TomGrenn schrieb:
Eine Aussage wie "wer reich ist, ist schlau" oder anders herum "wer schlau ist, ist reich" passt zu unserer menschlichen Gewohnheit, alles in Schubladen einzuordnen und die Komplexität des Themas einfach außen vor zu lassen (wobei die Gewohnheit durchaus ihre Berechtigung hat), aber passt nicht zur komplizierten Realität.
deshalb werden ja i.d.r. auch keine solchen aussagen getroffen, sondern versucht, aus empirischen untersuchungen eine deutbare statistik zu erstellen, die allerdings, da stimme ich dir zu, nicht viel wert ist, wenn nur wenige aspekte herausgegriffen werden.
Wer das so als Zusammenhang sieht (ohne nachzudenken), kommt wohl zu dem Schluß, dass man als dummer Mensch weniger arbeiten muß
wer das so als zusammenhang sieht, der hat nicht erkannt, daß erst eine statistik erfaßt und dann ausgewertet wird, bevor sie in worte (hier nicht sonderlich glücklich formuliert) gewandelt wird.
(also wieder reich = schlau, arm = dumm)
nö, hoher iq = mehr in besserverdienerberufen vertreten, niedriger iq = mehr in den niedrigen gehaltsklassen vertreten. ich zweifle die zahlen nicht so sehr an, eher die vorhandenen tests, also die maßstäbe, nach denen die zahlen festgelegt sind, sagt das ganze doch nur aus "nach dem test, den wir verwendet haben, sind die leute (die wir für den test ausgewählt haben) , die besser abgeschnitten haben, häufiger reiche bonzen, als die, die bei uns schlecht abgeschnitten haben".
Ein junger Millionärserbe, der gerade seine Kohle versäuft, verspielt, verplempert ist demnach schlauer als sein gleichaltriger, armer, strebsamer Studienfreund?
nein, er befindet sich nur in der gesellschaft derer, die aufgrund ihres gehirnschmalzes dort sind, rasterkandidat. sein armer studienkollege ist für solche statistiken auch nicht mehr verwertbar, denn er befindet sich noch auf dem weg zu "seinem platz in der gesellschaft".
Ein 94 jähriger Millionär, der eine 23 jährige arme Schaubusenbesitzerin heiratet, hat eine geistige Glanzleistung vollbracht ?
den check ich nicht
. biologisch ist er sicher ein gewinner mit seiner schaubu
senbesitzerin
, gesellschaftlich macht er eher ein downgrade, oder? wobei das wiederum variabel ist: ein 94-jähriger millionär, der einen ruf zu wahren hat, schadet sich vielleicht durch eine für ihn eigentlich zu junge partnerin, doch man stelle sich mal hugh heffner mit einer 60-jährigen vor
. zeigt als beispiel recht schön, wie weit wir mit der von uns gewählten soziologischen entwicklung schon von der natur entfernt sind. auf biologischer ebene gäb's keine frage: drübersteigen, auch wenn die pumpe schlapp macht, chance nutzen. soziologisch gäb's dagegen viele fragen, z.b. nach dem mileu, dem image, erbschleicherei, liebt sie mich, bla... ein altersunabhängiges beispiel: boris becker, reicher mann zeugt (komische) kinder mit hübschen, armen frauen. wirtschaflich und gesellschaftlich kritisch, biologisch das beste, was er tun kann. so, verhungern wird er durch's unterhaltzahlen nicht, ein bißchen presse kann auch nicht schaden, alles bombe. wenn ich ihn in der glotze sehe, macht er auf mich nicht gerade einen vor intelligenz strotzenden eindruck...aber das ergebnis spricht definitiv für ihn.
anderes beispiel von deutschlands schulhöfen: ein jugendlicher sucht anschluß an eine gruppe, hat dabei mäßigen erfolg, aber da gibt es ja noch die gruppe der raucher, die sind cool, weil sie was verbotenes tun, und der preis für den eintrittt... er fängt also an zu rauchen, gehört ab sofort (zwangsläufig) zu dem kleinen grüppchen, das jede pause einen kreis bildet und dort hastig das nikotin einschnüffelt, bevor der aufsichtspauker zu nah dran kommt. wir hatten die diskussion über's rauchen ja schon vor kurzem in einem anderen thread, geteilte meinungen, aber daß es blöd ist, überhaupt mit dem rauchen angefangen zu haben, da waren sich wohl alle einig. also ist es auch blöd (dumm) von unserem jugendlichen, das rauchen anzufangen, nur sein angestrebtes ziel hat er erreicht, er gehört zu einer gruppe. dieses ziel hat er mit wenig aufwand erreicht, was für seine lösung spricht (effizienz). gesellschaftlich gewonnen, biologisch definitiv verloren...
klingt vielleicht abgedroschen, aber ich glaube, daß wir den bezug zur natur (im weitesten sinne) schon so weit verloren haben, daß man zwangsläufig zwischen biologischer und soziologischer intelligenz unterscheiden müßte. es gibt einfach zu viele dinge, die mittlerweile zu tragenden säulen unserer zivilisation geworden sind, die biologisch betrachtet einfach nur lebensbeeinträchtigend, -verachtend, -vernichtend sind (das fängt bei "banalitäten" wie der pille an, geht über das auto bis zu unserer marktwirtschaft und endet bei der weltpolitik).
Und von wegen schlaue Eltern kriegen eher dumme Kinder und anders herum:
wenn der IQ tatsächlich ein Mittelwert darstellen soll (...)
eben drum
. wenn der weisse volker (der ausm eingangspost) recht hätte, wäre der iq in seiner funktion als mittelwert ziemlich sinnfrei, denn dann wäre er nach oben hin offen. der höchste bisher ermittelte wert soll 228 sein, ein gewaltiger statistischer ausreißer, der sich allerdings jetzt schon jeglichem vergleich entzieht. die dame, bei dem er gemessen wurde, ist jahrgang 46. wie will man deren wert mit dem eines computerzeitalterkindes vergleichen? (
stolperhannes)
wer ist eigentlich der typ, der sich selbst zum maß der dinge erklärt und gesagt hat, daß sein iq der ist, der die 100 darstellt? denn sowas am toten objekt festzulegen, kann ja nur schiefgehen :>.
gruß