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Vorratsdatenspeicherung

Tobess

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6 März 2004
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Hi,

wenn man sich ein bisschen politisch engagiert fühlt, sich also betroffen fühlt von politischen Entscheidungen (im Prinzip sollte das also mindestens jeder Deutsche sein), hat man sicherlich schon von der Vorratsdatenspeicherung gehört, die diese Woche beschlossen werden soll.
Ich bitte euch diesen Thread zu lesen und ernst zu nehmen. Das ist nicht witzig was hierzulande geschieht und bedarf der Aufmerksamkeit aller Menschen, die in Deutschland wohnen!

Unabhängig davon, dass es fürs Filesharing lästig sein wird, ist es ein fundamentaler Angriff auf die Persönlichkeitsrechte und die private Freiheit von jedem in Deutschland lebenden Menschen!

Man kann dadurch z.B. leicht herausfinden was, wer, wann im Internet nachguckt. Mit wem man wann, von wo, wie lang telefoniert hat etc. Sollte man zufällig einen Freund haben, der sich links- oder rechts-extrem engagiert und bei der Polizei schon aufgefallen ist, kann man unter Umständen auch ins Ziel der Überwachung geraten. Wenn man dann noch "Killerspiele" spielt...na dann gute Nacht.
Das nur als erstes kleines Beispiel, wie es euch betreffen könnte.
Die verschiedenen Stellen, die auf diese Daten Zugriff haben (Polizei, Militär, Geheimdienst und noch was) benutzen sehr merkwürdige Gründe für die Überwachung und ziehen die Überwachung selber ins Wahnwitzige, indem sie versuchen wortwörtlich alles negativ auslegen. Es ist z.B. schon passiert, dass der Mitbewohner von einem Beschuldigten gefragt worden ist, wie oft der Beschuldigte mit einer bestimmten Person telefoniert habe. Auf die Antwort, er habe keine Ahnung, wurde den beiden "konspiratives Verhalten" vorgeworfen. Als ob man seine Mitbewohner so gut im Auge hätte. Als erwartete die Staatsanwaltschaft von einem seine Mitmenschen zu bespitzeln...
Schlimmer sieht die Vorratsdatenspeichrung aber noch für verschiedene Berufsstände aus, die auf ein Vertrauensverhältnis angewiesen sind. Offensichtlich besteht bei Journalisten die Gefahr, dass ihnen die so wichtigen Informanten ausbleiben. Ein früher anonymer Telefonanruf oder eine e-mail kann jetzt sechs Monate lang zurückverfolgt werden. Sie auf Internetcafes zu verweisen, ist mehr als lächerlich. Zum einen sollte das nicht nötig sein (Einschränkung der Freiheit!) und zum anderen können auch daraus verschiedene Schlüsse gezogen werden. Hier ein Beispiel wo schon heute der Informant gesucht wird, anstatt seine Anschuldigungen zu überprüfen. Warum weiß keiner, aber das zeigt, dass man sich nicht auf seiner Unschuld ausruhen kann.

Am Ende des Posts setze ich noch ein paar Links mit Informationen, einmal über die Vorratsdatenspeicherung und zum anderen über einen aktuellen Fall von Überwachung. Zweiteres ist teilweise sehr erschreckend zu lesen. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass so etwas in Deutschland mittlerweile möglich ist.

Hier möchte ich euch aber vor allem bitten bei der Verfassungsbeschwerde mitzumachen, also die Sammelklage ausgedruckt, im Original und unterzeichnet an folgende Adresse zu schicken:

Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung
Björn Bruns
Viktoriastraße 7
31141 Hildesheim

Der Aufruf richtet sich an Betroffene (Festnetzanschluss reicht aus), die über 18 Jahre alt sind.


