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Das tausendjährige Gottesreich auf Erden ...

Man sollte erstmal den Religionsunterricht komplett aus der Schule entfernen. Und zwar jede Auslegung davon (ev, kath, islam..). Meinetwegen kann man ja ein Ersatzfach einführen dass sich auf objektive Art und Weise mit sämtlichen Fantasien, welche die Menschheit in den letzten 15k Jahren erfunden hat, auseinandersetzt. Wenn jemand die Märchen hören will kann die Kirche ja einen eigenen Religionsunterricht anbieten der dann freiwillig ist.

Der bekenntnisgebundene Religionsunterricht ist schon jetzt nicht verpflichtend, deine Forderung nach einer freiwilligen Version davon zielt also völlig ins Leere. In der Praxis wird es in den meisten Bundesländern so gehandhabt, daß man zwischen Religionsunterricht und einem als Ethik oder ähnlich bezeichneten Fach wählen kann, zum Religionsunterricht gezwungen wird hier niemand.
Ich selbst hatte mich in meiner Schulzeit, obwohl ich Agnostiker war und bin, lieber in den Reliunterricht gesetzt. Ich wollte wenigstens wissen, woran genau ich nicht glaube.
 
Man sollte erstmal den Religionsunterricht komplett aus der Schule entfernen. Und zwar jede Auslegung davon (ev, kath, islam..). Meinetwegen kann man ja ein Ersatzfach einführen dass sich auf objektive Art und Weise mit sämtlichen Fantasien, welche die Menschheit in den letzten 15k Jahren erfunden hat, auseinandersetzt. Wenn jemand die Märchen hören will kann die Kirche ja einen eigenen Religionsunterricht anbieten der dann freiwillig ist.

Deine Glaube (es gibt keinen Gott) ist also der einzig wahre und alles andere Märchen? Klingt arg nach Fundamentalismus ;)

Ein Ersatzfach zu Religion, welches sich objektiv (soweit das möglich ist) mit verschiedenen Religionen auseinandersetzt, sollte Ethik sein. Btw., im christlichen Religionsunterricht werden auch die anderen beiden großen abrahamitischen Religionen (insbesondere natürlich das Judentum) behandelt.

Zumindest scheinst du keine Ahnung zu haben, was in Religion behandelt wird. Eine "Märchenstunde" ist es ganz gewiss nicht, im Gegenteil: Mit den "Märchen" die einem die Eltern und andere erzählt haben wird gerade aufgeräumt. Man lernt dann eben, dass die Bibel nicht wörtlich auslegbar ist. Deswegen bin ich auch für einen Religionsunterricht Islam: Besser jemand, der staatlich geprüft ist erklärt den Kindern etwas zu ihrer Religion, als der irre Hassprediger von nebenan (absichtlich überspitzt).
 
Deswegen bin ich auch für einen Religionsunterricht Islam: Besser jemand, der staatlich geprüft ist erklärt den Kindern etwas zu ihrer Religion, als der irre Hassprediger von nebenan (absichtlich überspitzt).

Das ist ein guter Punkt. Am besten natürlich in deutscher Sprache. Man sollte die Auslegung des Korans wirklich keinen möglicherweise radikalen Imamen überlassen, die irgendwo in Ostanatolien "ausgebildet" wurden. Das wäre fast, als würden bei uns Scientologen oder Zeugen Jehovas den Schulunterricht halten.
 
Seit wann wird an amerikanischen Schule Kreationismus unterrichtet?
Meines Wissens nach wird da Intelligent Design unterrichtet. (Zumindestens wenn wir vom Biologieunterricht sprechen). Ein elementarer Unterschied, da es eben nicht direkt die Schöpfungslehre ist, sondern diese als wissenschaftliche Theorie getarnt wird. Die Frage wer jetzt der "Designer" ist wird dabei offen gelassen. Dass man wohl sämtliche "wissenschaftliche" Argumente ziemlich leicht wiederlegen kann will ich aber nicht bestreiten.

In den USA gibt es an staatlichen Schulen gar keinen Religionsunterricht. Und selbst im Mittleren Westen haben Evangelikale es nicht geschafft, dass ID/Kreationismus in Biologie unterrichtet wird.

Christlicher Religionsunterricht gehört für mich in die selbe Schublade wie Geschichte oder Oberstufen-Deutsch. Es ist kein Schlüsselfach wie Mathematik oder Englisch, aber man benötigt es, um seine eigene Kultur zu verstehen.
Der Islam dagegen gehört für mich zwar nicht zur Kultur dieses Landes, aber als Integrationsmaßnahme ist islamischer Religionsunterricht längst überfällig.
 
