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Schweinegrippe der geplante Genozid

stimmt entweder es regiert 1 oder garkeiner.... die demokratie als staatsform hat versagt.... die aufgeteielte diktatur auch also brauchen wir entweder eine volle diktatur, eine monarchie oder anarchie.... :ugly:
 
stimmt entweder es regiert 1 oder garkeiner.... die demokratie als staatsform hat versagt.... die aufgeteielte diktatur auch also brauchen wir entweder eine volle diktatur, eine monarchie oder anarchie.... :ugly:
Die Demokratie hat nicht versagt. Sie wurde verkauft! Und das haben wir alle mit zugelassen. Wir brauchen weder Diktatur, noch Monarchie. Und Anarchie auch nur als Ausdruck freiheitlichen Lebens und nicht als Gesellschaftsgrundlage. Wenn wir eine starke Hand brauchen, dann die (edit: wieder-)erstarkende Hand des Volkes in einem Redemokratisierungsprozess!
 
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Wir brauchen weder Diktatur, noch Monarchie. Und Anarchie auch nur als Ausdruck freiheitlichen Lebens und nicht als Gesellschaftsgrundlage. Wenn wir eine starke Hand brauchen, dann die (edit: wieder-)erstarkende Hand des Volkes in einem Redemokratisierungsprozess!

Und wie soll das funktionieren?
Lassen wir jetzt einfach mal ein bisschen den Mob wüten auf der Straße? Ein bisschen Anarchie für alle bis dann einer sagt "Okay, jetzt reichts, jetzt machen wir mal wieder einen auf Demokratie"
Vor allem, wer soll das sein der so etwas sagt? Selbst in deinem idealistischen Redemokratisierungsprozess muss es einen oder mehrer Wortführer geben.
Wer sucht die aus? Wer bestimmt die? Und vor allem warum gerade die und nicht mich?!

Oder darf jeder seinen Senf dazugeben? Das würde die Entscheidungsfindungen aber schwierig gestalten 80 mio Meinungen unter einen Hut zu bekommen.
Wären wir ein kleiner Stamm der Steinzeit mit 30 Mitgliedern würde das gehen...

Und vor allem, nachdem redemokratisiert wurde, wer ist dann an der Macht? Und sind die dann wirklich besser als diejenigen die wir abgelöst haben? Und was bringt mir das?
Im grunde herrscht dann jemand anderes über mich, der von sich behauptet viel besser zu sein als der Rest. Aber ändern tut sich für mich ja nichts.

Die einzige Staatsform die mir effektiv was bringen würde wäre eine Diktatur mit mir als Diktator. Alles andere ist Fremdbestimmung. Und es ist so. Da zu sagen "Aber du darfst viel mehr mitbestimmen, das Volk hat dann mehr zu sagen" ist einfach nur lächerlich. So ein Blödsinn, wer an der Macht ist wird nen Teufel tun und sich reinreden lassen. Hier und dort ein paar kleine Abstimmungen um den Leuten einzureden sie dürften mitmachen, aber wirklich Macht abgeben, sowas tut niemand, der sie hat.
Auch wenn er vorher der größte Idealist war...
 
Und wie soll das funktionieren?
Einfach aufhören damit, mit der Stimme alle vier Jahre auch die politische und gesellschaftliche Verantwortung abzustreifen. Sprich: Beschweren, sich Sorgen, Blockieren und Fordern. Und vor allem dies alles an andere Stellen weiterleiten. Also zB. bei einem eindeutigen Propagandaartikel eine Beschwerdemail an die entsprechende Zeitung, sowie einen Aufruf an alle Lokalpoltiker, doch endlich gegen eine solche Praxis anzugehen. (Nur ein Bereich von vielen, der die Demokratie an ihrer Wurzel verfaulen lässt.) Wenn die Regierung dann dabei den Eindruck erhält, daß das Worstcasescenario des "wütenden Mobs" (auf das Du ja nur zu kommen scheinst) kurz bevor steht, um so besser: Man kann anhand der Reaktion der Regierung dann einschätzen, ob unsere Demokratie noch in dem Zustand ist, daß eine Rettung mit demokratischen Mitteln überhaupt noch möglich ist. Insgesamt wäre der Idealfall, daß ein Weiterbeschreiten des "alternativlosen," bisherigen Wegs zu teuer und aufwendig wird, so daß aus den bisherigen Machtstrukturen heraus Alternativen entwickelt werden. Dann muss man "nur noch" soweit weiterpushen, daß diese Alternativen auch ein Überarbeiten der demokratischen Basis in Hinblick auf mehr echter Demokratie beinhalten.

