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The one and only Mucke Thread(Diskussionen über Rezensionen, neue CD's, Konzerte ...)

Stimmt, "Premiere" ist auf der Flut EP.
Hach, es sind aber noch ganz 3 Wochen bis zu "Heute ist jeder Tag"!!!
 
... und ich weiß gerad nicht ob ich kotzen oder feiern soll. ;) Hurricane Bericht folgt wenn ich wieder einigermaßen bei klaren Gedanken bin.
 
Unbedingt Bericht zu Sigur Rós, ich fühle mich, als hätte ich etwas verpasst. Etwas Gewaltiges... :(
 
Celorfin schrieb:
Unbedingt Bericht zu Sigur Rós, ich fühle mich, als hätte ich etwas verpasst. Etwas Gewaltiges... :(

jep, will auch wissen ob es sich lohnt, mitten in der Prüfungsperiode 4h nach Montreux zu fahren ;)
 
Ok, wie versprochen ein paar Worte zum Hurricane Festival 2006.

Hat mir insg. sehr gut gefallen. Viele nette Leute getroffen und eine friedliche und entspannte Atmo erlebt. Nur ein paar vereinzelte Querolanten dabei, die mal wieder den dicken Max machen mussten. Dixies in die waagerechte befördert (mit Personen) und mitten in der Zuschauermenge mit Feuerwerkskörpern hantierten. Solch Pack wurde in der Regel aber recht schnell gecatcht und konnten direkt den Heimweg antreten. Überhaupt mal ein dickes Lob an die Securitys. Direkt freundlicher, wohl auch besser vorbereitet als im letzten Jahr, so kann ich dieses mal eigentlich nur gutes berichten.

Zu den Bands; Voltaire haben wir leider verpasst, hätte ich mir sehr gerne angeschaut. Aber der Mensch muß ja auch irgendwann mal wat essen. ;) Die erste Band, die wir gesehen haben, war Elbow, gegen 19 Uhr. Die haben dann auch gleich ihren Status als eine der besten Brit/Dream-Pop Combos unserer Zeit untermauert. Arctic Monkeys haben wir aus der Ferne gesehen, nachdem es uns zwischen den ganzen kleinen Mädchen in der Mitte doch ein wenig, nun, sagen wir, zu "ungemütlich" wurde. Die schubsten und drängelten, als würde da gerade eine Reunion der Pilzköpfe anstehen. Und ey, ich hab Slamdancing bei Cursed, Converge und Hatebreed überlebt. Mit einem 13 Jährigen Mädel zum BritPunk Sound der Monkeys zu pogen, fand ich letzlich dann aber doch ein wenig ... will ja nix kaputt machen. ;) Ein überraschend straighter Auftritt der Jungs, macht die Mucke in meinen Ohren auch nicht unbedingt origineller, ging aber jut ins Tanzbein. Tolle Stimmung!

Tomte interessierten mich nur am Rande. Kenn ein paar Songs der "Hinter diesen Fenstern". Einige andere kannten entsprechend mehr, und taten dies auch lauthals kund. Ein Typ neben mir konnte jeden verdammten Song mitsin ... ähm nein, grölen passt wohl eher. ;) Davon ab, recht angenehmer Deutschrock. Hamburger Schule eben. Nicht mehr, nicht weniger. Das Highlight des Tages war tatsächlich der Headliner. Klingt überrascht, war ich in dem Fall auch ... Mano Chao als Headliner zu setzen ist verdammt mutig, solch eine Fanbase wie beispielsweise in Spanien hat der Kerl hier nicht. Und manch einer mag sich da vielleicht mit gemischten Gefühlen an seinen "King of Bongo Bong" erinnern. Nun, alle Vorurteile zum Trotz, die Show war wirklich, wirklich, wirklich gut. Eine explosive Mischung aus Ska, Reggae, Flamenco und Folklore. Auf Platte ernüchternd, aber Live eine Macht! Zum gelungenen Abschluss dann noch Maximo Park. An deren intensivem Auftritt hat man gleich gemerkt, wie gut "A Certain Trigger" immer noch funktioniert. Als Rausschmeißer fungierte mein Favorit "Going Missing". Yep, ein zufriedenes Lächeln in der Fresse, alles gut.

Nächsten Tag war der Großteil unserer Gruppe ob der ausgiebigen Feierei noch ziemlich angeschlagen. Entsprechend kamen wir auch erst gegen 16:30 und somit pünktlich zum gelungenen Raconteurs Auftritt auf dem Festival-Gelände an. Whites neue Truppe hat mir schon auf Platte gut gefallen. Live kann ich dies nun unterstreichen. Ein paar Schwächen bei den getragenen Stücken (Together, Call in a Day), konnte man überhören. Ein sichtlich entspannter Jack White, der endlich mal abseits des Stripes Rummels rocken durfte und überhaupt ein sehr relaxter Auftritt mit schön viel rockigem 70ér Flair und Gitarrengewichse. I Love It! ;) Apropo Gitarrenlärm ... einer meiner persönlichen drei Höhepunkte auf dem Hurri. Wolfmother! Heilige Scheisse, was war das eine schweisstreibende Performance, im wahrsten Sinne des Wortes. Kein Wunder, im Zelt herrschte drückende Hitze (neben uns kippten noch zwei Mädels um) und die Jungs spielten sich, ja, tatsächlich, sie spielten sich nen Wolf. ;) Wer die Band nicht kennt, hier treffen Led Zepp Riffs auf Sabbath Flair, deftiger Classic Hardrock wie er geiler und authentischer kaum sein kann. *Woohoooo* Eigentlich wollten wir uns danach noch Blackmail anschaun, ebenfalls im Zelt, aber der Körper verlangte nach Sauerstoff. Selbst draußen bei über 30 grad schien es mir in dem Moment angenehmer. Mal so am Rande, warum manche Vollpfosten selbst im Zelt nicht auf ihre Fluppen verzichten können und somit die eh schon unerträgliche stehende Luft noch viel unerträglicher machen ... aber lassen wir dat.

