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Jesus der Spirituelle Krieger versus Jesus das Opferlamm

Erstens weiss ich nicht, wieviele wirklich mit solchen Statements unzufrieden sind. Wir gehören schon zu einer Minderheit, dass wir uns darüber überhaupt solche Gedanken machen, nehme ich an. Zweitens sagt der Papst auch gute Dinge (die theoretisch wieder tausende Menschenleben retten könnten (Vgl. Placeboeffekt durch z.B. Hoffnung), was wieder seine Negativwirkung durch HIV-Statements relativiert). Drittens meint der Papst es meistens gut, auch wenn das kein starkes Argument ist... Vergleich: http://www.newscientist.com/blogs/shortsharpscience/2009/03/why-the-pope-is-wrong-on-hiv-t.html

Tut mir leid, aber eine gute Tat känzelt keine schlechte aus.

Man kann ja auch einen Mord nicht durch die Rettung eines Lebens aus der Welt schaffen.
 
Vielleicht verstehe ich Dich hier nicht ganz. Persönlich finde ich nicht, dass sich die Kirche in die Medizin einmischt, noch in die Politik. Einmischen würde ja heissen, aktiv mitzuwirken. Die Kirche geht - von nicht repräsentativen Extremisten (besonders in der USA) einmal abgesehen - nicht auf Fachkongresse zu Genetik, um die Evolutionstheorie zu bestreiten, noch hat sie einen Sitz in der Politik. Dafür sind wir doch heute schon viel zu säkularisiert. Was die Kirche hingegen tut, ist, dass sie vom Papst bis hin zu Jesuiten "Positionspapiere" und "Statements" abgibt. Der Pfarrer in der Sonntagsmesse tut das auch. Er greift Themen auf, die seine Gemeinde bewegen, und gibt seine Meinung dazu ab. Das hat die Kirche schon immer so gemacht. Wenn Du unter "sich einmischen" das verstehst, dann kann ich Dir glaube ich erklären, warum die Kirche das macht: Das tut die Kirche, um sich in säkulasisierten westlichen Industrienationen Gehör zu verschaffen. Würde sie es nicht tun, würde sie vielleicht signifikant an Präsenz verlieren. Diese Positionen, die durch die Kirche geäussert werden, sind für viele Christen ein entscheidender "Mehrwert", welcher die Kirche ihnen liefert. Wenige Leute haben eine theologische Ausbildung durchlaufen, und da ist es hilfreich, wenn ein intelligenter und theologisch versierter Mensch die Alltagsgeschehnisse in einem weiteren Horizont zu erklären weiss.

Gläubige Fanatiker, die versuchen, bewiesene Wissenschaftstheorien oder politische Gesetze über Bord zu werfen, existieren doch echt nur noch sehr selten, und haben mit der Kirche an sich nichts zu tun, sondern sind einfach extreme Auswüchse, die eine jede Gemeinschaft in sich trägt.

Ja die Fanatiker sind immer witzig. Die meinte ich nicht, aber wo du es schon erwähnst: Die haben genau die selbe Rechtfertigung, nämlich ihren "unbegründbaren" Glauben ;)

Bei der Politik/Medizin dachte ich hauptsächlich an die Präimplantationsdiagnostik. Ich hab das Thema nur am Rande verfolgt (war vor Weihnachten wohl recht viel los), aber die Begründung für die Ablehnung von christlich-konservativer Seite ist doch essentiell "jedes Leben ist heilig" oder "diese Entscheidung bleibt Gott überlassen" bzw. "wir sollen nicht Gottes Entscheidungen übernehmen/anzweifeln".

Und wenn man sich in so eine wissenschaftsethische Debatte einbringen will, dann ist "das ist so, weil mein Glaube mir das so sagt" nunmal kein Argument.

Muss jetzt nicht sein, dass man so eine Diskussion bis auf die Existenz Gottes zurückbiegen kann. Aber das verwandte Problem der Existenz einer Seele spielt da vermutlich durchaus eine Rolle.