In den USA gibt es an staatlichen Schulen gar keinen Religionsunterricht. Und selbst im Mittleren Westen haben Evangelikale es nicht geschafft, dass ID/Kreationismus in Biologie unterrichtet wird.

Nicht per Lehrplan-Verordnung. Jedoch werden den Biologie-Lehrern von finanzkräftigen Evangelikalen-Vereinigungen manipulierte "Biologie-Bücher" gesponsert. Kreationistische Lehrinhalte werden leider dort immer noch vermittelt.

Evolution: Jeder achte US-Lehrer unterrichtet Kreationismus - Nachrichten Wissenschaft - WELT ONLINE

Adam, Eva und die Evolution - Kreationismus auf dem Vormarsch Teil 1.avi - YouTube
 
Der bekenntnisgebundene Religionsunterricht ist schon jetzt nicht verpflichtend, deine Forderung nach einer freiwilligen Version davon zielt also völlig ins Leere. In der Praxis wird es in den meisten Bundesländern so gehandhabt, daß man zwischen Religionsunterricht und einem als Ethik oder ähnlich bezeichneten Fach wählen kann, zum Religionsunterricht gezwungen wird hier niemand.
Ich selbst hatte mich in meiner Schulzeit, obwohl ich Agnostiker war und bin, lieber in den Reliunterricht gesetzt. Ich wollte wenigstens wissen, woran genau ich nicht glaube.

Meine Schulzeit ist jetzt mittlerweile fast 10 Jahre her. Allerdings war es bei mir damals so dass ich "default" an Religion teilgenommen habe und mich explizit dagegen entscheiden musste. Ich habe damals natürlich Religion genommen da es um einiges einfacher war. Mit einem "Gott ist gut" hat man prinzipiell sicher seine 2 gehabt. Und das war auch in der Kollegstufe so. Ich erinnere mich aber an nette Klausuren mit fragen wie "Erörtern Sie ihren Standpunkt zum Thema Abtreibung". Da ich prinzipiell dafür war hat mir das natürlich auch 0 Punkte eingebracht. Meine Argumentation war allerdings (meiner Meinung nach) gut begründet und schlüssig. Aber sie hat halt nicht in das Bild der Kirche gepasst. Das selbe galt für "Gottesbeweise" welche prinzipiell totaler Schwachsinn sind was ich leider auch kundgetan habe (0 Punkte mündlich). Ich hatte jahrelang den selben Pfarrer in Religion (5 bis 12 Klasse). Nur in der 13. hatte ich eine Lehrerin die keine Pfarrerin war und auch andere Meinungen akzeptiert hat. War ne ziemliche Wohltat.

Es geht aber im Prinzip nicht darum ob man die Wahl hat oder nicht. Der Punkt ist das es gar keinen Religionsunterricht geben sollte. Es lässt sich nicht mit der Trennung von Kirche und Staat vereinigen. Meinetwegen kann man ja auch Geschichte so erweitern dass man einen Einblick in die verschiedenen Religionen erhält. Oder ein Allgemeines "Religion, Ethik, Moral und Philosophie" Fach einführt.

Das ist dasselbe wie mit der Kirchensteuer. Die Kirche hat 2000 Jahre lang die Menschheit ausgebeutet. Und jetzt zahlt man implizit immernoch Kirchensteuer. Ich muss zum Standesamt latschen um auszutreten.

Deine Glaube (es gibt keinen Gott) ist also der einzig wahre und alles andere Märchen? Klingt arg nach Fundamentalismus ;)

Ein Ersatzfach zu Religion, welches sich objektiv (soweit das möglich ist) mit verschiedenen Religionen auseinandersetzt, sollte Ethik sein. Btw., im christlichen Religionsunterricht werden auch die anderen beiden großen abrahamitischen Religionen (insbesondere natürlich das Judentum) behandelt.

Zumindest scheinst du keine Ahnung zu haben, was in Religion behandelt wird. Eine "Märchenstunde" ist es ganz gewiss nicht, im Gegenteil: Mit den "Märchen" die einem die Eltern und andere erzählt haben wird gerade aufgeräumt. Man lernt dann eben, dass die Bibel nicht wörtlich auslegbar ist. Deswegen bin ich auch für einen Religionsunterricht Islam: Besser jemand, der staatlich geprüft ist erklärt den Kindern etwas zu ihrer Religion, als der irre Hassprediger von nebenan (absichtlich überspitzt).

Ja ich bin Atheist. Ich glaube nicht an Gott. Ich halte es aber ansonsten wie Friedrich der Große (Jeder soll nach seiner Fasson selig werden). Solange keiner Versucht mich zu bekehren ist es mir total egal wer an was glaubt.

