@Guerteltier:
Wie versprochen, hier ist mein Feedback für deine Geschichte.
Zur Form:
Dass du die Geschichte in Vorgeschichte und Kampf unterteilt ist, hast du ganz gut gemacht, aber dass du sie dazu in Akte unterteilt hast, empfand ich als weniger gut gelungen. Da es sich hierbei um 2 Teile gehandelt hat, wäre es wohl geschickter gewesen, wenn du stattdessen einen kleinen Übergang geschrieben hättest.
Zum Beispiel:
"Einige Wochen später.",
"Monate vergingen...",
"Die Jahre zogen an ihnen vorüber."
oder ähnliches.
Die Wortwahl war, bis auf ein paar Ausnahmen, einwandfrei. Als du geschrieben hattest
"Seit Tagen metzelte sich die Frau", kam mir sofort der Gedanke, dass "metzelte" vielleicht nicht die beste Wahl ist. Es passt irgendwie nicht zur Ausdrucksform bzw. in die Gedankenwelt eines wohlbehüteten Zauberschülers (mein persönlicher Eindruck).
In einer flüssigen Bewegung sprang Diablo sofort auf Li-Ming zu und formte in seinem Mund mehrere Flammenbälle, bereit sie aus nächster Distanz in die beiden Zauberinnen zu jagen.
Hier ist dir die Formulierung etwas mißglückt. Bei einem Oberdämon wie Diablo kann man getrost von einem "Maul" anstelle eines Mundes sprechen, und wenn er dieses schon verwendet, dann lass ihn die Flammenbälle doch auf die beiden Zauberinnen
"spucken" oder
"speien" - "in sie
jagen" klingt ziemlich unbeholfen an der Stelle.
Zum Storyverlauf:
Der Anfang, an dem beide ihre Kräfte messen, wobei einer sich übernimmt und hilflos den Ende entgegen sehen muss, schafft ein gutes Bild von noch unerfahrenen und übermütigen Zauberschülern. Auch die Idee der Rettung durch Portale empfand ich als einfallsreich - besonders, dass Bai nicht sofort geholfen, sondern er erst einige Minuten "zappeln gelassen" wurde, vermittelte mir unweigerlich den Eindruck, als wollte seine Retterin ihm erst eine Lektion erteilen, bevor sie ihm hilft.
So gut die Geschichte bis hierher ist, so lang ist sie mit ca. einem Drittel auch schon geworden. An sich passt es. Beim Lesen hatte ich nicht den Eindruck, als würde es sich in die Länge ziehen. Aber im weiteren Verlauf ist mir vereinzelt der Gedanke gekommen, dass dort besser noch etwas mehr hätte geschrieben werden können.
Gerade zu dem, was den Wendepunkt in der Geschichte (wie auch im Leben der beiden Schüler) ausmacht, hättest du deutlich mehr schreiben sollen. Ein einziger Satz zum Ende des 1. Aktes, in dem gleichzeitig das Sterben des "inneren Kindes" und das Aufkeimen des Wunsches nach Rache enthalten sind, reicht hier nicht aus. Auf der emotionalen Ebene hätte sich an der Stelle meiner Meinung nach mehr tun müssen.
Kann es vielleicht sein, dass du zu denen gehört hast, die erst hinterher den Kampf angefügt haben? Es erschien mir nämlich beim Lesen, als wäre die Verknüpfung beider Teile (Akte) nicht ganz freiwillig geschehen.
Dass du bei deiner Vorgeschichte quasi an die Geschichte "Leuchtkäfer" (von Michael Chu) über die Zauberin Li-Ming angeknüpft hast, die sie über die Vorkommnisse aufklärt und dann auf ihrem Weg mit sich nimmt, hat mir gut gefallen. Eine pfiffige Idee.
Der 2. Akt bzw. Teil, der von dem Kampf der 3 Zauberer gegen Diablo handelt, ist in seinem Verlauf gut durchdacht. Die Aufeinanderfolge der Angriffe und Paraden mittels Magie hat mir gut gefallen. Jedoch fehlte es mir hier etwas an Spannungserzeugung - Ausdrücke oder kurze Beschreibungen zwischen den einzelnen Kampfphasen, die den Kampfeseifer, Hektik, Anspannung oder ähnliches vermitteln.
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Insgesamt muß ich deiner Selbsteinschätzung zustimmen. Der 1. Teil hat mir deutlich besser gefallen, als der Kampf selbst. Er ist so voll an guten Ideen, dass es nicht weiter verwundert, dass für die Beschreibung des Kampfes nicht mehr allzu viel Platz übrig geblieben ist.
Schade nur, dass der Wendepunkt zu kurz gekommen ist.
Ich bin mir sicher, du hättest noch deutlich mehr aus der Geschichte gemacht, wenn es nicht die Einschränkung an Worten gegeben hätte.
Vielleicht hast du ja Lust sie noch etwas zu vergrößern...?
PS:
Naja, vorerst wohl nicht...
Meine Installation ist jedenfalls schon bei 44% und es sind nurnoch ein paar Stunden, bis
die Hölle los ist!