Als Entspannung dienten dann die vorzüglichen Death Cab for Cutie. Hat mich sehr gefreut, dass sie gleich ganze 4 Songs von der "Transatlanticism" gespielt haben (The New Year, Transatlanticism, Passenger Seat und We Looked like Giants), immerhin schmücken nun auch schon 5 Longplayer deren Discographie. Etwa gleichwertig wurde die letzte Veröffentlichung "Plans" bedacht (für mich ja eine kleine Enttäuschung des letzten Jahres). Und etwa 2-3 weitere Songs von den anderen Alben, die kenn ich kaum. Wie das bei Konzerten, besonders aber bei Festivals oft der Fall ist, kamen auch, bzw. gerade bei vielen eher ruhigen Vertretern der Indie-Zunft, wie zb. Death Cab for Cutie, die Stücke wesentlich druck- und kraftvoller rüber. Ganz besonders ist mir dies im Anschluss bei den Shout Out Louds aufgefallen. Das war fast schon ein Unterschied wie Tag und Nacht. Die Schweden sind ja eher neben solchen Acts wie Arcade Fire einzuordnen, gingen aber nun wesentlich direkter ans Werk und rockten ordenlich das Zelt. Gute Show.

Danach erstmal ne wohlverdiente Grillpause eingelegt um pünktlich zum Strokes Auftritt wieder auf der Matte zu stehen.

Tja, die Strokes. Wenn man die Platten kennt, sollte man eigentlich schon erahnen können, was einen da erwartet. Ein blitzeblanker Auftritt ohne Ecken und Kanten (von der rüden Aktion seitens Casablanca gegen die MTV Kamera mal abgesehen, wobei das wohl eher ein Versehen war). Gut und gleichzeitig enttäuschend, irgendwie. Es bleibt der fade Beigeschmack einer 1:1 Konvertierung von Platte auf die Bühne. Oftmals wünschte ich mir hier und da mehr Dynamik, dass die Band mal aus dem Schema F springt und mich überrascht. Aber No Way! Die Band blieb während des gesamten Auftritts über distanziert und leider auch völlig diszipliniert in ihrer Performance. Letzlich lebt diese Show also nur von den Songs, und wären die nicht so fantastisch ... aber nee, garnicht erst zuende denken. ;) Es war ok und es war gut, sie mal live gesehen zu haben.

Aber zum Glück gab es da ja auch noch etwas zwischen 0:30 und 2:00 Uhr. Ja Celor, etwas großes. Etwas GEWALTIGES. Jungs und Mädels, wir sprechen hier von Sigur Rós. DAS Highlight des Hurricane Festivals! Allein die Bühnendeko muß da schon erwähnt werden; ein riesiger Vorhang im hinteren Teil der Bühne, auf welcher man verschiedene Lichtspiele und Projektionen bestaunen konnte. Auf der Videoleinwand liefen surreale Kurzfilme, und die Ausleuchtung komplett in einem Blaustich gehalten ... so, und jetzt stellt euch diese unglaublich majestätischen Klänge dazu vor. Es war ein Erlebnis sondersgleichen. Alles dabei, vom minimalistischen Klaviergeklimper bis zu den ganz großen Ausbrüchen incl. Miniorchester. Ich kann mich auch kaum mehr an die Set-List erinnern, tut mir leid. War so erschlagen von diesem Bühnenzauber. Auf jeden Fall Svefn-G-Englar und Ný Batterí von der "Ágætis Byrjun". Glósóli von der "Takk". Und noch einige mehr ... Aber die Dauergänsehaut gab es dann beim letzten Stück, Untitled#8/The Pop-Song von der "()". Das Stück mündete in einem Sound-Noise-Inferno, welches mir jetzt noch die Tränen in die Augen treibt, wenn ich nur daran denke. Ein ganz ganz großer Moment. Wir wurden erst wieder aus der Trance befreit, als die letzten Töne verstummten und die Band sich feiern ließ. Das war kein normales Konzert mehr. Verdammt nein, das war eine Demonstration! Kunst in höchster Vollendung! Ach, Worte. Worte sind in dem Fall einfach sinnlos, muss man erleben ... nun, beantwortet das eure Frage? ;)

