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Thema Wahlverzerrung in Deutschland

Nichtsdestotrotz erlebt Finnland gerade mit den "Wahren Finnen" einen ordentlichen Rechtsruck. Nebenbei steht die rechte Partei ziemlich stark für Soziale Marktwirtschaft und Vermögenssteuer ein. Auch hier in Deutschland kannst du - wenn du gegen "Neoliberalismus" und Deregulierung in der Witschaft bist - die Linke und die NPD wählen.

Ich kenne die Gründe in Finnland dafür zwar nicht, aber nur weil sie linke Vorschläge die es momentan hier in Deutschland gibt, durchgesetzt haben, heisst das ja nicht, dass die nicht trotzdem rechts sind. Die linken Vorschläge die ich meine, besorgen die Stärkung des Landes und das finden alle gut - auch die rechten. Und ich frage mich, ob "rechts sein" in anderen Ländern das gleiche bedeutet als das was Deutschland mit "rechts" versteht. Wir wurden ja in fast 70 Jahren Schulbildung und Gesellschaft dazu erzogen, dass die Rechten alle ganz böse und schlimm sind. Für die extremen Vertreter dieser Richtung (auch andere) mag das zutreffen, aber auf den Rest? Eher nicht. Wenn jemand für die Regulierung von Einwanderungen ist, weil er meint, dass würde für die "echten" Deutschen besser sein, dann ist die Einstellung rechts. Aber das heisst ja nicht, dass diese Person dann auch Fremde hasst, Israel vernichten will und Asylheime anzündet.

Kleine Bemerkung am Rande: Gehört Finnland der Definition nach überhaupt zu Skandinavien? Ich hab mal irgendwo gehört, dass nur Norwegen, Schweden und Dänemark "skandinavisch" wären. Ich verstehe unter dem Begriff zwar alle 4 Länder, würde mich aber um Aufklärung freuen :read:

Ansonsten: Die Partei :D
Hab ich dieses Mal zwar nicht gewählt, aber wirklich kaputt macht so ne Satirepartei ja auch nichts, ich finds im Gegenteil sehr lustig, dass die nen Sitz bekommen hat :top:

Ist der jetzt wirklich sicher drin? Gestern hab ich den Ticker gelesen und da war das noch wackelig. Wäre geil wenn er den Sitz bekommt :top: :D

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Ich finde trotzdem, dass die Linken nicht wählbar sind. Die stimmen gegen Verbesserungen (im eigenen Sinne), nur weil sie denen nicht weit genug gehen und manchmal auch einfach nur aus Prinzip.

Ja, ist mir auch schon aufgefallen. Verstehe ich auch nicht. Wahrscheinlich haben sie Angst, dass das ihr Ansehen beim Wähler schadet. Erklärung: Dann werden zwar Verbesserungen im Sinne der Linken beschlossen (wenn die Linken als kleiner Partner teil der Regierung sind), diese werden aber nicht weit genug gehen um eine wirkliche Änderung herbeizurufen. Das würde dazu führen, dass die Wähler bei der nächsten Wahl denken, dass die Linken es auch nicht besser machen. Oder irgendwie sowas in der Richtung. Keine Ahnung. Aber wahrscheinlich müssten sie in der Regierung auch die Entscheidung des größeren Partners mittragen, wie Krieg, falsche Eurorettungsschirme, also alles was die Linken strikt ablehnen. Ich denke das wird der wahre Grund sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es gut und wichtig, dass Parteien wie Linke, AfD oder Piraten auf der politischen Bildfläche sind und sich versuchen können zu profilieren.
Trotzdem hoffe ich, dass diese Parteien mit ihren aktuellen Parteiprogrammen - egal ob jetzt Land, Bund oder Europa - in der Oposition bleiben und das Regieren einer Konstellation aus Schwarz/Rot/Grün/Gelb überlassen bleibt.
 