Zum Thema Märchenstunde. Es ist umstritten ob Jesus wirklich gelebt hat oder nicht. Wenn man davon ausgeht dass er eine historische Person war ist es trotzdem ziemlich unwahrscheinlich dass er:
1. Über Wasser läuft
2. Kranke durch Handauflegen heilt
3. Aus 1 Brot 3000 macht
Ergo sind diese ganzen Geschichten Märchen.

Ich hatte wie gesagt 13 Jahre Religionsunterricht (sogar in Bayern zählt quasi doppelt). Und es war zu 100% nur Bullshit ohne jegliche Beweise oder wissenschaftlichen Hintergrund. Und die Bibel ist auch noch ein ziemlich schlechtes Buch. Man könnte genauso gut 13 Jahre lang Tolkien unterrichten.

In den USA gibt es an staatlichen Schulen gar keinen Religionsunterricht. Und selbst im Mittleren Westen haben Evangelikale es nicht geschafft, dass ID/Kreationismus in Biologie unterrichtet wird.

Christlicher Religionsunterricht gehört für mich in die selbe Schublade wie Geschichte oder Oberstufen-Deutsch. Es ist kein Schlüsselfach wie Mathematik oder Englisch, aber man benötigt es, um seine eigene Kultur zu verstehen.
Der Islam dagegen gehört für mich zwar nicht zur Kultur dieses Landes, aber als Integrationsmaßnahme ist islamischer Religionsunterricht längst überfällig.

Du willst wohl nicht ernsthaft Geschichte mit Religion vergleichen?
 
Meine Schulzeit ist jetzt mittlerweile fast 10 Jahre her. Allerdings war es bei mir damals so dass ich "default" an Religion teilgenommen habe und mich explizit dagegen entscheiden musste. Ich habe damals natürlich Religion genommen da es um einiges einfacher war. Mit einem "Gott ist gut" hat man prinzipiell sicher seine 2 gehabt. Und das war auch in der Kollegstufe so. Ich erinnere mich aber an nette Klausuren mit fragen wie "Erörtern Sie ihren Standpunkt zum Thema Abtreibung". Da ich prinzipiell dafür war hat mir das natürlich auch 0 Punkte eingebracht. Meine Argumentation war allerdings (meiner Meinung nach) gut begründet und schlüssig. Aber sie hat halt nicht in das Bild der Kirche gepasst. Das selbe galt für "Gottesbeweise" welche prinzipiell totaler Schwachsinn sind was ich leider auch kundgetan habe (0 Punkte mündlich). Ich hatte jahrelang den selben Pfarrer in Religion (5 bis 12 Klasse). Nur in der 13. hatte ich eine Lehrerin die keine Pfarrerin war und auch andere Meinungen akzeptiert hat. War ne ziemliche Wohltat.

Bei mir ist die letzte Religionsstunde ähnlich lange zurück (13 Jahre), hatte dabei auch etwas mehr Glück. Wurde wohl eher halb/halb von den Lehrertypen fundamentaler Pfaffe / aufgeklärter Theologe unterrichtet. Wobei im Zweifelsfall bei gleicher Qualität schon ein Statement pro kath. Kirche mit mehr Punkten bewertet wurde als eines dagegen.
Demzufolge machten bei uns auch viele Schüler Colloquium in Religion. Nicht unbedingt wegen der intrinsischen Motivation oder ihrem Glauben, sondern weil einfach mit relativ wenig Aufwand mit Antworten im Sinne der Kirche recht viel Ertrag einzuheimsen war.

Nichtsdestotrotz blieb mir auch ein wirklich guter Religionslehrer in Erinnerung, bei dem wir Nietzsche, Kant und andere Philosophen mit ihren Werke besprachen.
 
In Baden-Württemberg war und ist der Religionsunterricht in den höheren Klassen de facto Ethik mit gelegentlichem Verlegenheitsbezug auf irgendwelche Geschichten aus der Bibel.

Du willst wohl nicht ernsthaft Geschichte mit Religion vergleichen?

Man könnte so argumentieren, dass es für einen gebildeten Menschen genauso (un)wichtig ist, zu wissen warum man an diesem und jenem religiösen Feiertag nicht zur Arbeit gehen muss, wie zu wissen, in welchem Jahr die Wehrmacht in Polen einmarschiert ist.

