Dietlaib
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Das Wort "schlau" ist in diesem Zusammenhang an sich schon ein bisschen doof. Aber vermutlich sollte es provokativ sein. Genauso wie der Barbar ohne Ausrüstung und ohne Drops auf dem Boden.
Vorausschicken möchte ich, dass jeder für sich selbst definiert, was er unter Spaß versteht. Und wenn es um eine bestimmte Art geht, ein Spiel zu spielen, sollte diese Ansicht zumindest toleriert werden. Natürlich kann es passieren, dass mancher SF-Spieler sich "elitär" fühlt, weil er alles aus eigener Kraft geschafft hat, genauso wie mancher AH-Nutzer den SF-Spieler für einen harmlosen Idioten hält, der es sich selber schwer macht und seine Zeit vergeudet. Diese Tendenzen wird man nicht verhindern können.
Würde Blizzard ganz offiziell einen SF-Modus ins Spiel integrieren, so würde ich mir das in etwa so vorstellen: Genauso wie beim Erstellen eines HC-Chars gewarnt wird, dass der Tod des Chars permanent ist, sollte der SF-Char ebenfalls auf diesen speziellen Modus hingewiesen werden. SF/SC bzw. SF/HC hätte also jeweils eine eigene Truhe und einen eigenen Kontostand. Alle Items sollten accountgebunden sein, so dass jeglicher Handel, ausser mit den NPC-Händlern ausgeschlossen ist. Ähnlich wie für den HC-Modus könnten entsprechende Achievements eingeführt werden. Also für das Erreichen der 10er Stufen, für das Erledigen der Bosse in den verschiedenen Schwierigkeitsgraden usw.
Bei einem solchen Modus dürfte es aber keine Engpässe wie aktuell bei den Folianten geben. Man müsste sie z.B. durch eine spezielle Art zu spielen in der Menge anpassen können. (Zum Beispiel könnten Goldene Truhen zwischen 5 und 10 Stück davon droppen. Dann würde "mehr Dungeons Lvl2 --> "mehr Goldene Truhen" --> "mehr Folianten" gelten.)
Wer nicht SF spielen mag, nutzt diesen Modus eben nicht. Es spielt ja auch nicht jeder HC. Einen besonders großen Entwicklungsaufwand kann ich ebenfalls nicht erkennen. Die dafür erforderlichen Mechaniken existieren bereits im Programm.
Jetzt würde ich gern noch ein wenig beleuchten, warum ich dazu neige, mit selbstgefundenen Sachen zu spielen. Durch das AH kann es passieren, dass manche Eigenschaften des Spiels an Bedeutung verlieren. Beispielsweise wurde von Anfang an dazu geraten, Edelsteine im AH zu kaufen, da das Verbessern per Juwelier im Vergleich viel zu teuer sei. Genauso wurde vom Craften abgeraten, da man für dieses "Glücksspiel" viel mehr Gold zahlen würde, als wenn man sich die gewünschten Items im AH besorgt. Insgesamt sei es viel vernünftiger, sich die Items zu kaufen, als wer weiss wie lange darauf zu warten, dass die komplette Ausrüstung mit den gewünschten Eigenschaften irgendwann "von selbst" droppt. Der Drop wurde nur noch in Form eines Glücksdrops, einer Art D3-Lottogewinn relevant. Wenn nämlich ein einziges Item mit einem Preis im zwei- bis dreistelligen Millionenbereich den Kauf mehrerer anderer Items erlauben würde, um den Char zu verbessern.
Mit anderen Worten: Durch das AH wurde
Ausserdem wurden haufenweise Tipps gepostet, die es zum Ziel hatten, das Leveln und Hochspielen eines Chars abzuschaffen. Am Ende blieb vom ganzen Spiel nur noch das stumpfe Alkaseltzer-Grinden und das Hoffen auf den "Lotto-Drop", - Tolle Wurst!
Was mich jedoch in erster Linie am AH stört, ist die Tatsache, dass Gold zwar in D3 quasi "vom Himmel" fällt, jedoch nicht in der von AH-Nutzern verwendeten Menge. Nehmen wir mal einen fiktiven Spieler an, der Ausrüstung für 50 Milliarden AH-EK auf seinen Chars verbaut hat. Weiterhin nehmen wir an, dass dieser Spieler fleissig mit seinen Chars unterwegs war und das "Sammele 100 Millionen Gold Achievement" erreicht hat. Die für die Anschaffungen jeweils fehlenden 49,9 Milliarden hat der Spieler durch Itemflipping und durch das gelegentliche Verkaufen von Lotto-Drops erzielt. Da bleibt am Ende die Frage, wo dieses Gold denn wohl hergekommen ist. Gäbe es keine Goldbots, so müssten 499 (ebenso fleissige) Spieler ihr gesamtes Gold zur Verfügung stellen, damit sich ein einziger Spieler entsprechend ausrüsten kann.