Kleine Bemerkung am Rande: Gehört Finnland der Definition nach überhaupt zu Skandinavien? Ich hab mal irgendwo gehört, dass nur Norwegen, Schweden und Dänemark "skandinavisch" wären. Ich verstehe unter dem Begriff zwar alle 4 Länder, würde mich aber um Aufklärung freuen :read:
Da bin ich auch überfragt. Für mich ist ein Land skandinavisch, wenn es in Nordeuropa liegt und eine Flagge mit so einem komischen Kreuz hat. Die exotische finnische Sprache hat darauf imho wenig Einfluss.
 
...

Auf die Hinterzimmer-VT gehe ich nicht ein, das ist albern. Dazu nur eins: wer überall böse Menschen sieht und böse Absichten unterstellt, muss da ja irgendwie darauf kommen.

Ich habe kein Problem damit wenn jemand VT als doof hinstellt :D
Wir leben ja immerhin in einer rechtstaatlichen Welt.
 
Als ich aus der Realschule kam wusste ich nichtmals warum der 1. Weltkrieg stattfand …
Dank der Rechten. Man kann sich ja auch selber informieren, keiner behauptet, in der Schule lernt man alles relevante.

Daher bin ich ganz Froh das die AfD 7% bekommen hat da es so eine "etwas Rechtere" Partei geschafft hat sich mit den Linken die Waage zu halten und ich denke eine gute Mischung aus beidem ist der Perfekte weg.
Genau, die Mitte zwischen ”Rechts” und ”Links” ist in der Geometrie ja auch “vorwärts”.

Nur wegen unserer Vergangenheit muessen wir Auslaendern nicht alles durchgehen lassen, dennoch brauchen wir sie auch da uns sonst der Demographische Wandel ziemlich zusetzen wuerde..
Genau. Diese unterentwickelten Halbwilden möchten mal schön an der kurzen Leine gehalten werden. Wenn man die auch nur ne Sekunde aus den Augen lässt, fressen die unschuldige deutsche Kinder oder fallen geifernd über arisch-nordisches Frauenfleisch her. Am liebsten möcht' man sie, aber leider, man braucht sie ja…
Ist dein Hirn grad in der Wäsche?
Der Euro ist nicht nur alternativlos (Merkel), nein, er sichert auch den Frieden in Europa (laut Per Steinbrück).
Er ist alternativlos. Das hat nichts mit Politik zu tun. Aber mit Volkswirtschaft. Ob jedes Euromitglied (aus eigener Sicht wie aus Sicht der anderen) ein Euromitglied sein sollte, steht auf einem anderen Blatt. Deutschland aber ganz sicher. Köstlich finde ich, das gerade die deutschen Nationalen so laut nach der D-Mark schreien, sind wir doch der größte Nutznießer des Euro. Als Exportland ist eine schwache Währung gut, und Exporte machen die Währung härter. Das andere unsere Währung drücken, kommt uns zu Gute. Aber nationale Götzen sind natürlich wichtiger als Tatsachen. Das der Euro den Frieden sichert, ist übertrieben, aber helfen tut er schon dabei.

Die Europäischen Gemeinschaften haben zwar von 1951 (Gründung der EGKS) bis 1999 (Einführung des € als Buchgeld) 48 Jahre lang auch ganz hervorragend ohne diese Währung funktioniert, aber wer gegen sie ist, hat aus der Geschichte nichts gelernt, ist Europafeind und ganz allgemein ein Nazi. Wir sehen ja, wohin der Nationalismus geführt hat, nämlich zum 2. Weltkrieg. Die einzigen beiden theoretisch denkbaren Möglichkeiten sind ja bekanntlich die Wiederkehr Hitlers im 4. Reich und ein Europa mit Gemeinschaftswährung. Tertium non datur!
Die Welt von heute ist nicht die Welt von 1951. Interessant übrigens, dass du dich darüber beschwerst, dass alle Eurogegner über einen Kamm geschoren werden, und damit alle Eurogegnergegner über einen Kamm scherst.

