Huhu. Ich hab mir nicht alles durchgelesen in diesem Thread, versuche aber mal mit Hilfe meiner bisherigen Erfahrung mit allen je erschienenen Blizzard Spielen(mit ausnahme von Warcraft1 und games die vorher von den Leuten gemacht wurden) zu erläutern, warum ich überhaupt keine Angst habe, dass D3 irgendwie in dieses WoW-Schema rutscht.
Alles sind selbstverständlich nur Annahmen und Interpretation/Auffassung meinerseits. Die Wahrheit werden wir erst sehen, wenn wir ein paar Wochen/Monate D3 gezockt haben und sehen wie sich alles entwickelt
Es ist spät in der Nacht und ich enstuhlige mich schonmal für alle Satzbau/Rechtschreib/Wiederholungs -Fehler die mir zwangsläufig unterlaufen werden;P
Grafik/Stil:
WoW ist einfach anders als das, was man in den D3 Gameplay-Trailern sieht. WoW ist viel heller und freundlicher an vielen Stellen des Spiels, klar gibt es auch düstere Passagen, aber alles was ich(ich hab bestimmt nicht alles gesehn) bisher von D3 gesehn hab ist dunkel, feurig, usw... Da laufen nicht an jeder Ecke Häschen oder Bambies rum. Dass alle Blizzardspiele nicht durch (besonders reale oder "anspruchsvolle")Grafik punkten ist allgemein bekannt, das wird sich auch nicht ändern. Find ich persönlich auch gut so!
Gameplay:
Das Gameplay unterscheidet sich komplett. Die Art wie man gegen Monster kämpft, schon allein die Anzahl ist völlig verschieden. Klar kann man in WoW mit entsprechendem Gear/Char/Skillung/Heiler im Rücken auch große Pulls machen, aber in D3 wird einfach mehr geschlachtet. Die ganzen "Knockback"-Effekte, das ständige dazukommen von neuen Gegnern in einem Fortlaufenden Fight, das attacken via Klick/Tastendruck und nicht das "Target" System von wow machen doch sehr viel Hoffnung, dass es sich um ein deutlich anders Spielgefühl handeln wird.
Vergleichbare Skills die vom Effekt her in WoW einen längeren Cooldown haben, kann man in D3 die ganze Zeit benutzen, irgendwelche Charges, AOE Stuns/Spells allgemein etc. Auch Regpausen(wie das Essen/Trinken in wow) scheinen weniger/nicht vorhanden zu sein. D3 scheint in der Hinsicht schneller/mobiler zu sein, allein durch viele Skills bewegt man sich bzw die Gegner schon vielmehr. Man rennt einfach einen einigermaßen vorgegebenen Weg und haut alles um was im Weg steht. Zwischendurch frisst man ein Pot oder sammelt eine dieser Heal-Bubbles(deren Namen ich vergessen hab;D) auf und weiter gehts.
Das komplette Gameplay wird von Grund auf anders sein, da es keine Rollen ala Tank/Healer/dd geben wird. Diese Instanzen/Raid-Sache beruht ja komplett auf dem System, auf das PVP wird dadurch stark mitgeformt. In D3 wird jeder "dd" werden, was einen sehr massiven Unterschied in der Spielmechanik mit sich bringt. Und überhaupt dieses ganze Raid/Instanzen Ding, die Klassenabhänigkeit... Ich denke es wird in D3 egal sein, ob man mit 3 demonhunters, einem barb und 2 sorcs oder 2 monks, 1 barb und 4 WDs irgendwo reinrennt etc...
Klar ist wow auch mehr ein mmo als wirklich ein mmorpg, aber es spielt sich ganz anders auf komplett getrennten Servern, mehrere Dutzend allein für Deutschland, als mit einem großen Europe(oder vielleicht auch einem ger-server?) Server nach dem Prinzip von D2(beschränkte Spieleranzahl in vielen kleinen Welten etc).
Es gibt meiner Meinung nach massive und ausschlaggebende Unterschiede im Gameplay. Ich will nicht behaupten WoW sei weniger "schnell", man hackt im PvP auch mit gefühlten 500 apm auf seiner Tasta/Maus rum...
Items/Traden:
Nicht vergleichbar. Allein die Variablen Stats auf den Items und das Nichtvorhandensein von "soulbound" stellen einen unglaublichen Unterschied dar, dem man sicht vielleicht garnicht so sehr bewusst ist. Habe ich einen 1337uber Char in wow, bringt mir das recht wenig wenn ich meine Klasse switchen möchte, außer ein paar Accountbound levelerleichternde Items und evt den direkten Anschluss an eine große Gilde um mir dann mein neues Zeug bei monatelangem Raiden zu erfarmen. In D3 wird das viel dynamischer, es werden wirklich highend Items getradet. Man macht keinen unglaublichen Verlust wenn man sich mal aus der Laune herraus ein Item zu einem fairen Preis kauft, man kanns ja wieder weiterverticken. Das sind alles sachen, die massiv Eingriff in das Spielgefühl haben werden, zumindest meiner Einschätzung nach.
