so, hier das versprochene update. laßt es mal so richtig krachen
---Aufnahmestart erfolgt um 0354,
15. März 2003, von Colonel Richard Scofield, immer noch im Gange---
Die Anzeige auf dem Diktiergerät zeigt immer noch den 15. März, inzwischen allerdings schon
0418 an, als ohne Vorwarnung aufgeregte Stimmen aus einem in der Nähe liegenden Headset sprudeln. Ein abruptes Quietschen und hingebungsvolles Fluchen deuten darauf hin, daß Scofield von dem Lärm aufgewacht ist.
„Lieutenant, was ist los da draußen?“ Der Colonel klingt leicht alarmiert.
Die Stimme aus dem Headset überschlägt sich fast, sodaß man kaum ein Wort verstehen kann.
„WAS? Aus welcher Richtung? Wie viele?“ Eine schwere Holztür wird zugeknallt, und Scofields eilige Schritte hallen auf Steinstufen wider. Von weiter unten kommend hört man noch mehr Stiefelgetrappel und aufgeregte Rufe, während aus dem Headset stakkatoartig die Antworten schießen.
„Geben Sie roten Alarm für alle Einheiten! Konzentrieren Sie das Feuer auf Distanzkämpfer und alles, was aussieht wie ein Läufer oder Melder. Wir müssen ihre Kommunikation unterbrechen, vielleicht haben wir dann eine Chance.“ Ein leises Klicken, so als ob die Frequenz gewechselt würde. „Sergeant Brock, sprengen Sie, sobald Sie ein Maximum an Zielen in Reichweite haben. Wenn die Tore verschüttet sind, können wir sie von innen mit den Granatwerfern beharken.“
Kurz darauf wird eine weitere Tür aufgestoßen, und der Colonel befindet sich anscheinend im Freien. Scimitarmotoren dröhnen, Stimmen schreien durcheinander und Stiefel bringen ihre Träger im Laufschritt an ihre Posten. Aus der Entfernung hört man schon gelegentliche Schüsse und wütendes Gebrüll, das nur von den angreifenden Dämonen stammen kann.
„Oh nein, wir werden alle sterben!“, schluchzt eine Stimme direkt hinter Scofield der Panik nahe und Kies knirscht, als sich der Colonel blitzschnell umdreht.
„Verdammt,
reißen Sie sich zusammen, Private! Wollen Sie sich einfach so von der Viechern abschlachten...“ Der Rest des Satzes geht in einem markerschütternden Brüllen unter, das direkt von oben zu kommen scheint und von einem Chor aus menschlichen Schreckensschreien quittiert wird.
Auch Scofields Stimme klingt angemessen entsetzt. „Es ist der verfluchte Drache! Feuer frei!“
Das rasend schnell näherkommende Flappen von ledrigen Schwingen wird kurz vom Hämmern unzähliger Maschinengewehre übertönt, doch nur ein paar Sekunden darauf erklingt ein grauenvolles Knirschen und Knacken wie von brechenden Knochen. Schrille Schmerzensschreie hallen über den Platz und das Gewehrfeuer hat aufgehört, während sich das Flappen rasch entfernt.
„Scheiße, ist der schnell!“ Ein gequältes Stöhnen. „Mein verdammter Arm! Sanitäter sofort zum White Tower! Haben hier noch mindestens zehn Schwerverletzte! Fuck, die Kugeln prallen einfach an dem Scheißvieh ab! Versuchen Sie, ...“
Ein paar ohrenbetäubende, schnell aufeinanderfolgende Explosionen schneiden ihm das Wort ab, und das Gebrüll der Monster im Hintergrund wird lauter. Ab und zu kann man nun auch die dumpfen Schüsse der Scimitars hören. Eine hingebungsvoll fluchende Stimme aus dem Headset erstattet anscheinend Meldung, doch der Colonel bringt nur ein weiteres gepreßtes „Fuck!“ heraus.
„Er kommt zurück! Oh mein Gott, er kommt zurück!“, kreischt eine andere, überschnappende Stimme und strauchelnde Schritte entfernen sich schnell.
Ein schmerzvolles Stöhnen und laufende Schritte deuten darauf hin, daß auch Scofield losrennt, während irgendwo über ihm erneut ein blutrünstiges Brüllen erschallt.