Dies ist nichts was man an sich vorbeiziehen lassen sollte. Der Staat hat vor einigen Tagen die vollkommene Überwachung beschloßen. Links dazu: Gesetz ist verabschiedet, die Reaktion, Proteste dauern an, Bürger wollen gegen Vorratsdatenspeicherung klagen. Jeder Mensch wird rund um die Uhr in seinem/ihrem telekommunikativen Handeln beobachtet. Nicht, weil ein Tatverdacht bestünde, sondern weil der Staat wissen will, was seine Bürger tagtäglich machen. Weil der Staat seinen Bürgern und Bürgerinnen nicht traut! Die Aufgabe des Staates ist aber nicht in unserer Privatsphäre rumzuschnüffeln, sondern uns ein mehr oder weniger angenehmes Leben zu ermöglichen. Die Aufgaben des Staates werden hier maßlos überschritten. Wenn man das als Bürger zu lässt, büßt man einen Großteil an Souverenität ein. So hat das Bundesverfassungsgericht vor über 20 Jahren beschlossen. Heute scheint das Urteil fast vergessen.
Ich bitte euch aufrichtig darüber nachzudenken.
Das Argument "ich habe nichts zu verbergen" muss angesichts des aktuellen Falles Andrey H. verpuffen. Seine Freundin im Interview über die Überwachungsdaten: "Wenn Du die Akten liest, siehst du, dass Dein Leben permanent in einer Weise interpretiert wird, wie Du es nicht führst."
Man hat immer etwas zu verbergen, wenn selbst deine Abwesenheit auf einem Überwachungsvideo gegen dich verwendet werden kann (wie es in diesem Fall tatsächlich auch gemacht wird). Das einzige was dich schützen kann ist Glück. Das Glück niemals mit jemand zusammen beobachtet zu werden, auf den der Staat selbst ein Auge geworfen hat. Jemand kam unter Verdacht, weil er in einem Einkaufszentrum neben jemand gesessen hat, der überwacht wurde und mit ihm ein wenig geplaudert hatte (siehe auch den letzten Link).



Links:

http://annalist.noblogs.org/
- hier beschreibt die Freundin von einem Terrorbeschuldigten (Andrej Holm) von dem leben ihrer Familie unter BKA-Überwachung. Auch die älteren Blogeinträge lohnen sich zu lesen, um die Absurdität dieser Situation zu begreifen.

http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=19529
- Radioninterview: Wie sieht ein Leben in totaler Überwachung aus?

http://einstellung.so36.net/de/378
- hier gibt es Audiomitschnitte von einer Veranstaltung, wo verschiedene Rechtsanwälte über den Verlauf der Ermittlungen gegen Andrey H., aber auch allgemein über das Problem sprechen, in dem unsere Demokratie z.Z. steckt.

Vortragende sind:
Die Anwältin von Andrey H.
Rechtsanwalt und Präsident der Internationalen Liga für Menschenrechte
Prof an der Fachhochschule Magdeburg und Mitglied im Komitee für Grundrechte und Demokratie
Ein politisch aktiver Physiker und Philosoph. Er unternimmt den Versuch einer politischen Einordnung.

http://www.vorratsdatenspeicherung.de/content/view/46/42/lang,de/
- 5-Minuten-Info: Vorratsdatenspeicherung

http://youtube.com/watch?v=sN5ko9Y83I4
- Vortrag von einem bekannten Strafverteiger aus Düsseldorf beim Chaos Computer Club e.V.. Sehr lang, aber auch sehr interessant. Er erklärt wie man sich bei Hausdurchsuchungen verhalten sollte und erzählt kleine Anektdoten, wie man in das Visier der Polizei geraten kann.



PS: Und kommt nicht mit so Sachen: "Für die Sicherheit ist das aber wichtig" Unsere Sicherheit wird hier vom Staat angegriffen. Der Staat ist z.Z. größter Feind der Demokratie, indem er nämlich unsere Souverenität angreift. Eine Demokratie ist nur eine Demokratie, wenn dessen BürgerInnen sich frei bewegen können.
 
Tobess schrieb:
PS: Und kommt nicht mit so Sachen: "Für die Sicherheit ist das aber wichtig" Unsere Sicherheit wird hier vom Staat angegriffen. Der Staat ist z.Z. größter Feind der Demokratie, indem er nämlich unsere Souverenität angreift. Eine Demokratie ist nur eine Demokratie, wenn dessen BürgerInnen sich frei bewegen können.

Hi

Ich stimme dir da zu, ich bin auch dagegen, dass der Staat sich in unsere privaten Angelegenheiten mischt :mad:
Kann es sein, dass die Berichterstattung über dieses Thema unterdrückt wird? Ich habe so den Eindruck...


"Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave"

-Sokrates
 
Tobess schrieb:
Hi,


[ ... ]


http://youtube.com/watch?v=sN5ko9Y83I4
- Vortrag von einem bekannten Strafverteiger aus Düsseldorf beim Chaos Computer Club e.V.. Sehr lang, aber auch sehr interessant. Er erklärt wie man sich bei Hausdurchsuchungen verhalten sollte und erzählt kleine Anektdoten, wie man in das Visier der Polizei geraten kann.



