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Stahles Spaltung [Ich denke, also bin ich: Teil 3]

TwinYawgmoth schrieb:
[...] Aber er hatte halt eine gute Lehrerin - in den falschen Dingen.

:no: Unser Protagonist, sorry, dein Protagonist :D , ging aber schon mit der Einstellung "Ich muss mir unbedingt alle zum Freund / dienstbar machen" in den Urwald raus, bevor er überhaupt die (un)durchsichtige Lady traf...

Eine komplette moralische Umstellung von absolut naiv / gutem Strahlemann mit porentief reiner Weste zum (vom Gewissen belasteten) Pragmatiker erscheint mir nach 1 Gespräch (wo unter anderem auch mal kurz* das Verhältnis mit TwinGolem abgehandelt wird) etwas... öhm, ich melde mich, wenn ich das richtige Wort dafür gefunden habe.

*klar war das tiefgreifend und dennoch keine abschließende Klärung, aber solche umfassenden Probleme (TwinGolem, Gewissensbisse, Freundschaftssuche) löst man nicht in einem einzigen Gespräch. Das braucht bei unserem Psycho, 'tschuldigung, seelisch komplexen Metallkonstrukt mehr - eher jahrelange Sitzungen. Äh, die Zeit hat er ja gar nicht :hammer:
 
Ich weiß nicht, ich bin ja beileibe kein Psychoanalytiker, aber letztlich haben wirs hier halt doch nicht mit einem Menschen zu tun. Er IST nicht mal ein Jahr alt, hat eine Menge Wissen und kaum Erfahrung, und der neue Körper hat ihn komplett aus der Bahn geworfen. Dazu kommt Kurasts genereller Einfluss - ist doch nicht so, als ob er sich selbst dem Wahnsinn komplett entziehen könnte ;). Da halte ich solche harten Stimmungs- und Einstellungsschwankungen für eigentlich eher logisch als konstruiert, und natürlich klammert er sich an jeden Rettungsanker, den Nat ihm auswirft, und übernimmt dann ihre Perspektive. Was letztlich daraus wird - wir werden sehen...und vergessen dürfen wir halt auch nicht, ich schreib die hier einmal pro Woche, und will irgendwann mal wieder weiterkommen, Charakterentwicklung schön und gut, aber ich KANN dafür nicht so lange brauchen.

Simon
 
TwinYawgmoth schrieb:
Kapitel 11 – Schlangenzungen

„Vielleicht interessiert sich mein Meister ja – sobald er genesen ist – für ein paar Euerer Stücke. Zum Beispiel dieser schöne Gürtel hier...“

Ist ganz interessantens Kapitel.

Es währe schlicht zu langweilig, wenn der Golem einfach an sein selbstgestecktes Ziel kommt, ohne auf Irrwegen dort hin zu finden - oder ohne dass man ihm Steine in den Weg legt...
Von daher finde ich die Charakterentwicklung schon...ähm das habe ich bereits gesagt.
Aber demnächst mal wieder Äcktschen! Ja?
 
Und ich hoffe, es kommt noch was vor Mittag ;)

mfg :hy:

€: Vor 20 Uhr? :clown:
 
Fast :p.

Ich war den ganzen Tag über beschäftigt - und musste gerade noch fertig schreiben - hat mir noch nicht ganz gefallen. Na ja, immer noch nicht perfekt, aber wohl genau, was ihr wolltet ;).

Genug der Worte, enjoy :D.