Mit anderen Worten: Jeder, der mehr für seine Items im AH gezahlt hat als er im Spiel gesammelt oder durch Itemverkäufe an NPCs eingenommen hat, spielt mit dem Gold, das andere durch Echtgeldinvestitionen bei Bot-Betreibern ins System gebracht haben.
Zum Schluss noch ein paar Worte zu den elitären Selffound-Snobs. Die Selffounder haben das Gefühl, eine bestimmte Art von Leistung erbracht zu haben bzw. zu erbringen, die sie dem AH-Nutzer absprechen. Das gibt es aber in vielen Lebensbereichen und interessanterweise ist es fast ausnahmslos allgemein anerkannt:
Achtung! Alle AH-Nutzer, die in Folgeposts wutentbrannt gegen diese Liste argumentieren, haben keinen Humor und werden von mir in diesem Thread nicht ernst genommen!
Es gibt allerdings auch eine Sache, die für den Itemhandel spricht. Wenn es nämlich darum geht, bestimmte Itemkombinationen zusammenzustellen, die spezielle Builds unterstützen, dann hat der SF-Spieler ganz klar das Nachsehen. Entweder findet er die gewünschten Sachen nur teilweile oder gar nicht, oder er hat nicht den Platz, um alle möglichen Ausrüstungsoptionen aufzubewahren. Ich sagte allerdings "Itemhandel", und damit meine ich nicht das aktuelle AH/RMAH/ebay-Modell.
Gruss, Dietlaib
Vorausschicken möchte ich, dass jeder für sich selbst definiert, was er unter Spaß versteht. Und wenn es um eine bestimmte Art geht, ein Spiel zu spielen, sollte diese Ansicht zumindest toleriert werden. Natürlich kann es passieren, dass mancher SF-Spieler sich "elitär" fühlt, weil er alles aus eigener Kraft geschafft hat, genauso wie mancher AH-Nutzer den SF-Spieler für einen harmlosen Idioten hält, der es sich selber schwer macht und seine Zeit vergeudet. Diese Tendenzen wird man nicht verhindern können.
Würde Blizzard ganz offiziell einen SF-Modus ins Spiel integrieren, so würde ich mir das in etwa so vorstellen: Genauso wie beim Erstellen eines HC-Chars gewarnt wird, dass der Tod des Chars permanent ist, sollte der SF-Char ebenfalls auf diesen speziellen Modus hingewiesen werden. SF/SC bzw. SF/HC hätte also jeweils eine eigene Truhe und einen eigenen Kontostand. Alle Items sollten accountgebunden sein, so dass jeglicher Handel, ausser mit den NPC-Händlern ausgeschlossen ist. Ähnlich wie für den HC-Modus könnten entsprechende Achievements eingeführt werden. Also für das Erreichen der 10er Stufen, für das Erledigen der Bosse in den verschiedenen Schwierigkeitsgraden usw.
Bei einem solchen Modus dürfte es aber keine Engpässe wie aktuell bei den Folianten geben. Man müsste sie z.B. durch eine spezielle Art zu spielen in der Menge anpassen können. (Zum Beispiel könnten Goldene Truhen zwischen 5 und 10 Stück davon droppen. Dann würde "mehr Dungeons Lvl2 --> "mehr Goldene Truhen" --> "mehr Folianten" gelten.)
Wer nicht SF spielen mag, nutzt diesen Modus eben nicht. Es spielt ja auch nicht jeder HC. Einen besonders großen Entwicklungsaufwand kann ich ebenfalls nicht erkennen. Die dafür erforderlichen Mechaniken existieren bereits im Programm.
