diesen großartigsten aller Kontinente
Ich kenne ein paar Amerikaner, die das vermutlich anders sehen
Ich halte generell sehr wenig von der Einteilung in "Kontinente", die wird nämlich völlig willkürlich gehandhabt. Jedes Schulkind "weiß", daß es derer 5 gibt, Afrika, Asien, Australien, Amerika und Europa. Geographisch ist Europa allerdings nur eine große Halbinsel Asiens, während der amerikanische Kontinent geographisch recht offensichtlich zweigeteilt und nur durch eine verhältnismäßig winzige Landbrücke verbunden ist. Eine Einteilung in 5 Kontinente Afrika, Australien, Eurasien, Nord- und Südamerika wäre ebenso gut oder schlecht.
Jetzt wird zur Begründung des Status als eigener Kontinent für Europa die gemeinsame Geschichte und Kultur herangezogen, die sich von der Asiens unterscheide. Diese Unterschiede bestehen sogar unzweifelhaft, aber wenn man einen geographisch nicht genau abgegrenzten Raum (angeblich sei der Ural die Grenze, in Wahrheit irgendein willkürlich herangezogener Fluß) zum eigenen Kontinent erhebt, warum dann nur in diesem Fall?
Eine Einteilung in Kulturräume ohne Beachtung geographischer Gegebenheiten ist viel ergiebiger. Aber da ist der großartigste ja ohenhin immer der jeweils eigene, das sehen nicht nur Amerikaner und Europäer so.
Es geht aber im Prinzip nicht darum ob man die Wahl hat oder nicht. Der Punkt ist das es gar keinen Religionsunterricht geben sollte. Es lässt sich nicht mit der Trennung von Kirche und Staat vereinigen.
Der Religionsunterricht in Schulen hat Verfassungsrang (Art. 7 Absatz 3 Satz 1 GG), eine pauschale "Trennung von Kirche und Staat" hingegen nicht. Diese ist nur durch die nicht sehr weitgehenden Art. 136 ff. der Weimarer Reichsverfassung (diese Bestimmungen gelten fort, Art. 140 GG) halbwegs gewährleistet, wo es nur lapidar heißt "es besteht keine Staatskirche", andererseits aber auch "die Religionsgesellschaften bleiben Körperschaften des öffentlichen Rechtes."
Du hast Recht, bekenntnisgebundener Religionsunterricht verstößt gegen die Trennung von Kirche und Staat. Aber das ist in vollem Einklang mit dem geltenden Recht, denn wirklich weit her ist es mit dieser Trennung in Deutschland nicht. Ich sag mal vorsichtig dazu: "leider."
Zum Thema Märchenstunde. Es ist umstritten ob Jesus wirklich gelebt hat oder nicht. Wenn man davon ausgeht dass er eine historische Person war ist es trotzdem ziemlich unwahrscheinlich dass er:
1. Über Wasser läuft
2. Kranke durch Handauflegen heilt
3. Aus 1 Brot 3000 macht
Ergo sind diese ganzen Geschichten Märchen.
Ich hatte wie gesagt 13 Jahre Religionsunterricht (sogar in Bayern zählt quasi doppelt). Und es war zu 100% nur Bullshit ohne jegliche Beweise oder wissenschaftlichen Hintergrund. Und die Bibel ist auch noch ein ziemlich schlechtes Buch. Man könnte genauso gut 13 Jahre lang Tolkien unterrichten.
Hier hast du dich irgendwie total verrant. Zunächst ist es völlig unumstritten, daß Jesus gelebt hat, die außerbiblischen Quellen dazu sind zahlreich (etwa die Historien des Tacitus). Aber das nur nebenbei.
Viel wichtiger ist, daß man keinesfalls anstelle der Bibel Tolkien unterrichten könnte. An dieser Stelle kommt der vom Leser bestimmt schon lange erwartete Schlenker zurück zum ersten zitierten Beitrag und den Kontinenten: Ein wesentlicher Faktor in der Geschichte Europas als eine der wenigen Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Nationen ist nunmal das Christentum. Tolkiens Werk, das ich sehr schätze, hat die Fantasysparte der Unterhaltungsindustrie in den letzten 60 Jahren geprägt; das Christentum Europas gesamte Geschichte weit über ein Jahrtausend lang.
Man kann durchaus sagen, der Religionsunterricht sollte nicht mehr bekenntnisgebunden sein. Aber inhaltlicher Schwerpunkt muss schon der christliche Glaube sein und nicht etwa alle Religionen weltweit mit gleichem Anspruch, im Unterricht behandelt zu werden. Mich persönlich interessieren zwar die Mythen ferner Weltteile oder vergangener Zeiten sehr, ich habe ein ganzes Bücherregal voll damit. Aber die Vorstellung der australischen Ureinwohner zur Schaffung der Welt hat keinerlei Bedeutung für Deutschland, das ist eher die Faszination am Exotischen. Wichtige Grundaussagen des Christentums wie die Allmacht Gottes (in polytheistischen Religionen nie der Fall) oder Gottesebenbildlichkeit des Menschen hingegen sollte man einfach kennen, sofern man die Kenntnis der eigenen kulturellen Wurzeln für wichtig erachtet.