Simon
 
Kapitel 12 – In der Ruhe liegt die Kraft

Langsam wird es dunkel. Es war ein langer Tag, aber auch ein erfolgreicher. Und anstrengend. Ich könnte sicher ein wenig Ruhe vertragen.
...oder?
Verdammt, nein. Könnte ich nicht. Die ganze Zeit auf den Beinen und egal, wie sehr ich nach dem Gefühl in mir suche, ich bin einfach nicht müde! Gut, das wurde ich als Tongolem auch nicht...aber da hatte ich weniger nachzudenken, und egal, wie dauerausgeruht mein Körper ist, mein Geist verlangt nach einer Pause. Sonst werde ich noch...
Ich werfe einen Blick in den Dschungel.
...irre.
Die Wache an der Brücke sieht mich nicht einmal an, als ich hinübergehe. Oder...meidet er meinen Blick? Ich hatte ihn kurz in der Kaserne gesehen...und er mich, aber Angst ist es nicht. Seltsam. Ich gehe weiter, ruhig.
Diesmal weiß ich den Weg, diesmal verlaufe ich mich nicht. Auch Nachts erwacht der Dschungel nicht. Es ist dunkel, kalt und still. Allenfalls Letzteres hat möglichen Effekt auf mich, aber statt mich, wie vorher, zu entnerven, beruhigt es mich nun. Äste zersplittern unter meinen Sohlen, Pfützen von ständigen, jedoch nun pausierenden Regen platschen. Meine Nachtsicht lässt nun, da es völlig dunkel ist, in schwarz-weiß erscheinen – Schattierungen wie bei den Kämpfen in meiner Seele gegen den Zweiten. Am dunkelsten ist es, wo der Dschungel am dichtesten ist – aber das ist interessant...da kein Licht scheint, gibt es auch keine Schatten. Zumindest für mich ist es Nachts heller als tagsüber! Würden Sterne unter der dichten Wolkendecke auftauchen, wäre die Illusion der Helligkeit zerstört...
Eine Weile lehne ich mich an die gesplitterte Rinde des Baumes, an dem ich schon einmal lange gesessen bin und lasse einfach die Umgebung auf mich wirken. Langsam arbeite ich daran, jeden Gedanken auszuschließen, an Nichts zu denken...
Ein Blatt hängt mir vor den Augen. Ich fokussiere meinen Blick darauf. Nach und nach verschwindet der Hintergrund. Das Blatt scheint sich auszubreiten...ich studiere seine Linien, die kränklich-graue Farbe...
Nein, es hilft nicht. Ständig werde ich daran erinnert, dass hier eigentlich kein Blatt hängen sollte, und ich sollte nicht an einem Baum lehnen, allerhöchstens an einer Hauswand. Hier liegt Kurast! Der Dschungel ist unnatürlich. Ach, ich finde keine Ruhe hier. Solange ich in so düsterem Brüten versinke...
Moment, ich weiß einen Zustand, in dem ich nicht nachdenken muss, weil Nachdenken mein Ende wäre...ist das sinnvoll? Eher verrückt, aber ich werde das ganz sicher, wenn ich nicht etwas tue. Und, ganz nebenbei, hilft es doch auch...ein Tropfen auf dem heißen Stein? Klar, aber viele Tropfen...hm, der Dschungel ist nass...vielleicht sollte ich lieber heiße Steine dorthin tragen. Meine Schritte führen mich tiefer ins Dunkle.
Ich übe, nebenbei, leise zu treten, aber mache mir keine Gedanken, wenn ich doch einen Ast übersehe, der morscher ist, als er wirkt. Das Wasser und auch sonst feuchte Gegenstände schimmern nicht – es ist schwierig, festzustellen, was nass ist und was nicht. Dornen, die keine Schatten werfen, sind schwerer zu erkennen, dafür können keine Löcher im Boden sich vor meinen nicht-Augen verstecken, die Alles sehen, was meint, sich unter der Decke des Dunkels verstecken zu mögen. Ich lerne, während ich meinen Weg bahne, unaufhaltsam...
Da, die Lichtung, auf der ich Natalya kennen lernte! Die „Leichen“ der Dornendrescher, diese ovalen Holzlinsen, liegen noch verstreut herum. Ich hebe eine auf – die nächste...direkt beim Eingang: Ja, das war der Anführer. Feucht. Diese Finger haben eine Art Gefühl, ich kann feststellen, wie viel Druck sie gerade ausüben, wie stark das Gehaltene zurückpresst, und ob ich es sicher halte, oder ob die Schwerkraft es langsam meinem Griff zu entreißen droht. Es ist ein auf mein Inneres beschränktes Wissen, aber was sind Gefühle sonst? Dieses Holz ist glitschig. Und...noch etwas. Bilde ich mir diese finstere Resonanz nur ein? Die Reste des Bösen, die einst das Holzherz beherrschten...doch von dem verzehrenden Feuer des Todes der Kreatur ist Nichts zurück. Es lässt die Fingerkuppen ach so gering durch seine Kühle schrumpfen...Kälte als Feststellung, nicht als zu vermeidendes Übel.
Ich nehme die Scheibe mit und dringe tiefer zwischen die Bäume, mich immer wieder umwendend, um sicher zu gehen, den Weg im Gedächtnis zu haben.
Eine Steinformation erregt meine Aufmerksamkeit. Ein Rest der zerstörten Stadt, deren Ruinen unter dem Grün schlummern, sicherlich...aber ist dieser behauene Stein, der da so scheinbar unsicher und doch unverrückbar obenauf steht, nicht beweglich?
Ein Drehen...in die richtige Richtung, nicht diese...oh, er fällt! Nein, er hängt...woran?
Da höre ich ein Klicken, und plötzlich schieben sich Steinbolzen aus den Seiten des zylindrischen Sockels. Die Spitze dessen bricht auf, aber Nichts fällt zu Boden. Ich sehe den Stab, auf dem der Deckel ruht. Ein genialer Mechanismus! Und darin liegend...
Ich greife hinein, und was mir mein „Gefühl“ nicht verrät, verrät das Klimpern, das mir antwortet: Ich bin auf Gold gestoßen! Aber...was bedeutet dieses Knarzen?
Schlagartig erhält die Welt Farbe, als auf einmal Flammen aus der offenen Säule hervorlodern. Die Hitze, sie schmerzt nicht, aber ich weiß, es ist schlecht, in ihr zu bleiben! Sofort reiße ich meine Hand zurück, aber ich verhake mich an den Steinen...geh...raus...die Finger beginnen zu schmelzen....gah!
Ich habe mich in dem verzweifelten Versuch, mich zu befreien, mit beiden Beinen gegen den Stein gestemmt – und lande jetzt unsanft – jedoch unverletzt – auf dem Rücken, als mit einem gewaltigen Krachen das ganze Konstrukt auseinanderfliegt. Ich habe es zerstört, mit Urgewalt...die Flammen lodern weiter um Ruinen.
Meine linke Hand...ich hebe sie.
Wie abgebrannte Kerzen sehen die Finger aus, hoffnungslos miteinander verschmolzen. Verdammt! Wie soll ich die bloß auseinanderbekommen?
Ich sehe das verstreute Gold am Boden an. Wenn ich seufzen könnte...
Nur, wo bekomme ich jetzt einen Sack her? Ich merke mir die Stelle, eine Idee habend, und gehe tiefer in den Dschungel. Eigentlich war es ja auch nicht mein Plan, in aller Ruhe unsere Kasse aufzufrischen! Ich muss meinen Kopf freibekommen - aber wo sind denn meine Gehilfen...? Hier sollte es doch eigentlich...a-ha! Feuerschein! Schatten entstehen, wieder die Illusion der Helligkeit durch ebensolche zerstörend, und ich luge um einen Baum.
Drei Dornendrescher sitzen auf kleinen Mauerresten um ein Lagerfeuer, sich knorrend unterhaltend – ich vermute zumindest, dass sie nicht aus reinem Spaß an der Freude ständig ihre Baumarme aneinander reiben. Hm...soll ich das wagen...nein, zu gefährli...