Der Sonntag. Wenn es um die Musik geht, würde ich ihn den Tag des Zeltes nennen, weil dort ab 16 Uhr ein Highlight das nächste jagte. Tja, und geht es ums Wetter ... aber dazu später. Zuerst mal dEUS, auf die hatte ich mich wirklich gefreut. Aber warum wird solch eine tolle Band, die schon jahrelang im Geschäft ist und damals wegweisende Alben veröffentlicht hat, einfach in einen Nachmittags-Slot gequetscht und mit gerade mal 35 minuten Spielzeit abgefertigt. Das ist einfach mal unter aller Kanone. Aber die Band tat ihr bestes und spielte ein wirklich tolles Set ... allein "Suds and Soda", wundervoll. Leider nur ein Song von der "Ideal Crash", aber die schnellen, rockigen Nummern der Vorgänger sind halt einfach besser für ein Festival geeignet. Dann folgte gegen 16 Uhr die Highlightstrecke. Two Gallants, wow, was eine intensive Show. Man nehme Folk, Garage, Ska und eine Prise Punk ... fertig. Dass diese zwei Menschen soviel schroffen Krach machen können, man glaubt es kaum, wenn man es nicht mit den eigenen Augen, pardon, den eigenen Ohren gehört hat. Die Gitarre völlig überdreht, und der Schlagzeuger so gnadenlos wild wie Animal aus der Muppet Show. Bei "Las Cruces Jail" bebte die Hütte. Danach die "Cooper Temple Clause", welche ich in der Kombination, also mit den Two Gallants (und den Shout Out Louds) schon vor einigen Wochen in Hamburg bei der Haldern Zelt-Tour gesehen habe. Hat mir auch beim Hurri sehr gut gefallen. Die böse Seite des Brit-Rock mit experimenteller Note, vielen ElectroFrickeleien und zeitweise sehr mächtigen Noisemonstern. Im Anschluss Archive dagegen eher zurückhaltend, oft im Trip Hop wildernd mit nur gelegentlichen Noise-Eruptionen. Passte nach dem sehr hektischen Treiben der Coopers wie die Faust aufs Auge. Wichtig war mir eigentlich nur, dass sie "Again", "Noise" & "Fuck U" spielen ... und Tatsache, sie haben alle drei gespielt. Ich war glücklich ... ;)


Und dann gings los ... gegen 22 Uhr

http://www.youtube.com/watch?v=QoBERYCv0HQ

http://www.youtube.com/watch?v=FiiGQ7QGF-Q

http://www.youtube.com/watch?v=Rp28VhVWKC0

http://www.youtube.com/watch?v=ofjoUbr2GzI

http://www.stern.de/unterhaltung/musik/:Schee%DFel-Unwetter-Hurricane/564081.html


Wir sind die Nacht noch einigermassen gut weggekommen (jedenfalls im Vergleich zu so manch anderer armen Sau, besonders die Zugreisenden hats ganz hart getroffen), da unser Zeugs schon komplett in den Autos verstaut war. Muse fiel natürlich aufgrund des Sturms flach. Sehr schade, aber in dem Fall völlig korrekt. Bei solch einer Ausnahmesituation, sollte man nun wirklich keinen Künstler mehr auftreten lassen. Man könnte vielleicht noch am Veranstalter rummäkeln. Dieser hatte bestimmt schon einige Zeit vor Sturmanfang ungefähre Wetterangaben und hätte da schon reagieren, zumindest die Besucher auf ein etwaiges Gewitter vorbereiten können. Anyway ...

Es war ein grandioses Festival. Nette Menschen, tolle Bands ... und die Jubiläumsüberraschung hatte es wirklich in sich. ;)

Achja, stimmt ... und dann war noch das hier; http://www.youtube.com/watch?v=0GQRCXjVN8E

Bohren und der Club of Gore Bericht folgt die Tage ...
 
Heut ne Mail bekommen;

Liebe Festivalfreunde, der besondere Terminhinweis: 27.07.2006, 23.20 Uhr in ARTE Einmal jährlich feiern im Norden Deutschlands, am Rande der Kleinstadt Scheeßel, über 50.000 Menschen die angesagtesten Bands der nationalen und internationalen Rock & Pop Szene - dieses Jahr bereits zum zehnten Mal. Das Hurricane Festival feiert Jubiläum ! Erlebt noch einmal die besten Auftritte aus diesem Jahr in einer zweistündigen Dokumentation am 27. Juli um 23.20 Uhr bei ARTE als Erstausstrahlung. Liveatmosphäre auf und hinter der Bühne, der volle Backstage-Zugang und Interviews mit den vielen Helfern, die euer Lieblingsfestival in Gang bringen. Wer die Dokumentation aus dem letzten Jahr kennt, der weiß, was Euch erwartet - viele Live Konzerte, viele Hintergrundinfos, aber auch viele Bilder vom besten Festivalpublikum der Welt mit:

Adam Green, Apocalyptica, Arctic Monkeys, Ben Harper & The Innocent Criminals, Billy Talent, Element Of Crime, Fettes Brot, Gnarls Barkley, Hard-Fi, Mad Caddies, Mando Diao, Manu Chao, Maximo Park, Seeed, Sigur Rós!!!, Skin, The Cardigans, The Raconteurs, The Strokes, Tomte, Wolfmother!!!

