekt ein ganzes Stück zu leise aus den Boxen schallte. Sehr schade, das nahm der Musik von Nile dann doch einiges an Durchschlagskraft. Was allerdings nicht wirklich zu einem Stimmungstief führte, denn die Mucke der Amis ist dafür einfach zu gut. Tolles Programm, das einem da geboten wurde, aktuelle sowie ältere Titel bunt gemischt, schnelle Stücke (z. B. Cast Down The Heretic) wechselten sich mit getrageneren Stücken (Eat Of The Dead) ab, ein Kracher nach dem anderen wurde ausgepackt (ok, ich hätte zwar noch gerne „Lashed To The Slave Stick“ gehört, aber man kann ja nicht alles haben) und der Mob nahm's dankbar an. Ich war überrascht, wie viel Sangespassagen von Dallas Toler-Wade übernommen wurden, ich war der (wohl irrigen) Meinung, dass die Hauptarbeit im stimmlichen Bereich von Karl Sanders geleistet werden würde. Aber das soll keine Kritik sein, die Sangeskunst war echt hervorragend! Eine absolut runde Sache, dieser Auftritt, der auch durch den mangelnden Schalldruck nicht wirklich entwertet wurde.
Das es auch mit flotteren Pausen geht, bewies danach Six Feet Under, nur wenige Minuten nach Nile ging's nämlich weiter mit dem Headliner. Und was sol ich sagen? Endlich hatte man den Sound wirklich in den Griff bekommen! Mächtig schallte es einem da entgegen, ohne übersteuert zu wirken. Laut, aber nicht zu laut, jedes Instrument hatte den ihm zustehenden Anteil an Ganzen. Na bitte, geht doch! Und das hat sich auf ganzer Linie gelohnt. Der Auftritt von Chris Barnes' Truppe war für mich die positive Überraschung des Abends, hauptsächlich war ich wegen Nile vor Ort (wie anscheinend sehr viele andere auch). Aber was mir da von SFU geboten wurde, war aller Ehren wert. Die Spielfreude, die die Band da an den Tag legte, war nicht zu übersehen und besonders Frontmann Barnes hatte seine offensichtliche Freude an dem Zuspruch, der ihm da vom Publikum entgegen gebracht wurde. Das hatte Groove, wie ihn sonst nur noch Bolt Thrower auf die Bühne zaubern kann. Ganz grosses Tennis wurde geboten mit einem Zugabenpaket, das immerhin vier (!) Titel beinhaltete. Nur für „Caged And Disgraced“ hat's leider nicht gereicht, aber sonst war an der Songauswahl überhaupt nichts auszusetzen, Klassiker (Revenge Of The Zombie) fanden ihren Weg genauso ins Programm wie aktuelle Titel (Edge Of The Hatchet). Ja, ein würdiger Headliner!
Da hat mich dann auch der stattliche (aber im Endeffekt angemessene) Preis von 28€ nicht gereut, das war es mir wert. 20 Euronen für ein T-Shirt und 40 Tacken für nen Zipper allerdings sind für mich jenseits der Schmerzgrenze, da mache ich dann doch nicht mit. Aber zumindest habe ich ja noch die Eintrittskarten (und diesen Bericht), um mich an ein tolles Konzert zu erinnern...
 
METAL BLADE 25th ANNIVERSARY TOUR, 04.12.07 Backstage
Di., 4. Dez. – The Black Dahlia Murder, Job for a Cowboy, The Red Chord