„Kyak!“

Was zum...ich sehe einen der Köpfe am Feuer herumfahren, gerade, als meiner das Gleiche tut...und sehe zuerst Nichts hinter mir, dann schaue ich tiefer: Ein Dutzend Fetische steht da, Messer erhoben. Oh...scheiße!
Ich überlege nicht lange, und die Holzscheibe in meiner rechten Hand fliegt einem ins Gesicht, ihn zerschmetternd. Meine linke Hand ist nicht nutzlos, sondern eine hervorragende Keule. Sie stürzen sich auf mich, aber haben keine Chance. Fünf von ihnen versuchen, an mir hochzuklettern – ich ducke mich, springe und lande flach auf dem Bauch, mit einem ordentlichen Plumpsen. Drei werden allein davon zerdrückt. Zwei versuchen, abzuhauen, der Rest ist besiegt...ich reiße die Schwertklinge mit meiner rechten Hand aus dem Gürtel, ohne groß nachzudenken werfend.
Sie verfehlt beide, dazwischen in den Boden fahrend. Mist.
Gut, dass ich Nichts vergessen kann, sonst hätte ich mich jetzt womöglich länger geärgert, und dann noch einmal sehr kurz über das Ärgern selbst. So weiß ich, dass ich schnell in Bewegung kommen muss – denn ein gewaltiger Holzarm teilt die Erde hinter mir in einer Dreckfontäne, als ich gerade noch zur Seite springe. Die Dornendrescher sind da. Schon rennt ein anderer am Ersten vorbei, während er die Keule wieder hebt, und ich weiche erneut vor einem Schlag zurück, rolle mich nach hinten – Himmel, ist dieser Körper schwerfällig! – und packe – nach dem zweiten Versuch! – die Klinge, die mich nicht schneiden kann.
Da bricht der dritte hinter mir durch, unüberhörbar – er hat offenbar einfach die Bäume ignoriert und sie beseitigt. Jetzt...wäre eine Idee nicht schlecht. Dabei wollte ich nicht nachdenken müssen in leichten Kämpfen gegen nutzlose Fetische! Ich sehe mich blitzschnell um. Von allen Seiten kommen sie auf mich zu. Ich habe eine Hand, ein Schwert und...eine Hartholzscheibe am Boden?
Diesmal kann ich nicht verfehlen, nicht ein Ziel dieser Größe. Ich trete gegen das Herz des toten Anführers, und es schießt nach oben, mit voller Wucht das Bein eines Angreifers treffend, durchdringend, und wie ein stürzender Baumriese fällt er aus dem Gleichgewicht. Sofort bin ich auf ihm, das Schwert hat er im Nacken, und es brennt unter mir, als ich mich gegen einen Baum werfe, die Klinge wird frei, sie landet über mir in der Rinde, steckt fest – und mit roher Urgewalt ziehe ich mich hoch. He, die hält was aus! Ich dachte fast, ich würde jetzt stürzen...was ziemlich blöd gewesen wäre. Wie nahe sind sie...ich wage einen Blick nach unten, durch den ich fast hinunterfalle, weil mein Kopf so schwer ist – ja, da kommen sie herangestürmt, verkehrt herum aus meiner Perspektive. Näher...Danke.
Meine mächtigen Beine stoßen sich ab, und dank meiner Masse ist der Flug nur kurz, bis er zum Fall wird...und meine Ellenbogen sind allein schon dadurch gefährlich, die Dornen daran machen mich zu einem verdammt tödlichen Geschoß. Ich pflüge durch einen der Drescher, eine Wolke aus sogleich zu brennen beginnenden Splittern umgibt mich. Eine Landung später muss ich mich kurz sammeln...
Und ein Schraubstock packt meinen Kopf. Argh, das ist zu bekannt. Er hebt mich hoch, rote Augen in meinen, sich wohl darin spiegelnd.

„Ich nehme an, es ist zu spät, zu sagen, dass das nur ein Missverständnis war?“

Er gibt sich keine Mühe, mir zu antworten, vielleicht kann er es nicht – bisher habe ich nur den Anführer sprechen hören – und erhöht den Druck. Oh...so sinnlos geht es aber nicht zuende...ich schwinge meine Beine hoch, und...
...habe keinen Hebel dafür. Nein! Mein Unterkörper ist viel zu massiv, so bekomme ich nie genug Schwung. Verdammt! Gleich platzt mein Schädel! Verzweifelt hebe ich die Hände, mich gegen den Druck stemmend...
...der geringer wird? Was zum...
Sein Klotzgesicht fährt zurück, überrascht. Das...das gibts doch nicht...so schwach...doch halt! Bisher konnte ich nur die Stärke des Helden kosten. Dieser hier ist nicht einmal ein Diener...und so...ja!
Ich lande auf den Beinen, als ich trotz meiner schlechten Ausgangsposition meine Arme völlig auseinanderreiße, seine wegschleudernd. Er starrt mich an. Ich bin stärker? Ja, verdammt! Ich! Bin! Stärker!
Ein Sprung, eine Faust, ein Gesicht: Feuer. Eine Holzlinse fällt zu Boden. Puha. Wahnsinn. Ich starre meine Hände an. Absolut unmöglich. So stark...
Ich sammele die Scheibe des Anführers auf und ziehe – mit wenig Mühe – das Schwert aus dem Baum...es ist auf die Hälfte der Halbmeterklinge eingedrungen. Was die wohl auf dieser Lichtung zu suchen hatten?