Ich argumentiere aber lieber so, dass man keineswegs an Gott glauben muss, um zu begreifen, dass nichts diesen großartigsten aller Kontinente so sehr geprägt hat, wie 1600 Jahre Christentum. Geschichte ist geprägt durch Religion und Religion geprägt durch Geschichte. Beides zusammen könnte man Kultur nennen und die zu verstehen kann ggf. nicht schaden. Ich persönlich hätte beispielsweise kein christlich-orthodoxes Land in die Eurozone gelassen, weil man weiß, dass diese ein exorbitant höheres Korruptionsniveau haben als katholisch/protestantisch geprägte Länder mit vergleichbarem BIP pro Kopf.
 
Ich argumentiere aber lieber so, dass man keineswegs an Gott glauben muss, um zu begreifen, dass nichts diesen großartigsten aller Kontinente so sehr geprägt hat, wie 1600 Jahre Christentum. Geschichte ist geprägt durch Religion und Religion geprägt durch Geschichte. Beides zusammen könnte man Kultur nennen und die zu verstehen kann ggf. nicht schaden. Ich persönlich hätte beispielsweise kein christlich-orthodoxes Land in die Eurozone gelassen, weil man weiß, dass diese ein exorbitant höheres Korruptionsniveau haben als katholisch/protestantisch geprägte Länder mit vergleichbarem BIP pro Kopf.

Die "katholischeren" Länder der Eurozone wie Italien/Spanien haben aber durchaus ein höheres Korruptionsniveau als die "weniger katholischen" Länder Deutschland oder Finnland. Daran kann man das imho nicht festmachen.

Und ich glaube auch, dass das Christentum in den erwähnten 1600 Jahren auf dem "großartigsten" Kontinent neben vielem Guten doch auch sehr, sehr viel Übles bewirkt hat (Kreuzzüge, Ablasshandel, Dreißigjähriger Krieg, Achtzigjähriger Krieg, Englischer Bürgerkrieg, ....). Ob es ohne Christentum besser wäre, ist müßig zu diskutieren, da es nunmal wirklich die letzten Jahrhunderte geprägt hat.

Ich sehe jedenfalls immer noch die verschiedenen Religion als eher hinderlich für ein humanes Miteinander, wobei sich die katholische und evangelische Kirche hier in D schon einigermaßen moderat entwickelt hat.
 
diesen großartigsten aller Kontinente
Ich kenne ein paar Amerikaner, die das vermutlich anders sehen :ugly:
Ich halte generell sehr wenig von der Einteilung in "Kontinente", die wird nämlich völlig willkürlich gehandhabt. Jedes Schulkind "weiß", daß es derer 5 gibt, Afrika, Asien, Australien, Amerika und Europa. Geographisch ist Europa allerdings nur eine große Halbinsel Asiens, während der amerikanische Kontinent geographisch recht offensichtlich zweigeteilt und nur durch eine verhältnismäßig winzige Landbrücke verbunden ist. Eine Einteilung in 5 Kontinente Afrika, Australien, Eurasien, Nord- und Südamerika wäre ebenso gut oder schlecht.
Jetzt wird zur Begründung des Status als eigener Kontinent für Europa die gemeinsame Geschichte und Kultur herangezogen, die sich von der Asiens unterscheide. Diese Unterschiede bestehen sogar unzweifelhaft, aber wenn man einen geographisch nicht genau abgegrenzten Raum (angeblich sei der Ural die Grenze, in Wahrheit irgendein willkürlich herangezogener Fluß) zum eigenen Kontinent erhebt, warum dann nur in diesem Fall?
Eine Einteilung in Kulturräume ohne Beachtung geographischer Gegebenheiten ist viel ergiebiger. Aber da ist der großartigste ja ohenhin immer der jeweils eigene, das sehen nicht nur Amerikaner und Europäer so.


Es geht aber im Prinzip nicht darum ob man die Wahl hat oder nicht. Der Punkt ist das es gar keinen Religionsunterricht geben sollte. Es lässt sich nicht mit der Trennung von Kirche und Staat vereinigen.
Der Religionsunterricht in Schulen hat Verfassungsrang (Art. 7 Absatz 3 Satz 1 GG), eine pauschale "Trennung von Kirche und Staat" hingegen nicht. Diese ist nur durch die nicht sehr weitgehenden Art. 136 ff. der Weimarer Reichsverfassung (diese Bestimmungen gelten fort, Art. 140 GG) halbwegs gewährleistet, wo es nur lapidar heißt "es besteht keine Staatskirche", andererseits aber auch "die Religionsgesellschaften bleiben Körperschaften des öffentlichen Rechtes."
Du hast Recht, bekenntnisgebundener Religionsunterricht verstößt gegen die Trennung von Kirche und Staat. Aber das ist in vollem Einklang mit dem geltenden Recht, denn wirklich weit her ist es mit dieser Trennung in Deutschland nicht. Ich sag mal vorsichtig dazu: "leider."


