Auch wenn ich schon ahne, dass dieser Post wieder etwas länger wird, fühle ich mich doch dazu genötigt, ihn zu schreiben.
Im Gegensatz zu macn anderem hier scheine ich mich noch recht gut an Diablo 2 zu erinnern. Ich habe ungefähr 8 Jahre lang Diablo 2 gespielt, hauptsächlich LOD aber auch Classic. Davor habe ich auch Diablo 1 gespielt.
Zunächst mal muss man schauen, womit man Diablo 3 vergleichen will. Fairerweise würde die Wahl auf Classic fallen, da es zu D3 bisher noch keine Erweiterungen gibt. Da die Diskussion schon einigermaßen aus dem Ruder gelaufen ist, hier nochmal die Eingangsfrage: "Warum sind Legendaries nicht die besten Gegenstände". Die Antwort darauf ist einfach: Weil es noch nie so war!
Vergleicht man D3 mit D2, stellt man gleich eine Ähnlichkeit fest: Rare Items sind dort bis auf wenige Ausnahmen seit jeher die besten Items gewesen. Uniques sind zwar teilweise recht nützlich gewesen, aber das absolute High End stellten immer die rares dar, besonders bei den Amuletten, Schilden und Schuhen. Nun haben die meisten Leute zum Ende hin ja kein Classic gespielt, sondern LOD. Und auch wenn der Vergleich hinkt, will ich den Leuten dieses Zugeständnis geben.
In Diablo 2 LOD ab 1.10 wurde der Markt maßgeblich von den High End Runenwörtern und Uniques dominiert. Damit einher gingen massive Preisverfälle vieler Items einerseits, auf der anderen Seite stiegen jedoch auch die Preise für andere Items. Grund dafür war, dass durch Classic Rush + Konvertierung den Itemshops die Möglichkeit des massiven Runenfarmings bot und sich die Runen alsbald als neue Währung etablierten. Hätte man bei Akt 4 Q2 und der Gräfin nicht diesen starken Runendrop eingebaut, wäre es vermutlich nie zu diesem enormen Preisverfall gekommen. Aber das ist eine andere Sache.
Jedenfalls war es für die meisten Spieler relativ leicht, sich außerordentlich gut auszurüsten. Aber dabei handelte es sich nicht etwa um das absolute High Ende, sondern eher um die Oberklasse. Denn das wirkliche High End waren, oh Wunder oh Wunder, Rares, Magics, und graue Items. Rare und magic reife, Rare Amulette, magic Rüsstungen und rare Schuhe konnte je nach Stats mehrere Dutzend bis mehrere hundert HRs im Battle.net kosten - oder einbringen, falls man welche fand. Deswegen sind auch in LOD Uniques usw. als nicht optimal zu bezeichnen.
Bleibt noch Diablo 1. Jemand hatte in diesem Thread gesagt, dass Uniques fast immer die beste Wahl gewesen wären, doch das ist leider nicht richtig.
Beste Waffe für den Krieger: Kings (Bastard)Sword of Haste
Beste Waffe für die Jägerin: Kings (Long War)Bow of the Zodiac
Beste Waffe für den Zauberer: Bountiful Staff of Apocalypse
von den Ringen und Amuletten mal ganz abgesehen.
Damit sollte klar sein, das Rares und Magics schon immer in der Top-Klasse vertreten waren. Ich ahne allerdings bereits, dass mein Post falsch verstanden wird, deshalb noch eine Sache. ich sage nicht, dass Uniques schlecht seien. Mir ist selbst klar, dass bestimmte Uniques, Set-Teile und Runenwörter in Diablo 2 und 1 das Optimum waren, aber dass ist ganz einfach kein Grund dafür, dass es an anderer Stelle nicht auch Rare und Magics sein sollen. Speziell nicht in Diablo 3.
An anderer Stelle wurde bemängelt, dass Uniques merkwürdige Stats haben. Auch das war in D2 nicht anders. Beispielsweise gab es CoAs mit nur einem Sockel, HoZ mit nur 150% ed oder 10/15 Griffons. Besonders schlimm war es mit den RWs: Ein CTA mit +1 zu Kampfbefehle war praktisch wertlos, man konnte es an Charsi verkaufen. Und dafür musste man immerhin Mal, Ist und Ohm aufwenden.
Dann sagte noch jemand, dass es motivierend sei Uniques und Sets während des Spiels zu finden. Das ist in mehrerlei Hinsicht totaler Quatsch.
Aus der Sicht von Diablo 3 ist es Quatsch, da es fast nur aus Endgame besteht. Die Zeit die man benötigt um Level 60 zu werden ist lächerlich gering, ergo wäre es witzlos, Unmengen an Items für die Level bis 60 zu bauen, da man sie sowieso nur sehr kurz trägt. Außerdem benötigt man für Normal und Nightmare keine außerordentlich tollen Items. Und falls jetzt der Einwand kommt, dass sie ja auch nicht supertoll sein müssen, sondern eben nur Legendaries, so kann ich darauf nur antworten, dass das keine Rolle spielt, solange es nur einigermaßen hinreichend ist, was ich trage.
Im Endgame gibt es dann dafür eine große Auswahl an Zeug. Und wenn man den berichten glauben darf, ist auch das Magic Find mit N-Buff ordentlich erhöht um es zu finden (ja ich bin erst Hell Akt 2 und Level 57, jetzt dürft ihr mich zerstören).
Auch in Hinsicht auf D2 sieht es kein bisschen besser aus. Ich kenne so gut wie niemanden, der sich über die Crap Sets und Uniques gefreut hätte, mich selbst eingeschlossen. Im Gegenteil, noch heute verfolgen mich in meinen Gedanken Isenharts Kiste und Cathans Siegel. Über sowas hat man sich nie gefreut, sondern nur aufgeregt, dass immer und immer wieder derselbe Crap droppt. Die paar Leute, die tatsächlich Selffound gespielt haben freuten sich über gute items, ganz gleich ob es nun Unique, rare oder sonstwas war. Und das ist in D3 nicht anders. Wenn man hier ein gutes Items findet, was den Char annehmbar verbessert, ist das ein Grund zur Freude, unabhängig davon, welche Farbe es hat.
Letzten Endes dann noch die Sache mit der Droprate. Ich habe bisher kein einziges Legendary Item gefunden, aber ich brauchs auch nicht und es ist auch nicht so vorgesehen. Die Dinger sollen einen gewissen Wert haben und das kann nur erreicht werden, wenn die Dinger selten sind. Und jeder kann sich mal fragen, wieviele High End Items er in seiner D2 Karriere gefunden hat und wielange er gespielt hat. Und dann rechnet er das mal auf Diablo 3 hoch, was in 3 Stunden ganze 5 Tage alt wird.
MfG