„Yakjaik!“

Och ne...ihr Nervlinge schon wieder? Tatsächlich, es scheinen die beiden gleichen zu sein, die vorher abgehauen sind, sie haben einen Schamanen mitgebracht, und der hat schon zwei der vorher Getöteten wiederbelebt – die aber, die ich zerquetscht habe, die lässt er liegen. Hat er Recht, das kann er vergessen. Wie den Rest seiner Lebensplanung.
Zehn Sekunden später wische ich mir ein wenig Ruß vom Arm. Guter Versuch. Auch den zweiten Fetisch habe ich unter der Schädelmaske des Schamanen hervorgezogen und kurzerhand zerrissen dabei. Genau das wollte ich doch...aber jetzt gehe ich der Frage nach, die ich mir gestellt habe, kurz bevor die meinten, mich stören zu müssen. Gibt es etwas interessantes dort, wo die Dornendrescher Wache hielten?
Weiße, klebrige Fäden überziehen die Lichtung an vielen Stellen. Seltsam. Kenne ich die?
Aber natürlich kenne ich die! Spinnenfäden sind das, kurz war ich schon den riesigen Erzeugern in Andariels Katakomben begegnet. Ob die hier noch in der Nähe sind? Ich hätte Lust auf ein paar geknackte Chitinpanzer. Diese Ruhepause hat gut getan! Hm...das Feuer brennt noch...aber was wirft hier so regelmäßige Schatten?

„Ha!“

Ich kann mir den Ausruf nicht verkneifen, als ich sehe, was vor mir liegt, in quadratischer Vollkommenheit, gravierter Stein in seltsamen Mustern, ein Kreis, die vier Himmelsrichtungen – und zwei noch leere Behälter, in denen aber weiße Flämmchen brennen sollten. Ein Wegpunkt!
Ich wische Spinnfäden beiseite. Wenn sich das nicht trifft, wenn das nicht mal Zeit spart! Warte auf mich, kleine Steinplatte – gut, ein Meter auf ein Meter grob – ich bin sofort zurück.

Nachdem ich den umgedrehten Totemschädel des Schamanen mit dem Gold aus der Steinsäule gefüllt habe – die Feuerfalle brennt immer noch – trete ich wieder auf die Spinnenlichtung, die Holzscheibe unter dem Arm. Ob das nun funktioniert? Aber na ja, warum denn nicht...ich kann auf jeden Fall besser Runen lesen als der Meister.
Die Folge, die auf diesem Wegpunkt steht, ist mir kein Geheimnis, und bald darauf stehe ich auf ihm, klar intonierend:

„Spinnenwald.“

Also dann...

„Docks von Kurast!“

Und damit bin ich weg.
 
Schön geschrieben, gefällt mir sehr gut.

Auch wenn nicht viel Handlung passiert ist, das war echt mal wieder nötig, dass es Action gibt.
Und ich lese immer wieder gerne, wie Fetische dezimiert werden :flame:
 
Was soll ich sagen?
Keine Fehler gefunden (es sind aber sicher welche drin :p),
gefällt mir...

:top:

€: Siehst? :ugly:
 
TwinYawgmoth schrieb:
Kapitel 12

Sofort bin ich auf ihm, das Schwert hat er im Nacken, und es brennt unter mir, als ich mich gegen einen Baum werfe, die Klinge wird frei, sie landet über mich => mir in der Rinde, steckt fest – und mit roher Urgewalt ziehe ich mich hoch.

Wenn sich das nicht trifft, wenn das nicht mal => mal nicht Zeit spart!

Langsamer schreiben, Simon - In der Ruhe liegt die Kraft. ;)
 
Was mich ein bischen stört ist, das die Hand vom Golem bei so nem Minifeuer aus ner Falle gleich Schaden nimmt
 
Zu irgendwas müssen diese Falle ja nütze sein. Außerdem ist er fasst immun gegen Körperschaden. Um ihn dann nicht zu unempfindlich gegen alles zu machen, ist er eben nicht sehr feuerfest.
 
FenixBlack_FXB schrieb:
Zu irgendwas müssen diese Falle ja nütze sein. Außerdem ist er fasst immun gegen Körperschaden. Um ihn dann nicht zu unempfindlich gegen alles zu machen, ist er eben nicht sehr feuerfest.
Auch das Schamaneninferno anfangs hat ihm ja Schaden gemacht.

Danke für die Fehlerkorrektor - wobei die Reihenfolge von mal und nicht je nach Betonung Banane ist...würde ich sagen.

Und danke für das Lob ;).

Simon
 
Naja, aber das gleich die Finger verschmelzen :confused:

Metall ist ja eigentlich nicht sooo anfällig gegenüber Feuer, vor allem dauert es ja ein weilchen bis es schmilzt. Eine Verletzung eines Auges hätte ich mir besser vorstellen können.
 
Blendung? Na ja - das kann ich mir nun weniger vorstellen - aber es ist ja schließlich auch meine Vorstellung des Golems...

Nun, ist insofern egal, als dass sich deine Verwunderung ohnehin bald klären sollte - ich hoffe mal, was folgt, wirft nicht mehr Fragen auf, als es beantwortet, ne ;)?

Enjoy.