Festivalimpressionen und Hintergrundgespräche mit den Stars und Fans zeigen, warumn Hurricane Festival das beliebteste Festival in Deutschland ist. Viele Grüße euer Festivalteam
 
Kleine Vorab-Kritik zu Voltaires "Heute ist jeder Tag".
Zu Beginn sind mir die wunderbar eskapistischen Texte aufgefallen, vüllig unerwartete Wendungen was Sinn und Bedeutung betrifft.
Dazu herrliche Musik - irgendwo zwischen ~Radiohead und ~Muse, möchte ich ganz verpöhnt mal behaupten - kaum Ironie, eventuell hab ich mal wieder etwas Scheinironie in manche Texte interpretiert. Und so garkeine tocotronischen Hasstiraden oder gar blumfeldtsche Gesellschaftskritik oder was die auch immer behandelt haben mochten. (Bis jetzt nur Ich-Maschine tatsächlich gelauscht, den "Rest" bis jetzt nur überflogen.)
Tja, und dass "Tür" und "Kaputt" die Grenzen des genialen Songs sprengen und Voltaire somit den Thron der verträumten Indies einnehmen müssen, ist klar.
Schon alleine die Fähigkeit des Sängers mein hochgelobtes falsetto einwandfrei zu beherrschen, lässt mich vor Entzücken den Großglockner erklimmen.

Jetzt warte ich noch bis "Verbotene Früchte" in meinem Old-School Discman rotiert und entscheide dann, ob denn nun die Debutanten oder die Alteingesessenen das bessere deutsche Album fabrizierten.
 
David Gilmour
July 29, 2006: GERMANY – MUNICH - KÖNIGSPLATZ


Irgendwie habe ich mich nicht auf diesen Abend gefreut. Man sitzt im Zug, neben sich zwei total euphorische Kerle, die aus dem spekulativen Bereich gar nichtmehr herauszukommen scheinen und selbst fühlt man sich, als würde man in ein schwarzes Loch fahren, ohne zu wissen, was kommt, und ohne Rückzugsmöglichkeit.

Mit der Fahrt in der U-2 vom Hauptbahnhof zum Königsplatz hat sich das Gefühl schonwieder ein bisschen gelegt, um uns herum Myriaden Altrocker mit Patriarchenbart und längsten Haaren, Tautauierungen am ganzen Körper, Pfeifen im Mund, Sonnenbrillen auf den Runzelrüben. Wo man hinsieht Pink Floyd T-Shirts, in allen Farben und Formen, wo man hinhört Stimmengewirr, Wish you were here, Shine on you crazy diamond, Echoes singend-summend, und außerdem... Das Wort "Klassiker" kann doch auch nur "Lieder von meiner alten Band, von Pink Floyd" bedeuten!

Der Königsplatz sah aus wie ein Ausschnitt aus der Woodstock-DVD, mit den selben Darstellern, etwas grau und dick geworden, aber immernoch entspannt. Entspannt solange, bis der Herzschlag kam, der markante und allseits bekannte Herzschlag, das Präludium von The dark side of the moon, Speak to me / Breathe. "Es war eine allgemeine Auflösung, wie im Chaos, aus dessen Nebeln eine neue Schöpfung hervorbricht."

Doch abseits der totalen Euphorie, die nach diesem Herzschlag nun meinen Herzschlag bestimmte, Verwirrung: Er wird doch wohl nicht das Programm vermischen? Seine Lieder und die Klassiker gestaffelt auftischen?

Nach On the run und Time dann aber die Aufklärung: "Guten Abend München. In der ersten Halb, ich will spielen Songs von "On an island" für dich, on der zweitens Halb, ich will spielen... erm... better known songs!" Juhu!

Sodenn... Wäre ich in der weiteren ersten Hälfte, in der David Gilmour nun sein neues Album präsentiert hat, nicht eingenickt, könnte ich euch vielleicht mehr darüber erzählen. Ich kann mit diesem Werk einfach nichts anfangen, einzig "Take a breath" konnte live überzeugen, weil es eben ein schlichter Rocksong ist. Rocksongs können live immer überzeugen, es war nichts Besonderes.

Nach der Pause ging es weiter, Shine on you crazy diamond in voller Länge, eingeleitet von einer absoluten Stille, die nötig war, um das Vorspiel zu hören, das mit Weingläsern live gespielt wurde. Zu dieser Zeit dämmerte es dann auch schon und die Lichteffekte, für die Pink Floyd so bekannt waren, kamen besser heraus, waren zauberhaft. Flackerndes, gleißend helles Licht in Form übergroßer Stalagtiten, die alle auf das Podest mit den Gläsern gerichtet waren und man hatte tatsächlich bei diesem Anblick, diesem Funkeln, nur einen Wunsch, der einem durch den Kopf ging: "Shine on you crazy diamond!"

Kurz vor dem Ende dieses eindrucksvollen Liedes kam dann ein heftiger Platzregen und ich habe ihn mit offenen Armen begrüßt, denn nun ging sich diese verstockte, strenge Sitzordnung in einen großen Tumult über, wir standen auf und gingen nach vorne. Niemand beschwerte sich mehr, alle standen und im weiter anhaltenden Kübelregen tanzten wir mit nassen Haaren, nasser Kleidung und dreckigen Schuhen zu Astronomy domine (über das ich mehr als baß erstaunt war!). Ich glaube es gibt keinen besseren Song, um richtig in Stimmung zu kommen. Und ich sage euch, Laserschau bei Platzregen ist etwas geiles!