Zum Thema Märchenstunde. Es ist umstritten ob Jesus wirklich gelebt hat oder nicht. Wenn man davon ausgeht dass er eine historische Person war ist es trotzdem ziemlich unwahrscheinlich dass er:
1. Über Wasser läuft
2. Kranke durch Handauflegen heilt
3. Aus 1 Brot 3000 macht
Ergo sind diese ganzen Geschichten Märchen.

Ich hatte wie gesagt 13 Jahre Religionsunterricht (sogar in Bayern zählt quasi doppelt). Und es war zu 100% nur Bullshit ohne jegliche Beweise oder wissenschaftlichen Hintergrund. Und die Bibel ist auch noch ein ziemlich schlechtes Buch. Man könnte genauso gut 13 Jahre lang Tolkien unterrichten.

Hier hast du dich irgendwie total verrant. Zunächst ist es völlig unumstritten, daß Jesus gelebt hat, die außerbiblischen Quellen dazu sind zahlreich (etwa die Historien des Tacitus). Aber das nur nebenbei.
Viel wichtiger ist, daß man keinesfalls anstelle der Bibel Tolkien unterrichten könnte. An dieser Stelle kommt der vom Leser bestimmt schon lange erwartete Schlenker zurück zum ersten zitierten Beitrag und den Kontinenten: Ein wesentlicher Faktor in der Geschichte Europas als eine der wenigen Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Nationen ist nunmal das Christentum. Tolkiens Werk, das ich sehr schätze, hat die Fantasysparte der Unterhaltungsindustrie in den letzten 60 Jahren geprägt; das Christentum Europas gesamte Geschichte weit über ein Jahrtausend lang.
Man kann durchaus sagen, der Religionsunterricht sollte nicht mehr bekenntnisgebunden sein. Aber inhaltlicher Schwerpunkt muss schon der christliche Glaube sein und nicht etwa alle Religionen weltweit mit gleichem Anspruch, im Unterricht behandelt zu werden. Mich persönlich interessieren zwar die Mythen ferner Weltteile oder vergangener Zeiten sehr, ich habe ein ganzes Bücherregal voll damit. Aber die Vorstellung der australischen Ureinwohner zur Schaffung der Welt hat keinerlei Bedeutung für Deutschland, das ist eher die Faszination am Exotischen. Wichtige Grundaussagen des Christentums wie die Allmacht Gottes (in polytheistischen Religionen nie der Fall) oder Gottesebenbildlichkeit des Menschen hingegen sollte man einfach kennen, sofern man die Kenntnis der eigenen kulturellen Wurzeln für wichtig erachtet.
 
Meines Erachtens wird die kulturgeschichtliche Einfluss des Christentums im Geschichtsunterricht genügend behandelt. Und zwar die realen Auswirkungen das Glaubens und nicht der Glauben an sich. Dies genügt meiner Meinung nach vollkommen. Man kann ja eine Stunde darüber halten an was Christen glauben. Genauso macht man es mit den griechischen und römischen Gottheiten ja auch.

Jedenfalls kann ich mich daran erinnern im Geschichtsunterricht sämtliche christlichen Highlights wie z.B.:
- Gang nach Canossa
- 30 jähriger Krieg
- Inquisition
- Hexenverbrennung
- Kreuzzüge
usw. durchgenommen zu haben. Dafür brauch ich mir aber wie gesagt kein "Hintergrundwissen" des Christentums aneignen.
 
Jedenfalls kann ich mich daran erinnern im Geschichtsunterricht sämtliche christlichen Highlights wie z.B.:
- Gang nach Canossa
- 30 jähriger Krieg
- Inquisition
- Hexenverbrennung
- Kreuzzüge

Huh, es gibt Geschichtsunterricht wo sowas vorkommt? Ich kann mich nur an 13 Jahre Hitler erinnern ;(
 
Huh, es gibt Geschichtsunterricht wo sowas vorkommt? Ich kann mich nur an 13 Jahre Hitler erinnern ;(
Bei uns wurde auch sehr viel gehitlert. Aber was mich am Geschichtsunterricht noch mehr gestört hat, war, daß die Geschichte 1945 aufzuhören scheint. Kalter Krieg? Deutsche Teilung? Wiedervereinigung? War den Lehrplangestaltern im Bildungsministerium wohl irgendwie nicht wichtig.