Kurz gefasst: Wir haben in diesem System nicht unbedingt wenig Macht. Doch unsere Verantwortung mal wahrzunehmen und diese zu Nutzen, wäre mal eine "erfrischend andere" Art mitzu"spielen," als sie einfach nach oben abzutreten und alles Zurückkommende schlicht zu erdulden.


Lassen wir jetzt einfach mal ein bisschen den Mob wüten auf der Straße? Ein bisschen Anarchie für alle bis dann einer sagt "Okay, jetzt reichts, jetzt machen wir mal wieder einen auf Demokratie"
Vor allem, wer soll das sein der so etwas sagt? Selbst in deinem idealistischen Redemokratisierungsprozess muss es einen oder mehrer Wortführer geben.
Wer sucht die aus? Wer bestimmt die? Und vor allem warum gerade die und nicht mich?!
Wovon Du hier sprichst, das ist kein Redemokratisierungsprozess, sondern eine offene Revolution zur Abschaffung einer Demokratie. Die Zielsetzung der Revolution mag sein, später wiederum eine Demokratie einzuführen. Doch ob dies am Ende erfolgt, kann zu Anfang nicht gesagt werden, da sich die neuen Machtstrukturen erst während der Revolution selbst bilden. Und wie die französische Revolution schön deutlich zeigt, sind diese Bildungsprozesse ebenfalls gut durch Finanztransaktionen steuerbar. (Bedenke: Im Gegensatz zum Kapitalismus, welcher ein evolviertes, selbsterhaltendes System darstellt, ist die Demokratie ein philosophisches Konstrukt, welches beständiger, aktiver Überarbeitung bedarf, um sich selbst zu erhalten.)

Oder darf jeder seinen Senf dazugeben? Das würde die Entscheidungsfindungen aber schwierig gestalten 80 mio Meinungen unter einen Hut zu bekommen.
Wären wir ein kleiner Stamm der Steinzeit mit 30 Mitgliedern würde das gehen...
Ja, wir sind ein etwas größerer Stamm. Aber es ist ja auch garnicht nötig, daß Alle zu Allem ihren Senf dazugeben müssen. Es reicht ja, wenn ein jeder in seinen Interessengebieten über die Rolle des Konsumenten hinaustritt, die Dinge bekämpft, die Falsch laufen und die Dinge fördert, die Richtig laufen. Ausserdem verfügen wir mit dem Internet über ein sehr gutes Kommunikationssystem, welches ein unter den Hut bekommen von mehr als 30 Stammesmitgliedern doch ein wenig erleichtert ;) (Es müsste an sich bloß noch in eine dezentralere Struktur gebracht werden, weshalb ich Städtewlans - bevorzugt von Vereinen oder anderen Nonprofitorganisationen betrieben - als dringend Unterstützenswert erachte...)

Und vor allem, nachdem redemokratisiert wurde, wer ist dann an der Macht? Und sind die dann wirklich besser als diejenigen die wir abgelöst haben? Und was bringt mir das?
Im grunde herrscht dann jemand anderes über mich, der von sich behauptet viel besser zu sein als der Rest. Aber ändern tut sich für mich ja nichts.

