Weil ich gerne hätte, dass das Leben selbst nach dem Tod weitergeht (ein Punkt, den ich im Übrigen vergessen habe, danke
) gibt es einen Gott? Nur weil ich gerne in der Lotterie gewinnen würde ist das auch so? Du verdrehst gerade Ursache und Wirkung ewi.
Das hat rein garnichts damit zu tun, was ich geschrieben habe. "Gott" (den Anführungszeichen bitte Bedeutung beimessen) ist nicht beweisbar oder widerlegbar. Fakt ist allerdings, dass man mit den Naturwissenschaften die Welt soweit entschlüsseln kann, bis man zur grundlegendsten Formel, zu den elementarsten Kräften und bis zu den Grenzen der eigenen Axiome vorstößt und dann nicht mehr weiterkommt.
Dass man sich so eine ordnende Kraft nicht als gutmütigen Papa Schlumpf vorstellen darf, ist verständlich. Andererseits ist so eine Vorstellung so gut wie jede andere.
Bevor du irgendwelche Werte hochlobst schau dir die vermittelten Werte erst genau an. Vorehelicher Sex, Abtreibung, Verhütung nur als Schlagworte.
Und die Weltreligionen haben als alleinige, gemeinsame Werte also das Verbot von Sex vor der Ehe/ Abtreibung/Verhütung?
Du musst schon zugeben, dass du dir da gerade ein paar faulige Äpfel gepflückt hast und nun den ganzen Baum verfluchst. Was hat das denn mit ethischen Grundwerten zu tun? Das Christentum hat diese immerhin schon gepredigt, lange bevor es Humanisten und Auflärer gegeben hat, die um genau zu sein, sogar ein gutes Stück darauf aufbauen, auch wenn Gerechtigkeit, etc bei ihnen nichts war was von Gott gegeben ist.
Man lese sich mal einen Wachturm durch und schaue ob die dort vermittelten Werte nicht zum eigenen Idealbild passen. Ich würde sagen ja. Sind die Intentionen der Gemeinschaft nun die, den Mitgliedern etwas Gutes zu tun? Scientology?
Irgendwelche Ausbeuter-Vereinigungen und Sekten mit Weltreligionen gleichzusetzen ist wie eine Nazi-Demo in Berlin zu fotographieren und "das ist Deutschland!!!" drunter zu schreiben. Das Christentum ist nun schon seine zwei Jahrtausende alt und hat 1-2 Mrd Gläubige, ob Scientology mit seinen Du-gibst-uns-Geld-und-wir-dir-einen-Stehplatz-in-unserem-Raumschiff-Lehren ähnlich erfolgreich wird, ist so wahrscheinlich wie die Kanzlerschaft meines Lieblings-Nazis Holger Apfel...
Ist eine Botschaft nicht genauso wichtig, wie die Intention für die Vermittlung? Sprich spielt es keine Rolle wieso ich etwas sage? So könnte ich sagen: du darfst nicht stehlen, weil ich daran interessiert bin Etwas zum Besseren zu verändern. Ich könnte aber auch der Minenvorsteher sein, der seine Bergbauleute finanziell ausplündert, ein Arbeiter klaut sich Essen aus meiner Villa. Wenn nun dieser Spruch käme wäre es nicht anders zu beurteilen? Sind die gameshows im TV wirklich dafür da, damit die Leute reicher werden?
War es nicht Jefferson, der in der amerikanischen Verfassung die Gleichheit der Menschen verankerte und selbst Sklaven hielt? Sollte man sich nun darüber Gedanken machen diesen Absatz aus der amerikanischen und allen darauf aufbauenden Verfassungen zu streichen?
Und genau das ist es auch. Der eine rennt zum Psychoonkel, der Andere wird gläubig.
Noch so ein seltsamer Vergleich. Ein Psychologe hilft dir mit deinen emotionalen Problemen. Glaube bietet dem Menschen, der ihn annimmt, einen Weg im Leben, motiviert ihn, gibt ihm Halt. Macht das der Psychologe in den Gelben Seiten auch?
Man vergleiche das damalige Rom, mit dem heutigen Staat. Uns interessiert es auch nicht, wenn die Kirche zum rosa Storch gegründet wird, die die Dreifaltigkeit zwischen Straussenei, Hühnerei und Taubenei feiern. Unseren Staat würde es aber durchaus interessieren, wenn es eine Religion gäbe, die propagieren würde, dass Töten um Unterdrückung zu entgehen eine feine Sache ist, sowie Polizisten und Staat grundsätzlich verwerfliche Dinge darstellten. Jesus musste trotzdem dran glauben. Wieso? Weil seine Sekte keinerlei Bedrohung darstellte? Er hing schliesslich an einem römischen Kreuz
Da fehlt es dir allerdings deutlich an historischem und biblischem Hintergrundwissen. Laut Bibel wollten ihn die Pharisäer wegen Gotteslästerung steinigen. Mit den Zeloten hatte er es sich verscherzt, weil er die römische Besatzung akzeptiert hat ("Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist..."). Am römischen Kreuz ist er nur deshalb gelandet, weil die Römer damals die Exekutive waren.
Ghandi wurde übrigens von einem Hindu erschossen, wo wir es gerade mit den Parallelen haben.
Was hier nun deine Aussage oder Theorie ist, verstehe ich nicht so genau. Möchtest du sagen, dass das Christentum eigentlich als eine "Kill 'em all!" Religion geplant war und nur wegen der Popularität auf sowas wie Gütigkeit und Nächstenliebe umgestiegen ist? Oo
Grüsse Bernd