PS: Und kommt nicht mit so Sachen: "Für die Sicherheit ist das aber wichtig" Unsere Sicherheit wird hier vom Staat angegriffen. Der Staat ist z.Z. größter Feind der Demokratie, indem er nämlich unsere Souverenität angreift. Eine Demokratie ist nur eine Demokratie, wenn dessen BürgerInnen sich frei bewegen können.


dito :top:


wow das Youtube - Teil sauge ich grad runter, boah 7 Videos a 25 MB fett ^^

Den Teil 1 hab ich mir schon angesehen... werde mir die nächsten Teile dann auch ansehen... :)

Aber mal richtig gut gelungen Dein Thread :) :top:


Werde ich mir mal demnächst komplett durchlesen :read:

Nunja, viel zufügen darüber sagen, kann man wohl nicht, ich denke jeder ist dagegen, und es ist traurig, was heute so alles auf legalem Weg so passiert :rolleyes:
 
Orthegha schrieb:
Nunja, viel zufügen darüber sagen, kann man wohl nicht, ich denke jeder ist dagegen, und es ist traurig, was heute so alles auf legalem Weg so passiert :rolleyes:
Leider erlebe ich das anders. Wenn das Thema mal aufkommt, höre ich fast nur den "ich habe nichts zu verbergen" Satz
 
Aki Ross schrieb:
Leider erlebe ich das anders. Wenn das Thema mal aufkommt, höre ich fast nur den "ich habe nichts zu verbergen" Satz

Gibt zu viele dumme Menschen, die in ihrer Naivität und Ignoranz alles ausblenden was sie aus ihrer Bequemlichkeit herausbugsieren könnte.
 
Ich find den Threat sehr gut. Der Einführungspost ist sehr informativ und vertritt eine klare Meinung.

Was mich stört ist die Einseitigkeit mit der dieses Thema hier behandelt wird. Die Vorteile des Verfahrens werden überhaupt nicht thematisiert.

PS: Und kommt nicht mit so Sachen: "Für die Sicherheit ist das aber wichtig" Unsere Sicherheit wird hier vom Staat angegriffen. Der Staat ist z.Z. größter Feind der Demokratie, indem er nämlich unsere Souverenität angreift. Eine Demokratie ist nur eine Demokratie, wenn dessen BürgerInnen sich frei bewegen können.

Mit diesem Abschnitt habe ich echte Probleme.

Jedem sollte bewusst sein, dass Freiheit und Sicherheit in einem Widerspruchverhältnis zueinander stehen. Mehr Freiheit bedeutet in der Regel weniger Sicherheit und umgekehrt.

Ich bin selbst ein Gegner der Vorratsdatenspeicherung und ähnlicher Vorhaben zur Einschränkung der persönlichen Freiheit (Fingerabdruck im Perso, Rauchverbote etc.)!

Allerdings bin ich mir der Tatsache bewusst, dass dadurch bestimmte Risiken entstehen und ich kann insbesondere Angehörige von Gewaltopfern (z. B. terroristische Gewalt oder sexueller Missbrauch/Kinderpornographie) verstehen, die zu diesem Thema bestimmt eine andere Meinung haben.

Meines Erachtens ist es eine Gradwanderung und einseitige Positionen helfen da wenig.

Gruß EP
 
EnricoPalazzo schrieb:
Ich find den Threat sehr gut. Der Einführungspost ist sehr informativ und vertritt eine klare Meinung.

Was mich stört ist die Einseitigkeit mit der dieses Thema hier behandelt wird. Die Vorteile des Verfahrens werden überhaupt nicht thematisiert.



Mit diesem Abschnitt habe ich echte Probleme.

Jedem sollte bewusst sein, dass Freiheit und Sicherheit in einem Widerspruchverhältnis zueinander stehen. Mehr Freiheit bedeutet in der Regel weniger Sicherheit und umgekehrt.

Ich bin selbst ein Gegner der Vorratsdatenspeicherung und ähnlicher Vorhaben zur Einschränkung der persönlichen Freiheit (Fingerabdruck im Perso, Rauchverbote etc.)!

Allerdings bin ich mir der Tatsache bewusst, dass dadurch bestimmte Risiken entstehen und ich kann insbesondere Angehörige von Gewaltopfern (z. B. terroristische Gewalt oder sexueller Missbrauch/Kinderpornographie) verstehen, die zu diesem Thema bestimmt eine andere Meinung haben.

Meines Erachtens ist es eine Gradwanderung und einseitige Positionen helfen da wenig.

