Na dann machen wir doch einen letzten Versuch, dieses Video sachlich zu verarbeiten.
Ein sehr ärgerlicher Punkt an dem Video ist, dass es schon mit dem ersten Satz lügt. Selbstverständlich sind dort isolierte Einzelfälle dargestellt. Woher sollten auch zusammenhängende Filmteile kommen?
Danach wird erst mal ein bisschen Stimmung gemacht mit Vergewaltigern, Sklavenhaltern und Nazis. Dann noch Bilder von traurig aussehenden Schimpansen, die mit der Geschichte direkt gar nix zu tun haben. Dann wird ein Nobelpreiträger zitiert mit etwas, was mindestens 35 Jahre her ist. Ob die Zustände damals mit denen heute überhaupt vergleichbar sind, wird nicht gesagt.
Dann werden erst mal Haustierhalter kritisiert, denen die Tiere ja auch "dienen". Und dann geht es nahtlos zu "Welpenfabriken" über, und natürlich zeigt man nicht die, die sauber und korrekt arbeiten, sondern die, die das nicht tun. Und "beinahe alle" arbeiten angeblich so. Beweise? Nicht wirklich.
Als nächstes folgt dann eine gruselige Sammlung von Bildern, bei denen im Text beiläufig die USA erwähnt werden. Nur dass die Bilder dazu vermutlich gar nicht aus den USA stammen.
Dazu werden dann die Wärter übersetzt "Beweg dich du Miststück". Als ob es dem Schwein irgendetwas ausmachen würde, wie der Wärter es anspricht. Natürlich zeigt das, dass der Typ kein Respekt vor Tieren hat, aber das sieht man auch schon allein daran, dass der da arbeitet. Diesen kleinen Trick gibt es in dem Film mehrfach.
Dann kommt mal irgendwas mit Gerbereien, die mit derben Chemikalien die Tierhaut haltbar machen. Hat mit der Tierhaltung oder Respekt vor Tieren erst mal gar nix zu tun, passt aber rein thematisch zum Ziel des Filmemachers: Ekel erzeugen.
Rhetorische Fragen wie "Welches Tier würde sich ein Leben in Gefangenschaft aussuchen, wenn es eine Wahl hätte?" mögen im ersten Moment Wirkung zeigen, aber im Grunde dienen sie nur dazu, das Gewissen zu belasten. Und natürlich werden zu diesem Satz keine spielenden Hunde gezeigt, sondern Tiger im Käfig.
Nett ist auch der Versuch, unter der Überschrift "Vergeltung" den Eindruck zu überzeugen, dass der Elefant, der da in dem Zirkus wütet, nun all die Menschen dafür bestraft, was sie ihm angetan haben. Natürlich wurden die Bilder, auf denen Elefanten gequält wurden, ein paar Minuten vorher gezeigt, so dass nun jeder annimmt, dass das für DIESEN Elefanten auch gegolten haben muss. Aber dafür gibt es natürlich keinen Beleg und im Grunde behauptet das auch niemand. Warum der da ausgetickt ist, weiß keiner so genau, aber durch die Abfolge der Bilder wird ein bestimmter Eindruck erzeugt. Und natürlich wird das ganze Leid dieses Elefanten gezeigt, wie er endlich erlegt wird, weil er als durchgedrehter Elefant in der Stadt nicht anders aufgehalten werden konnte.
Nächste Station: Zoos. Wilde Tiere werden gefangen gehalten um Menschen zu gefallen. Und die Ponys, auf denen zu dem Text geritten wird, stammen wohl eher aus einem netten Gestüt um die Ecke als aus Afrika.
Soll reichen an Beispielen. Der ganze Film besteht aus einer wilden Aneinanderreihung von Schnipseln, die alle dem Zweck dienen, den Zuschauer zu schockieren, zu ekeln und auf diese Art zu manipulieren.
Wir müssen hier sicher nicht über Fuchsjagden, Rodeos, Walfang, Hahnenkämpfe oder Stierkämpfe reden. Diese Dinge gehören in meinen Augen auch abgeschafft, ebenso wie die Typen, die da Spaß dran haben.
Es ist auch keine Frage, dass es auf der ganzen Welt eine Menge Missstände gibt, die bekämpft werden sollten.
Leider versuchen aber manche Leute, mit Filmen zum Erfolg zu kommen, die alles durcheinander werfen, alles in einen Topf packen, alles schlecht machen, alles verurteilen. Fleischesser sind demnach genauso miese Typen wie Haustierhalter, Viehzüchter, Toreros und Chemiefabrikanten.
Und da muss ich klar sagen: Ich werde sehr ungern manipuliert, auch nicht von denen, die glauben, sie tun etwas wertvolles für die Welt. Und schon gar nicht auf so plumpe Weise.