Simon
 
Kapitel 13 – Des Glückes Schmied

Kurast ist still und leer, die Docks schlafen, nur eine einsame Wache steht auf der Brücke; gut so, denn die Ruhe trügt. Zu gerne scheint der Dschungel uns überraschen zu wollen.
Ich sinniere über meiner verschmolzenen linken Hand. Das war zum Beispiel eine. Sollte Metall wie das meine nicht besser standhalten? Es sei denn...nein, es gibt sogar zwei Möglichkeiten: Entweder, das eindeutig magisch erzeugte Feuer ist auch von der Stärke her anormal – oder Hratli hat uns bei meinem Material noch mehr übers Ohr gehauen, als ich dachte.
Ich muss meine Lasten ablegen, um einhändig die Truhe aufzubekommen: Schwierig, schwierig...das Gold landet darin, zusammen mit dem Behälter, dem Totemschädel...die Holzscheibe – und die Schwertklinge? Hm...da hätte ich eine Idee...soll ich es tun?
Ich sehe wieder den Rücken der Wache an, die Augen unter dem Eisenhelm sind unbeweglich in den Dschungel gerichtet. Ob es mir übel nimmt, wenn ich auf einmal hinter ihm auftauche? Oh, sicher...und wenn ich daran denke, wie er – oder der, der vor ihm Schicht hatte – es vermied, mich anzusehen...besser ist es, ihn nicht zu erschrecken, und damit ist meine Entscheidung gefallen. Ich schleiche zum Wegpunkt zurück – die Übung war gut, auf Stein ist es zwar schwerer, nicht zu klacken, aber es können keine Zweige unter meinen Sohlen zerbrechen – und intoniere sanft „Spinnenwald“ auf dem Wegpunkt, die Schwertklinge in der rechten Hand und den Schlüssel im Gürtel.
Keine Gegner auf dem Weg zurück; und, in der Tat, das Feuer brennt immer noch – sehr seltsam, aber ja genau das, was ich wollte. Doch ich sollte Nichts überstürzen.
Mit Gewalt und einem Stein versuche ich, die Finger meiner linken Hand auseinanderzubringen. Immer wieder schnellt er unter Klirren darauf herunter, aber sie sind unzertrennbar, wie Wachs verschmolzen. So tief kann die Zerstörung in den...elf und fünf Sechstel Sekunden, die ich die Hand im Feuer hatte, doch nicht gedrungen sein...immerhin „Spüre“ ich noch, wie ich mich bearbeite. Es ist nicht wirklich angenehm, aber weniger schlimm, als ich Verletzungen als Tongolem empfunden hatte. Also, kommt schon, Finger...trennt euch...
Plötzlich kracht es laut, und ich stoppe sofort meine Schläge auf den eigenen Handrücken. Was...warum spüre ich ihn nicht mehr?
Verwundert glotze ich auf ein Loch in meiner Hand: der Stein hat die Metalloberflüche durchschlagen, und darunter ist...Nichts. Ich bin hohl. Ein leeres Konstrukt.
Oh nein, damit fange ich gar nicht erst an. Was habe ich erwartet, einen Massivkern? Natürlich, und das aus einer einzigen Rüstung, die Naturgesetze betrügen kann nicht mal Magie. Also...das ist doch praktisch so...ich sehe in mich.
Meine einzelnen Finger lassen noch einen Röhrenansatz erkennen, aber dicht danach sind die Hohlräume durch ihre geschmolzene Hüllfläche durchbrochen, eingefallen und...Moment Mal.
Mein Daumen...der Ansatz an der Seite...er ist nur an der Spitze mit den anderen Fingern verschmolzen. Ich könnte ihn von ihnen trennen! Aber viel wichtiger...
Ganz kurz fühlt es sich enorm komisch an, als ich in mich greife, aber gleich ersetzt milder Schock das Gefühl. Ich kann meinen Zeigefinger in die Daumenröhre stecken, problemlos und so tief, bis das Gelenk – auch leer – ihn behindert. Derweil sind meine anderen Finger nicht viel schlanker als der Daumen – das Metall ist hier weniger als einen Millimeter dick! Kein Wunder, dass das so leicht geschmolzen ist! Und der Rest...zwei Finger prüfen die Dicke...ja. Ich bestehe nur aus einem Hauch Metall über Nichts – ein Blech geradezu! Da denk ich, ich wäre massiv, und...
Ruhig jetzt, da stimmt doch was nicht. Kurz vorher bin ich durch einen Dornendrescher gefallen, und ich habe nicht einmal Dellen. Mein Handrücken brach erst nach...genau sieben Schlägen. Ich bin robust. Nur warum?
Nun, was suche ich nach Logik bei einem wandelnden Metallhaufen! Doch halt – es gibt Sinn. Eine einzige Rüstung als Material für mein ganzes Ich – wie ich bereits feststellte, kein Zauber kann Stoff aus leerer Luft erzeugen. Es sind nur Energie- und Materialumwandlungen. Also wurde der Stahl dünn verteilt. Dennoch hält er – da kann ich den Grund nur vermuten, aber das wird wohl Teil der Magie sein, die mich überhaupt zusammenhält, meine Gelenke bewegt, meine Gedanken fließen lässt. Auch als Ton- oder Blutgolem hat mich ja irgendetwas zusammengehalten. Wobei...der Meister hat sicher nicht meine gesamte Masse an Blut verloren, und ich war massiv...vielleicht kann Magie ja doch...ach, egal, mein jetziges Material auf jeden Fall nicht.
Und darum ist Feuer so gefährlich, weil ich derart dünn bin und der physische Schutz der Magie gegen Feuer wirkungslos ist – ja! Und das heißt...dass das hier leicht werden sollte.
Ich halte das untere Schwertende ins Feuer und warte. Die Hitze kriecht die Klinge hinauf, und ich spüre die sekündliche Veränderung der Temperatur, aber ich glaube nicht, dass sie bald meinen Schmelzpunkt erreicht.
Nach einer ganzen Weile glüht das grifflose Ende, das im Feuer liegt, ein warmes Rot. Zur Sicherheit warte ich noch länger, dann ziehe ich sie heraus – jetzt schnell – mit einem beherzten Schlag lasse ich die glühende Klinge präzise auf meine linke Hand herabsausen...
Mein Daumen kommt frei. Ja! Und jetzt...
Ich ramme das breite, heiße Metallteil in das Loch meiner linken Hand.

