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Ich denke, also bin ich [Fortsetzungsroman]

Ich muss mich entschuldigen - habe aus persönlichem Speicherchaos heraus einen Fehler begangen, und eine ältere Version der Story in den Kapiteln 9 - 12 veröffentlicht.

Zum Glück kein großer Beinbruch; eigentlich hat sich nur der letzte Absatz von Kapitel 12 verändert, den ich an eine spätere Veränderung des Golems, die noch nicht veröffentlicht ist, anpassen musste.

Bitte zu beachten, Danke, Sorry ;) .

Yawgmoth
 
Vielen Dank für diese Wunderschöne Story. Es hat mir bis jetzt wirklich Spaß gemacht sie zu lesen. Eine sehr nette Idee hast du da bekommen. Weiter so. Nur die Updaterate ist etwas - lang *g*

lg, Gandalf
 
-G4nd4lf- schrieb:
Vielen Dank für diese Wunderschöne Story. Es hat mir bis jetzt wirklich Spaß gemacht sie zu lesen. Eine sehr nette Idee hast du da bekommen. Weiter so. Nur die Updaterate ist etwas - lang *g*

lg, Gandalf

Ich könnte euch auch jede Woche mit nur einem Kapitel die nächsten Jahre lang beschäftigen :D - so bin ich doch ein wenig unter Druck, weil produktiv beschreibt mich nicht -.- ...bedenke, ich habe ein halbes Jahr für die bisherigen 60 Kapitel gebraucht. Jetzt muss ich mich geradezu ranhalten, jede Woche drei oder so zu schreiben, um nicht in Verzug zu geraten ;) - na ja, ein wenig Vorsprung habe ich ja.

Aber schneller geht wirklich nicht, sorry.

Und Danke!

Yawgmoth
 
TwinYawgmoth schrieb:
Ich könnte euch auch jede Woche mit nur einem Kapitel die nächsten Jahre lang beschäftigen :D - so bin ich doch ein wenig unter Druck, weil produktiv beschreibt mich nicht -.- ...bedenke, ich habe ein halbes Jahr für die bisherigen 60 Kapitel gebraucht. Jetzt muss ich mich geradezu ranhalten, jede Woche drei oder so zu schreiben, um nicht in Verzug zu geraten ;) - na ja, ein wenig Vorsprung habe ich ja.

Aber schneller geht wirklich nicht, sorry.

Und Danke!

Yawgmoth

Passt schon... Von mir aus kanns auch nach Baal weitergehn ;-) Mir gefällt die Geschichte echt enorm... diese Perspektive ist mal was anderes und spannend. Und jede Woche 1-x Kapitel hält die Spannung und die Leser aufrecht! Ich bin schon auf den nächsten Fight gespannt ^^

@ die anderen, ganz unten gibt es ein Bewertungssystem... seid mal net so geizig und gibt 5 Sterne^^

Also, ich komme btw. fast pünktlich zum neuen Kapitel wieder^^ :hy:

MfG.

Herzog :)
 
Herzog schrieb:
Passt schon... Von mir aus kanns auch nach Baal weitergehn ;-) Mir gefällt die Geschichte echt enorm... diese Perspektive ist mal was anderes und spannend. Und jede Woche 1-x Kapitel hält die Spannung und die Leser aufrecht! Ich bin schon auf den nächsten Fight gespannt ^^

Wäre nach meiner Rechnung...einer gegen nur zwei abtrünnige Jägerinnen. Aber zuerst kommen noch ein paar ruhigere Kapitel, ist imho wichtig, auf Abwechslung zu achten *teaser*.

@ die anderen, ganz unten gibt es ein Bewertungssystem... seid mal net so geizig und gibt 5 Sterne^^

Oh, zu viel der Ehre...

Also, ich komme btw. fast pünktlich zum neuen Kapitel wieder^^ :hy:

MfG.

Herzog :)

:hy:, bis dann!

Yawgmoth
 
volle 5 sterne gibt es von mir! gerade das erste kapitel hat es mir angetan... wie du den langsam immer größer werdenden "geist" beschreibst...
genial


dürfte ich dann auch einen konstruktiven verbesserungsvorschlag macen?
ich leg mal los: während des kampfes gegen blutrabe denkt der golem einmal "schlampe" und einmal "weib" das finde ich nciht so passenda du auch noch danach sagst: Na! keine zeit für persönlichkeiten oder so... da wird die entwicklung glaube cih zu fix... nur so als anreiz

abba ansonsten: weitermachen, soldat!
 
InelukiS schrieb:
volle 5 sterne gibt es von mir! gerade das erste kapitel hat es mir angetan... wie du den langsam immer größer werdenden "geist" beschreibst...
genial

Danke. *verbeug*

dürfte ich dann auch einen konstruktiven verbesserungsvorschlag macen?
ich leg mal los: während des kampfes gegen blutrabe denkt der golem einmal "schlampe" und einmal "weib" das finde ich nciht so passenda du auch noch danach sagst: Na! keine zeit für persönlichkeiten oder so... da wird die entwicklung glaube cih zu fix... nur so als anreiz

Das hat so Sinn, wie es dasteht - das sollte ein wenig später klar werden. Aber Danke für den Vorschlag ;) .

abba ansonsten: weitermachen, soldat!

Werd ich.

Yawgmoth
 
ich dachte eigentlich auch das cih das verstehe... ich glaube cih ahbe mich da unklar ausgedrückt ;) ich meinte das da die entwicklung (also der inhalt) und auch dein stil kurzzeitig sehr schnell wird... ich weiß ncht ob das am kampf liegt oder ob das unbeabsichtigt ist oder ob...

naja du weißt schon... ist ja auch deine geschichte und nciht meine... uind weiterlesen werd ich auch :p
 
Eine von diesen Unstimmigkeiten in meinem eigenen Stil, die mir bei späterem Durchlesen früherer Kapitel (und zwar wirklich auch chronologisch viel früher) auch sauer aufstießen. Aber obwohl es vielleicht ein wenig holprig ist von der Formulierung her, erfüllt es doch seinen Sinn im größeren Ganzen.