(Und um das vorwegzunehmen: Wir können Ethik auch rational-logisch ohne "Glauben")
 
Ein Atheist könnte zum Beispiel auch sagen: "Da ich daran Glaube, dass es definitiv keinen Gott gibt, muss ich mich nicht um ein mögliches Leben nach dem Tode scheren. Ich kann mich in diesem also benehmen wie ich will."
Ein Agnostiker kann diese Haltung nicht ohne weiteres annehmen. Er schließt die Möglichlkeit an ein Leben nach zumindest nicht komplett aus.

Und wenn es nun nur böse Götter gibt und man nach dem Tod für schlechtes Benehmen belohnt wird?
Und wenn ich schon wieder sowas hier lese:
Auch ist es willkürlich, das Ausbleiben eines Beweises für die Existenz Gottes als hinreichend für ein Nicht-Glauben zu erachten, obwohl das Gegenteil, nämlich die Nicht-Existenz Gottes, genauso unbewiesen ist. In der Wissenschaftstheorie gilt eine These als gültig, solange sie nicht falsifiziert wurde, und somit müssten Agnostiker doch eigentlich alle Gottes Existenz anerkennen (?).
Was für ein Unsinn. Mit der Begründung müßte jeder Wissenschaftler die Existenz von Einhörnern und dem Weihnachtsmann als magische Wesen anerkennen.
Wo kommt eigentlich immer dieser falsche Gegensatz bzgl "es gibt keine Götter" <-> "es gibt Gott (und zwar genau den, an den ich glaube)" her? Das stinkt nach Pascals Wette und die ist kompletter Unsinn. Schon mal dran gedacht, daß es einen einzigen Gott geben könnte, an den nur ein paar Dutzend Menschen im 16. Jahrhundert in der Südsee glaubten und wir damit alle in die (wie auch immer gestaltete) Hölle kommen könnten?
Die Annahme, daß es keinen Gott gäbe, ist deutlich rationaler als jeder einzelne Glaube, da dieser praktisch allen anderen Glaubensformen widerspricht (was deutlich macht, daß die Mehrzahl aller Gläubigen an falsche Götter glaubt). Selbst wenn man unvoreingenommen glauben möchte, ist es doch praktisch unmöglich, die richtige Religion unter den Tausenden falschen auf dieser Welt zu finden, es sei denn, diese beweist sehr deutlich ihre Wahrhaftigkeit. Aber darum scheint es den meisten Gläubigen eh nicht zu gehen.
Ich meine, wieviel Prozent aller Gläubigen wurden in ihre Religion geboren und welcher Anteil entschied sich nach reiflicher Überlegung und umfassendem Vergleich für eine Religion? Es ist sehr deutlich, daß für viele Menschen lediglich zählt überhaupt gläubig zu sein (Gruppe, sozial, blabla...), die eigentlichen Glaubensinhalte sind doch absolut nebensächlich und werden im Zweifelsfall einfach blind übernommen.


Und noch bezüglich Einmischung der Kirche und Aufregen über diese:
Die großen Kirchen werden aus öffentlicher Hand massiv bezuschusst, seien das nun Baugelder, Gehälter, Finanzierung der Priesterausbildung oder Bezuschussung aller möglicher Einrichtungen. Das passiert, ob ich das nun will oder nicht, auch von meinem Geld. Vieles davon (konfessioneller Religionsunterricht an öffentlichen Schulen, massive Bezuschussung konfessioneller Einrichtungen (Schulen, Kindergärten, etc.) ohne weiträumiges staatliches Mitspracherecht, öffentliche Besoldung von Bischöfen und Theologieprofessoren usw.) sollte in einem modernen Staat, in dem Staat und Religion getrennt sind, nicht vorkommen. Und weil ich diese Institutionen mitfinanzieren muß und diese sich in nicht geringem Maße ins öffentliche Leben einmischt, habe ich, wie jeder in diesem Lande, das Recht mich darüber aufzuregen.
 
Mir hatdas Buch auch nicht sonderlich gefallen. Aber ich rechne es ihm an, dass er versucht hat, sprachliche Aufklärung zu schaffen und Atheismus, Pantheismus und göttliche Schöpfung zu definieren. Solche Definitionsfragen vermisse ich häufig, wenn Leute über Religion diskutieren.
 
