@Nils:
Klingt echt scharf.
@DarthPaul: Qualitativ war der Kampf ganz okay, aber der frühe Abbruch (alleine Abbruch!) hat mich schwer angenervt.
Ich hab ma ne Frage an euch: Ich muss gerade in Deutsch ne Rede schreiben, könnt ihr mir eure Meinung dazu sagen? Is irgendwie nicht so ganz schön, irgendwie fehlt der letzte Schliff. Und morgen muss ich den Shit vortragen. Naja, wird halt gefreestylet (=für unsere alten Menschen hier (
): ich werde die Rede aus dem Kopf heraus und ohne vorgefertigtes Konzept ergänzen und vervollständigen)
Die Aufgabenstellung sach ich auch gleich ma an: "Wenn ich von der Zukunft unserer Gesellschaft rede, spreche ich zwangsläufig von der Jugend. Unsere Jugend ist das größte Kapital, das wir haben. Wir müssen ihr nur Perspektiven geben." (Herzog) Verfassen Sie, ausgehend von von dieser Aussage, eine Antwortrede, die Sie z.B. im Rahmen einer Abiturrede halten könnten.
Und nu der Mist, der mir dazu eingefallen ist:
Driftet die Jugend in die Verwahrlosung ab? Sind die Jugendlichen alle alkohol- und drogenabhängig? Ist die Jugend abgestumpft und nur noch auf ihren eigenen Vorteil bedacht? Haben die Jugendlichen überhaupt eine nützliche Funktion in der Gesellschaft außer der Steigerung der Brauereiumsätze?
Fragen über Fragen, doch wer weiß die Antwort?
Roman Herzog befasste sich in seiner berühmten „Ruck-durch-Deutschland“ Rede auch mit den Jugendlichen und ihren verschiedenen Aspekten.
Er sieht in der Jugend die „Zukunft unserer Gesellschaft“. Ist dies wirklich war? Welche Zukunft erwartet uns Jugendliche, und welche Gesellschaft wird sich später aus uns formen? Die Perspektivlosigkeit ragt vor der heutigen Jugend wie eine riesige schwarze Wand aus toter Zukunft auf. Welche Hoffnungen haben wir denn noch? Arbeitslosigkeit, Wirtschaftsflaute, Reformstau, all diese Schlagworte prasseln seit Jahren auf uns ein und lassen sich im simplen Wort „Zukunftsangst“ zusammenfassen. Woher soll da noch Hoffnung kommen? Jahrelang wurde uns erzählt, wir hätten mit dem Abitur eine gute Startposition ins Leben. Doch die harte Wahrheit ernüchtert schneller als eine kalte Dusche nach einer durchzechten Nacht. Die Jugend steht vor dem Trümmerhaufen eines „Sozialstaates“, dessen großartige „soziale“ Tat darin bestand, die Schwachen, Dummen und Faulen so lange zu hätscheln, bis das allgemeine Bildungsniveau auf ihren Stand herabgesunken war. Die PISA-Studie hat dies ja eindrucksvoll und beschämend belegt.
Roman Herzog bezeichnete in seiner Rede die Jugend als „das größte Kapital, das wir haben“. Außerdem fordert er, der Jugend Perspektiven zu geben. Warum folgen diesen Feststellungen keine Taten? „Jugendförderung“ ist ein beliebter Begriff aus dem Repertoire jedes Politikers, doch was besagt er konkret? Es wird versucht uns durch mittelmäßige Angebote, die den Jugendlichen „Toleranz“, „Gemeinsamkeit“ und „Fairness“ näher bringen sollen, ruhig zu stellen. Beliebt ist hierbei der Vorschlag, doch Sport zu treiben. Die Jugend wird in Fußballvereine abgeschoben, damit sie von der allgemeinen Misere nichts mitbekommt oder zumindest eine „Heile Welt“ als Art „Ersatzrealität“ bekommt. Kein Wunder das wir durch den Konsum von Drogen und Alkohol das Leben wenigstens ab und zu etwas erträglicher gestalten wollen. Und als Folge dessen werden wir von den Politikern als „Partygeneration“ diffamiert, die nichts im Sinn hat als sich sinnlos zu betrinken und rumzuhängen. Mit diesen Anschuldigungen wird dann vom eigenen Versagen abgelenkt.
Abschließen kann ich sagen, dass der geforderte „Ruck durch Deutschland“ nur heiße Luft war. Ich als Jugendlicher sehe schwarz für die Zukunft. Dank der Unfähigkeit der deutschen Politiker bin ich mit meinem Abi zwar noch der Einäugige unter den Blinden, aber ein Auge ist zu wenig um klar sehen zu können.