Vielleicht werde ich es aber doch noch ändern, vielen Dank auf jeden Fall für den Input, wir werden sehen! Und ihr auch. Samstags ;) .

Yawgmoth
 
Wir haben drei Minuten bis Mitternacht, und damit bis Samstag; deswegen noch ein Post davor :D , um euch auf das Kapitel vorzubereiten...

Ja, nur ein Kapitel; aber dafür ein langes. Ihr werdet sehen, es passiert doch Einiges. Es ist so ein typisches Beispiel für ein Kapitel, das eher "langweilig" ist, weil ich Wert darauf lege, dass nicht nur gekämpft wird; es würde sich ja doch langsam abnutzen...

Zum Vergleich etwa Kapitel 9 . Aber genug geredet, es ist Samstag...

Yawgmoth
 
Kapitel 13 – Lug und Trug

Schließlich ist der Meister ausgeruht genug, um sich aufzuraffen. Das bekannte blaue Buch erzeugt ein Portal und das Lager der Jägerinnen erscheint vor uns. Mit einem breiten Grinsen tritt er hindurch und bedeutet mir, etwas zurückzubleiben. Schließlich habe ich eine Überraschung für die Schwestern dabei.
Schon wieder erwartet uns Kaschya.

„Du willst mir jetzt nicht erzählen, dass Blutrabe tot ist, oder? Du bist bloß froh, dass du nicht tot bist, darum grinst du so. Bist geflohen vor ihr, was? Denkst du, wir dulden Versager wie dich noch weiter hier im Lager?“

„An deiner Stelle würde ich keine so große Klappe riskieren wie du, Kaschya. Blutrabe ist tot, und das ist allein mein Verdienst.“

Hey! Von wegen. Das ist der Verdienst von mir, den Skeletten ... und ja, auch ihm.

„Du kannst uns viel erzählen. Immer hast du uns belogen. Deine Skelette sind immer zu Staub zerfallen, wenn du dich schlafen gelegt hast. Sie sind keinen abgebrochenen Pfeil wert. Ohne Beweise für deinen Sieg kannst du sofort verschwinden.“

Das ist mein Stichwort. Ich will meine Überraschung hervorziehen.
Halt! Der Meister zeigt mir unauffällig, dass ich es nicht tun soll. Warum? Sollten wir uns nicht rechtfertigen?

„Weißt du überhaupt, wie schwer es wäre, vier Skelette Tag und Nacht aktiv zu halten? Egal, ich muss mich nicht rechtfertigen. Die Wahrheit muss man nicht beweisen, Kaschya. Ich muss dir auch nicht beweisen, dass du nicht davonfliegst, wenn du einen Sprung machst, und trotzdem stimmt es. Überhaupt – dieser Helm sollte dir als Zeugnis meines Sieges genügen.“

Ja, den hat er auch mitgenommen. Aber warum nicht meine...

„Ha! Alles Lüge! Alle Jägerinnen tragen so einen Helm, auch die abtrünnigen!“

„Aber keinen roten mit dem Symbol des blutigen Rabens.“

„Eine Fälschung, was sonst. Das zähle ich nie und nimmer als Beweis. Ich weiß doch, dass du mit Charsi befreundet bist! Sie würde dir doch gerne einen falschen Helm machen, diese...“

„Hast du etwas gegen Charsi? Sie ist doch so ein nettes Mädchen, so etwas wie Betrug würde ihr nie einfallen...“

„Ihr steckt doch alle unter einer Decke! Ihr Totenbeschwörer seid angeblich Meister der Gedankenverwirrung, ich traue nur mir selbst, und ich sage, du lügst wie gedruckt. Und jetzt lass mich gefälligst in Ruhe und mach dieses Portal zu, wenn du es nicht mehr brauchst!“

„Oh, ich denke, ihr werdet es bald benötigen, werte Dame. Und keine Sorge, meine Skelette werden es tunlichst bewachen. Nun, gehabt euch wohl.“

Er zieht seinen Helm vor Kaschya und lässt sie schnaubend im Regen stehn. Regnet es hier eigentlich dauernd?
Ich bin jetzt vollkommen verwirrt. Warum zieht er vor der Anführerin der Jägerinnen so eine Schau ab?
Kaschya wendet sich zum Gehen. Sie rennt in Richtung Akaras Zelt. Sicher will sie den Meister anschwärzen. Warum lässt er das zu? Sie sollten ihn auf Händen tragen – und mich eigentlich auch...

Der Meister sagt, ich soll unsere Beute in die Schatztruhe legen. Derweil geht er zu Charsi und unterhält sich mit ihr. Danach ist sie sehr aufgebracht – aber das Ergebnis des Gesprächs ist ein solides Holzkreuz, mit dem ich meinen Schwertkampfstil verbessern kann. Einmal kommt sogar die Schmiedin selbst vorbei und gibt mir Tipps.

Der Meister legt sich bald schlafen. Der Regen hat aufgehört, es ist eine sternenklare Nacht, wie ich sie noch nie gesehen habe. Es ist wunderschön.

Wären doch die verwirrten Gedankengänge des Meisters genauso klar.




Am nächsten Morgen habe ich ein Gefühl für das Schwert gewonnen und benutze es wie einen verlängerten Arm. Ich bin sehr zufrieden, aber mir ist immer noch nicht aufgegangen, warum der Meister seinen ultimativen Beweis zurückhält.