Alles Geld, was wir irgendwo nach Europa oder noch weiter ins Ausland pumpen, kommt schneller in unsere Industrie zurück, als du gucken kannst.
Uns als deutsche Bürger kostet das genau garnichts. Das ist nur Buchgeld, aber die reale Kaufkraft ändert sich minimal - Öl und Gas haben da einen weitaus größeren Einfluss.
Die Umverteilung von Steuergeldern zur Industrie unter Vermittlung des Auslandes kostet die Bürger also nichts. Du findest mich sprachlos. Übrigens zählt unter Buchgeld auch das, was auf deinem Konto liegt. Auch das ist nämlich kein Geld, sondern eine Forderung auf Geld.

Warum genau geht man nicht wählen? Weil man nicht protestwählen will, bevor es nicht wirklich erforderlich ist, um die Extremen von der Macht fern zu halten. Es gibt leider kein negatives Stimmgewicht. :(
 
Weil man nicht protestwählen will, bevor es nicht wirklich erforderlich ist, um die Extremen von der Macht fern zu halten. Es gibt leider kein negatives Stimmgewicht.

Das ist ja wohl kein wirkliches Argument nicht wählen zu gehen. Wegen der Prozenthürden von 5% bzw. 0,5% usw. findet man auf der Liste immer eine harmlose Spartenpartei, die keine Chance hat, in das jeweilige Parlament etc. einzuziehen. Man kann also bei jeder Wahl den Etablierten leicht ans Bein pissen ohne irgendwelche Extremisten zu unterstützen. Wer nicht wählen geht ist entweder faul oder dämlich.
 
Der Wahlzettel verlangt von mir, mich für jemanden zu entscheiden, ich habe keine Möglichkeit, gegen jemanden zu stimmen. Kurz: deine Behauptung steht im Widerspruch zu den Tatsachen. Übrigens haben wir ein Wahlrecht, keine Wahlpflicht. Ein Recht schließt auch das Recht ein, auf seine Ausübung zu verzichten. Ein Urteil darüber, ob ich ein Recht ausübe oder nicht, kommt dir schlicht nicht zu. Genausowenig, wie ich dich als faul oder dämlich zu bezeichnen moralisch berechtigt bin, weil du dich nicht von der Wahlurne fernhältst, wie es mir als richtig dünkt. Wenn du meinst, anderen Vorschriften hinsichtlich ihres Wahlverhaltens machen zu dürfen, hast du das mit der Demokratie irgendwie noch nicht völlig begriffen. Weißt du, warum demokratische Wahlen frei und geheim sind? Wegen Leuten wie dir.
 
Wer glaubt, dass Nicht-Wählen ein sinnvolles Statement als Protest gegen bestimmte Parteien sei, hat Demokratie genauso wenig völlig begriffen.
 
Wo habe ich geschrieben, Nichtwählen wäre ein Protest gegen bestimmte Parteien? Ich würde beim gegenwärtigen System nur zur Urne schreiten, wenn die Gefahr bestünde, das Extreme an die Macht gelangen, aber nicht deshalb, weil ich z. B. die SPD plötzlich liebgewonnen hätte, sondern weil es zwischen ‘moderat’ und ‘extrem’ kein drittes gibt. Wenn ich ‘extrem’ verhindern will, stehe ich automatisch auf der Seite ‘moderat’. Ich wähle irgend eine moderate Partei aber nicht, wenn der Sieg der Moderaten ohnehin schon feststeht. Würde ich z. B. die SPD wählen, hieße das, das ich für die SPD oder gegen alle anderen wäre, dabei habe ich für die SPD nicht mehr und nicht weniger übrig als für die CDU. Das ich gegen NPD und Linke bin, heißt nicht, das ich für eine andere der dargebotenen Optionen bin. Eben genau das, nämlich für jemanden zu sein, verlangt der Wahlzettel aber. Ich verstehe nichts von Demokratie, weil ich Wahlzettel lesen kann. Klar oO
 
Zuletzt bearbeitet:
Mittlerweile sitzen in 11 von 16 Landtagen Parteien, die nicht gerade politisch 'moderat' sind. Von der Europawahl ganz zu schweigen, bei der extreme Parteien viel zu gut abgeschnitten haben; 40% Wahlbeteiligung sei dank.