„Aaah!“

Das...war...sehr...unangenehm. Aber...egal! Jetzt noch...ein wenig näher...
Die Flammen züngeln um die Verbindung. Ich beiße metaphorische Zähne zusammen. Nicht zu lange – Daumen weg! – und...aus.
Ich reiße die Hand wieder aus dem Feuer, warte kurz, und stecke die Klinge dann, nachdem ich überzeugt bin, dass sie nicht von selbst herausfallen wird, in den Boden, der zischt, weil er feucht ist. Mein rechter Fuß stellt ein Gegenlager für den Amboss meines Knies zur Verfügung, und methodisch hämmere ich mit der bloßen Faust auf die Klinge ein, die in mir steckt. Meine Substanz ist noch weich, und ich spüre regelrecht, wie sie sich mit dem weit härteren und dickeren Stahl der Klinge verbindet, sie umfließt, umarmt, willkommen heißt. Die verschmolzenen Finger krümmen sich unwillkürlich nach unten, als sie, neu angeschmolzen, von den Schlägen weggebogen werden, Platz freimachen für das Schwert, die Unterseite der Schneide nicht behindern wollend. Reicht es schon? Nein. Wieder erhitze ich die Stelle, wieder schlage ich, diesmal durch einen Baum gestützt – gerade wäre ich fast umgefallen – auf sie ein. Und Lücken zwischen den Legierungen schließen sich, bilden eine neue...
Ja!
Ich reiße die linke Hand hoch. Die grifflose Schwertklinge ist mit meinem Handrücken untrennbar verschweißt. Die vier verschmolzenen Finger formen darunter eine Kralle...nein, eine halb offene Faust, durch die ich immer noch etwas halten könnte, denn der Daumen ist etwas steif, aber relativ frei beweglich.
Damit suche ich eine Pfütze und verdampfe eine Menge Wasser. Und lasse mich danach auf den Boden fallen, der Schlamm ist mir völlig egal. Ich kann nicht ermüden? Ha, aber das hat mich jetzt erschöpft, da kann man sagen, was man will. Und es war...schmerzhaft fast...und doch befreiend. Warum?
Ich bewege meinen Daumen. Ich hebe den Arm waagrecht von mir weg und blicke die Klinge entlang, die krude, verschmolzene Verbindung von ihr und mir ignorierend. Ja, damit kann ich was anfangen. Ich habe aus zwei Missgeschicken etwas Gutes gemacht – und das bedeutet mein gutes Gefühl: Triumph!
Während meines Rückwegs – zu Fuß natürlich – kühlt die Hand langsam völlig aus. Die Dockwache staunt nicht schlecht, spart sich aber jeden Kommentar – hm, ist das jetzt gut oder schlecht? Da ist wieder dieser Gesichtsausdruck...das Abweisende, Ausweichend...und es gab derweil einen Wechsel. Na ja, wird Nichts sein.
Um mich ein wenig abzulenken, übe ich zunächst ohne Ziel, meinen Schwertarm zu benutzen. Ich habe zum Glück schon Erfahrung mit dieser Art von Waffe, aber nicht mit der Balance. Dass mein Handgelenk noch voll beweglich ist, ist ein Segen; so bin ich nur minimal eingeschränkter, als ich es mit dem Tonschwert war – vor Allem, weil ich dieses hier nicht einfach verschwinden lassen kann, dafür ist es länger, da es zu meiner Hand dazu kommt, und nicht aus der Hand entsteht. Stich, Schlag, die Rückhand braucht Arbeit! Bei Gelegenheit ein Trainingsgerät zulegen – hoffentlich habe ich nie Zeit dazu, denn heute sollte der Meister genesen! Während langsam die Sonne aufgeht, bemerke ich, wie sehr meine Waffe einer von Natalyas Klauen ähnelt. Ein wenig grober, natürlich...und ich werde sie nie abschnallen können. Ich ertappe mich dabei, wie ich versuche, ihre Bewegungen zu kopieren, wie ich sie im Gedächtnis habe.
Bin ich nun mehr Tötungsmaschine als zuvor? Eigentlich schon...aber es macht mir Nichts aus. Meine Erinnerung schweift zurück zu dem Moment, der mir die Inspiration gab, das hier zu versuchen: Mein interner Kampf gegen den Zweiten – ich mit Schwertern, er mit Krallen. Er der Aggressor, ich der Verteidiger. Diese Klinge kann auch blocken – genau so! Ha! – jedoch...ich denke an Natalya...mit zweien könnte ich das besser. Wie bei der Auseinandersetzung in mir auch. Seltsam, wie eine zweite Waffe dazuzufügen tatsächlich eine bessere Verteidigung bietet, der Angriff wird dadurch nur schwerer zu koordinieren, aber die Hände zum Schutz zu heben ist ein natürlicher Reflex, offenbar sogar von mir. Ich hebe die rechte Hand in die ersten Sonnenstrahlen und sehe sie an. Wenn ich grinsen könnte, würde ich es jetzt. Mit zwei Schwertern könnte ich es vergessen, jemals wieder Jemandem die Hand zu schütteln, ohne sie ihm abzutrennen. Dumme Idee, eine weitere Waffe schafft nie nur mehr Schutz, sondern immer auch mehr Schmerz.
Langsam steigt die Temperatur. Wann haben sich eigentlich die Wolken verzogen? Es muss an dem Wind liegen, der gerade weht. Ja! Ich spüre den Wind, den subtilen Druck auf meiner doch so dünnen und verletzlichen Metallhaut, wie das Schwert ihm Widerstand entgegensetzt...
Moment...
Staunend hebe ich die Klinge, durch deren Ruß- und Schlammflecken hindurch auch etwas Metall schimmert.
Ich spüre den Wind auf der Klinge.
Der Fluss ist tief unten, aber mein Arm ist ja lang. Verlängert. Das Wasser umspült das Schwert und reinigt es. Reinigt mich! Das Metall ist nun ein Teil von mir, wie meine Hand. Der Schmutz fließt in trägen Wirbeln von ihr weg.

„Golem!“

Oh. Ich war so in Gedanken versunken...ist es so spät? Ach nein, vielleicht fünf Minuten sind vergangen, seit die Schneide die Wasseroberfläche durchbrach. Noch steht die Sonne kaum über den Baumwipfeln.

„Meschif! So früh schon wach?“

Er antwortet nicht und stellt sich neben mich. Seine Wangen sind frisch rasiert, seine Haare noch nicht geschnitten, aber sie glänzen nicht, als die flachen Strahlen sie beleuchten. Die Augen darunter sind klar und schauen in die Ferne – in den Dschungel.