Gruß EP

ThreaD. Und Vorteil kann man sowas kaum nennen. Ich persönlich halte Terrorismus für weit überschätzt. Und sexuellen Missbrauch deckt man damit ja nicht auf, man entdeckt nur die Leute die sich (vielleicht sogar unwissentlich) das Zeug reinziehen, was bereits passiert ist. Ich will damit keinesfalls diese Leute verteidigen, aber wer weiß schon wie letzten Endes diese Daten ausgewertet werden ich meine sowas passiert doch ganz schnell Person XY klickt ausversehen auf ein Popup und landet auf der Seite AB nun ist die Seite AB aber eine böse Kinderpornographieseite und weil Person XY da drauf war ist er jetzt offiziell Pädophiler und gehört hinter Gitter :rolleyes:
 
Evilm4ster schrieb:

Freudscher Versprecher :D


Evilm4ster schrieb:
Und Vorteil kann man sowas kaum nennen. Ich persönlich halte Terrorismus für weit überschätzt.

Du magst recht haben, dass Terrorismus insbesondere medial sehr übertrieben dargestellt wird und man fast von Panikmache sprechen kann. Nichtsdestotrotz existiert dieses Phänomen und kann als Argument für die so genannte Vorratsdatenspeicherung angeführt werden.


Evilm4ster schrieb:
Und sexuellen Missbrauch deckt man damit ja nicht auf, man entdeckt nur die Leute die sich (vielleicht sogar unwissentlich) das Zeug reinziehen, was bereits passiert ist. Ich will damit keinesfalls diese Leute verteidigen, aber wer weiß schon wie letzten Endes diese Daten ausgewertet werden ich meine sowas passiert doch ganz schnell Person XY klickt ausversehen auf ein Popup und landet auf der Seite AB nun ist die Seite AB aber eine böse Kinderpornographieseite und weil Person XY da drauf war ist er jetzt offiziell Pädophiler und gehört hinter Gitter :rolleyes:

Vielleicht findest du über die Vorratsdatenspeicherung nicht den Täter für einen konkreten sexuellen Mißbrauch. Aber Protagonisten und Konsumenten der entsprechenden Szene lassen sich so ausfindig machen.

Den Fall, dass man durch einen Klick auf das falsche PopUp als Pädophiler denunziert wird, halte ich dagegen für übertrieben. Für eine entsprechende Verurteilung bedarf es meines Wissens mehr.

Gruß EP
 
Das Thema scheint ja die Leute brennend zu interessieren... 3 Tage auf und nichtmal ne Seite voll.

Den Herrn Udo Strafverteidiger, hab ich mir grade angeguckt und für sehr informativ und amysant befunden. Da kann man bestimmt irgendwann mal etwas von umsetzen ;)

Nunja ich kann hier auch nur der vorherrschenden Meinung zustimmen, habe aber nicht den Tiefgang in der Materie wie Bodü oder Tobess.

Für mich ist die Vorratsdatenspeicherung wie ein Generalverdacht, so etwas darf nicht sein, immerhin haben wir ja auch bei Gerichtsverfahren ein "im Zweifel für den Angeklagten" und da wurde ihm wohl schon etwas nachgewiesen bzw. ein härterer Verdacht bestand, sonst wäre er ja nicht vorm Kadi. Aber jeden Bürger prinzipiell zu verdächtigen bzw. seine "elektronischen Spuren" aufzuzeichnen geht zu weit. Wir haben doch schon überall Kameras hängen und X Geheimdienste die den ganzen Tag nichts andres machen, da brauchen wir nicht auch noch ein (fast?) lückenloses Bewegungsprofil von jeder Person.

Mfg
 
gnihihi
Generalverdacht, jeder ist schuldig, bevor was anderes bewiesen wird
Der bestand schon immer, nur wurde er erst durch Herrn S. breitgetreten :>

Was haben wir denn alles in Deutschland an Nachrichtendiensten, die so etwas schon immer hätten verfolgen können (und es wohl auch taten)
Code:
ANBw / ZNBw - Amt (ehemals), Zentrum (heute) für Nachrichtenwesen der Bundeswehr
BfV - Bundesamt für Verfassungsschutz
BKA - Bundeskriminalamt
BND - Bundesnachrichtendienst
BSI - Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
LfV - Landesbehörden für Verfassungsschutz
MAD - Militärischer Abschirmdienst
ZKA - Zollkriminalamt

