Stevo4
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Machine Head - Through the Ashes of Empires
Was hab ich mir doch Sorgen gemacht um Machine Head, gingen sie doch auf Supercharger vemehrt in Richtung des New-Metal, welcher auf The burning red schon leicht angekratzt, aber dennoch gekonnt umgesetzt wurde. Dann kam Through the ashes of empire und damit die Rückkehr zu alten Zeiten. Hier wird alles gezeigt was Machine Head ausmachen und sie in meinen Augen vom Großteil der amerikanischen (neuen) Metalwelle (Metalcore und Co.) abheben. Wut, Hass, Gefühle, Trauer, mit diesen Worten kann man das Album ganz gut beschreiben, denn was Rob Flynn hier textlich für einen Seelenstrip hinlegt bewegt. Musikalisch bewegt man sich in Sphären die ich sonst nur von Opeth und Co. kenne, natürlich umhüllt im Machine Head-Gewand.
Imperium beginnt mit einem ca. 40 sekündigem, ruhigem und langsamem Gitarrenspiel bis dieses von Dave Mc Clain’s Stakkatodrums abgelöst wird. Rob Flynn brüllt sich die Seele aus dem Leib und überzeugt mit cleanen Gesangsparts. Der geniale Thrashpart in der Mitte des Songs ist ein echtes Highlight. Zu Bite the bullet brauch man nicht viel sagen, solider Machine Head-Stampfer, besitzt aber eine nette Frickelpassage kurz vor dem Ende.
Left unfinished erklingt am Anfang eine Spieluhr und ist textlich Flynns schwerer Kindheit gewidmet, man spürt förmlich den Hass und die Wut im Gesang, der Mann singt sich echt alles von der Seele, klasse Stück. Das treibende und zugleich stampfende Elegy zeigt mal wieder Flynns gesangliche Variabilität.
In the presence of my enemies ist neben Imperium der Zweite „Mammut-Song“ des Albums. Wunderbarer Text, geniales Gitarrenspiel, endlich wieder das man von Machine Head erwartet. Wirkt der Song anfangs noch eher groovend, geht er ab der Hälfte in einen sphärisch bzw. träumerischen Part hinein mit klasse Solo seitens Phil Demmel. Der Song bekommt noch mal eine geniale Wende zum Ende, auch dieser Thrashpart ist wieder genial gemacht, denn Flynn brüllt all seine Wut heraus, so glaubwürdig wie ich es nur von wenigen Bands kenne.
Days turn blue to gray hat sich zu einem meiner Lieblingssongs entwickelt, der Song beschäftigt sich wieder mit Flynn und seiner Familie, der Song wirkt anfangs sehr grob, geht jedoch ein einen wunderschönen, ja schon traurigen Part um, der von Flynn’s cleanem Gesang getragen wird. Besonders diese Textzeile und ihre musikalische Untermalung hat es mir angetan:
"Please won't you love me?
Please help me see.
What did i do?
Did i hurt you?
And now that you're gone.
Emptiness lives on.
The guilt is all i feel no closure."
Einfach nur genial wie viel Gefühl dort drin steckt, der Song klingt dann wieder genauso energisch aus wie er begonnen hat.
Vim ist ein rasanter Song, hier wird der Thrash Hammer geschwungen. Schnell gespieltes Solo und ein markenerschütternder Gesang von Flynn, ich würde sagen ein perfekter Live Song.
All falls down gibt es wieder den Machine Head typischen Wechsel zwischen cleanem Gesang und brüllen. Nach etwas der Hälfte gibt es einen kurzen ruhigen Part der einen auf das bevorstehende Brüllduett vorbereitet, Wahnsinn!
Ganz rasant geht aus auch nochmal am Ende von Wipe the tears zu, wieder mal ein genialer Thrashpart den sich die Maschinenköpfe da ausm Hut zaubern.
Kommen wir nun zum dritten "Mammut-Song" dem vielleicht emotionsgeladenstem und auch letztem Song des Albums. Descend the shades of night beginnt ruhig, getragen von einer Akustikgitarre und Flynns Gesang, der den bedrückenden Text gut rüberbringt. Kurzer E-Gitarreneinsatz zum lauter werdenden Refrain, aber danach sofortige Rückkehr zum akustischen Part. Nach dem zweitem wiederhohlen des Refrains kommen 3 genial treibende Solos von Flynn und Demmel.
"Free me!"
Nachdem sich Flynn diese Zeilen von der Seele gebrüllt hat und nochmal den Refrain zum besten gegeben hat setzt wieder die akustische Gitarre ein und lässt den Song unschuldig ausklingen.
Was für ein Ritt, abgesehen von Künstlern wie Opeth und anderen, haben mich nur selten Alben bewegt wie dieses. Einer der besten Alben der letzten Jahre im Metal-Sektor, ich hoffe Machine Head behalten diesen Kurs mit dem nächsten Album bei, denn damit können sich überhaupt nichts falsch machen.
10/10!