Wenn die Wahlbeteiligung nicht immer so bescheuert niedrig wär, hätte die NPD keinen Sitz im Europaparlament und deutlich weniger in zwei deutschen Landtagen, außerdem müssten wir uns keine Sorgen machen, dass die Linken mitregieren könnten...

Es scheint mir, dass dein ach so schlauer Plan des Nicht-Wählens langsam fehlschlägt.
 
In 11 von 16 Landtagen sitzen sie. Daran bin ich Schuld, obwohl ich nur bei einem mitbestimmen kann. Und in wievielen der 11 Landtagen haben sie die Mehrheit, oder stehen wenigstens davor, sie zu erlangen? Keinem.

Ich bin dafür verantwortlich, was ich tue oder lasse, warum bitte versuchst du mir die Verantwortung für andere Nichtwähler aufzunötigen? Wie wählen kann man auch nichtwählen aus den unterschiedlichsten Beweggründen, dass das Resultat dieser Beweggründe das gleiche ist, macht es nicht zum selben.
 
hätten wir ein sinnvollers wahlrecht würde man nicht einfach 40%wähler auf 100%wahlberechtigte bevölkerung hochrechnen... wäre doch viel witziger, wenn das halbe parlament leer wäre und man jeden tag bei phönix die wahlbeteiligung der deutschen wirklich mal sehen könnte.
 
hätten wir ein sinnvollers wahlrecht würde man nicht einfach 40%wähler auf 100%wahlberechtigte bevölkerung hochrechnen... wäre doch viel witziger, wenn das halbe parlament leer wäre und man jeden tag bei phönix die wahlbeteiligung der deutschen wirklich mal sehen könnte.

Das würde uns zudem im Vergleich zu einem voll besetzten Parlament ziemlich günstig kommen - nur würde das dann noch mehr das Nichtwählertum begünstigen. Auf Dauer dann wahrscheinlich nur begrenzt witzig.

Der Wahlzettel verlangt von mir, mich für jemanden zu entscheiden, ich habe keine Möglichkeit, gegen jemanden zu stimmen. Kurz: deine Behauptung steht im Widerspruch zu den Tatsachen. Übrigens haben wir ein Wahlrecht, keine Wahlpflicht. Ein Recht schließt auch das Recht ein, auf seine Ausübung zu verzichten. Ein Urteil darüber, ob ich ein Recht ausübe oder nicht, kommt dir schlicht nicht zu. Genausowenig, wie ich dich als faul oder dämlich zu bezeichnen moralisch berechtigt bin, weil du dich nicht von der Wahlurne fernhältst, wie es mir als richtig dünkt. Wenn du meinst, anderen Vorschriften hinsichtlich ihres Wahlverhaltens machen zu dürfen, hast du das mit der Demokratie irgendwie noch nicht völlig begriffen. Weißt du, warum demokratische Wahlen frei und geheim sind? Wegen Leuten wie dir.

Du musst dich nicht persönlich angegriffen fühlen, meine Aussage war ganz allgemein formuliert. Verbuche es einfach mal unter "Äußerung der Meinungsfreiheit in einem demokratischen Rechtsstaat". ;)
Ich werde auch sicher nicht bei dir vorbeikommen und dich aus deiner Sitzkule jagen, nur damit du deinem Bürgerrecht nachkommst - trotzdem ist der Satz "Nichtwählen schadet mehr als es nutzt" nicht falsch. Sieh es doch einfach als gut gemeinte Anregung beim nächsten Mal die Urne aufzusuchen.
Dass wegen mir und meinesgleichen die Wahlen frei und geheim sind, würde ich aber schon leicht anzweifeln. Da gibt es wahrscheinlich geschichtlich bedeutendere Personen/Organisationen, die das zur Folge hatten.