Kennt Ihr das, wenn Ihr zwar keine bestimmten Erwartungen an den Abend habt, aber alles so butterweich läuft, dass es schon fast unheimlich ist? Passiert zwar nicht häufig, aber wenn es dann mal geschieht, ist es umso erfreulicher. Und genau das ist mir am 04.12. im Backstage widerfahren!
Gefreut hatte ich mich eh schon auf den Gig, denn die beiden Scheiben von Job For A Cowboy und The Red Chord haben bei mir durchweg positiv eingeschlagen. Außerdem hatte ich JfaC und Black Dahlia Murder schon live gesehen und beide Male ging der Auftritt ein wenig an mir vorbei, deswegen wollte ich wissen, ob's an den Bands lag oder an mir oder gar den damaligen Umständen. Einlass 19:00 Uhr, Beginn 20:00 Uhr bedeutet beim Backstage aufgrund zahlreicher Erfahrungen, dass es sinnvoll ist, tatsächlich schon um 19:00 Uhr aufzuschlagen, man will ja nichts verpassen. Also war ich rechtzeitig vor Ort und da gab's für mich auch schon die erste Überraschung: 20.- Euronen AK! Das kam mir doch schon recht deftig vor für drei Bands, die immerhin eher im Randspektrum des Metals anzusiedeln sind. Macht ja pro Band immer 6,66€, im Vergleich dazu war das Six Feet Under Konzert am Samstag davor mit 6€ pro Band günstiger und da waren auch noch die bekannteren Namen am Start (vom Wochenendtermin ganz zu schweigen). Kurzes Nachdenken über die Situation: Relativ teuer, nur drei Bands, in der Halle (nicht im Club) und das am Dienstag (nicht am Wochenende), ob da viel Zuschauerzuspruch zu erwarten ist? Nun, so viel vorweg: Die Rechnung des Veranstalters ging auf, das Backstage war zu etwa drei Vierteln gefüllt, genau richtig, um Stimmung aufkommen zu lassen, ohne erdrückt zu werden. Da muss ich ein ganz deutliches Lob an den Veranstalter aussprechen! Und auch die alte Krankheit des viel zu frühen Beginns gehört wohl langsam der Geschichte an, der Gig begann nämlich pünktlich.
Und zwar mit The Red Chord. Noch bevor der erste Ton aus den Boxen schallte, bat Frontmann Guy die Anwesenden, doch den Freiraum direkt vor der Bühne zu nutzen und nicht im hinteren Bereich der Halle „rumzulungern“. Und dann ging los und zwar fett! Ein energiegeladener Auftritt, wie ich ihn schon lange von keinem Opener mehr erlebt habe. Geil ist genau das Wort, das hier Anwendung finden muss! Zugegebenermaßen hatte ich einen Vorteil gegenüber der Mehrzahl der Anwesenden, da ich das aktuelle Album der Band recht gut kenne und das bei der doch recht komplexen Musik der Bostoner recht hilfreich ist. Aber auch die „Unwissenden“ wurden anscheinend recht gut unterhalten, Konzertatmosphäre war vom ersten Ton an vorhanden. Die Bühnenshow des Fünfers war so energiegeladen, wie man es sich nur wünschen kann, der Sound war heftig und druckvoll, Spielfreude allerorten. Was will man mehr? Gar nichts, das war einfach nur geil! Aber, so schön es auch war, natürlich ging dieser Auftritt auch mal zu Ende und fünf Minuten später waren dann Job For A Cowboy an der Reihe.
Und im Gegensatz zum Gig im Sommer konnten mich die Herren aus Arizona mit ihrem Auftritt völlig überzeugen. Der Sound war immer noch allererste Sahne, die Songauswahl überzeugend, die Show mitreißend, auch für diese Performance gibt’s von mir die Höchstnote! Im Publikum war natürlich noch mehr los als beim Opener, immerhin waren die Leute ja schon aufgeheizt und das Material von JfaC ist auch ohne eingehendere Kenntnis desselben immer nachvollziehbar. Der Hauptanteil der Stücke wurde natürlich vom Material des aktuellen Albums bestritten, aber auch die Doom-EP wurde nicht vergessen, Abwechslung war also auch gegeben. Ganz feiner Auftritt, der vom dankbaren Publikum auch entsprechend gewürdigt wurde. Wenn das so weiter geht, hab ich ja gar nix zu meckern, das kann doch nicht sein?!
Nach diesem Auftritt war's aber dann an der Zeit für den Headliner. Und auch hier muss ich ganz deutlich sagen, dass dieser Auftritt kein Vergleich zum Gig auf dem Summer Breeze war, der ziemlich an mir vorbei gegangen war. Toller Sound, eine spielfreudige Band, launige Show, starke Songs und ein Publikum, das abging wie ein 80er Rettich. Durchgehend Party war das Motto des Auftritts (ok, eigentlich des ganzen Abends) und das war auch gut so. Einzelne Songs besonders hervorzuheben spare ich mir an dieser Stelle, dazu war der Gig einfach durchgehend zu gut und konsistent.
Kurz vor 23:00 Uhr war dann aber auch diese Show zu Ende, es blieb noch ein wenig Zeit, den Merch-Stand zu plündern (die Preise waren mit 15 Tacken fürs T-Shirt angemessen) und sogar noch ein kleines Pläuschchen mit Guy von The Red Chord zu halten, dann hieß es: Ab nach Hause. Zusammenfassend bleibt mir nur noch, allen Beteiligten meine Hochachtung auszudrücken: Die Bands für ihre Performance (die waren alle klasse), dem Publikum für die rege Beteiligung, dem Veranstalter für die tolle Packung (sehr gut zusammenpassend) und die geschickte Auswahl der Location sowie dem Team vor Ort für den starken Sound. So und nicht anders hat ein rundum gelungenes Konzert auszusehen!
 
Hat jemand letztlich Queens of the Stoneage gesehen? Ich überleg mir ob ich zum Konzert gehe, habe dich in 2005 gesehen und fands gut, ich weiss aber nicht in welche Richtung die inszwischen abgewandert sind, da meine beiden Alben von denen Songs for the Deaf und Queens of the Stoneage sind, also schon etwas älter. Jetzt ist Nick weg, und die Band ein bisschen anders.
 
Qotsa rocken einfach!

Hingehen lohnt sich immer.
Die sin die Tage in München, leider hab ich keine Karten mehr abgreifen können :(
 
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