Die einzige Staatsform die mir effektiv was bringen würde wäre eine Diktatur mit mir als Diktator. Alles andere ist Fremdbestimmung. Und es ist so. Da zu sagen "Aber du darfst viel mehr mitbestimmen, das Volk hat dann mehr zu sagen" ist einfach nur lächerlich. So ein Blödsinn, wer an der Macht ist wird nen Teufel tun und sich reinreden lassen. Hier und dort ein paar kleine Abstimmungen um den Leuten einzureden sie dürften mitmachen, aber wirklich Macht abgeben, sowas tut niemand, der sie hat.
Auch wenn er vorher der größte Idealist war...
JEDER ist korrumpierbar. Und selbst bei größtem Idealismus ist man auch immer Gefangener der eigenen Natur/Erziehung, welche von Anderen wiederum ausgenutzt werden kann und somit ebenfalls zu negativen, gesellschaftlichen Entscheidungen beiträgt. Ein Zurückweichen auf Monarchie oder Diktatur verschärft das Problem nur, was Otto, der Normalbevölkerte, unter den derzeitigen Machtverhältnissen hat. Einen Menschen manipulieren/bestechen/... zu müssen ist wesentlich leichter und billiger, als 300, oder gar ein ganzes Volk. Und wenn man dann bedenkt, daß die Regierung in einer Demokratie eigentlich die Aufgabe hat, FÜR ihre Bevölkerung gegen die sonstigen gesellschaftlichen Kräfte zu stehen, dann ist es imo klar, wo wir (wieder) hinkommen müssen.

Kallisti!

Alexis of Silverfang

Edit: Wenn es so weiterläuft, wie bisher, dann werden meiner Meinung nach Bürgeraufstände unweigerlich kommen. Uns das gilt es, wieder imho, zu verhindern, da es mehr Leid bringt, als tatsächlich bewirkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gesamtgesellschaftlich geht es uns einfach zu gut um aufzubegehren. Die meisten Menschen leben ganz gut mit dem was sie haben. Warum sollten sie also Veränderung wollen?
 
Entschuldige bitte, doch da muss ich Dir widersprechen. Immer weniger Menschen geht es wirklich so gut, daß sie nichts zu meckern haben. Und der Tonfall im Diskurs über gesellschaftliche Probleme wird auffallend immer öfter Agressiv. Der Wille nach Veränderung ist da. Bloß bleibt das Problem, daß viele weiterhin in ihrer passiven, bis hin zur resignierten Haltung verbleiben, somit nicht aktiv am Prozess der gesellschaftlichen Gestaltung teilnehmen. Wenn sich letzteres nicht ändert, ist irgendwann so viel Druck auf dem Kessel, daß dieser platzt und die angestauten Agressionen ihren freien Lauf nehmen, anstatt auf konstruktive Weise in die Gesellschaft einzufliessen.
 
Das heisst doch gerade, dass der Wille nicht so gross sein kann.
Den Menschen in der DDR ging es auch nicht unbedingt schlecht (Wehe, hier kommt jetzt jemand mit Flame, in dem das Gegenteil behauptet wird, ich stütze mich auf Erfahrungsberichte) und trotzdem sind sie auf die Strasse gegangen.
Wir meckern einfach auf einem ganz anderen Niveau.

Und gucken wir uns mal an, wer meckert:
Billiglohn-Arbeiter: Zu Recht, sie sind Verlierer dieses Systems.
Hartz IV-Empfänger: Lachhaft, von dem Geld kann man locker leben.
jugendliche Punks: :ugly:

So, wem fällt jetzt noch jemand ein, der sich beschweren könnte?


PS: Da Schweinegrippe jetzt out ist, kann der Thread doch auch zu, oder?^^
 
Das heisst doch gerade, dass der Wille nicht so gross sein kann.
Er hängt im Wollen fest, ja. Deshalb die Wahl des Wortes "nach" anstatt "zur".

Und gucken wir uns mal an, wer meckert:
Billiglohn-Arbeiter: Zu Recht, sie sind Verlierer dieses Systems. edit: Imho sind die Verlierer des derzeitig beschrittenen Weges des Systems die Kinder und Jugendlichen.
Hartz IV-Empfänger: Lachhaft, von dem Geld kann man locker leben. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, daß man davon vielleicht überleben kann, jedoch definitiv nicht leben. Von der Entmündigung von der einen und der Stigmatisierung von der anderen Seite erst garnicht zu sprechen...
jugendliche Punks: :ugly:

So, wem fällt jetzt noch jemand ein, der sich beschweren könnte? Zum einen praktisch der gesamte Mittelstand. Zum anderen ein jeder, für den Privatssphäre nicht nur eine hohle Floskel ist. Und zum dritten ein jeder, der versucht, aus der Vergangenheit zu lernen. Mehr fällt mir jetze allerdings adhoc auch nicht ein... Edit: Doch! Jedes Elternteil, welches sein/ihr Kind zur Emanzipation erziehen will.