Ich dachte, ich wäre am Stimmungshöhepunkt angekommen. Doch dem war nicht so, was folgte ließ mich beinahe zu Boden sinken, meine Haut sträubte sich am ganzen Körper und ich konnte es nicht fassen: Fat old sun in langer Version, mit Licht und Laser und absolut brillant gespielt und gesungen. Wer nun nichtmehr gut drauf war, musste einen Todesfall im engeren Kreise am selben Tag erlebt haben. Unbeschreiblich diese Leichtfüßigkeit, mit der man nun über den Matsch tänzelte, unbeschreiblich diese Atmosphäre, die einem 5-sekunden-periodisch Gänsehaut vom Herz aus über den ganzen Körper schickte, unbeschreiblich diese Freude!

Das nächste Lied war seiner Frau Polly gewidmet, für sie wurde es geschrieben, und ich glaube, es ist eines von "The final cut", denn mir ist es absolut nicht bekannt gewesen. Eine ruhige Ballade, wunderschön und ergreifend.

Das Zittern, das durch die Menge ging, als die Kirchenglocken High hopes einleiteten, war wie eine Druckwelle. Man sah sich an, man hatte Freudentränen in den Augenwinkeln, man rief sich zu, man umarmte sich. Das schüchterne, aber erhabene Klimpern fing an und die Menge wog, nun waren auch die Letzten auf den Beinen. Mit welchen Farbenspielen, Lichtspielen, Schattenspielen, Nebel-Luft-Spielen nun verschiedenste Atmosphären erzeugt wurden, war schon erstaunlich! "The grass was greener" - sanftes Grün. "The light was brighter" - gleißendes Weiß. Wunderbar!

Nun stellt euch unser bis dahin mit Endorphinen angereichertes Blut vor, das heiß durch unsere Körper wallte und verdoppelt die Menge. Denn was nun folgte, war unbeschreiblich und ist es immernoch. Gänsehaut unter dem Haarschopf, Kribbeln in den Zehen, weiche Knie, rasendes Herz, tränende Augen, heiße Backen - Echoes fing an. Man traute seinen Ohren kaum. Dreiundzwanzig Minuten Wechseljahre im Jugendalter, Hitzewallungen, Gemütsschwankungen, Gefühlsausbrüche. Ich kann es euch nicht beschreiben, es war umwerfend, gigantisch, brillant, emotional überladen, allmächtig! Weltuntergang! Elektromagnetischer Impuls! Stromausfall! Atompilz! Hospital! Himmel! Hölle! Hurrikan! Vulkan! Ich weiß nicht, was mir zu dieser Stimmung, zu diesem LEBENSABSCHNITT alles einfällt. Alles einfach, alles. Es war ein kleines, 23-minütiges Leben, das viel zu ekstatisch begann und viel zu ekstatisch war, viel zu ekstatisch weiterging und viel zu ekstatisch endete. Es war ein drogenfreier LSD-Trip, eine komprimierte Dosis von gemischten Eindrücken, die man von "Spongebob Squarepants - The Movie" "Interstella" und "Fear and loathing in Las Vegas" kennt. Wenn der Herzschlag am Anfang der Schau der Beginn des Lebens war, dann war Echoes die Jugend in voller Länge und voller Auskostung. Weltfremd und hypnotisierend, paralysierend.

Im Rausch der Gefühle bekam man die Pause zwischen regulärem Auftritt und Zugabe nicht mit, Echoes ging fließend über in Wish you were here und endete mit Comfortably numb. Mir fehlten ab der Pause die Worte, ich stand nurnoch da und ließ alles über mich kommen. Bewegte meine Lippen zum Text mit, spürte mein Herz, spürte meinen Atem, spürte jeden einzelnen Nerv, spürte das leise Tröpfeln vom Himmel.

An die Heimreise kann ich mich nichtmehr erinnern. Ich war an diesem Tage absolut nüchtern.
 
:eek:

OMG, was ne Setlist, wie geil :eek:

Dann erhol dich mal gut, so ähnlich ging es mir damals bei Roger Waters (nur das dessen Solosachen besser sind als die von Gilmour :p ).
 
So Leute, unter dem Topic "Ich liebe es ein Ossi zu sein" schildere ich mal meine Erlebnisse vom Wochenende.
Denn ich war auf dem HIGHFIELD 2006

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Donnerstag

Tja, Sachen ausgepackt, Zelt aufgestellt und sonst ... haben wir glaub nicht mehr viel gemacht. Es war bitter kalt am abend, wobei es am Tag noch recht warm war.