Also beim nächsten Mal das Kreuzchen machen, Junge. Ist neben den ganzen Bürgerpflichten eines der Rechte, die wir vor der Obrigkeit haben. :top:
 
[...] Ich bin dafür verantwortlich, was ich tue oder lasse, [...]
Genau. Und Nichtwählen mit der Begründung, dass die bestehenden (akzeptierten, moderaten) Parteien nicht genehm sind, gibt einem die Verantwortung dafür, dass eben extreme Parteien prozentual dazugewinnen.
Darauf hinzuweisen, dass man erst dann wählen geht, wenn die Demokratie wirklich in Gefahr ist, ist scheinheilig oder zumindest ungesund naiv: wenn es erst einmal (duch die selbsverschuldete zunehmende Akzeptanz für Extreme) so weit gekommen ist, wird es zu spät sein. Und man hat die ganze Zeit nichts dagegen getan...
Man stimmt ja mit jeder seiner Stimmen nicht nur für einen Politiker / eine Partei, sondern immer auch gegen die anderen. Und nirgendwo steht, dass die Stimmabgabe die bedingungslose, kritiklose Befürwortung für einen Politiker / eine Partei darstellen muss - ggf. wählt man damit das kleinere Übel. Nichtwählen wird von keinem Politiker als Protest wahrgenommen (jedenfalls niemals öffentlich), sondern höchstens als Faulheit (was leider viel zu häufig stimmt).

Ich bin mit den gegenwärtigen etablierten Parteien auch nicht restlos glücklich, aber allein schon um solchen Entwicklungen (siehe KH183s post) entgegenzuwirken, habe ich das langwierige Kumulieren und Panaschieren auf mich genommen.


Schon lustig, in welche Richtung diese Diskussionen immer gehen, egal welche obskure Ausgangsthese (siehe Startpost) irgendwas mit Politik enthält...
 
Ach, jetzt haben wir schon Nichtwähler als Feindbild.:ugly:
 
@reh: Wer nicht wählen geht ist entweder faul oder dämlich. Das waren deine Worte. Da ich nicht wählen gehe, bezeichnest du mich also als entweder faul oder dämlich. Das ist Logik. Das soll kein persönlicher Angriff sein? “Du bist entweder faul oder dämlich” ist auch im demokratischen Rechtsstaat keine Meinung mehr.

Dein gönnerhafter Ton ist auch wenig hilfreich.

@TomGrenn: Frag dich mal nicht nur nach der Stichhaltigkeit einer Behauptung, sondern auch, warum ihre Vertreter sie sich zu eigen machen. Warum heulen denn die moderaten Politiker so laut über die Extremen? Damit du die Moderaten wählst und eben gerade weil sie genau wissen, das es an der Urne nicht "die Moderaten gibt", sondern dass du dich spätestens dort entscheiden musst. So kommt die CDU zu Wählern, die eigentlich nicht für die CDU sind. Die SPD auch. Du siehst, es ist leicht begründbar, dass die Moderaten Stimmen erhalten, die ihnen demokratisch betrachtet nicht zukommen, eine Wahl unter Zwang ist eben keine freie Wahl mehr, und kein Zwang ist wirksamer als Gewissensbisse. Die man dir deshalb einredet. Moderate Politiker sind nicht deshalb besser, weil sie erkennen, das bei der Strategie “mit dem Kopf durch die Wand” alle verlieren. Daran interessiert sie nur der Umstand, das mit allen auch sie selbst verlieren.

Gerade als Extremistengegner müsstest du doch für das von mir oben angeführte negative Stimmrecht sein. Vielleicht gelingt es dann bösen Nichtwählern wie mir, die NPD aus den Parlamenten zu kicken. Es ist nunmal so, das ‘nicht für X’ (also egal), und ‘für nicht X’ (also gegen X) zwei fundamental verschiedene Dinge sind, Mathematiker beschäftigen sich in der sog. Modallogik damit. Wenn die Moderaten mir die Gleichheit aufzunötigen suchen, bekommen sie die Quittung dafür.