Siehe da, doch eine Reihe von Organisationen, die meisten bekannter als andere, die seit ihrem Bestehen mehr als genug Zeit/Ressourcen hatten, irgendwelche Informationen von x-beliebigen Personen zu speichern und über lange Zeit aufzubewahren
Dazu kommen noch die ausländischen Nachrichtendienste (CIA, NSA, Mossad und wie sie nicht alle heissen), die wohl auch den Zugriff haben/sich beschaffen können, um auf solche Daten zuzugreifen und selbige dann zu speichern

Nun, nennt mich verrückt, aber ich lebe wirklich seit Anbeginn meiner "Hightech-Zeit" (Mobiltelefon, Anbindung ans Internet) mit einer wohl nicht ganz unbegründeten Paranoia (Menschen, die mich kennen, wissen, dass ich nur sehr wenig telefoniere, sei es über Mobiltelefon, sei es über Festnetz, und mich selbst dann, wenn es unumgänglich ist, relativ kurz fasse) :>
Generell ziehe ich das Gespräch unter 4 Augen jedem Versuch von informationstechnischer Nutzung vor, auch wenn sich das nur in einem bestimmten Rahmen bewegen und niemals vollständig durchgeführt werden kann

Was ich letztens noch gelesen habe:
Ich habe nichts zu verbergen und der Staat soll das ruhig durchführen
Will hier jemand den Staat überall zuschauen lassen, egal wo man sich gerade befindet, egal was man gerade tut?
Dann können wir auch gleich vom Staat erwarten, dass er uns sagt, was wir wann wie zu tun haben und müssen uns selber um nichts mehr sorgen
Adieu Individualität \o/
 
EnricoPalazzo schrieb:
Du magst recht haben, dass Terrorismus insbesondere medial sehr übertrieben dargestellt wird und man fast von Panikmache sprechen kann. Nichtsdestotrotz existiert dieses Phänomen und kann als Argument für die so genannte Vorratsdatenspeicherung angeführt werden.


Wir führen auch einen immerwährenden Krieg gegen Eurasien!

Das Volk in Angst zu halten ist ne standard Taktik um ihm Sachen aufzuzwingen, denen es normalerweise niemals zustimmen würde. Sachen wie "Das ist gegen Terroristen" oder "Eure Kinder werden darunter leiden" werden für jeden Scheiß genutzt.

Der Terrorismus ist bei weitem nicht so schlimm, wie es dargestellt wird. Ich habe gerade keine Zahlen zur Hand, aber ich wette, dass die Anzahl der Toten durch Terrorismus in Deutschland nichtmal einen Bruchteil der Verkehrstoten beträgt.

Ich frage mich auch, wie sie mein Leben dadurch sicherer machen wollen. Jeder, der "Bombe" auf google.de eingibt ist dann verdächtig, oder was? Das sind viel zu viele Daten um sie effektiv auszuwerten, die kann man auch mit Wortfiltern nicht genug eingrenzen (würde ich mal behaupten).


Ich finde es schlimm, wie die Regierung hier nach und nach einen Überwachungsstaat aufbaut mit dem Argument, sie wollten mehr Sicherheit für mich. Was sie im Moment tuen reicht bei weitem, alles andere nimmt einem zuviel Freiheit für die minimale Steigerung der "Sicherheit".
Die Chance, dass ich beim essen an einer weintraube ersticke schätze ich mal als höher ein als die Chance von einem Selbstmordattentäter oder Mörder erwischt zu werden.
 
Wohin auswandern nach Disneyland? Ist doch in anderen Ländern schon teilweise schlimmer ....
Naja aber das Gesetz wird eh von Karlsruhe kassiert, da musst du dir mal keine Sorgen machen.
 
is mir recht wayne. ganz wirklich? ich hab nichts zu verbergen. und aus unserem justizsystem eine böswillige inkarnation des teufels zu machen is auch vermatscht. gerichte bekommen immer nur schlechte publ. selbe wir mit der polizei. ihr geht davon aus, dass die alle böse sind, dann is das so!

klar einfach gesagt. immerhin gibt es auch soviele richter, anwälte und polizisten hier im forum, dass sie die ganzen organe der deutschen rechtsprechung voll erfassen können. polizei != böse

ne is klar
 
Find ich immer recht dünn, die "ich hab nix zu verbergen"-Argumentation.

Obwohl ich nichts zu verbergen habe, habe ich doch ein grundlegendes Interesse an meiner Privatsphäre, und obgleich da nichts verbotenes drin ist, geht es auch keinen an.

Ausserdem ist bei jedem Einschnitt in ein Grundrecht immer die Frage wo es weitergehen soll, und dann kann es auch für die "ich habe nichts zu verbergen"-Leute haarig werden.
 
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