Freitag

Geweckt von einer Mischung aus Sonne und David Hasselhoff Mucke gegen 8:30 haben wir die ersten Stunden versucht mehr oder minder nix zu machen.
16:10 sollte es anfangen, wir haben es leider nicht mehr rechtzeitig zum start geschafft, aber das was ich von den Trash Monkeys gehört habe, war einfach mal spitze. Leider haben sie nur 20 min gespielt und davon haben wir auch noch die Hälfte verpasst. Danach spielen die Futureheads, wir haben lieber erstmal geschaut, was man so alles käuflich erwerben kann und haben uns mit Highfield T-Shirts eingedeckt.
Danach spielen die Weakerthans, hier waren wir glaub immernoch am shoppen, das was ich gehört habe, war aber schlecht. NJa die ersten Bands halt ...Dann kam die erste Band auf die ich mich gefreut habe. Broken Social Scene. Sie spielten aber unter schlechten Soundbedingungen und ohne großes Dam Dam ihr Set runter, leider entäuschend, wie später TV on the Radio auch.
Dann folgte der erste Highlight. Eagles of Death Metal zeigten wohl eine der coolsten performance am Tag und heißten die Menge sehr gut für Panic at the Disco ein. die zu einem der besten zählten.
Obwohl ich dachte, dass die ihre Songs 0815 runterspielen haben sie wirklich eine fantastische Show geboten. Sie coverten gleich zwei der besten Songs der 90er mit Karma Police (Radiohead) und Tonight Tonight (Pumpkins). Damit die Menge sich erholen konnte bevor die Beatsteaks kamen spielten noch Cohead and Cambria. Eine Band bei denen man die Fans schon von weitem erkannte. Vielen wollte die Band nicht sehen. Aber nja ... muss auch was für die HC gemeinde sein. Dann aber spielten die heimlichen Headliner Beatsteaks. Mit Cyndy Lauper's MädchenHymne "Girls just wanne have fun" kam die Band rein und nach dem ersten Takt sprang das ganze Puplikum wie wild durch die Gegend ... gut, was hat man anderes erwartet ? ;)
Im Grunde gerechtfertigter Co Headliner Status, fantastisches Konzert mit glaub 2 Covern. Einer auf jedenfall No One Knows von den Queeners. Glaub da war noch nen zweiter. Mit "Hey Du" beendeten sie den Freitag gegen 2:00.

Samstag

Oh man. Wolfmother spielten schon 12:00
Die ersten Bands hab ich verpasst, Aber zu Wolfmother musste ich natürlich hin. Leider boten sie nix besonderes, vielleicht hab ich sie auch so hoch eingeschätzt und sie hatten nur 30 min. Abends wären sie klar besser gewesen. Dann sah ich erst gegen 16:00 wieder Kettcar. Mit den schönen Worten "Hallo wir sind Tomte und kommen aus Hamburg" wurde Highfield begrüßt und Balu verabschiedet. Das wir Samstag noch mehr Pausen gemacht haben als Freitag ... nja. Leider Less than Jake verpasst. Dann aber Fettes Brot gesehen. Die ich aber schon auf der Campus Invasion gesehen haben. Sie spielten 1x1 das gleiche Konzert. Doch diesmal war es nochmal ein stück besser. Eine wirklich fantastische LiveBand.
Dann spielten die Überraschungsgäste Seeed. Bin ja alles andere als Fan von denen aber auch sie konnten mich Live überzeugen. Noch vor Seeed wurde eine Unwetterwarnung bekannt gegeben und dann ...
gegen Ende von Seeed bekan das heimliche Highlight vom Highfield. Das Unwetter ... und die Kaiser Chiefs.
Ich mag sie Band. Gut, gibt viele die ich mehr mag und musste sie auch nicht unbedingt sehen. Aber nach dem sich alle knappe 30 min untergestellt hatten und keinem klar war, ob es weiter geht hörte man plötzlich "Na Na Na" aus den Boxen und das Regenchaos war perfekt. Gute 5000 standen vor der Bühne in extremen Regen und Schlamm und feierten die Band. Diese spielte ein extrem gutes Konzert. Die Band ist Live um einiges besser als auf Platte, siehe Panic at the Disco.
Dann sollten noch die Helden spielen. Ich persönlich bin vorzeitig abgehaun. Wollte aber einmal Denkmal Live miterleben. Dies spielten sie auch und 30 min vor Schluss bin ich leicht durchfrostet ins Zelt abmaschiert. Hab noch die letzten Songs auf dem Zeltplatz mithören können.

Sonntag

Wieder durfte ich früh raus, doch diesmal ... hätte ich auch auffen Campingplatz bleiben können. Erst spielten Virgina Jetzt, eine Band die vielleicht gar nicht so schlecht ist, aber Live einfach keine Beatsteaks sind.
Kurz danach TV on the Radio, eine totale Entäuschung, aber hab sie auch nicht vor der Bühne gesehen. Konnte mich nicht umhaun. Dank Clueso und Revolverheld hatten wir genug Zeit die Sachen zu packen. Genau richtig sind war dann zu Nada Surf gekommen, eine wirklich fantastische Band, Live sehr gut, bei Nada Surf typischen Sonnenschein.
Bis auf das Unwetter vom Vortag war es allgemein recht gutes Wetter. Dann spielten die Sportis, eine Band die in ca 10 Jahren gezwungen sein wird ein und das selbe Lied immer und immer wieder zu spielen. Im Grunde hätte es gereicht, "und eins und zwei und drei und vier" ins Mikro zu haun und dann die 30000 singen zu lassen. Aber mit paar SportiTypischen Jokes haben sie auch die knappe Stunde sehr gut gefüllt.
Dann spielte eine Band die wahrscheinlich mal ganz ganz groß wird. Mando Diao. Ich mag Mando Diao, die ersten Alben sind klasse und die Lieder vom neuen, sind so Sahne die sie gespielt haben. Ich freue mich schon auf das neue Album. Im grunde konnten sie mehr Stimmung als die Sportis aufbringen und sind somit die Offiziellen Stimmungsmacher am Sonntag. Dann kam Gentleman ... kein Kommentar ...