„Guten Morgen, mein werter Diener. Wie sieht es aus?“

Als Antwort schlage ich zuerst den linken Arm des Kreuzes, dann den rechten, dann zieht mein Schwert eine tiefe Furche in die Vorderseite.
Der Meister schließt seinen Mund wieder, den er in der sehr kurzen Zeit nicht geschlossen hat.

„Exzellent! Sie werden dich nie und nimmer kommen sehen.“

Er schaut mich von oben bis unten an.

„Das heißt, du bist nicht zu übersehen, aber du verstehst, was ich meine. Fragen wir mal Akara, was Kaschya ihr gestern erzählt hat.“

Er ist verboten fröhlich. Irgendwas hat er vor, da bin ich mir sicher.
Wir sind bei Akaras Zelt angekommen, sie sieht gerade aus den Falten des Stoffes hervor. Er begrüßt sie.

„Morgen Akara, wie schön, dich zu sehen. Wie geht’s?“

„Danke der Nachfrage. Gestern Abend war Kaschya hier...“

„Ist mir bewusst. Was hat sie denn gesagt? Lass mich raten. Ich hätte erzählt, dass Blutrabe tot ist. Ich hätte einen sogenannten Beweis, der eindeutig gefälscht ist. Man sollte mich aus dem Lager werfen, oder noch besser umbringen, weil ich die Ehre der ach so starken Meisterkriegerin Blutrabe dadurch beschmutzt habe, dass ich Unwürdiger behaupte, ich sei besser als Blutrabe. So in etwa?“

„Weniger drastisch...“

„Hab ich mir gleich gedacht. Was sagst du denn zu meinem Beweis?“

Er zeigt ihr Blutrabes Helm.

„Das... das ist er. Blutrabes Wappenvogel ist eindeutig... warum sollte Kaschya das anzweifeln?“

„Sie ist einfach zu stolz, zuzugeben, dass ich geschafft habe, was sie nicht geschafft hat. Vielleicht ist sie eifersüchtig? Vielleicht will sie die Ehre ihrer alten Freundin Blutrabe nicht durch die Niederlage gegen einen Totenbeschwörer beschmutzt sehen?“

„Ich fürchte, da spielen alle Dinge mit, die Ihr genannt habt.
Also, ich für meinen Teil bin überzeugt. Blutrabe ist tot – und wir stehen tief in euerer Schuld. Habt vielen Dank.“

So höflich war sie aber auch noch nie.

„Das hab ich doch gern getan – wissen es schon alle?“

„Spätestens Morgen tun sie es! Wir müssen diesen Sieg feiern! Ich werde dafür sorgen, dass eine der Kühe für ein Festmahl vorbereitet wird. Wenn wir uns nicht mehr dauernd vor Dämonen in unserer direkten Umgebung in Acht nehmen müssen, können wir wieder mehr von ihnen züchten, so viel wir wollen! Welch Freudentag!“

„Freut mich, dass es dich freut, Akara. Ich werde mal sehen, ob sich Kaschya nicht auch überzeugen lässt.“

Mit einem Abschiedsgruß verlässt er Akaras Zelt. Ich folge verwirrt etwas später. Akara glaubt ihm, Charsi glaubt ihm, Kaschya nicht – und als wir das Camp durchqueren, folgen uns feindselige Blicke aller Kriegerinnen. Sie sind also auch auf Kaschyas Seite. Warum nur klärt er sie nicht alle auf?

Die Feier später wird es vielleicht zeigen.

Später am Nachmittag ist das Siegesfest für den Meister in vollem Gange. Er sitzt zur rechten Akaras an einem langen Tisch unter freiem Himmel und unterhält sich mit ihr. Sie lacht oft. Charsi wirft ihm immer wieder bewundernde Blicke zu. Am anderen Ende des Tisches sind die Kriegerinnen versammelt; eine herablassende Wand aus Frauen, die dem Meister nicht über den Weg trauen. Ich stehe quasi als Leibwächter neben ihm, um aufzupassen, dass die Stimmung nicht überkocht. Es herrscht eine gewisse Spannung in der Luft.

Nach dem Essen erhebt sich der Meister zu einer Rede.

„Meine werten Freundinnen und Freunde, liebe Schwestern. Es freut mich ganz besonders, dass ihr nach einem nur bescheidenen Sieg meiner selbst über eines eurer abtrünnigen Mitglieder eine derart schöne Feier mir zu Ehren ausgerichtet habt. Blutrabe war eine Seuche, die über euer Lager gekommen ist und viele eurer Gefährtinnen hingerafft hat. Die Mächte des Guten waren so gnädig, mich auszuwählen als das Gegengift, dass es geschafft hat, euch zu heilen, wo eure eigenen Kräfte versagten.“

Au! Wenn die Blicke der Jägerinnen Dolche verschießen könnten, wäre der Meister nur noch ein Haufen rohes Fleisch.