Jetzt würde ich gern noch ein wenig beleuchten, warum ich dazu neige, mit selbstgefundenen Sachen zu spielen. Durch das AH kann es passieren, dass manche Eigenschaften des Spiels an Bedeutung verlieren. Beispielsweise wurde von Anfang an dazu geraten, Edelsteine im AH zu kaufen, da das Verbessern per Juwelier im Vergleich viel zu teuer sei. Genauso wurde vom Craften abgeraten, da man für dieses "Glücksspiel" viel mehr Gold zahlen würde, als wenn man sich die gewünschten Items im AH besorgt. Insgesamt sei es viel vernünftiger, sich die Items zu kaufen, als wer weiss wie lange darauf zu warten, dass die komplette Ausrüstung mit den gewünschten Eigenschaften irgendwann "von selbst" droppt. Der Drop wurde nur noch in Form eines Glücksdrops, einer Art D3-Lottogewinn relevant. Wenn nämlich ein einziges Item mit einem Preis im zwei- bis dreistelligen Millionenbereich den Kauf mehrerer anderer Items erlauben würde, um den Char zu verbessern.
Mit anderen Worten: Durch das AH wurde
- der Juwelier abgeschafft
- der Schmied abgeschafft
- der übliche den Char verbessernde "Standard-Drop" abgeschafft
Ausserdem wurden haufenweise Tipps gepostet, die es zum Ziel hatten, das Leveln und Hochspielen eines Chars abzuschaffen. Am Ende blieb vom ganzen Spiel nur noch das stumpfe Alkaseltzer-Grinden und das Hoffen auf den "Lotto-Drop", - Tolle Wurst!
Was mich jedoch in erster Linie am AH stört, ist die Tatsache, dass Gold zwar in D3 quasi "vom Himmel" fällt, jedoch nicht in der von AH-Nutzern verwendeten Menge. Nehmen wir mal einen fiktiven Spieler an, der Ausrüstung für 50 Milliarden AH-EK auf seinen Chars verbaut hat. Weiterhin nehmen wir an, dass dieser Spieler fleissig mit seinen Chars unterwegs war und das "Sammele 100 Millionen Gold Achievement" erreicht hat. Die für die Anschaffungen jeweils fehlenden 49,9 Milliarden hat der Spieler durch Itemflipping und durch das gelegentliche Verkaufen von Lotto-Drops erzielt. Da bleibt am Ende die Frage, wo dieses Gold denn wohl hergekommen ist. Gäbe es keine Goldbots, so müssten 499 (ebenso fleissige) Spieler ihr gesamtes Gold zur Verfügung stellen, damit sich ein einziger Spieler entsprechend ausrüsten kann.
Mit anderen Worten: Jeder, der mehr für seine Items im AH gezahlt hat als er im Spiel gesammelt oder durch Itemverkäufe an NPCs eingenommen hat, spielt mit dem Gold, das andere durch Echtgeldinvestitionen bei Bot-Betreibern ins System gebracht haben.
Zum Schluss noch ein paar Worte zu den elitären Selffound-Snobs. Die Selffounder haben das Gefühl, eine bestimmte Art von Leistung erbracht zu haben bzw. zu erbringen, die sie dem AH-Nutzer absprechen. Das gibt es aber in vielen Lebensbereichen und interessanterweise ist es fast ausnahmslos allgemein anerkannt:
- Die selbstgeschriebene Doktorarbeit gilt mehr als eine in Auftrag gegebene.
- Der Marathonteilnehmer, der mit dem Moped ins Ziel fährt, genießt weniger Ansehen als die, die zu Fuß unterwegs waren.
- Der Gipfelbezwinger, der einen Helikopterflug gebucht hat, erntet weniger Ruhm als die Bergsteiger.
- Beim Survival-Training wird man schräg angesehen, wenn man mit 'nem Partyzelt und eigenem Catering-Service auftaucht.
Achtung! Alle AH-Nutzer, die in Folgeposts wutentbrannt gegen diese Liste argumentieren, haben keinen Humor und werden von mir in diesem Thread nicht ernst genommen!
Es gibt allerdings auch eine Sache, die für den Itemhandel spricht. Wenn es nämlich darum geht, bestimmte Itemkombinationen zusammenzustellen, die spezielle Builds unterstützen, dann hat der SF-Spieler ganz klar das Nachsehen. Entweder findet er die gewünschten Sachen nur teilweile oder gar nicht, oder er hat nicht den Platz, um alle möglichen Ausrüstungsoptionen aufzubewahren. Ich sagte allerdings "Itemhandel", und damit meine ich nicht das aktuelle AH/RMAH/ebay-Modell.
Gruss, Dietlaib