Stolperhannes
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In letzter Zeit stolpere ich in verschiedenen Kommentierungen bei verschiedenen Zeitungen verblüffenderweise mehr oder weniger verdeckt über die Argumentationskette:
Mehr Geld für Hartz4-Eltern mit vielen Kindern - mehr Geld wird versoffen/verschleudert - statt dessen mehr Geld an Schulessen/Ganztagsbetreuungsangebote/Kinderkrippen koppeln - Besserverdienende können Kinder bekommen - Das Bildungsniveau in Deutschland wird angehoben(!)
Auf meinem (halbernsten) Kommentar: "Man solle doch eher die Unterschicht finanziell besser versorgen, weil die Kinder durchschnittlich intelligenter als die Eltern sein, während es in der Oberschicht doch gerade andersrum sei" wurde mir mittgeteilt, dass Intelligenz erblich bedingt sei. Intelligente Menschen bekommen intelligentere Kinder. Das stand im prinzipiellen Widerspruch zu meinem Wissen.
Ich recherchierte nach und fand das: Ich stelle mal fast kommentarlos einen Artikel aus dem Jahr 2001 hin. Dieser Artikel stammt aus einer ganz normalen Tageszeitung.
Quelle
Wie denkt ihr darüber?
Was ist mit folgender Aussage?
Mehr Geld für Hartz4-Eltern mit vielen Kindern - mehr Geld wird versoffen/verschleudert - statt dessen mehr Geld an Schulessen/Ganztagsbetreuungsangebote/Kinderkrippen koppeln - Besserverdienende können Kinder bekommen - Das Bildungsniveau in Deutschland wird angehoben(!)
Auf meinem (halbernsten) Kommentar: "Man solle doch eher die Unterschicht finanziell besser versorgen, weil die Kinder durchschnittlich intelligenter als die Eltern sein, während es in der Oberschicht doch gerade andersrum sei" wurde mir mittgeteilt, dass Intelligenz erblich bedingt sei. Intelligente Menschen bekommen intelligentere Kinder. Das stand im prinzipiellen Widerspruch zu meinem Wissen.
Ich recherchierte nach und fand das: Ich stelle mal fast kommentarlos einen Artikel aus dem Jahr 2001 hin. Dieser Artikel stammt aus einer ganz normalen Tageszeitung.
4. Februar 2001, Von Heimo Schwilk (Welt-online)
Deutschland in der Intelligenzfalle
Wird unser Volk dümmer, weil die Hochbegabten immer weniger Kinder bekommen?
Brisante Thesen des Leipziger Humangenetikers Volkmar Weiss über die Vererbung von Intelligenz und die gesellschaftlichen Folgen
Die Deutschen erwerben zwar immer häufiger höhere Bildungsabschlüsse, doch die Bevölkerung insgesamt wird im Durchschnitt immer dümmer. Das jedenfalls behauptet der Leipziger Humangenetiker und Bevölkerungswissenschaftler Volkmar Weiss. Seine These beruht auf einer Fülle von Erkenntnissen und Informationen zur genetischen Vererbung psychischer Eigenschaften und der sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Entwicklung der Gesellschaft.
Weiss, der die Deutsche Zentralstelle für Genealogie in Leipzig leitet, weiß um die Brisanz dieses Themas. "Kein Politiker kann es sich heute erlauben, die Chance der Zugehörigkeit zu einer sozialen Leistungsgruppe als erblich zu bezeichnen. Die Erforschung der Ursachen und gesellschaftlichen Folgewirkungen von Intelligenz ist nämlich tabuisiert - damals in der DDR, heute in der Bundesrepublik", sagte er im Gespräch mit WELT am SONNTAG. "Aber die Zeit ist überreif für Wahrheiten, die überlebensnotwendig sind für unser Land."Die Green-Card-Regelung der rot-grünen Bundesregierung habe, so Weiss, gleichsam über Nacht vor Augen geführt, dass Personen mit hoher Qualifikation in Deutschland in den letzten Jahren zu einer knappen Ressource geworden sind. "Der Pool an hoch intelligenten jungen Menschen ist äußerst begrenzt. Nur fünf Prozent der Bevölkerung zählen zu den Spitzenbegabungen. Vor dem Hintergrund der wachsenden Überalterung der Bevölkerung gewinnt diese Tatsache immer mehr an Dramatik."