„Doch wir sollten unsere Augen nicht verschließen vor der größeren Bedrohung, die immer noch unser aller Leben gefährdet, die euch aus eurem rechtmäßigen Heim in dieses unwürdige Zeltlager vertrieben hat. Andariel, die Höllenbrut, finstere Dämonin, wandelt immer noch in eurem Kloster auf Erden, und solange sie nicht fällt, wird dieser Teil des Landes, eures Landes, nie frei sein vor der ständigen Bedrohung durch die Abkömmlinge der Hölle. Obwohl ich mehr zufällig dazu gekommen bin, euch zu helfen, aus reinem Mitleid erkannte, dass eure Situation dringend meiner Hilfe bedurfte, werde ich noch mehr tun, um dafür zu sorgen, dass ihr wieder an euren angestammten Platz zurückkehren könnt, ohne Furcht, dass ihr eines Tages von den Legionen des Höllenfürsten persönlich überrannt werdet. So mir die Kräfte des Guten helfen, werde ich Andariel in ihrer persönlichen Höhle des Löwen bekämpfen und einen Sieg über sie erringen, genauso, wie ich Blutrabe besiegt habe.“

„Ach, du meinst, du willst ihren Helm fälschen und die Leichtgläubigen unter uns damit einwickeln? Leider trägt sie keinen, Betrüger!“

Nach der ganzen Selbstbeweihräucherung des Meisters musste Kaschya ja irgendwann überkochen. Aber leider hat sie dafür genau den falschen Augenblick ausgesucht.
Alle Augen richten sich auf ihre Gruppe von Kriegerinnen, die mit Härte zurückstarren.

„Was erlaubst du dir, Kaschya? Dieser Mann ist unser Retter! Er allein ist von uns allen in der Lage gewesen, Blutrabe zu besiegen, und er wird auch in der Lage sein, Andariel zu besiegen, davon bin ich fest überzeugt! Ihr alle, ihr solltet ihn huldigen, statt ihn auf Schritt und tritt mit euren unbegründeten Anschuldigungen zu verfolgen!“

Nach der wütenden Entgegnung Akaras treten zwei der Jägerinnen aus Kaschyas Lager beschämt auf unsere Seite.
Das macht Kaschya nur wütender.

„Sehr ihr nicht, wie sein ganzes Wesen von Falschheit durchzogen ist? Er ist aus Lut Gholein mit Warrivs Karawane angekommen und hat sofort gefordert, dass wir ihm Respekt zollen, weil er ein ach so starker und mächtiger Totenbeschwörer ist. Wir haben ihm zu essen gegeben, wir haben ihm ein Dach über dem Kopf gegeben, und was hat er uns dafür gegeben? Sein Skelett hat bei der Flucht aus dem Kloster auch nicht geholfen, Blutrabe vor der Verderbnis zu retten. Er hat eine unwichtige Höhle in der Nähe von drei, vier Dämonen befreit. Wären wir nicht zu wenige gewesen, um unsere Wache zu verlassen, hätte jede einzelne von uns das geschafft, mit verbundenen Augen. Wer sagt uns überhaupt, dass die Höhle wirklich von Monstern befreit ist? Ich bin nicht bereit, jemanden, der mehr mit Toten zu tun hat als mit Lebenden, eine solche Geschichte abzunehmen!“

Ich beginne, zu sehen, warum Kaschya den Meister so hasst – sein Skelett konnte Blutrabe nicht vor dem Übertreten auf die Seite des Bösen hindern? Das ist eindeutig eine persönliche Geschichte.

Mit mitleidigem Gesichtsausdruck erwidert der Meister ihre Vorwürfe.

„Kaschya, Kaschya, warum lässt du dich von deinen Vorurteilen leiten? Die Profession, derer ich mich verschrieben habe, mag für manche abstoßend wirken, aber du musst doch, als mächtige Kriegerin, keine Angst vor meinen Geschöpfen haben? Wie ich dafür sorge, dass ihr von Dämonen befreit werdet, ist doch ganz allein meine Sache. Fakt ist, dass ich euch befreien werde – und dass die Höhle der Bösen gesäubert ist, steht außer Frage. Akara selbst hat sie untersucht und mir daraufhin das Recht eingeräumt, weiter bei euch zu wohnen, und mir auch bei der Erzeugung eines dritten Skelettes geholfen. Ihr werdet doch nicht das Wort eurer spirituellen Anführerin anzweifeln?“

Das überzeugt drei weitere Jägerinnen. Nur noch eine von ihnen hält Kaschya die Treue.

„Nur weil du Akara , wahrscheinlich durch irgendwelche Sinnestäuschungen, davon überzeugen konntest, dass deine wunderbaren Fähigkeiten irgendwie ausreichten, einen Ort von Monstern zu befreien, an dem womöglich noch nicht einmal Monster waren, heißt das noch lange nicht, dass du auch meine kampferprobten Sinne täuschen kannst! Ich bin nicht schwach wie manche Andere, und ich werde dir nie vertrauen, da du durch deine offensichtliche Lüge mit der Hilfe von gewissen anderen Personen hier im Lager für immer meine Verachtung verdient hast!“

Das war wohl ein eindeutiger taktischer Fehler, nach den wütenden Blicken Charsis und Akaras zu urteilen, die jetzt an der Reihe sind, Kaschya und ihre einzige Gefährtin wütend anzustarren. Befremdet wendet sich auch die letzte der Jägerinnen von ihrer Anführerin ab.
Kaschya wird nun definitiv hysterisch.

„Schön! Verfallt ruhig alle seinen dunklen Künsten, seine Todesmagie wird euch noch in den Abgrund stürzen! Ich hingegen werde nicht sehenden Auges von ihm verführt werden, diesem selbsternannten Retter der Menschheit! Wenn ihr mir nicht mehr vertrauen könnt, dann tue ich es auch nicht! Ihr könnt sehen, wie ihr ohne mich zurechtkommt!“

Sie wirbelt herum und rennt von der Tafel weg auf ihr Zelt zu. Der Meister ruft ihr nach.

„Kaschya, warte!“

„Was hast du mir noch zu sagen, Ausgeburt der Hölle? Lügner und Betrüger?“

„Du wolltest doch noch einen überzeugenderen Beweis für Blutrabes Ableben...“

Mit diesen Worten zieht er die „Überraschung“ hervor, die wir vom Schauplatz des Kampfes mitgenommen haben.
Blutrabes Kopf starrt aus leeren Augen Kaschya anklagend an.
Diese wird genauso totenbleich, als sie erkennt, dass der Meister doch nicht gelogen hat, dass alle ihre Anschuldigunge nichtig waren. Alle haben sie verlassen; sie hat sich selbst aus dem Kreis der Jägerinnen ausgeschlossen. Sie wankt und fällt beinahe um. Der Meister tritt auf sie zu.