Achievements
Achievements.... Gibts ja mittlerweile fast auf jedem Smartphone App, und Blizzard hat das eben auch übernommen, sowohl in SC2/WoW als auch in D3 und mit Sicherheit auch in allen anderen Neuerscheinungen, zumindest sofern es sich weiterhin so gut durchsetzt.
Dass Achievements als langweilig angesehen werden kann ich verstehen. Ihr solltet aber auch nicht(oder ex) D2ler verstehen, die es langweilig finden, x Jahre immer nur massenweise Kühe abzuschlachten(und jeder der damals schon gezockt hat weis, dass das aus irgendeinem Grund auch nach xxh dauer-cowen nicht langweilig wurde) nur um dann nach einem Patch abertausendemale immer die gleichen Waves von Monstern abzuschlachten. MF-runs sind dank der TC85 gebiete zum Glück ein bischen abwechslungsreicher, aber je nach Char macht man dann doch meistens die gleichen 5-15 min runs, immer wieder den selben Scheiß.
Achievements nehmen sich nicht viel mit diesem Verhalten, oder sind vielleicht sogar überlegen. Es gibt viele Achievements, die "skill" brauchen, ein gut eingespieltes Team, viele Versuche und/oder ein bischen Glück. Aber es gibt auch die, die einfach nur viel Zeit in Anspruch nehmen, klar. Keiner zwingt euch die zu machen, die ihr als langweilig empfindet! Trotzdem sind viele D2ler stolz auf ihre 9xer chars, auch wenn das ebenfalls einfach nur Zeit gekostet hat, und wenn man nicht grad einer der ersten ist, die das erreicht haben, auch wenig mit skill sondern eher mit viel investierter Zeit oder bots zu tun haben. Genauso sind wowler auf ihre Grind-Achievements stolz, die mit genug Zeit und 10 min Einführung meine 7jährige Nichte für mich erledigen könnte.
Seht also Achievements nicht unbedingt als schlecht an, die sind garnicht so weit entfernt von dem D2 gegrinde und stellen vielleicht eine alternative zum derzeiten sehr schwer erreichbarem maxlevel dar, welches in D3 ja chilliger zu erreichen sein soll.
Schlusswort
Ich habe Vertrauen in Blizzard. Ich denke sie wissen, was ihre D2-fans möchten und was nicht, nicht umsonst haben sie mehrere Spielreihen über lange Zeit erfolgreich und parallel am Leben gehalten. Nehmen wir die beiden Strategiespiele doch mal als Beispiel: Starcraft und Warcraft, die sind sich vom namen her sogar noch ähnlicher;P
Es sei angemerkt:Broodwar hab ich nicht sehr intensiv gezockt, hab eher erst mit WC3 meine rts-Faszination entdeckt, daher kann ich nicht allzu ausführlich über sc/bw berichten.
Wc3 war ein sehr erfolgreiches Spiel, in allen Hinsichten. Der Dreh-und Angelpunkt waren die neu eingeführen Heros, und das kam sehr gut an. Als SC2 angekündigt wurde, war die Angst in der "eingeschworenen" sc Community groß, es würde auch im sc Nachfolger Helden, Items oder neutrale Creeps geben. Hier hat Blizzard bewiesen, dass sie wissen was sie tun und dass sie den Unterschied zwischen ihren Spielen erkennen, respektieren und beibehalten wollen! SC2 war ein erneuter voller Erfolg und im Sinne der meisten broodwar fans auch ohne Herokram, dafür mit großen Schlachten, viel Supply und einem hammermäßigen Singleplayer.
Warum ich euch das erzähle? SC und WC sind beides rts games, und sich auch in vielen Punkten ähnlich, eben weil sie dem gleichen Genre angehören, und trotzdem hat Blizzard klare Unterschiede bei den Games und hält sich auch daran. Warum sollten sie es bei WoW und Diablo nicht so handhaben? Es ist unglaublich, wieviele Games um jede Uhrzeit nach(10?^^) Jahren D2 immernoch rund um die Uhr offen sind, wie aktiv die Foren sind(schaut euch mal die Posts im "bösen Forum" an, das sind gefühlt hundert pro Sekunde), und dessen ist sich Blizzard auch bewusst.
Der Schneesturm wird uns Diablofans nicht enttäuschen, da bin ich mir sicher!
Wer auch immer sich das wirklich ganz oder Teile davon durchgelesen hat: Ich bin offen für Kritik an meiner kleinen Abhandlung, bitte aber darum zu verstehen, dass das einfach nur meine Einschätzung der Sache ist und keine empirische Studie