„Deine Stimme hat sich verändert, und nicht nur die.“

Ich nicke.

„Es hat sich Viel getan.“

„Gefällt mir.“

“Danke.“

„Keine Ursache.“

Wir schweigen wieder. Nach kurzer Weile seufzt Meschif, doch er setzt nur zu sprechen an und überlegt es sich dann anders. Wieder Stille. Dann fährt er sich durch die Haare.

„Wenn der Nebel dort aus dem Unterholz zieht und die feuchten Zweige im Sonnenlicht glitzern...dann ist es fast schön, oder?“

Ich sehe ihn an. Auch in seinen Augenwinkeln glitzert das Licht.

„Es ist schön, Meschif. Wenn Niemand wüsste, was dort unter den Bäumen schlummert, wenn Jemand, der keine Ahnung hat, diesen Blick genießen würde – er käme nicht umhin, diesen Anblick zu bewundern.“

Meschif hebt langsam die Hand, streckt wie flehend, verlangend, über den Fluss...dann lässt er sie fallen, geschlagen, aber nicht am Boden. Nicht mehr.

„Alle nennen Lut Gholein das Glorreiche Juwel. Jetzt sieh dir die Heimat an. Ist sie nicht auch eines?“

„Hat es den Dschungel gebraucht, um Kurast dazu zu machen?“

Schock durchzuckt ihn – und Ärger.

„Natürlich nicht! Kurast...es war immer schon die schönste Stadt der Welt. Diese Bäume? Sie sind eine Lüge. Ich sehe sie nicht. Ich sehe Kurasts Größe, wie es war – und wie es sein wird: Das wahre strahlende Juwel der Zwillingssee. Ohne die Großartigkeit der Stadt darunter wäre dieser Dschungel Nichts. So ist er...Alles...“

Seine Tränen fließen jetzt frei. Ich zögere kurz, dann lege ich ihm meinen harten Arm um die Schultern. Er zittert leicht – aber diesmal vor Wut, die er in seine feste Stimme legt.

„Du wirst dafür sorgen, dass Kurast wiederaufersteht, oder?“

Wieder nicke ich.

„Wie du letztes Mal sagtest, bevor du gegangen bist: Ich würde dir vielleicht für mehr danken als die Figur. Tue ich jetzt. Du hattest Recht. Wir müssen Alle tun, was wir können. Und wenn es dabei nur...“

Er schluckt und hält inne, wieder auf den Dschun...Kurast sehend.

„...um Erinnerungen geht.“

Scheint mir so, als hätte ich einen Verbündeten...ausgezeichnet.

„Es geht doch um die Zukunft, Meschif. Kurast wird wieder aufgebaut werden, sobald der Meister und ich losziehen können, um Diablo und seine Brüder zu stoppen.“

Schon hatte er sich zum Gehen gewendet, mir zu folgen bedeutend, aber jetzt dreht er sich noch einmal zu mir um, Kälte in den Augen.

„Die Zukunft, sie wird strahlend. Aber die Vergangenheit, sie ist es, die nicht mehr zurückkommt. Oder kann dein Meister Tote wieder lebendig machen?“

Oh...oh, warum habe ich das nicht gemerkt? Meschif hat nicht nur eine Heimat verloren – er hat auch Jeden verloren, der darin gelebt hat...Freunde...eine Frau? Kinder? Ich weiß es nicht, ich will es nicht wissen. Wie konnte ich das vergessen? Einfach vergessen? Hilflos flüstere ich ein „nein“, und erneut wendet der Schiffsführer mir den Rücken zu, mechanisch folge ich ihm. Bis zum Schluss unseres Gesprächs habe ich nicht einmal daran gedacht, ihn zu manipulieren. Ein Fehler? Die ganze Zeit habe ich übersehen, was ich hätte sehen sollen. Ich habe wohl doch zu wenig nachgedacht, sonst hätte ich verstanden, warum er so verzweifelt war.
Oder – oh böser Gedanke – habe ich zu viel nachgedacht? War nicht mein erstes Kommen auf sein Schiff bereits von meinem Plan motiviert, ihn als Verbündeten zu gewinnen? Und mein Frust danach – wie viel davon war der gerechte Zorn auf das Böse, wie viel davon mein Ärger, dass Meschif für mich nutzlos geworden war?
Ist das Gespräch gerade nicht nur deswegen gekippt, weil ich angefangen habe, ihn manipulieren zu wollen?
Nun, dafür habe ich ja mit Natalya geredet! Meine Motivation ist klar, dem Meister muss geholfen werden, und dafür muss ich Verbündete gewinnen. Das gerade war nur ein Fehler, aber der Versuch an sich war richtig, ich brauche nächstes Mal nur mehr Informationen. Ich war anfangs doch nur verwirrt, weil mir mein Ziel nicht klar vor Augen war – und mir noch nicht bewusst war, dass ich dafür über meinen Schatten springen muss, pragmatischer werden. Das wird es sein.

Bin ich froh, dass du endlich mal auf einen Schluss gekommen bist, und einen logischen noch dazu. Ich krieg hier ja Kopfschmerzen, weil du dir so viele unnötig dumme Gedanken machst.

Ich erschrecke nicht Mal. Ja, dass du hier mit Natalya übereinstimmst, wissen wir. Und ich bin wohl pragmatisch genug, dir dann Recht zu geben, wenn du es hast.

Ach, das ist nett. Aber du weißt schon, dass ich deine Zweifel Spüren kann, ja?