„Du Arme. Warum konntest du mir nicht glauben? Ich will doch auch nur, wie Jeder hier, ein wenig Respekt und Anerkennung. Ich finde es nicht in Ordnung, wenn man mir das verwehrt, nur wegen Vorurteilen...du musst noch viel lernen.“

Kaum hat er das gesagt, fährt sie dem Meister an die Kehle.
Darauf habe ich nur gewartet. Ich springe vor und packe sie an beiden Armen.

„Lass mich los, du Stück Dreck! Ich muss diesem gemeinen Kerl eine Lektion erteilen, die er sein ganzes kurzes Leben lang nicht vergessen wird!“

Der Meister legt ihr seine Hand auf die Schulter. Sie windet sich.

„Kaschya, du bist es, der eine Lektion erteilt wurde. Mach meine Anstrengungen nicht zunichte und beweise mir, dass du etwas gelernt hast aus der ganzen Sache. Hör erstmal zu, was ich zu sagen habe.“

Kaschya hört auf sich zu wehren und funkelt ihn an.

„Es war mir bald nach unserer Flucht aus dem Kloster und der Ankunft hier klar, dass ich nie volle Akzeptanz bei den Jägerinnen erreichen kann, wenn ich mich nicht zuerst um deine Vorurteile kümmere. Ich bin kein schlechter Mensch, Kaschya. Ich habe meinen Weg gewählt, und vielleicht finden die Umstände Manche abstoßend, aber ich bin stolz darauf, als Totenbeschwörer erreicht zu haben, was ich erreicht habe. Ich mag es nur nicht, wenn Jemand nicht versteht, dass ich mehr bin als mein negativ angehauchter Beruf. Aber ich bin nicht nachtragend, Kaschya. Ich möchte nur von dir, dass du deine feindliche Haltung mir gegenüber aufgibst, das wäre der größte Sieg. Und in Anbetracht dessen würde ich auch auf den Sieg über dich selbst verzichten. Deine Niederlage war bestimmt von den äußeren Gegebenheiten, schließlich bist du eine Kriegerin, die es nicht ausstehen kann, wenn sie zum Abwarten verdammt ist. Viele deiner Gefährtinnen sind im Kampf gegen Blutrabe gestorben, und es muss dir unerträglich scheinen, dass ich ihr Opfer umsonst gemacht habe, indem ich ganz allein den Sieg davontrug. Es war selbstsüchtig von dir, mich als Lügner zu verdammen, aber ich verzeihe dir gerne. Was du gerade getan hast, war etwas, was du normalerweise nie tun würdest, und ich bin mir sicher, du willst die Jägerinnen gar nicht verlassen. Kehre zu deinem bestimmten Platz als Anführerin zurück, und ich biete dir an, mit mir gemeinsam in die Schlacht gegen Andariel zu ziehen. Du kannst selbst dafür sorgen, dass Niemand behaupten kann, die Jägerinnen wären auf fremde Hilfe angewiesen.“

Ich wäre sprachlos, wenn ich reden könnte. Dass der Meister seinen Sieg nicht bis zuletzt durchzieht, hätte ich nie gedacht, nach allem, was ich von ihm bisher gesehen habe. Kaschya ist auch fassunglos. Ich lasse sie vorsichtig los, weil sie ganz schwach scheint.

„Ich... ich muss mich entschuldigen. Ich habe dir Unrecht getan. Du bist kein schlechter Mensch. Ich habe nicht über meine Vorurteile hinwegsehen können, das war falsch. Ich danke dir für dein großzügiges Angebot und nehme es mit Freuden an, sofern ich wieder in den Kreis der Jägerinnen aufgenommen werde.“

Hoffnungsvoll schaut sie zu Akara, welche langsam nickt.

Der Meister lächelt mich zwinkernd an. Ich schüttle den Kopf. Er ist wirklich ein richtig verschlagener Gauner.
Und Kaschya hat noch nicht einmal erkannt, mit welcher Arroganz er sein Versöhnungsangebot unterbracht hat – scheinbar trifft ihn jetzt keine Schuld an den Verfehlungen der Jägerinnenführerin, obwohl er dies Alles geplant haben muss.
Jetzt muss er sich sicher toll vorkommen.
 
Wann krieg ich eigentlich mal Post von dir? *zu ICQ schiel*

23:59 Uhr war der Post. Tststs :p Ups die story war ja 0:01 das war der vorige post, schweinerei.
 
barbMa schrieb:
Wann krieg ich eigentlich mal Post von dir? *zu ICQ schiel*

23:59 Uhr war der Post. Tststs :p

Ja, und das Kapitel 00.01 Uhr - demzufolge Samstags. Logisch, oder?

Post? Hast du mich denn schon zu deiner Kontaktliste dazugefügt? Das würde ich noch vermissen. Oder hab ichs verbockt? Wenn ja, dann sorry, gleich mal schauen.

Yawgmoth


EDIT: Haha, du Quickeditor, da hab ich dich wohl noch im Voraus erwischt!
 
Sehr nett und deine Kapitel werden wirklich von mal zu mal besser ;) Wird immer schöner zu lesen :top:

Ein :kiss: für dich :)


PS: Kann man dich bei icq einfach adden, weil du deine nummer so frei stellst!?


so long
miragee
 
Miragee schrieb:
Sehr nett und deine Kapitel werden wirklich von mal zu mal besser ;) Wird immer schöner zu lesen :top:

Übung macht den Meister - oder General *hust* ;) . Danke!