Die gegenwärtige unkontrollierte Einwanderung erhöhe zudem den Bevölkerungsanteil mit minderer Begabung, dessen Kinderhäufigkeit wiederum deutlich höher liege als die der Deutschen. Beunruhigend sei auch die Familienfeindlichkeit der Arbeitswelt: "Immer mehr Frauen mit Hochschulabschluss und hohem IQ bleiben ohne Kinder oder bekommen erst sehr spät Nachwuchs. In Kleinstfamilien mit einem Kind verringert sich naturgemäß die Zahl der Kinder, die zu den hoch begabten zählen. In Folge dessen müssen wir damit rechnen, dass der mittlere IQ schon in der nächsten Generation deutlich absinkt."
Weiss führt dies auf falsche sozialpolitische Weichenstellungen in der Bundesrepublik zurück: "In der DDR ließen sich akademische Karriere und Kinder viel besser in Einklang bringen. Noch zehrt Deutschland von der Begabungsreserve im Osten." Jedoch sei diese Reserve angesichts des Geburtentiefs seit 1990 in absehbarer Zeit erschöpft. Deshalb hält es Weiss für dringend geboten, dass junge Frauen in Hochtechnologieberufen längerfristige Arbeitsverträge erhalten, die sich bei Unterbrechungen durch Baby- und Kindererziehungszeiten weiter verlängern. Als Anreiz für die Arbeitgeber fordert er, dass deren Beiträge zur Sozialversicherung bei berufstätigen Müttern je nach Kinderzahl deutlich reduziert werden, gegebenfalls bis auf null.
Seine Erkenntnisse über die Vererbung von Intelligenz und die gesellschaftlichen Auswirkungen hat Weiss unlängst in seinem Buch "Die IQ-Falle" (Leopold Stocker Verlag, Graz, 39,90 Mark) veröffentlicht. Einen Großteil der Forschung dazu, die - wie er selbst sagt - mit fast allen Tabus der politischen Korrektheit breche, hat der Humangenetiker schon zu DDR-Zeiten gewonnen. 1969 - damals war er Doktorand - nahm er die alljährlich in der DDR stattfindenden "Olympiaden Junger Mathematiker" als Ausgangspunkt für eine umfassende Untersuchung über Hochbegabung. Er erfasste in seiner Kartei 1329 Jugendliche, die sich durch Spitzenwerte bei diesen Schulleistungstests in den Jahren 1963 bis 1970 hervorgetan hatten. Mit einem geschickten Schachzug brachte er sogar die damalige DDR-Volksbildungsministerin Margot Honecker dazu, den statistischen Erhebungen trotz schwerster ideologischer Bedenken zuzustimmen. Frau Honecker genehmigte den Zugriff auf die Daten, die sich auch auf rund 20 000 Blutsverwandte der hoch begabten erstreckten, weil sie hoffte, für den wissenschaftlich-technischen Bereich eine ähnliche Elite formieren zu können, wie das im DDR-Spitzensport gelungen war.
Unmittelbar nach Erscheinen seiner Studie wurde er "kaltgestellt". Seine Erkenntnisse über "Psychogenetik" bedeuteten aus Sicht des SED-Regimes einen Anschlag auf das sozialistische Dogma, dass der Mensch ausschließlich durch die Umwelt geformt wird. Weiss: "Meine Fragebögen belegten die große Dominanz der Gene: Mathe-Asse, die im Schnitt über einen Intelligenz-Quotienten (IQ) von 130 verfügten, hatten Eltern, die entweder selbst der Gruppe der hoch begabten angehörten oder in Berufen mit mittlerer Qualifikation tätig waren. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass auch die Kinder von hoch begabten wieder Nachwuchs mit einem hohen IQ haben werden. Gehen jedoch aus der Ehe von zwei Partnern mit mittlerer Qualifikation, also einem IQ um 112, vier Kinder hervor, so ist in der Regel eines hoch begabt, das andere fällt beim IQ stark ab, die restlichen zwei rangieren mit einem IQ von 112 dazwischen. Nach den Mendelschen Gesetzen der Genetik lässt sich die Begabung der Kinder - und damit auch die Wahrscheinlichkeit, welche Berufsqualifikation sie erreichen werden - in allen möglichen Partnerkombinationen ziemlich genau voraussagen. Die Genetiker hoffen, dieses ?Zentralgen' der Intelligenz in den nächsten 5 bis 15 Jahren zu entdecken."Nach 1990 nutzte Weiss die Daten der bis dahin geheimgehaltenen Kartei, um zu überprüfen, was aus den hoch begabten Jugendlichen geworden ist. "Tatsächlich üben heute 97 Prozent der männlichen und 90 Prozent der weiblichen hoch begabten Berufe aus, die zur wissenschaftlichen Intelligenz zählen. Hunderte von ihnen sind Diplom-Mathematiker, Diplom-Physiker und Diplom-Ingenieure der verschiedensten Fachrichtungen. Die Hälfte aller Testpersonen ist promoviert, etwa ein Viertel habilitiert, rund 100 sind Professoren und Dozenten." Einer jener Mathematik-Olympioniken von damals ist heute Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt: Reinhard Höppner (SPD).