PS: Da Schweinegrippe jetzt out ist, kann der Thread doch auch zu, oder?^^ Keine Sorge. Von der werden wir zumindest im Frühjahr und im Herbst diesen Jahres erneut zu hören bekommen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Einfach aufhören damit, mit der Stimme alle vier Jahre auch die politische und gesellschaftliche Verantwortung abzustreifen. Sprich: Beschweren, sich Sorgen, Blockieren und Fordern. Und vor allem dies alles an andere Stellen weiterleiten. Also zB. bei einem eindeutigen Propagandaartikel eine Beschwerdemail an die entsprechende Zeitung, sowie einen Aufruf an alle Lokalpoltiker, doch endlich gegen eine solche Praxis anzugehen. (Nur ein Bereich von vielen, der die Demokratie an ihrer Wurzel verfaulen lässt.)

Gute Idee, aber schonmal drüber nachgedacht dass es heutzutage Menschen gibt die sich über alles und jeden beschweren? Und das nicht gerade wenig.
Zum Jahreswechsel hat meine Zeitung nen paar Highlights aus den Leserbriefen ausgewählt und gedruckt.
Manchen Leuten ist ein Artikel zu Links anderen Menschen wiederum genau derselbe Artikel zu Rechts.
Will sagen, es gibt überall Menschen die sich über alles mögliche beschweren, auf die hört schon lange niemand mehr geschweige denn dass sie ernst genommen würden.

Es reicht ja, wenn ein jeder in seinen Interessengebieten über die Rolle des Konsumenten hinaustritt, die Dinge bekämpft, die Falsch laufen und die Dinge fördert, die Richtig laufen.

Und wie ist sichergestellt dass derjenige keinen Blödsinn erzählt? Es gibt sicher auch in einem Interessensgebiet zig Meinungen und noch mehr selbsternannte Experten.
Vielleicht laufen für mich manche Dinge genau richtig, die für dich total falsch laufen... und schon hauen wir uns die Köpfe ein, kommen aber zu keiner Lösung.
"Jeder tut nur was er gut kann" ist in der Theorie gut, funktioniert in der Praxis aber nicht.

Immer weniger Menschen geht es wirklich so gut, daß sie nichts zu meckern haben. Und der Tonfall im Diskurs über gesellschaftliche Probleme wird auffallend immer öfter Agressiv. Der Wille nach Veränderung ist da. Bloß bleibt das Problem, daß viele weiterhin in ihrer passiven, bis hin zur resignierten Haltung verbleiben, somit nicht aktiv am Prozess der gesellschaftlichen Gestaltung teilnehmen.

Also ich habe nichts zu meckern. Und ich resigniere auch nicht vor mich hin, sonder ich habe einfach nichts zu meckern. Klar könnte manches besser laufen aber verglichen mit dem Rest der Welt könnte es auch um einiges beschissener laufen.

Und gucken wir uns mal an, wer meckert:
Billiglohn-Arbeiter: Zu Recht, sie sind Verlierer dieses Systems.
Hartz IV-Empfänger: Lachhaft, von dem Geld kann man locker leben.
jugendliche Punks:

Ist zwar sehr provokant, aber Grundsätzlich meckern ja eher diejenigen die mit dem System nicht klar kommen, bzw Probleme haben.
Da gibts sicher einige die hatten einfach Pech, die dürfen meckern (hab ich Verständnis für!), aber meiner Meinung nach gibts einfach viel zu viele die rumflennen aber sich gleichzeitig nichtmal ansatzweise den Arsch aufreißen um irgendwas an ihrer Situation zu ändern.
Und Anstatt "Fuck the System" in öffentliche Toiletten zu sudeln sollten sie ihre Energie für sinnvollere Dinge aufwenden.

Gesamtgesellschaftlich geht es uns einfach zu gut um aufzubegehren. Die meisten Menschen leben ganz gut mit dem was sie haben. Warum sollten sie also Veränderung wollen?