Ein :kiss: für dich :)

:kiss: zurück!

PS: Kann man dich bei icq einfach adden, weil du deine nummer so frei stellst!?


so long
miragee

Logisch, sonst würd ich sie nicht freistellen :D - ich freu mich auf deine Erlaubnisanfrage...

Yawgmoth
 
Hm. Gab ein paar Missverständnisse mit Librarian drüben, offenbar habe ich ihm in meiner "Wann was veröffentlichen" - Mail 13 - 15 als Veröffentlichungsabschnitt angegeben, auf meinem Zettel steht 13 alleine.

Da ich die Veröffentlichungen angeglichen haben möchte, und es in der Library ja schon raus ist - kommt der nächste Teil einfach jetzt gleich. Sorry, dass ihr einen Tag länger warten musstet :autsch: .

Yawgmoth
 
Kapitel 14 – Der Auftrag

Heute Nacht ist keiner mehr zum Schlafen gekommen. Sofort nach dem Ende der Feier sind die Jägerinnen durch das noch offene Portal gegangen, um Blutrabe in einer großen Krypta beizusetzen – ein seltsames Ritual.
Sie würde sicher ein starkes Skelett abgeben, aber es ist hier Sitte, den Toten Respekt entgegenzubringen, wenn schon nicht den Totenbeschwörern. Blutrabes volle Ausrüstung liegt jetzt mit ihr begraben – der Meister hatte nach dem Brauch der Jägerinnen das Recht, die besiegte Feindin auszuplündern. Aber er ist gerade dabei, sich mit allen im Lager gutzustellen – zuallererst mit Kaschya, denn das einzige, was er mitgenommen hat, ist Blutrabes Bogen. Den hat er der Anführerin der Jägerinnen geschenkt. Ein Friedensangebot, nannte er es.
Und noch ein paar Goldmünzen haben sich in der Schatztruhe des Meisters wiedergefunden, die unsere Feindin mit sich hatte. Ich glaube, sie sind ihm fast wichtiger als der Bogen und der Frieden...

Jetzt sind alle ausgeschlafen – die Sonne steht hoch am Himmel, weil es ausnahmsweise nicht regnet – und der Meister geht zu Akaras Zelt. Unsere neue Begleiterin ist auch dabei. Er grüßt wieder.

„Einen wunderschönen guten Mittag, Akara! Wie geht es dir!“

„Noch besser als sonst, General. Brauchst du wieder Schriftrollen? Oder kann ich dir einen Stab anbieten? Mit Rabatt?

„Ich glaub, das Geld würd immer noch nicht reichen. Eigentlich bin ich hier, weil ich wissen wollte, wo euer Kloster liegt. Soll keiner sagen, ich wäre faul...“

Dazu fügt er einen Seitenblick zu Kaschya ein, welche rot wird. Oh ja, er kostet es aus.

„...und ich hätte es ja auch von Kaschya erfahren können, aber sie meinte, du müsstest mir etwas sagen.“

Akara seufzt.

„Das stimmt. Kennst du die traurige Geschichte von Tristram?“

„Der Hauptstadt hier? Was ist denn passiert?“

„Lut Gholein ist doch ein Stück entfernt von Khanduras, was? Unterhalb Tristrams wurde Diablo vor nur einem Jahr von dem wohl größten Helden unserer Zeit besiegt...“

„...diesen Titel werde ich ihm klauen...“

„Wir werden sehen. Worauf ich hinauswollte ist, dass wir nach der Siegesfeier für den Helden, an der Viele von uns teilnahmen, eigentlich wieder zurückkehren wollten in unser angestammtes Kloster, schließlich leben wir lieber etwas zurückgezogen. Aber kaum war unsere Delegation angekommen, brach Andariel aus dem Schlund der Hölle hervor und verjagte uns, wobei viele unserer Schwestern das Leben ließen...“

„Das weiß ich bereits. Ich war dabei.“

Kaschyas Gesicht wird wütend.

„Hör auf sie zu unterbrechen, über das Thema reden wir sowieso nicht gerne!“

„Danke, Kaschya. Ein Bote, der uns nach unserer Flucht erreichte, hatte uns mitzuteilen, dass auch in Tristram wieder Dämonen aufgetaucht seien. Was nach der jetzigen Situation gar nicht mal so ungewöhnlich, wenn auch trotzdem besorgniserregend ist. Das Problem ist, dass viele der wichtigsten Personen unseres Landes immer noch in Tristram waren, wie uns der Bote versicherte, als das Unheil zuschlug. Darunter auch, leider, der große Deckard Cain.“

„Sollte mir der Name etwas sagen? Und was ist mit dem Held? Ein paar Dämonen sollten doch kein Problem für ihn sein?“

„Eigentlich wären sie wirklich kein Problem für ihn. Jedoch am Morgen des Tages, an dem die Höllenkreaturen in die Stadt einfielen, war kein Held in Sicht, den man um Hilfe bitten konnte...“

„Er ist also einfach verschwunden. Ein toller Held, das.“

Scheint dem Meister aber nicht so Unrecht zu sein. Tja, er will eben auch ein Held sein...ein besserer.