Dann war es so weit. Eine der besten Bands der letzten 15 Jahre sollte in klein Hohenfelden spielen. Massive Attack. Sie waren die Headliner und was ich dann 90 minuten erlebte war eine einzige Schockwelle.
Ich war dieses Jahr bei Tool, doch dieses Konzert war besser. Angel gespielt als wären sie die beste Band der Welt. Eine Hymnenschlacht bei der wirklich nur Protection fehlte. Sonst das ganze BestOf rauf und runter. Teardrop, von mir so erhoft, und so wunderschön gespielt. Die Lichtershow war der Hammer und passte jeden Takt aufs genauste. Schon während des Konzert war ich fast wie Hypnothisiert. Eine Elektroband die mehr rockte als 90% des restlichen Line-Ups. Eine kleine Offenbarung zum Schluss dieses fantastischen Festivals.

Im Grunde war es perfekt, dass es nur eine internationale BigBand gab. Viele Deutsche Bands nach der WM. Wo im grunde jeder der nicht mal Fan von war mitsingen konnte eine Stimmung die zu keinem Zeitpunkt schlecht war.

Nächstes Jahr ist das zehnte und wenn auch nur 2-3 internationale BigBands mehr kommen dürfte es das Festival Highlight neben RAR/RIP werden und Highfield / Southside den Rang ablaufen. Denn ich finde es besser, wenn es nur eine Bühne gibt. Und man nicht mit haufen b-bands zu geschüttert wird nur um die Timetable voll zubekommen. Defintiv das beste Indy Festival Deutschlands.
 
Mal so nebenbei, Freunden von Tocotronic, und besonders der K.O.O.K. von selbigen, sei die neue Kante ans Herz gelegt, "Die Tiere sind unruhig". Tolles Teil ;)
 
Blasphemie! Blasphemie!
Wenn das allerdings stimmt, könnte Kante einen Rang in meiner Faves ergattern.
Ich glaubs nicht, bis ichs höre.
 
Ich glaube, es gibt kein Album, das ich mehr gehört habe als K.O.O.K. von Tocotronic und ich fand allein meinen ersten vergleichenden Gedanken blasphemisch, aber mittlerweile bin find ich den Vergleich ganz richtig und in Ordnung.

Gibt auch gespenstische Parallelen: Michael Acher (Notwist, Tied and tickled trio) hat bei einem Lied als Bläser (Flügelhorn, Trompete) mitgewirkt. Weilheimer Blut! Und wer K.O.O.K. kennt, weiß bestimmt, dass Mario Thaler aus Weilheim für die Streicher auf selbiger Platte verantwortlich ist. Genau der ist der Produzent und beste Freund von Notwist, Console, etc.
 
Die Jungs kennen sich aber auch nicht erst seit gestern, das ist alles eine Klüngel (die haben auch Privat viel miteinander zu tun, dann verwundert das auch nicht im geringsten).
Imo hat Michael Acher nicht gespielt sondern die Bläser arangiert.

MfG
 
Rca schrieb:
Die Platte ist fantastisch, ganz großes Kino.

Die Scheibe ist ganz "nett". Aber ... Kante sind für mich dann besonders gut, wenn sie die lauten Gitarren in der Garage lassen, dafür in eher Ambiente Klangwelten abdriften (ich mag auch die jazzigen Instrumentals sehr gern). Das Problem sind die starken Vorgänger. "Zombi" ist schon besser und "Zweilicht", ein bisher ungeschlagenes Meisterwerk. (da können die neuen Tocos nicht mal im Ansatz mithalten). Absolut Outstanding im Genre.

Und bevor ichs vergesse ... ´Die grösste Party der Geschichte`, explizit dieser Rapteil, ist fürchterlich. Bitte nicht nochmal.

Meine deutschen Favorits für dieses Jahr sind bis jetzte immer noch Delbo. Math-Rock mit abstrakten Texten. Aber is euch wahrscheinlich zu "krumm".
 
Delbo hab ich noch nicht gehört, meine Deutschlplatte des Jahres ist Voltaire. Tomte ist auch nicht so schlecht, denk aber die werden nie wieder an Hinter all diesen Fenstern ran kommen.

Ich finde die Tiere sind unruhig noch en Tick besser als Buchstaben über der Stadt. Vorallem wegen "die Wahrheit" und "nichts gehts verloren".
Und ich hab ja net gesagt, dass das Album besser ist als die Vorgänger (vorallem "Zweilicht) ;)


Ansonsten was kann ich zurnot noch empfehlen ... mhh.
Das neue Nada Surf Album ist mit dem Liveauftritt gewachsen. Joan As a Police Woman ist fantastisch (vorallem und unter anderem Christobel und Save Me), die neue Mando Diao ansatzweise auch (Good Morning, Herr Horst, TV & me). Aber noch nicht sooft gehört.
 