Das Problem in derlei Diskussionen ist ja auch, dass es ungefähr soviele Weltbilder wie Menschen auf der
Erde gibt. Manche sind sich ähnlicher als andere aber in den Details sicherlich immernoch verschieden.

Zum Thema, wobei ich im Augenblick nicht ganz sicher bin worum es überhaupt geht, möchte ich noch anmerken,
dass Theismus oder Atheismus oder Agnostizismus oder was man noch in diese Aufzählung mit hineinnehmen könnte
keine Frage der Rationalität ist. Es kann alles rational oder irrational begründet sein.

Dann scheint man hier häufig Agnostizismus mit Atheismus gleichzusetzen oder zumindest dem Theismus gegen-
überzustellen. Wenn ich den Wiki-Artikel zum Agnostizismus jedoch richtig verstanden habe, dann ist Agnostizismus
durchaus auch mit Theismus in Einklang zu bringen.

Agnostizismus besagt demnach lediglich, dass man gewisse Fragen nicht oder noch nicht abschließend klären kann.
Atheismus betrachtet die Frage nach der Existenz Gottes jedoch für abschließend geklärt und beantwortet sie
damit, dass es keinen Gott bzw. keine Götter gibt.

Genaugenommen müsste man, wenn man Agnostizismus mit Atheismus in Zusammenhang bringt, Atheismus sogar als
Glaube betrachten. Denn wenn man annimmt, dass sich die Existenz Gottes der Erkenntnis entzieht kann man nicht
behaupten es gäbe keinen Gott. Man kann aber sagen, man glaube es gibt keinen Gott oder man glaube es gibt einen
oder mehrere Götter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moment! Während Du beweisen kannst, dass der Weihnachtsmann Vati ist, kannst Du nicht beweisen, dass es keinen Gott gibt. Solange man das nicht beweisen kann, wird es den Glauben an Gott weiterhin geben. Gerne wüsste ich, welche "rationalen Erklärungen" es Deiner Meinung nach gegen den Glauben an Gott gibt. Wie es keine rationalen Erklärungen für den Glauben gibt, gibt es auch keine gegen ihn, und daher ist es ein Glaube (jetzt langsam drehe ich mich aber im Kreis, sorry...;) )

"Meine" rationelle Erklärung gegen den "Glauben" ist: ich brauche ihn nicht! Nicht zum überleben. Nicht einmal als Hoffnungsgeber, zum Wohlfuehlen, als moralische Entscheidungshilfe oder seelische Unterstuetzung. Der "Glaube" an eine hoehere Macht ist fuer mich vollkommen ohne irgendeinen Nutzen. Ich sehe darin keinerlei Vorteile (oder auch Nachteile). Fuer mich ist es ein Ueberbleibsel aus Zeiten in der der Mensch noch kindlicher war und nach kindlichen Erklaerungen suchte... und um es mit ander Leuten Worte auszudruecken:
"Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindlich war."
 
Und wenn es nun nur böse Götter gibt und man nach dem Tod für schlechtes Benehmen belohnt wird?

Genau... oder wie Jim Jeffries sagt: "Soweit ich dass sehe, hat Satan noch kein Buch geschrieben... . Soweit ich dass sehe, ist er einfach der groessere Mann. Da ist Gott und schreibt all diesen Mist ueber ihn und er sagt nur: Das kommentiere ich garnicht erst!"
 
ich hab nach den ersten 5 wörtern aufgehört zu lesen. worum gehts? :p
 
Son Christentroll, nen paar die drauf angesprungen sind, bestimmt auch nen paar Atheistentrolle, das übliche.

Und Colbert ist klasse, singt auch deutlich besser als Jon Stewart, wie er auf der Rally bewiesen hat! Krass, dass die schon wieder zwei Monate her ist, die Zeit fliegt :eek:
 
omg freikirchler. Gegen die sind Moslems noch progressiv.
 
Einer der wenigen Threads, zu denen ich etwas beitragen kann, ohne den Startbeitrag vollständig (oder gar den Rest) gelesen zu haben.
Der wahre Christus findet sich ohnehin nur im Heliand!
 
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