„Wie auch immer. In Anbetracht eurer Frage wisst ihr nicht, wer Deckard Cain ist. Er ist ein alter Magier, ein sehr weiser Mann, und man sagt sogar, er sei einer der Horadrim gewesen, bevor der Orden zerfiel.“

„Davon habe ich gehört. Sollen die Horadrim nicht alle beim Kampf gegen die drei großen Übel vernichtet worden sein?“

„Deckard lebt, und er ist eure größte Hoffnung, mit Andariel fertig zu werden. Das heißt, wenn er wirklich noch lebt. Ich bin mir aber dessen sicher; man sieht es ihm nicht an, aber er ist zäh wie eine Gargantua. Wenn einer eine Dämoneninvasion überlebt hat, dann er. Ihr müsst nach Tristram aufbrechen und ihn retten!“

„Dann halt Tristram. Ich hoffe, das liegt auf dem Weg?“

„Nicht im entferntesten. Tristram liegt fünf Tagesreisen von hier weg.“

„Bis dahin ist er sicher nicht mehr am Leben, immerhin ist schon eine Woche vergangen, seit ihr geflohen seit. Gibt es keinen schnelleren Weg nach Tristram?“

Die Augen des Meisters, die er ein wenig in den Himmel hebt, als er die Frage stellt, sollten mir etwas zeigen...

„Schlau gedacht, den gibt es tatsächlich. Aber es ist nicht ganz einfach, ihn zu benutzen...“

...und seine Reaktion auf Akaras Antwort – Enttäuschung – bekräftigt meinen Verdacht. Er hat eigentlich keine Lust, Cain zu retten. Er strafft sich jetzt aber.

„Egal, wenn dieser Deckard so toll ist, wie du sagst, dann brauche ich seine Unterstützung vielleicht doch. Wie mache ich das?“

„Im Feld der Steine, das direkt hinter der Kalten Ebene liegt, wobei der Durchgang in Form einer Brücke nahe des Friedhofs liegt, befindet sich ein Kreis aus uralten Monolithen...“

„Endlich eine ordentliche Wegbeschreibung. Ich mach mich sofort auf den Weg.“

„Nicht so schnell, du Held! Das ist noch lange nicht alles!“

Irgendwie muss Kaschya sich dauernd einmischen. Na, soll sie doch...

„Kaschya, du weißt mehr darüber. Sag es ihm doch, während ihr reist. Es gilt, keine Zeit zu verlieren. Jede vergangene Minute könnte für Cain den Tod bedeuten!“

Mit dieser Verabschiedung Akaras machen wir uns auf den Weg.

In der Kalten Ebene per Wegpunkt angelangt, erzählt uns Kaschya, was wir noch zu tun haben. Es scheint, dass die Monolithen ein ausgeklügeltes Teleportersystem sind, genauso wie die erwähnten Wegpunkte und die Stadtportale. Nur leider, seit Wegpunkte jeden Ort des Landes miteinander verbinden, ist die komplizierte Benutzung von festen Portalen obligatorisch geworden – und sie ist so kompliziert, dass sie jeder vergessen hat, denn Wegpunkte gibt es auch schon sehr lange.
Glücklicherweise hat jemand daran gedacht, eine Gebrauchsanweisung zu hinterlassen – und hat dabei angenommen, dass die Steine ein viel zu unsicherer Platz sind, um so etwas wichtiges aufzubewahren. Mitten im Dunkelwald steht ein Baum, der so alt ist wie die Welt und der nie vom Alter gebeugt wurde. Ein Baum uralter Magie ist also so ungefähr das sicherste Versteck für einen magischen Gegenstand, und unter seinen Wurzeln ruht, sicher vor dem Altern, die Schriftrolle mit den Runen, die die Gebrauchsanweisung für die Monolithen darstellen. Noch besser ist, dass Akara sie entziffern kann. Was wir also als allererstes tun müssen, ist, zu diesem Hort der Magie zu gehen – zum Inifuss – Baum.
Nach dem Feld der Steine, nachdem wir durch eine finstere, monsterverseuchte Höhle gegangen sind, die nur als der „Unterirdische Durchgang“ bekannt ist – über ihm tausende Tonnen Felsgestein in Form eines Gebirges.

Akara hat nichts davon gesagt, dass es einfach werden würde.


Kapitel 15 – Konflikte

Bald nachdem wir losgegangen sind, stoßen wir auf Gegner. In der Ferne sehe ich zwei Gestalten, die mit den selben Helmen bekleidet sind, wie ihn Blutrabe trug, nur nicht in Rot, sondern in Blau, und ohne Rabe. Auch Kaschya hat sich in Schale geworfen und trägt einen, zusammen mit einer leichten Rüstung. Blutrabes Bogen führt sie, als hätte sie ihn ihr ganzes Leben lang besessen.

„Sind nicht alle Jägerinnen im Lager, außer dir?“

Da stimme ich dem Meister zu, wo kommen die Beiden denn bloß her?

„Akara hat dir doch von Andariels Fluch erzählt, oder?“

„Eigentlich ja, Kaschya – diese Jägerinnen sind also wie Blutrabe abtrünnig geworden?“

„Es stimmt. Das ist das Unheil, das über uns gekommen ist ... deswegen müssen wir die Höllenkreatur so schnell wie möglich besiegen, um unsere Schwestern von diesem Fluch zu befreien!“

„Und was machen wir mit denen?“

Kaschya seufzt tief.

„Wenn sie sich uns in den Weg stellen, werden wir sie töten müssen...“

Der Meister runzelt die Stirn.

„Nun, wenn es keine andere Möglichkeit gibt...“

Die gibt es doch sicher! Ist ihm das Schicksal der armen pervertierten Jägerinnen etwa egal?
Da fällt Kaschya etwas ein.

„Kann dein Golem denn seinen Ton formen, wie er will?“

Als Demonstration lasse ich die Finger meiner linken Hand verschwinden und wieder neu bilden.

„Gut! Wie wäre es, wenn du die Beiden wie eine Spinne in ihrem Netz fängst, sie mit deinem Ton fesselst, während die Skelette sie festhalten?“

Ich nicke. Das wäre definitiv möglich.
Der Meister seufzt. Er scheint wirklich einen einfacheren, aber für die Widersacherinnen tödlichen Weg bevorzugt zu haben.