Sehe ich genauso.
Und solange es gierige Banker (die dem Mittelstand keine Kredite geben, ich glaube die sind da viel verhasster als unsere Demokratie ;)) und durchgeknallte amerikanische Präsidenten gibt die für Ablenkung sorgen können unsere Politiker weiterhin fröhlich Eier schaukeln.
 
Gute Idee, aber schonmal drüber nachgedacht dass es heutzutage Menschen gibt die sich über alles und jeden beschweren? Und das nicht gerade wenig.
Zum Jahreswechsel hat meine Zeitung nen paar Highlights aus den Leserbriefen ausgewählt und gedruckt.
Manchen Leuten ist ein Artikel zu Links anderen Menschen wiederum genau derselbe Artikel zu Rechts.
Will sagen, es gibt überall Menschen die sich über alles mögliche beschweren, auf die hört schon lange niemand mehr geschweige denn dass sie ernst genommen würden.
Glaub mir: Begründetes Beschweren hat einen ganz anderen Charakter als haltloses Aufregen. Ich wollte auch nicht ausdrücken, daß mit EINER Beschwerde dem Anliegen für ebendiese Genüge getan würde. (Dem ist definitiv nicht so.) Doch jede Beschwerde möchte bearbeitet werden. Und das kostet Zeit. Und Zeit ist Geld. ... Du verstehst, worauf ich hinaus will?

Und wie ist sichergestellt dass derjenige keinen Blödsinn erzählt? Es gibt sicher auch in einem Interessensgebiet zig Meinungen und noch mehr selbsternannte Experten.
Vielleicht laufen für mich manche Dinge genau richtig, die für dich total falsch laufen... und schon hauen wir uns die Köpfe ein, kommen aber zu keiner Lösung.
"Jeder tut nur was er gut kann" ist in der Theorie gut, funktioniert in der Praxis aber nicht.
Guter Einwand. Wie die Wissenschaft erst vor relativ kurzem präsentiert hat, wir ja demjenigen die größte Kompetenz zugesprochen, der am meisten tönt. Und das ist in den seltensten Fällen derjenige, welcher wirklich in dem Gebiet kompetent ist. (Gilt gleichermaßen für gekaufte Experten; nicht nur für selbsternannte.)

Was die konkurrierenden Ideen von Richtig und Falsch laufenden Dingen angeht, kann ich auch nur sagen, daß immer die Möglichkeit besteht, daß in solchen Fällen beide Parteien auch gleichermaßen recht haben können. Und das macht das Leben nicht gerade einfacher. Doch man kann sich immer noch darauf einigen, einen Weg zu finden, der beide Ansätze in paralleler Existenz erlaubt.

Das Ziel einer Redemokratisierung ist jedoch nicht, nur die Meinung anderer Experten zu übernehmen, sondern selbstständig zu denken, sich so eine eigene Meinung zu bilden und das Wissen im gesellschaftlichen Gestaltungsprozess aktiv einzusetzen, anstatt es nur mit anderen auszutauschen. Oder kurz ausgedrückt: Hinschauen, Denken und Handeln.

Also ich habe nichts zu meckern. Und ich resigniere auch nicht vor mich hin, sonder ich habe einfach nichts zu meckern. Klar könnte manches besser laufen aber verglichen mit dem Rest der Welt könnte es auch um einiges beschissener laufen.
Gut. Dann hält Dich ja nichts vom Handeln ab, damit es nicht noch beschissener wird, als es jetze ist, oder? Und was meinst Du, weshalb es dem "Rest der Welt" so beschissen geht? (Stichworte IWF, Kredit und Privatisierung durch ausländische Investmentunternehmen könnten bei der Antwort behilflich sein. Btw.: Irgendwelche auffälligen Parallen zur hiesigen Entwicklung in den letzten 10 Jahren?)

