>>>Nimm die Äquivalenz aller Ursachen einfach als gegeben an, der Rest ergibt sich von allein<<<
hehe, da haben wir ja das erste Problem ^.^
Ich akzeptiere
nicht, dass Bitte und Befehl als Aktionen gleichwertig sind.
Du dagegen schon^^
>>> Es geht ja grade um die ex-ante Betrachtung! <<<
und hier das zweite.
ex-ante ist - offenbar - eine strafrechtliche Geschichte.
Das philosophische Konzept des Determinismus wäre aber so garnicht möglich.
Randnotiz: Determinismus geht zurück auf Isaac Newton, der postulierte, dass man jede Bewegung im Universum - und damit die Zukunft - vorhersagen könnte, wenn man Bewegung und Ort jedes einzelnen Teilchen im Universum kennen würde.
Du machst bei dem ex-ante Prinzip einen logischen Fehler.
"Die Straftat wurde durch die Anstiftung (mit)bestimmt." ist soweit korrekt.
Fälschlicherweise gehst du hier jetzt von einer Symetrie aus.
"Die Anstiftung hat die Straftat bestimmt." ist jedoch falsch.
Denn die Anstiftung hätte genausogut einen Verrat des Anstifters an die Aufsichtsbehörden bestimmen können!
Daraus folgt, dass man bei deinem Konzept erst
nachdem die Reaktion eingetreten ist festlegen kann, dass sie die Folge der Aktion ist. ex-ante wie du so schön sagst

Also kennt man wenn die Aktion eingetreten ist noch nicht die Reaktion.
Das Prinzip des Determinismus ist aber, dass man die Reaktion bestimmen kann wenn man die Aktion kennt.
Also entgegengesetzt, klar?^^
Daher ist es mir nicht ganz klar, warum ich mir die wikiartikel durchlesen soll

Davon ab hab ich die betreffenden Artikel bestimmt schon 5-6mal in vergangenen Zeiten gelesen^^
So, kommen wir nun zum philosophischen Teil:
Im Determinismus hat der freie Wille keinen Platz.
Also ist die Entscheidung, ob der Angestiftete die Tat ausführt oder zur Polizei geht keine Entscheidung sondern eine erzwungene/bestimmte/determinierte Reaktion auf mehrere Aktionen.
Eine Aktion ist die Anstiftung an sich, aber diese Aktion alleine determiniert noch nicht die Reaktion.
Erst im Zusammenspiel mit anderen Aktionen (Moralgefühl, Stimmungslage, Sonneneruptionen, umgekippter Reissack in China...) wird die Reaktion determiniert.
Aus genau diesem Grund gibt es in der deterministischen, weil kausalen, Naturwissenschaft
Normbedingungen.
Ein hochgeworfener Stift - oder ein von der Klippe gestürzter Stein - wird zu Boden fallen.
Aber das ist nicht allein durch das hochwerfen bestimmt.
Bestimmt/Determiniert wird das Runterkommen erst durch alle anderen Faktoren, wie Luftdruck, Gravitationskraft, Standort des Werfers etc. pp.
Daher ist die Aussage "ein hochgeworfener Stift kommt immer runter. Sprich: Das Hochwerfen determiniert das Runterkommen des Stiftes" FALSCH.
Richtig: "Ein unter Normbedingungen hochgeworfener Stift kommt immer runter. Sprich: Das Hochwerfen und die Normbedingungen determinieren ZUSAMMEN das Runterkommen des Stiftes"
Klar?
/edit:
Das alles bezog sich auf den Post der mit "q.e.d." endet, der andere war da noch nicht
Natürlich sag ich nicht "ich geh schlafen, weil ich von meinen eltern gezeugt wurde, keinen kaffe trinken will, jetzt müde ist, ich um halb 1 am besten schlafen kann..."
Aber das ist eine Unzulänglichkeit der Sprache, niemand hat behauptet, dass der Determinismus nicht - gewohnt mathematisch - abstrakt ist.
>>>Im Übrigen wird der Satz, die Müdigkeit bestimme mich zum Schlafen gehen, dadurch, daß noch weitere Ursachen hinzukommen, nicht falsch!<<<
ha!
Damit sind wir wieder bei einer meiner ersten aussagen, dass "bestimmt" schwächer ist als "determiniert".
Von der Grundbedeutung wohl nicht, aber im Sprachgebrauch.
Du kannst sagen "Die Müdigkeit bestimmt, dass ich schlafen", noch besser wäre sogar "Die Müdigkeit hat mitbestimmt, dass ich schlafe"
Aber wenn du sagst "Die Müdigkeit determiniert, dass ich schlafe", dann meinst du damit - bei korrektem Gebrauch von determiniert -, dass die Müdigkeit dich bedingungslos, auf jeden Fall, ohne Ausweichmöglichkeit etc. pp. dich zum Schlafen ZWINGT.
Du darfst dir den Determinismus gerne wie Schicksal vorstellen.
Wenn es dein Schicksal ist schlafen zu gehen ist das ebenso unabwendbar, wie wenn es determiniert ist, dass du schlafen gehst.
Dass es eben nicht determiniert war, dass du schlafen gehst sieht man btw schon daran, dass du noch postest, aber das nur am Rand
edit²:
>>>Wenn jemand mich dazu verleiten will, daß ich einen Thread im KLA eröffne, und ich diesen Thread eröffne, hat er mich dazu determiniert. Ohne dieses Verleiten hätte ich den Thread nicht eröffnet.<<<
Nehmen wir einmal zur Erläuterung an, du hättest den Thread eröffnet.
Es wäre Ashs Mitschuld gewesen, sein Beitrag wäre eine Ursache gewesen, kknp.
Aber
ohne Kenntnis anderer Ursachen und der Folge wäre es
nicht klar gewesen was du getan hättest.
Also wäre es durch Ashs Posting ALLEINE nicht determiniert gewesen, dass du den Thread geöffnet hättest.*
Also - um auf den Beginn zurückzukommen - hätte dich Ash nicht determiniert das zu tun.
Schlimmstenfalls hätte er eine neue Kausalkette
initiiert, aber das ist was ganz anderes

Wie ich schon die ganze Zeit schreibe.
/edit³:
*denn wenn es nur durch dieses Posting determiniert gewesen wäre, hätte jeder, der Ashs Posting gelsesn hätte erkennen müssen, dass du einen Thread im KLA aufmachst.
Insofern ist "ich lasse mich nicht dazu determinieren, dass" bodenloser Unfug, denn entweder wird etwas determiniert, dann fällt "ich lasse mich..." komplett weg, eben weil es determiniert/
vorbestimmt ist oder es ist nicht determiniert, also gibt es auch nichts was man sich nicht lassen müsste.