„Schön, wir machen es so. Golem, Skelette, Alles verstanden?“

Die Skelette reagieren nicht, sie sind zu dumm dafür. Ich nicke einfach. Der Plan Kaschyas klingt nicht schlecht; jedoch, wie sollen sie wieder loskommen? Wenn ich sie festschnüre, werden sie verhungern.
Ich muss mir was einfallen lassen.

„Du Skelett, geh ihnen entgegen und locke sie an. Ihr drei, hinter den Stein da, wenn sie vorbeilaufen, packt sie. Kaschya, du könntest dem Golem helfen, sein Netz zu spinnen.“

Ich muss mir schnell was einfallen lassen.
Ich werde den Ton brüchig machen, so dass sie sich befreien können – in ein paar Stunden. Hoffentlich funktioniert es...
Ich lasse meine nicht – Schwert – Hand zerfließen und zeichne ein Netzmuster aus weichen Ton auf den Boden. Langsam beginne ich, dünner zu werden; ich hole mir neue Substanz aus dem Boden. Als meine Füße einsinken, fange ich an, im Kreis zu gehen. Bald habe ich ein dünnes rundes Erdnetz erschaffen.
Ich hebe es an einem Ende auf, Kaschya am anderen. Wir warten.
Das Skelett kommt herbeigelaufen; im Gegensatz zu Blutrabes Skeletten sind die des Meisters recht schnell.
Sofort hinter ihm rennen die zwei Frauen, unartikuliert brüllend. Meine Reaktionen sind blendend; ich will Kaschya ein „Jetzt!“ zurufen – aber ich kann es nicht!
Nichtsdestoweniger renne ich den Beiden in den Weg. Sie bemerken mich, drehen sich um – schlagen sofort zu mit ihren Krummsäbeln – wie können sie sich nur so schnell bewegen?
Ich renne ihnen geradewegs in den Schlag hinein!
Das Netz hält mich auf, weil Kaschya zu langsam war. Ich stoppe und beide Klingen dringen nur wenig in meine Brust ein. Unsere Widersacherinnen stolpern.
Von hinten kommen die Skelette und packen sie an den Armen.
Kaschya ist da und wir werfen das Netz über sie.
Die dämonischen Frauen zischen laut, aber es gibt für sie kein Entkommen – jedenfalls nicht in nächster Zeit.
Der Meister tritt hinter einem Baum hervor.

„Gut gemacht, Alle miteinander! Wenn das weiter so koordiniert geht...“

Er grinst mich und Kaschya an. Sie wird rot, ich kann es nicht werden.

„....dann haben wir sicher keine Probleme mehr in dieser Wildnis. Wollen wir weitergehen?“

Da bemerke ich, dass hinter ihm im Netz, wo die Jägerinnen liegen, ein Licht aufglüht. Was tun die Beiden?
Ihre Augen brennen mit innerem Feuer, wie die Glut der Hölle. Und der zähe Ton beginnt zu verdampfen!
Der Meister steht mit dem Rücken zu ihnen und redet mit Kaschya, ob er das nicht gut gemacht hätte, dass er so stolz ist, dass er so eine tolle Kreation wie mich zustande gebracht hat ... und hinter ihm brechen die Jägerinnen mit einem Krachen aus dem Netz aus!
Irritiert dreht der Meister sich um, seine Augen weiten sich vor Schreck, als er sieht, wie ein Krummsäbel auf ihn zuzischt.
Dank sei meinen Reflexen! Ich halte meinen Arm dazwischen, den die Klinge nicht ganz durchdringt, aber der Schwung lässt ihn den Meister am Kinn treffen und nach hinten fliegen.
Mit einer schnellen Bewegung schlage ich der entwaffneten Gegnerin den Kopf ab. Die zweite stürmt heran – und Kaschyas Feuerpfeil brennt ihr ein kreisrundes Loch in die Brust.
Kaschya kniet über der toten Jägerin nieder und schreit auf.

„Nein! Basanti, nicht du! Warum du, warum?“

Die Jägerin war ihre Freundin. Genau so etwas wollte Kaschya verhindern, als sie den Trick mit dem Netz vorschlug. Dieser Plan ist fehlgeschlagen, weil wir Alle die Kräfte des Bösen unterschätzten.
Dieser Kampf gegen das Böse hat bereits viel Leid hervorgerufen, und es wird mit jedem Tag mehr.
Niemand sollte jemals seinen Freund töten sollen, verdammt, niemand sollte jemals irgendjemand töten!

Wir müssen alles tun, was in unserer Macht steht, um diesen Wahnsinn zu stoppen. Diese Überzeugung werde ich behalten und sie verleiht mir einen heiligen Hass auf Andariel, die für solche Dinge verantwortlich ist.

Ich gehe zu Kaschya und lege den Arm um sie. Sie weint leise und lässt es geschehen. Der Meister wacht langsam wieder auf.
 
mhhh also das 13. Kapitel finde ich persönlich zwar nicht ganz sooo prickelnd, aber dafür sind 14. und 15. Kapitel richtig gut gelungen:)
:top:
 
Mokatar schrieb:
mhhh also das 13. Kapitel finde ich persönlich zwar nicht ganz sooo prickelnd, aber dafür sind 14. und 15. Kapitel richtig gut gelungen:)
:top:

Sag mir, was dir daran nicht gefällt, ich bin jederzeit offen für Verbesserungsvorschläge!
Ich musste dieses Kapitel schon einmal sehr umändern, weil es vorher viel zu pathetisch und überzogen war. Ist es das immer noch? Sagen!

Yawgmoth
 
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