In Diablo3 wird es ein Auktionshaus geben, in dem man Items von seinen Mitspielern für Geld kaufen kann.
Findest du das gut, oder schlecht?
Im Hinblick auf die Spielkultur wie auch zukuenftige Spiele mehr als fragwuerdig.
Warum?
Spiele sollen einem Zeitvertreib dienen, man loggt ein, spielt etwas und loggt wieder aus. Blizzard wirbt fuer D3 z.b. genau hiermit.
D2 wie auch fruehere MMO's waren reine Spiele. Bei D2 haben es Programmierer geschafft mittels Dupes und Bots Items anzubieten und der Profit ist direkt an Blizzards Nase vorbeigesegelt. Weder bei Everquest, StarwarsGalaxies, World of Warcraft etc. gibt es Dupes noch Hacks welche es profitabel fuer die Betreiber machen. Es wuerde wesentlich mehr Sinn machen bei einem MMO mit Raids Highlvl Ruestungen anzubieten da es hier wesentlich mehr auf die Ausruestung ankommt. Weshalb es nie! vorgekommen ist sei dahingestellt. Das es versucht wurde kann ich mir aber ohne Zweifel vorstellen.
Die angesprochenen MMO's wurden mittels monatlich anfallender Gebuehr bezahlt. Dafuer hat man den gesamten Spielekontent inkl. Items etc. zur Verfuegung gehabt. Gleiches bei D2 wo man mit einem einmaligen Einkauf des Spiels den gesamten Kontent zur Verfuegung hatte.
Ueber die Jahre hinweg gibt es in eben jenen MMO's teils Marktplaetze wo man sich Ingame Karten gegen Bares erkaufen/ tauschen kann. Es gibt "Spassitems" gegen bares welche das Spiel nicht weiter beeinflussen. Der Gegenwind als dies bei EQ2 eingefuehrt wurde war gigantisch. Dort hat man naehmlich relativ unverbluehmt gesehen das, erst die Spassitems, spaeter die spielbestimmenden Items.
Schauen wir uns nun D3 an, Botter/Duper solls nicht geben (fuer mich ein D2 ohne Botter/Duper) und ein AH soll zum gemeinsam Traden eingefuehrt werden. Was lokalisierte Maerkte "anrichten" koennen, wurde im anderen Thread schon beschrieben.
Nochmal... keine Dupes/ Hacks moeglich, gegen Goldseller hat Blizzard lediglich gesagt das es gegen eine Ueberschwemmung dieser nichts tun koennte aber man sehe die Gefahr als relativ gering. Gold kann ebenfalls im AH erworben werden. Immer noch kein Problem, Goldseller haetten hier ergo noch gar keine Abnahmequelle da es ja bereits verkauft wird.
Blizzard hat neben dem Gold AH aber nun auch noch ein RM AH. 2 AH's in einem Spiel?! Sollte sich der RM AH auszahlen wird niemand mehr mit dem Gold AH traden. Weshalb fuer ingame Gold handeln (was man frueher oder spaeter eh zuhauf hat) wenn man sich nebenbei noch etwas dazuverdienen kann? Andererseits, sollte das RM AH nicht einschlagen hat Blizzard hier ein System hereingebracht welches sich nicht auszahlt. Spaetestens hier wird die Moeglichkeit bestehen das "Personen" im RM AH Sachen guenstier anbieten werden und so hat man auf einmal zwei konkurrierende AH's. Konkurrenz belebt zwar das "Geschaeft" doch in einem Spiel will man Ware gegen Ware tauschen. Die eingesetzte Muehe fuer etwas gleichwertiges was man benutzen kann einloesen. Ist das wochenlang gefarmte Item ploetzlich nur noch 2cent wert dann hat man hier einen Tiefpunkt erreicht den Blizzard auch mit ihren Gebuehren nirgendwo hin treiben koennen. Biete ich ein Item fuer 50cent an und 40 davon gehen schonmal als Festbetrag an Blizzard
hat das mit Traden nichts mehr zu tun.
Weder Blizzard noch das AH koennen irgendjemanden davon abhalten via "d3.itemshop.de" Gold wie auch Items zu verkaufen. Je nachdem wie sich die Preise entwickeln ohne weiteres moeglich. Bots sind dann einfach Menschen welche xx Stunden am Tag farmen gehen. Gibts keine Dupes erschwert es die Sache aber macht sie nicht unmoeglich. Sprich, das RM AH ist eben keine Garantie das Itemshops unterbunden werden, vielmehr hat man offen zugegeben "machtlos" gegen diese zu sein und deshalb bereichert man sich an der vorhandenen Nachfrage nun einfach selber.
Es geht nicht darum einen stabilen Markt einzubauen (stabile Maerkte sind von aussen her geregelt und Blizzard hat selbst gesagt das es dies nicht tun wird) und es geht nicht darum das Spiel in irgendeiner Weise sicherer zu machen (das soll Blizzard schoen durch Sicherheitsmechanismen in ihrem Programm erledigen) es geht aber am allerwenigsten um die Spieler. Der Drang der Menge sich schnellen Spass zu goennen ist seit Jahren da und wird nun von Blizzard zusaetzlich gefuettert.
Wie sehen dann zukuenftige Spiele aus? Free-to-play mit erkaufbarem Inhalt gibts bereits, fehlt als naechstes nur noch zusaetliche erkaeuftliche Dinge, es geht nur noch ums kaufen kaufen kaufen, die Spielerschaft unterstuetzt es begierig. Es ist ja nicht so schlimm, man kann ja mal abwarten usw. . Haette man D3 auch ohne RM nur mit einem Gold AH haben koennen? Ohne weiteres, nur sind die Fans nach 11 Jahren zu begierig sich ins neue Spiel reinzustuerzen als irgendwas zu sagen.
Die Frage ist nur, wenn das alles jetzt ein Kind der Zeit ist, andere Games die wesentlich hoehere Entwicklungskosten erzeugen wie z.b. Star Wars the Old Republic keine solchen Modelle heranziehen? Trotzdem wurde es best RPG 2010 & best Online Game 2010 auf der E3 und hat weiter die hoechste Pre-Order Anzahl in der Geschichte von EA erziehlt, 200k in 6 Tagen. Es geht also auch anders und ich bin mehr als froh darueber. Trotzdem finde ich es mehr als schade das mir Blizzard hier klar aufzeigt das man als Spieler nur soviel Wert wie das Geld welches man investiert wert ist.