Meines Erachtens wird die kulturgeschichtliche Einfluss des Christentums im Geschichtsunterricht genügend behandelt. Und zwar die realen Auswirkungen das Glaubens und nicht der Glauben an sich. Dies genügt meiner Meinung nach vollkommen. Man kann ja eine Stunde darüber halten an was Christen glauben. Genauso macht man es mit den griechischen und römischen Gottheiten ja auch.

Jedenfalls kann ich mich daran erinnern im Geschichtsunterricht sämtliche christlichen Highlights wie z.B.:
- Gang nach Canossa
- 30 jähriger Krieg
- Inquisition
- Hexenverbrennung
- Kreuzzüge
usw. durchgenommen zu haben. Dafür brauch ich mir aber wie gesagt kein "Hintergrundwissen" des Christentums aneignen.

Das ist eine äußerst oberflächliche Betrachtungsweise. Wenn man die wesentlichen Inhalte der Religion nicht kennt, kann man, um mal ein Beispiel zu wählen, das immernoch Auswirkungen hat, nichteinmal verstehen, warum denn die Bibelwörtlichausleger gegen die Evolutionstheorie waren und sind. Man kann natürlich trotzdem auswendig lernen, daß sie dagegen sind. Aber der Geschichtsunterricht sollte eher zum verstehen als zum auswendig lernen führen, oder?

Auch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der drei abrahamitischen Rerligionen sollte man in Grundzügen einfach kennen. Die Tatsache, daß diese drei Religionen, die sich schon so oft in der Geschichte erbittert gegenüberstanden, sich alle auf den gleichen Gott und teilweise sogar auf die gleichen Propheten berufen, ist doch relevant.
Ich halte es für völlig abwegig, Kreuzzüge, Reformation und Religionskriege ohne inhaltliche Bezugnahme auf den Glauben vermitteln zu wollen. Wie soll das aussehen? Etwa: "Katholiken und Protestanten sind beide Christen. Was Christentum ist und wo die Unterschiede zwischen den Richtungen liegen wurde früher mal im abgeschafften Religionsunterricht erörtert, das braucht ihr nicht mehr wissen. Die führten jedenfalls 30 Jahre lang Krieg gegeneinander." Heutzutage kann man sich natürlich in der Geschichtsstunde erlauben, das nicht zu erörtern, denn die Schüler wissen es schon aus dem Religionsunterricht. Aber die Reformation verstehen (nicht nur Daten auswendig lernen) ohne mal gehört zu haben, daß die Päpste sich als "Nachfolger Petri" sahen?
 
Bei uns wurde auch sehr viel gehitlert. Aber was mich am Geschichtsunterricht noch mehr gestört hat, war, daß die Geschichte 1945 aufzuhören scheint. Kalter Krieg? Deutsche Teilung? Wiedervereinigung? War den Lehrplangestaltern im Bildungsministerium wohl irgendwie nicht wichtig.

Da hatten wir anscheinend Glück. Haben einiges über den kalten Krieg, die Teilung Deutschlands, den deutschen Herbst und die Wiedervereinigung gehört. Laut bayer. Lehrplan wird das nun in der 10. Klasse (G8) behandelt:
Geschichte


Auch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der drei abrahamitischen Rerligionen sollte man in Grundzügen einfach kennen. Die Tatsache, daß diese drei Religionen, die sich schon so oft in der Geschichte erbittert gegenüberstanden, sich alle auf den gleichen Gott und teilweise sogar auf die gleichen Propheten berufen, ist doch relevant.

Das hört sich in der Theorie sehr gut an und einige Religionslehrer machen das auch in dieser Weise. Leider ist es auch im Gym. immer wieder so gewesen, dass manche der Pädagogen sehr viel und gern Bibelexegese betreiben und dabei andere Lehrplaninhalte vernachlässigen. Außerdem sind für manche der Inhalte viele der Religionslehrer ungeeignet. Als wir damals "Fragen des Jugendalters" inkl. Sexualität und Pubertät im Fach Religion behandelten, war die Lehrkraft sichtlich überfordert. Wahrscheinlich studieren einfach oft relativ konservative Menschen dieses Fach.
 
Ich denke dass sich das Christentum gut in 2-5 Schulstunden erklären lässt. Das selbe gilt für den Islam, das Judentum, Buddhismus, Hinduismus (was gibts sonst noch). D.h. man kann es ohne Probleme in den bestehenden Geschichtsunterricht einarbeiten. Wie gesagt das macht man ja bei den antiken Religionen von Ägypten, Griechenland und Rom auch.

Viel Inhalt haben die Religionen ja nicht. Und die ganzen Fantasiestories sind mMn total irrelevant um den Hintergrund einer Religion zu verstehen.