Abrupt hören die Schritte auf. Schwere, keuchende Atemzüge und das metallische Klappern von etwas Schwerem. Ein erneutes Grunzen, ganz so, als ob sich Scofield den schweren Gegenstand nun auf die Schulter gelegt hat. Während das Gebrüll des Drachen rasch näherkommt, ertönt ein nervtötendes, regelmäßiges Piepen, und der Colonel kann sich ein atemloses, nichtsdestotrotz triumphierendes „Ha!“ nicht verkneifen.
Bruchteile von Sekunden später kann man ein lautes Zischen und kurz darauf eine krachende, gefährlich nahe weitere Explosion hören, die alle eventuellen Schreie übertönt, bevor die Aufnahme unvermittelt endet.
---Ende der Aufnahme---
---Aufnahmestart des Diktiergeräts---
0527, 15. März 2003, Colonel Richard Scofield
Das Stöhnen von Verwundeten, hallende Stimmen und das leise, unregelmäßige Tropfen von Wasser auf Stein im Hintergrund macht es schwer, Scofields erschöpfte Stimme zu verstehen.
„Wie erwartet haben uns die Monster einfach überrollt, trotz der Minen, Scimitars und unserer überlegenen Bewaffnung. Es sind einfach
zu viele, und nicht wenige der Männer sind schlichtweg durchgedreht, als sie diese alptraumhaften Viecher auf sich zurennen gesehen haben. Ein paar von ihnen scheinen auch noch immun gegen Kugeln zu sein, wie zum Beispiel dieser verdammte Drache. Hat mir den ganzen Arm aufgerissen, obwohl mich nur einer seiner Flügel gestreift hat.“ Ein zorniges Schnauben.
„Scheiße, nicht mal ein Treffer aus der LAW hat ihn umbringen können! Er ist zwar abgestürzt, aber bevor irgendeiner der Scimitars ihn ins Visier nehmen konnte, ist er einfach durch die nächste Mauer gebrochen und abgehauen. Natürlich sind durch diese Öffnung dann die ganzen restlichen Viecher reingekommen und haben alles plattgemacht. Der halbe Tower ist nur mehr ein Trümmerhaufen, aber die Monster scheinen dort irgendwas zu suchen.“ Das Rascheln von Kleidung ist zu hören, als sich der Colonel nach etwas umsieht.
„Immerhin haben wir nun einen Gefangenen, den Jeresôn und ein paar andere mitgebracht haben, aber ich versteh’ kein Wort von dem, was er sagt. War ganz in eine mittelalterliche Rüstung verpackt und hatte sogar ’ne Art Tagebuch in einer Schrift dabei, die keiner je gesehen hat. Abgesehen davon sieht er aber aus wie ein stinknormaler Mensch. Scheint ein höherer Offizier oder sogar ihr Anführer zu sein, und vielleicht ist er den Monstern da draußen ihren Abzug wert... falls wir es irgendwann schaffen, uns mit ihm zu verständigen.
Jedenfalls haben wir uns jetzt in die Kanalisation zurückgezogen. Nicht gerade der ideale Platz für die Verwundeten, aber hierher können uns wenigstens die größten Viecher nicht mehr verfolgen.“ Eine kurze Pause.
„Verdammt, in nur einer einzigen Stunde haben die Monster mehr als die Hälfte meiner Leute umgebracht, und jetzt haben wir auch noch dafür gesorgt, daß die Airforce sich zurückhalten muß, weil die Kanalisation hier unter dem Bombardement einstürzen würde! Ich glaub’ das alles nicht! Jetzt sind wir denen technologisch so weit überlegen und können sie trotzdem nicht aufhalten!“
Er beruhigt sich wieder, und seine Stimme klingt bitter. „Na wenigstens hab’ ich ein zweites Band mit gehabt, um den ganzen Scheiß hier für die Nachwelt festzuhalten – falls London in ein paar Tagen überhaupt noch existiert.“
---Ende der Aufnahme---
- Stellung verteidigen, solange es geht
- anschließend Rückzug in die Kanalisation
Feinkontakt:
- schwerer Feindkontakt und Verluste auf beiden Seiten
Zeitrahmen:
wenige Stunden