Schon Zeitgenossen des Dritten Reiches sagten “Die meisten waren gar keine Nationalsozialisten, sondern nur ohne Glauben an das Alte”. Mit Erstarken der Extremen wächst auch der Widerstand gegen sie. Es kommt nicht erst die Diktatur, und dann die Katastrophe, es kommt erst die Katastrophe und dann die Diktatur. Es ist ein nicht tot zu kriegender Irrtum, die Menschen damals hätten nicht gewusst, was eine Diktatur ist. Sie wollten ja gerade eine starke Hand, die Ordnung schafft. Die demokratische Selbstbestimmung hat ihnen Hunger, Arbeitslosigkeit und endloses Parteiengezänk gebracht. Hungere mal auch nur ne Woche mit der Perspektive, das sich nichts zum Besseren wendet, und alle Juden dieser Welt wären dir sowas von egal…

Die Extremen bekämpft man nicht an der Urne, sondern durch breit verteilten Wohlstand, was ja keineswegs mit Kommunismus gleichzusetzen ist. Umverteilung gibts aber nunmal nicht gratis. Die Punkte, zwischen denen die Moderaten lavieren müssen, sind “schwacher Bürger, dafür starkes Deutschland” oder umgekehrt. Für Österreich gilt latürnich analoges.

Das Erstarken der Extremen hat wenig mit den Nichtwählern zu tun. Eher damit, das die Moderaten Europa um so lauter besingen, je weniger sie erklären können, was dieses Europa eigentlich sein soll. Und damit, das sowohl Angela Schäuble als auch Sigmar Steinbrückmeier auf die Frage, warum wir Griechenland etc. unterstützen müssen, ehrlicherweise antworten müssten “weil wir sie systematisch ausgeplündert haben, indem wir die Kredite, die Griechenland etc. aufnahmen in die Taschen der deutschen Wirtschaft geleitet haben. Eben genau der Wirtschaft, die sich plötzlich als international versteht und nationale Fragen im Zeitalter der Globalisierung für nicht mehr zeitgemäß hält. Was abzusehen war. Wir tatens trotzdem. Kurzum: Wir haben völlig versagt.”

Btw werde ich keine Partei wählen, die sich christlich nennt. Als Atheist bestehen für mich da grundlegende Differenzen. Und ich werde auch keine Partei wählen, die sich sozial nennt und Hartz verübt hat. Ich picke beileibe nicht bloß die Kapern aus dem Frikassee.
 
hätten wir ein sinnvollers wahlrecht würde man nicht einfach 40%wähler auf 100%wahlberechtigte bevölkerung hochrechnen... wäre doch viel witziger, wenn das halbe parlament leer wäre und man jeden tag bei phönix die wahlbeteiligung der deutschen wirklich mal sehen könnte.

Einen Unterschied zu jetzt könntest du nicht bemerken, denn wenn man wirklich einmal auf Phönix eine Parlamentsdebatte anschaut, herrscht dort meist gähnende Leere.
 
Einen Unterschied zu jetzt könntest du nicht bemerken, denn wenn man wirklich einmal auf Phönix eine Parlamentsdebatte anschaut, herrscht dort meist gähnende Leere.

Ausser der Jung kriegt aufn Sack, dann kommt das Glotzvolk zusammen...
 
Weltweit gibt es Milliarden Menschen, die gern das Recht hätten, demokratisch zu wählen und leider keine Chance darauf haben.

Hier gibt es viel zu viele Leute, die dieses Recht leider nicht zu schätzen wissen und verstreichen lassen sowie manche, die dann auch noch rhetorisch geschickt versuchen, viele Gründe anzubringen, warum die Nichtausübung dieses Rechts sinnvoll sei.

Traurig.
 
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