Das Leute, die eine frei erfundene Religion wörtlich auslegen , gegen eine wissenschaftliche Theorie sind, welche im Widerspruch zu ihren Überzeugungen steht ist durchaus logisch. Und das sollte von jedem Menschen verstanden werden. Das einzige Hintergrundwissen was ein Schüler dafür braucht ist die Schöpfungs"theorie". Diese lässt sich in ca. 2 Minuten erklären. Das gleich gilt für jeglichen religiösen Hintergrund bei jeglichen geschichtlichen Ereignissen.

Ich habe mich mit dem Begriff "Hintergrundwissen" vllt. falsch ausgedrückt. Man sollte die grundlegenden Eigenschaften von Relgionen kennen vorallem wenn sie geschichtliche Relevanz haben. Andererseits ist es total unnötig Schülern irgendwelche erfundene Geschichten zu erzählen. Oder Gottesbeweise. Ich kann mich auch dran erinnern dass wir im Religion GK ein Viertel Jahre die Bergpredikt durchgenommen haben..
 
Ich hatte seit der 5. Klasse keinen Religionsunterricht mehr und habe den auch nie gebraucht. Wenn es in anderen Fächern mal Bibelfragen gab war ich trotzdem meist der einzige der diese beantworten konnte.
Die These das Religionsunterricht notwendig wäre um geschichtliche zusammenhänge zu verstehen ist ja wohl absolute Bullenscheiße. Man könnte beispielsweise argumentieren, dass was eben notwendig ist um einen geschichtlichen Zusammenhang zu verstehen auch Teil des Unterrichts sein muss. Wie bitte soll man irgendetwas über das Mittelalter und den Vorgängen in diesem verstehen wenn man sein Wissen über die Rolle der Kirche aus dem Religionsunterricht nehmen soll? :irre: Dazu brauch man historische Quellen. Genauso muss das damlige Weltbild aus Quellen rekonstruiert werden. Wie überhaupt alle Erkenntnis die man in diesem Bereich gewinnen möchte aus Quellen stammen muss.

Ich frage mich; was wird denn eurer Meinung nach im Religionsunterricht gelehrt? Gerade zu der Zeit in der er nämlich noch nicht freiwillig ist - das heißt bis zum 14. Lebensjahr. Obwohl ich offiziel vom Religionsunterricht abgemeldet war habe ich in der Unterstufe doch die ein oder andere Unterrichtsstunde als passiver Zuschauer miterlebt. Da wurde Bibel gelesen und das gelesene sollte dann auf das eigene Leben übertragen werden. Es wurden ominöse Filme geguckt und sich dann mit der Frage der Bedeutung eines Lebens nach dem Tod auseinander gesetzt. Dazu kamen dann noch Aussagen der Lehrer über ihre persönliche Meinung.
Wo bitte ist das kritisch oder als Grundlage für gar geschichtliche Zusammenhänge wichtig?
 
Hi,

ich schalte mich mal hoffnungsfroh in die Debatte ein.
Ich denke nicht, dass eine Überführung des Religions- in den Geschichtsunterricht sinnig wäre, wie sie bRt- vorschlägt, da Religionen Menschen seit Beginn der Geschichte maßgeblich beeinflusst haben (wie zB. die Religionssoziologie verdeutlicht) und dementsprechend eine gesonderte Betrachtung der Kulte und Riten menschlicher Gemeinschaften durchaus ihre Daseinsberechtigung hat. Problematisch ist aber, dass der Inhalt des Religionsunterrichtes in vielen Fällen defacto Religionslehre ist, also nicht etwa Unterrichtung über Religion, sondern Lehre der Religion. Ich halte deshalb die Forderung nach einem konfessionsfreien Ersatzunterricht für sehr sinnvoll. Dass niemand in den Religionsunterricht gezwungen wird ändert dabei übrigens garnichts, denn 1. muss sich im bestehenden Bildungssystem bewusst gegen den Religionsunterricht entschieden werden (was soziale Konsequenzen nach sich zieht; ich wurde bspw. in der Unterstufe auch von einer Lehrerin als "der Heide" bezeichnet) und 2. bedeutet Religionsfreiheit nicht nur positive Freiheit (Freiheitsrechte) der Religiösen, sondern auch negative Freiheit (Schutz- bzw. Abwehrrechte) der "Ungläubigen". Damit will ich sagen, dass es ein Unding ist, dass bereits im Bildungssystem eine Sonderbehandlung einiger Konfessionen, speziell der christlichen, veranlagt ist. Ich bin auch grundsätzlich gegen einen Islamunterricht, denn auch dort wird Religionslehre betrieben. Glaube ist Privatsache und so sollte dieser auch behandelt werden. Es gibt ja auch keinen Kleidungs-, Körperhygiene- oder Tischmanierenunterricht.
FetterHase hat übrigens Recht: Das problematische ist ja nicht der Oberstufenreligionsunterricht am Gysmnasium, sondern die Zeit der Grundschule. Ich musste daran teilnehemn, da es keinen Ersatzunterricht gab und ich weder zu den Katholiken noch den Muslime (ja, es gab Muslimenunterricht in Schwaben) durfte.