Ist zwar sehr provokant, aber Grundsätzlich meckern ja eher diejenigen die mit dem System nicht klar kommen, bzw Probleme haben.
Da gibts sicher einige die hatten einfach Pech, die dürfen meckern (hab ich Verständnis für!), aber meiner Meinung nach gibts einfach viel zu viele die rumflennen aber sich gleichzeitig nichtmal ansatzweise den Arsch aufreißen um irgendwas an ihrer Situation zu ändern.
Und Anstatt "Fuck the System" in öffentliche Toiletten zu sudeln sollten sie ihre Energie für sinnvollere Dinge aufwenden.
Hmmm... willst Du damit irgendwen in eine bestimmte Ecke stellen? :confused: Wenn ich den Inhalt dieses Abschnitts so durchlese, kommt mir der Eindruck, daß Du Dich selbst annervst... :confused: Und was meinst Du mit "sinnvolleren Dingen"? Einem von zwei Eineurojobs nachgehen, obwohl man genau weiß, daß dafür eine reguläre Vollzeitstelle gestrichen wurde? Klar. Das Sprayen eines Spruchs mag an sich sinnlos erscheinen, da er anscheinend nichts bewirkt, im Endeffekt sogar dem System nützt, da daraus ein Auftrag für eine Malerei herausspringen mag. Doch wenn jemanden trotz seines flapsigen Spruches ohne blaues Auge nach Hause geht, da sein Gegenüber seine angestauten Agressionen bereits mit der Sprayaktion abgearbeitet hat, dann halte ich diese durchaus für sinnvoll.

Sehe ich genauso.
Und solange es gierige Banker (die dem Mittelstand keine Kredite geben, ich glaube die sind da viel verhasster als unsere Demokratie ;)) und durchgeknallte amerikanische Präsidenten gibt die für Ablenkung sorgen können unsere Politiker weiterhin fröhlich Eier schaukeln.
Teile und Herrsche. Ja, das ist in der Tat ein Problem. Und komplett vom Feindbildschema abzuweichen, ist nicht gerade für jedermann leicht erschließbar. Dazu müsste man sich mit der eigenen Natur beschäftigen. Und es gibt genug Leute, die ihre eigene Natur nicht ertragen können und sich beständig ablenken müssen, um bloß nicht mit sich allein zu sein. ("Stille ist laut," sag ich nur ;))
 
Kommt ganz darauf an, ob es unseren direkten Nachbarn weiterhin so gut gehen würde.

Das isses ja gerade: (Ok, ich hab mal wieder nen Gedanken übersprungen, sorry) Die DDRler hatten n Nachbarvolk, dem es richtig gut ging, und da der Rasen des Nachbarn immer grüner ist als der eigene, hat es aufbegehrt.
Wäre es den BRDlern so gegangen, hätte sich keiner beschwert.
 
Das isses ja gerade: (Ok, ich hab mal wieder nen Gedanken übersprungen, sorry) Die DDRler hatten n Nachbarvolk, dem es richtig gut ging, und da der Rasen des Nachbarn immer grüner ist als der eigene, hat es aufbegehrt.
Wäre es den BRDlern so gegangen, hätte sich keiner beschwert.

Die Vergleichbarkeit der eigenen Situation mit der seiner Mitmenschen ist ein guter Punkt. Ganz unabhängig davon, dass es einem Hartz4-Empfänger im Moment materiell sicher besser geht als einem Industriarbeiter 1980 wird das relative Zustandsniveau als negativer empfunden, da große (und auch heute viel sichtbarere) Teile der Bevölkerung einen gehobeneren Lebensstil vollziehen. Armut ist eben relativ und wird nur als solche empfunden in einem "reicheren" Umfeld. In Lagos wär jemand mit ALG2 Krösus.

Es gibt sicher auch Probleme hier, die es zu lösen gilt - Grund zur Verzweiflung und zum "Fuck the System" - Sprayen sind sie aber imho nicht.
 
Also als Industriearbeiter (genauergesagt Buchbinder) hatte mein Vater 1984 ein Einstiegsgehalt(!) von 2600DM Netto nach Hause gebracht... Ohne Überstunden! Und betrachte auch die Inflation in der Zeit. Da ging es ihm irgendwie etwas besser, als jetze mit HartzIV ...

Edit: Zur kleinen Lektüre mal ein Artikel der Frankfurter Rundschau.
 