Mal ein Konzertbericht:

Nun, heute war es soweit: Meine Frau hats geschafft, mich auf ein "normales" Konzert zu treiben. Mit leicht gemischten Gefühlen werfe ich meine alte Lederjacke über (alt ist wirklich nicht übertrieben, die dürfte älter sein als manch Leser hier ;)) und mache mich zusammen mit meiner Holden auf den Weg in die Tonhalle. Wieso mit gemischten Gefühlen?
Weil meiner bescheidenen Meinung nach seit der IFTOS nicht wirklich was Überzeugendes von den Blinden Gardinen rüberkam: Die Nightfall ist ein richtig gutes Hörbuch; mehr aber auch nicht. Von der ANATO halte ich ja so überhaupt nichts, völlig überfrachtet, kein Zug drin und die neue Scheibe hat zwar ein paar nette Momente, mehr aber auch nicht.
Naja, vielleicht spielen sie ja was Altes; hoffen darf man ja....
Angekommen in der Tonhalle die erste Überraschung: Lauter junges Gemüse :eek: Hatte echt erwartet, dass sich mehr "Altmetaller" einfinden, immerhin sind Hansi und Co ja schon ein paar Jährchen im Geschäft. Aber, so wie das aussah, hat alleine meine Anwesenheit den gesamten Altersschnitt um 20 Prozent angehoben :/
Das kann ja heiter werden...
Nun gut, erst mal ein Bierchen zischen. Hab ich auch erfreulich schnell bekommen, allerdings sind 3 Fuffzich für die Paulaner-Pisse schon ganz schön übertrieben :/
Egal, der Durst ist stärker :D
Nun, Zeit ist ja noch, schauen wir mal zum Merch. Was?? 25 Euronen für n labbriges T-Shirt??? Nicht mit mir :no:
Ok, solchermassen ernüchtert warten wir halt auf die Vorgruppe.
Pünktlich um 8 gehts dann auch los, Astral Doors treten auf.
Zu meiner Schande muß ich gestehen, dass ich von den Jungs bisher noch gar nix kannte, immerhin war ich deswegen also frei von Vorurteilen ;)
Und ich muß sagen, die Jungs haben ihren Job richtig gut gemacht. Die Mucke hat mich stark an Dios erste drei Alben erinnert, garniert mit einer Prise Iron Savior und sogar etwas Foreigner (aber nur ganz wenig). Doch, guter Stoff!
Nun, irgendwann wars aber auch zu Ende und die Umbauphase ging los. Hat zwar recht lang gedauert, aber zumindest nicht unverschämt lang.
Dann wurde es wieder dunkel und das bekannte "War of Wrath" wurde eingespielt. Das lies ja hoffen!
Und folgerichtig gings dann auch mit "Into the Storm" weiter :)
Schöner Beginn!
Und es ging eigentlich auch recht gut weiter. Nur 3 Songs von der neuen Scheibe, einer von der ANATO, einer von der FTB (Valhalla halt ;)), ansonsten Songs von TFTTW bis Nightfall.
Ich war sehr erleichtert und bins eigentlich immer noch.
Und anscheinend gings dem Publikum ähnlich: Obwohl fast nur Jungspunde anwesend waren, kamen die alten Sachen wesentlich besser an als das neue Zeug.
Zugaben gabs zweimal jeweils zwei Songs, wobei natürlich "The Bards Song" nicht fehlen durfte.
Nach knapp zwei Stunden wars dann zu Ende und ich machte mich mit meiner Holden auf den Weg nach Hause, reicher um ein paar Erfahrungen:
- Das neue Material ist definitiv kein Livezeug: "Fly" leidet live an den "Hippelpassagen" (hat den Pit immer aufgelöst), "This will never end" wurde als Nackenmuskeltraining angekündigt, hat auch so angefangen, aber nach ~30 Sekunden ging der Drive dann im Gefrickel verloren; einzig "Another stranger me" konnte live einigermassen überzeugen (ich hätte gerne "Turn the page" gehört, IMHO das beste Stück für ein Konzert).
- Die Jugend weiß gutes Liedgut zu schätzen
- Hansi singt live nicht so kastriert wie auf der neuen Scheibe (sehr angenehm!)
- Ab 23 Uhr könnte man im Kunstpark Ost Amok laufen und würde keinen Falschen treffen :D
- Meine Frau muß leiden und demnächst auf Vader mitgehen (ich fürchte nur, sie wird dabei nicht leiden ;/ )

Insgesamt einfach ein gelungener Abend, das Konzert würde von mir 8 von 10 Punkten bekommen :)
 
Hallo ihr Lieben,

@Celorfin
Ich hab neulich ein Interview mit David Gilmour in der SZ gelesen, wo er sagt, dass seine musikalischen Leistungen natürlich ganz nett seien, aber nicht zu vergleichen mit der Tatsache, dass er mit zwei Frauen acht Kinder in die Welt gesetzt hat. :)

Apropos: Kinder
Ich habe mittlerweile einen 9 Monate alten Sohn. In der Schwangerschaft hat ihn seine Mutter noch zu Finntroll, Opeth und Porcupine Tree getragen, aber seit er raus ist, will es nicht mehr so richtig mit dem Metal. Ich versuche zwar ständig, ihm Necrophagist beizubringen, aber er steht eigentlich viel mehr auf die Beatles. Naja, das wird schon noch. :)

Neben Kind und WoW (zwei Bosse in Naxxramas down) komme ich leider nur wenig zum Musik hören, geschweige denn zum Stöbern in diesem unvergleichlichen Thread. Daher fehlt mir natürlich euer Input. ;(

Bis demnächst :hy:
 
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