Ich...Unfug. Zweifel kann ich mir nicht leisten.
Obwohl sie ihre Preise gewaltig gesenkt haben...
 
nice sache vorallem das sich der golem selbst flickt find ich klasse...
wo du immer die ideen her hast hammer
nur den letzten satz raff ich ned oder soll man den ned raffen ..?
naja ich freu mich auf nächste woche

samy
 
Gefällt mir auch wieder mal sehr gut. Golem nur aus einer dünnen Schicht Metall? Interessant - wie du auf solche Dinge kommst ... :) Ich freue mich auch schon auf dein nächstes Update.

lg, Gandalf
 
samyphogs schrieb:
[...]
nur den letzten satz raff ich ned oder soll man den ned raffen ..?
[...]
Also gerade die Formulierung der letzten zwei Sätze finde ich sehr schön; dass man dabei etwas hirnen muss, ist angenehm.
Aber so wie ich TwinYawgmoth kenne, ist er schon stolz genug darauf ;)
 
ich hab 2-3 fehler gefunden, hab sie aber dummerweise vergessen zu notieren -.-

jedenfalls super update, ein golem der sich selbst verbessern kann ist klasse. Super auch, dass du jetzt schonmal das Wechseln für die Hölle vorbereitest, wenn er hitze nicht so verträgt muss da ja ein Hitzegolem ran :D

naja, jedenfalls zu den Fehlern, mal sehen ob ich sie noch finde^^


Meine einzelnen Finger lassen noch einen Röhrenansatz erkennen, aber dich (dicht?) danach sind die Hohlräume durch ihre geschmolzene Hüllfläche durchbrochen, eingefallen und...Moment Mal.
Ganz kurz fühlt es sich enorm komisch an, als ich in mich greife, aber gleich ersetzt milder Schock das Gefühl. Ich kann meinen Zeigefinger in die Daumenröhre stecken, problemlos und so tief, bis das Gelenk – auch leer – ihn behindert. Derweil sind meine anderen Finger nicht viel schlanker als der Daumen – das Metall ist hier weniger als einen Millimeter dick! Kein Wunder, dass das so leicht geschmolzen ist! Und der Rest...zwei Finger prüfen die Dicke...ja. Ich bestehe nur aus einem Hauch Metall über Nichts – ein Bleich (Blech?) geradezu! Da denk ich, ich wäre massiv, und...
Ruhig jetzt, da stimmt doch was nicht. Kurz vorher bin ich durch einen Dornendrescher gefallen, und ich habe nicht einmal Dellen. Mein Handrücken brach erst nach...genau sieben Schlägen. Ich bin robust. Nur warum?
Nun, was suche ich nach Logik bei einem wandelnden Metallhaufen! Doch halt – es gibt Sinn. Eine einzige Rüstung als Material für mein ganzes Ich – wie ich bereits feststellte, kein Zauber kann Stoff aus leerer Luft erzeugen. Es sind nur Energie- und Materialumwandlungen. Also wurde der Stahl dünn verteilt. Dennoch hält er – da kann ich den Grund nur vermuten, aber das wird wohl Teil der Magie sein, dich (die?) mich überhaupt zusammenhält, meine Gelenke bewegt, meine Gedanken fließen lässt. Auch als Ton- oder Blutgolem hat mich ja irgendetwas zusammengehalten. Wobei...der Meister hat sicher nicht meine gesamte Masse an Blut verloren, und ich war massiv...vielleicht kann Magie ja doch...ach, egal, mein jetziges Material auf jeden Fall nicht.
Während meiner (meines?) Rückwegs – zu Fuß natürlich – kühlt die Hand langsam völlig aus. Die Dockwache staunt nicht schlecht, spart sich aber jeden Kommentar – hm, ist das jetzt gut oder schlecht? Da ist wieder dieser Gesichtsausdruck...das Abweisende, Ausweichend...und es gab derweil einen Wechsel. Na ja, wird Nichts sein.
Um mich ein wenig abzulenken, über (übe?) ich zunächst ohne Ziel, meinen Schwertarm zu benutzen. Ich habe zum Glück schon Erfahrung mit dieser Art von Waffe, aber nicht mit der Balance. Dass mein Handgelenk noch voll beweglich ist, ist ein Segen; so bin ich nur minimal eingeschränkter, als ich es mit dem Tonschwert war – vor Allem, weil ich dieses hier nicht einfach verschwinden lassen kann, dafür ist es länger, da es zu meiner Hand azu (dazu?) kommt, und nicht aus der Hand entsteht. Stich, Schlag, die Rückhand braucht Arbeit! Bei Gelegenheit ein Trainingsgerät zulegen – hoffentlich habe ich nie Zeit dazu, denn heute sollte der Meister genesen! Während langsam die Sonne aufgeht, bemerke ich, wie sehr meine Waffe einer von Natalyas Klauen ähnelt. Ein wenig grober, natürlich...und ich werde sie nie abschnallen können. Ich ertappe mich dabei, wie ich versuche, ihre Bewegungen zu kopieren, wie ich sie im Gedächtnis habe.
Meschif hebt langsam die Hand, streckt wie wie ("wie" zu viel) flehend, verlangend, über den Fluss...dann lässt er sie fallen, geschlagen, aber nicht am Boden. Nicht mehr.

hm, sind ja sogar noch mehr geworden oO
 
Oops, peinlich *hust*. Danke für die Korrektur, schon wegeditiert :D.

TomGrenn schrieb:
Also gerade die Formulierung der letzten zwei Sätze finde ich sehr schön; dass man dabei etwas hirnen muss, ist angenehm.
Aber so wie ich TwinYawgmoth kenne, ist er schon stolz genug darauf ;)

Ich find das Wortspiel eigentlich echt schlecht, aber noch mal zur Verdeutlichung:

Er kann sich Zweifel nicht leisten (<---das gleiche Wort, als hätte er nicht genug Geld dafür) - wobei die immer leichter zu bekommen sind (billiger werden, Preise senken).

Und danke natürlich :D.

Btw, ich hab gestern auch für Adversitas Mortalis ein Kapitel geschrieben - wenn ihr die Story noch nicht kennt, check it out!

Simon
 
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