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Ganz unabhängig davon, dass es einem Hartz4-Empfänger im Moment materiell sicher besser geht als einem Industriarbeiter 1980…

Ein Glück, dass das unabhängig von der Prämisse ist, selbige trifft nämlich einfach nur nicht zu. :p
 
Mal zum Topic einen Artikel aus dem Presseanzeiger, in dem es um Korruptionsverdachte bei der WHO hinsichtlich der Schweinegrippe geht.
 
Also als Industriearbeiter (genauergesagt Buchbinder) hatte mein Vater 1984 ein Einstiegsgehalt(!) von 2600DM Netto nach Hause gebracht... Ohne Überstunden! Und betrachte auch die Inflation in der Zeit. Da ging es ihm irgendwie etwas besser, als jetze mit HartzIV ...

Sicherlich ging es ihm besser. Aber sicher doch eher durch das Gefühl gebraucht zu werden und sein Geld selbst zu verdienen. Man muss sich ja auch einmal vergegenwärtigen wieviel % unseres Einkommens wir heute für Nahrungsmittel ausgeben und wieviel es vor 50 Jahren war.
Auch Unterhaltungselektronik oder Kleidung ist im Vergleich zu jener Zeit relativ günstig.
 
Da muss ich Dir teilweise zustimmen. Das Gefühl, gebraucht zu werden, hat er über die Arbeit gestillt. Das er, mit Ausnahme der Abhängigkeit vom Arbeitsverhältnis, sein eigener Herr sein und sich selbst unterhalten konnte, ist mit Sicherheit auch ein Faktor. Hast Du jedoch mal ein paar konkrete Vergleichsdaten zu den Nahrungsmittelausgaben präsent? Der letzte Artikel, den ich dazu gelesen habe, ist schon ein paar Jährchen her und zeichnete nicht gerade eine positive Entwicklung... Bei Unterhaltungselektronik und Kleidung muss ich Dir allerdings zustimmen: Massenproduktion und Sweatshops haben die Preise deutlich runtergedrückt - bei Erhöhung von Umweltausbeutung und -verschmutzung.
 
Hast Du jedoch mal ein paar konkrete Vergleichsdaten zu den Nahrungsmittelausgaben präsent? Der letzte Artikel, den ich dazu gelesen habe, ist schon ein paar Jährchen her und zeichnete nicht gerade eine positive Entwicklung...

Nichts total präsentes aber zumindest was von '07. Man nimmt eben vor allem die Teuerungen von bestimmten Lebensmitteln wahr, Vergünstigungen bzw. die Steigerung der Kaufkraft im Bezug zu den Preisen werden aber weit weniger durch die Medien geschleppt - verständlicherweise. Man will sich ja auch etwas beschweren können.

Unter den 15 westeuropäischen EU-Staaten erreicht Deutschland den fünftbesten Platz. Noch günstiger sind Lebensmittel nur in den Niederlanden, Portugal, Spanien und Griechenland. Gerade Milchprodukte waren in Deutschland bislang ausgesprochen billig: Die Preise für Milch, Joghurt, Butter und Käse erreichten 2006 nur 87 Prozent des gesamteuropäischen Durchschnitts. Weniger gaben in Westeuropa nur die Niederländer für Milchprodukte aus.

Ein Zehntel der Konsumausgaben für Nahrung
Selbst verglichen mit den zwölf neuen EU-Staaten sind die Kosten für Lebensmittel in Deutschland niedrig, wenn man sie am verfügbaren Einkommen misst. Laut Eurostat verwendeten die Deutschen 2005 im Schnitt nur 11,5 Prozent ihrer Konsumausgaben für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke.

Quelle
 
Nur 11,5%? Hmmm... von meinem Hartz gehen nach Abzug der Fixkosten ca. 85% für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke drauf... ...

edit: Die Quelle klärt allerdings immer noch nicht die Unterschiede zu vergangenen Zeiten. Interessanter wäre auch zu wissen, wie sich die Preisveränderungen der Länder in einem längeren Zeitrahmen entwickelt hat. Subventionierungen, welche von den Bürgern über Steuern bezahlt werden, gehen ebenfalls nicht ein...
 
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