Volkmar Weiss beruft sich in seinen Veröffentlichungen vor allem auch auf den Bestseller "The Bell Curve" der Autoren Richard Herrnstein und Charles Murray, der sich seit 1994 in den USA mehr als 500 000-mal verkaufte und den damaligen Präsidenten Bill Clinton veranlasste, seine Sozialpolitik radikal zu überdenken. Unter anderem setzte Clinton gemeinsam mit den Republikanern im US-Kongress durch, Immigranten die ersten zehn Jahre nach ihrer Einbürgerung jede Sozialhilfe zu verweigern. Das Buch provozierte jedoch vor allem durch seine ungeschminkte Darstellung der IQ-Verteilung bei den verschiedenen Bevölkerungsgruppen in den USA. In Deutschland geriet die Wissenschaftlerin Charlotte Höhn vom Bundesamt für Bevölkerungsforschung unter Beschuss, als sie die Ergebnisse von Herrnstein und Murray öffentlich zur Diskussion stellte.
Volkmar Weiss, der 1993 für seine Veröffentlichungen über die "Quantenmechanik der Intelligenz" von der renommierten Universität Stanford in Kalifornien ausgezeichnet wurde, hat in Deutschland ähnliche Erfahrungen machen müssen: Er wollte "The Bell Curve" ins Deutsche übersetzen; doch fand sich kein deutscher Verlag, es zu veröffentlichen - ebenso wenig wie später für sein eigenes Buch "Die IQ-Falle". Nach seiner Ansicht ist die Intelligenzforschung "auf Grund der egalitären Tendenzen, wie sie sich seit den sechziger Jahren immer weiter verstärken, zu einer umstrittenen Disziplin geworden". In den USA hat 1971 der Oberste Gerichtshof entschieden, dass kein Arbeitgeber mehr auf Grundlage von IQ-Tests über Einstellungen entscheiden darf. In der Sowjetunion war dieses Verbot bereits 1936 erfolgt und hatte die Verfolgung von Genetikern eingeleitet. Nach 1945 wurde das Verdikt gegen den "Morganismus-Mendelismus" auf den gesamten Ostblock ausgedehnt. Weiss: "Auch in Deutschland hat das Ressentiment gegenüber der Intelligenzforschung Tradition. Wer weiß heute noch, dass auch Hitler IQ-Tests strikt ablehnte, weil die jüdischen Testpersonen überdurchschnittlich hohe Werte erzielten? Einer der Pioniere auf dem Feld der Intelligenzforschung war übrigens ein deutsch-jüdischer Wissenschaftler, der Psychologe Wilhelm Peters, den auch ich zu meinen geistigen Vorgängern zähle. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde Peters, der an der Universität Jena lehrte, sofort entlassen."
Quelle
Wie denkt ihr darüber?
Was ist mit folgender Aussage?
QuelleMan stelle sich vor, man habe einen Sack voll Weizenkörner. Man teile diesen Sack rein zufällig in zwei Hälften. Die eine Hälfte säe man auf einem fruchtbaren Boden, den man gut wässert und düngt. Die andere Hälfte werfe man auf einen kargen Acker. Wenn man nun das erste Feld betrachtet, wird einem auffallen, dass die Weizenähren verschieden groß sind. Man wird dies auf die Gene zurückführen können, denn die Umwelt war für alle Ähren gleich. Wenn man das zweite Feld betrachtet, wird man die Variation innerhalb des Feldes auch auf die Gene zurückführen können. Doch es wird auch auffällig sein, dass es große Unterschiede zwischen dem ersten Feld und dem zweiten Feld gibt. Auf dem ersten Feld sind die Unterschiede zu 100% genetisch, auf dem zweiten Feld sind die Unterschiede zu 100% genetisch, doch das heißt nicht, dass die Unterschiede von Feld 1 und Feld 2 auch genetisch sind