Ach, nu hört aber auf.
Die meisten Betriebe werden doch sowieso nur dank der dreistelligen Subventionssumme (in Millionen €), die jährlich fließen, über Wasser gehalten.
Dadurch hat der Markt dann eben mehr Mitbewerber (weil die Subventionen dass rentabel machen) - der Preis bleibt niedrig.
Ich war vor etwa zwei Jahren mal zu Besuch auf einem milcherzeugendem Hof - und nun glaubt ja nicht, dass die ihren Tieren teure Futtermittel (Weizen-Mischungen) zu fressen geben.
Die kommen im Sommer ganztags auf die Weide, da hat man nur die Wasserkosten, Tierarzt. Gemistet wird der Stall ja auch nicht jeden Tag. Die Viecher stehen tagelang in ihrem Dreck, da kann man keiner erzählen, der Milchbauer kümmert sich da liebvoll um seine Tiere.
Und im Winter? Da gibts dann vor dem Stall eine Matschkoppel und zu fressen gibts Silage. Silage ist eingelagertes Heu (in Silos) was schon mit der Gärung begonnen hat. Wo bekommt der Bauer das Heu her? Richtig, er mäht seine Wiesen und lagert selbst ein.
Falls man dazukaufen muss: Als Großabnehmer zahlt man pro t Silage/Heu wirklich nur ein Appel und ein Ei.
Natürlich muss der Mann jeden Morgen früh aufstehen, Kühe melken, raus auf die Koppel, abends umgekehrt. Aber dazwischen hat er frei. Wie gesagt, Stall misten ist ja nicht jeden Tag (hat in dem Dorf wirklich nur ein Bauer gemacht).
Klar, wenn der Bauer keinen großen Weideflächen im Sommer zur Verfügung hat, dann steigen natürlich die Kosten enorm. Aber mal ehrlich: Ich will keine Milch, die aus irgendwelche Mischfutter entstanden ist, trinken.
Sonstige Kosten entstehen dann natürlich durch die Melkmaschine und den Tierarzt - alle anderen Größen sollten vernachlässigbar sein.
Meistens ist auch noch ein Mastbetrieb an Milchwirtschaft gekoppelt (irgendwo muss man ja mit den männlichen Kälbchen hin) und da geht dann nämlich die ganzen Kohle hin. Die Tiere kommen nämlich nicht auf die Weide, bekommen oft zusätzlich noch Hormone für schnelleren Wachstum - und verfressen pro Kilo Fleisch etwa ~9 Kilo Weizen.
Ich könnte mir ja vorrstellen, dass den Bauern die Sause geht, weil die EU darüber nachdenkt, den Millionengeldfluß an Subventionen zu stoppen. Denn was Subventionen alles anrichten - global betrachtet - ist so ziemlich das übelste, was man sich vorstellen kann. Bei Bedarf zitiere ich gerne aus meiner Hausarbeit.
Wirklich vom Preisdruck betroffen sind doch eher die kleinen Betriebe (die, die ohne die Subventionen meistens sowieso unrentabel wären) - wenn ein Bauer die Höchstmenge eine Molkerei stellt und sie vom ihm abhängig ist, können die im nicht viel.
Nur mal so ein Beispiel ein Bauer bekommt für einen L Mlich 27 cent er muss aber um einen Liter Milch zu bekommen 28-30 cent ausgeben.
ich hätte gerne mal die Quelle zu der Äußerung.
Weil, wenn das wirklich stimmt, dann kann von einer existierenden Bauernschläue nicht wirklich die Rede sein. Wenn das so sein sollte, dann wären ja alle Bauern bereits bankrott.
Sagen wir mal, ein Bauer hat 50 Hochleistungsmilchkühe, jede gibt ~20Liter Milch pro Tag. Da entstehen ihm Kosten von 280-300€ pro Tag, Einnahmen sind etwa 270 € --> Verlust von 10-30 € pro Tag, im Monat (30 Tage) 300-900€.. also, ne, sorry, an der Zahlen kann da irgendetwas nicht stimmen.
Da wäre ja jeder Bauer in kürzester Zeit pleite; mit 106.800 - 320.400€ Miesen pro Jahr. Wenn das so wäre, hätten wir hier keine jammernden Milcherzeuger mehr ^^