Grüße
 
Hi,
Glaube ist Privatsache und so sollte dieser auch behandelt werden.

Nein, ist es nicht. Bei den allermeisten Religionen ist die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen ein wesentlicher und zentraler Bestandteil des Glaubens. Dazu gehört auch die Lehre untereinander. Die Schule bietet sich halt an als Ort der Lehre. Und wie gesagt, lieber soll jemand, der unter staatlicher Aufsicht steht, lehren als irgendwer Radikales (bei welcher Religion auch immer). Im Übrigen werden Kinder von evangelikalen Eltern lieber in den Ethik-Unterricht gesteckt, nicht weil ihnen diese Fach so wichtig ist, sondern weil es denen der evangelische Religionsunterricht zu liberal ist. Bei Ethik kann man ja immer noch mit dem Ungläubigen Lehrer und so kommen, wenn da der Lehrinhalt den eltern nicht passt.

Ich denke dass sich das Christentum gut in 2-5 Schulstunden erklären lässt. Das selbe gilt für den Islam, das Judentum, Buddhismus, Hinduismus (was gibts sonst noch). D.h. man kann es ohne Probleme in den bestehenden Geschichtsunterricht einarbeiten. Wie gesagt das macht man ja bei den antiken Religionen von Ägypten, Griechenland und Rom auch.
In 2-5 Schulstunden vielleicht, wenn es darum geht: Btw., da gibt's noch das Christentum. Es geht aber um Lehre!


Viel Inhalt haben die Religionen ja nicht.
:lol: Ach, iwo. In den paar Büchern der Bibel steht fast gar nichts drin. :lol:

Und die ganzen Fantasiestories sind mMn total irrelevant um den Hintergrund einer Religion zu verstehen.
Echt mal! Die haben gar keine Aussage oder tieferen Sinn. Pure Unterhaltungsliteratur für's Proletariat :ugly:

Ich kann mich auch dran erinnern dass wir im Religion GK ein Viertel Jahre die Bergpredikt durchgenommen haben..
Und du hast durchgeschlafen? Ein viertel Jahr ist was, 12 Doppelstunden? Sooooooo viel ist das ja nun auch wieder nicht ...
 
Ich denke dass sich das Christentum gut in 2-5 Schulstunden erklären lässt. Das selbe gilt für den Islam, das Judentum, Buddhismus, Hinduismus (was gibts sonst noch). D.h. man kann es ohne Probleme in den bestehenden Geschichtsunterricht einarbeiten. Wie gesagt das macht man ja bei den antiken Religionen von Ägypten, Griechenland und Rom auch.
In 2-5 Schulstunden vielleicht, wenn es darum geht: Btw., da gibt's noch das Christentum. Es geht aber um Lehre!

Er bezog sich aber offensichtlich auf das Argument, dass man ausgeprägtes Wissen über den christlichen Glauben bräuchte, um die Geschichte Europas zu verstehen. Und da hat er Recht, das ist absoluter Unsinn - niemand muss die Bergpredigt kennen, um irgendeinen Schritt irgendeines mächtigen Mannes in den letzten 2000 Jahren zu verstehen. Das Motiv war immer Macht und die Bibel dabei nur ein Instrumentl.
Um Luthers Thesen zu besprechen, muss auch niemand in die Bibel schauen. Denn Luther kritisierte nicht die Bibel, sondern einen weltlichen Machtapparat. Da sich alle Religionen schon immer verbogen haben, um zum aktuellen System zu passen, sind die Feinheiten ihrer Lehre historisch irrelevant. Denn wenn eine Organisation ein gutes Jahrtausend lang im Namen der Nächstenliebe mordet, dann muss ich kein Theologe sein, um zu sehen, dass da ein Unterschied zwischen Lehre und Verhalten besteht. Folglich reicht ein grober Überblick über den christlichen Glauben, um die Politik zu verstehen.

Religionsunterricht in Schulen können sie ruhig weitermachen, hatte das bis in die 13, waren immer leichtverdiente Punkte. Aber die sollten das immer ans Ende des Tages legen. Damit diejenigen, die es nicht interessiert nach hause können.
 
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