In jeder Kaserne wären die Honks von der Streife über den Haufen geschossen worden, das weiß jeder dass man da nicht einbricht.
Zumal den Wachtposten dort Gerüchten zu Folge auch noch beigebracht wird, einmal in die Luft zu ballern, nachdem der Einbrecher niedergestreckt wurde. Am Ende müssen zwei Patronen fehlen, es muss ja einen Warnschuß gegeben haben.
Aber um die Diskussion einmal auf das Thema zurückzuführen: Ich halte von den ganzen Greenpissaktivisten genau so wenig wie du. Daß sie, unbewaffnet und ohne jegliche (para)militärische Ausbildung, einfach so auf das Gelände eines Atomkraftwerks spazieren konnten, ist allerdings in der Tat sehr bedenklich.
Terroristen wären in der Situation wohl nicht auf die Kuppel geklettert, sondern ins Gebäudeinnere eingedrungen.
Das ist ein generelles Problem bei der ganzen Sicherheitsdiskussion: Medienwirksam wird gegen abstruse Gefahren wie den gelenkten Flugzeugabsturz auf ein AKW vorgegangen, aber so profane Sicherheitsmaßnahmen - wie einfach das Werkstor zu bewachen - werden vernachlässigt, so daß jedermann unbefugt das Gelände eines Atomkraftwerks betreten kann.
Ähnliches auch bei jedem Flug: Als Tourist muss man seine Duschgelflasche abgeben, wenn die zu viel Flüssigkeit enthält. Es könnte ja Flüssigsprengstoff sein. Aber auch da werden nur öffentlichkeitswirksam die Passagiere gegängelt, die ganz einfachen Sicherheitsmaßnahmen hingegen nicht beachtet.
In einem äußerst sehenswerten Beitrag vor ein paar Jahren ist ein Frontal-Reporter mit Minikamera einfach durch einen unbewachten, nicht verschlossenen Personaleingang des Frankfurter Flughafens zur Gepäckverladestelle gegangen. Wäre der ein Terrorist, hätte er in die dort liegenden Taschen problemlos Sprengstoff legen können.
Da mach ich mir über das Duschgel des Vordermanns in der Warteschlange eher weniger sorgen.