Da kann ich nur zustimmen. Höchst unpassend, wenn Beispiele aus dem Nationalsozialismus herhalten müssen, um Argumente zu stützen, die sich auf Sachverhalte in einem Computerspiel beziehen.
Die ganze Tragweite dieser Argumentation ließe sich vielleicht an einem Beispiel verdeutlichen: Eine bestimmte Gruppe hat an eine andere Gruppe Geld gegen Zinsen verliehen, was zweitere zwar gerne in Anspruch genommen haben, sich allerdings irgendwann von den Zinsen arg eingeschränkt fühlten. Also haben sie kurzerhand die Zugehörigkeit zu ersterer Gruppe zu einem menschlichen Makel erklärt und so lange gehetzt, bis die Angehörigen der ersten Gruppe entweder das Land verlassen haben, auf die Forderungen verzichteten oder von aufgewiegeltem Pöbel massakriert wurden.
Diese ganzen verklausulierten Formulierungen von "einer Gruppe", die das macht und einer "anderen Gruppe" die jenes macht, deuten daraufhin, dass Dir Dein eigenes Argument nicht richtig schmeckt.
(...) wird kurzerhand gegen jene gehetzt, (...) kann man diese Person doch nicht, nur weil einem dieser Mechansimus nicht schmeckt, wüst beschimpfen oder versuchen auszugrenzen.
Hetzen, wüst beschimpfen und ausgrenzen?
Bist Du sicher, dass Du das so meinst, wie sich das hier liest?
(...) ohne irgendwelche Schuld sind, diskriminiert und vorverurteilt, (...) werden weitreichende Vorurteile geschürt, (...)
(...) sei Item xy mit höchster Wahrscheinlichkeit erbotted, ercheated oder zumindest ertradet (...) Das klassifiziert somit jeden Nutzer von Item xy als Cheater. Und weil Cheater ja böse sind muss man Cheater brandmarken (Rufmord, Diskriminierung und Vorverurteilung).
(...) sind Spieler von Build xyz Cheater und die muss man brandmarken.
(...) muss jeder Spieler von Char-Klasse abc natürlich ein Cheater sein und die muss man brandmarken.
(...) irgendjemand (...), der rumjammert weil sich die Welt in den letzten 20 Jahren verändert hat). Zweitens argumentiert er gegen die Grundlagen moderner Rechtsauffassung, nämlich das Prinzip des fairen Verfahrens, was u.a. den Satz "In dubio pro reo" (d.h.: Im Zweifel für den Angeklagten) umfasst und sich in etwa auf dem geistigen Nullniveau der NPD-Forderung "Todesstrafe für (vermeintliche) Kinderschänder" bewegt. Drittens hat diese Person offenbar keinen blassen Schimmer von (...)
(...) im Bereich des strukturellen Rassismus.
(...) solches Hexenjagd-Gedankengut künftig nicht mehr zu tolerieren.
Deine Phantasie und Interpretationsgabe in allen Ehren, aber hast Du nicht vielleicht sogar selbst den Eindruck, dass Du bei Weitem und kolossal über's Ziel hinaus schießt?
An meinem, von Dir zitierten Satz gibt es, auch nach sorgfältiger, erneuter Prüfung, nichts auszusetzen. Doch das, was Du hier ins Feld führst, lässt sich nicht im Entferntesten rechtfertigen.
Aber da es offensichtlich nicht nur Dir nicht möglich war, die Kernaussagen meines Statements zu erfassen, will ich versuchen, es zu verdeutlichen und vielleicht noch ein wenig zu ergänzen:
Der Echtgeldhandel von Items war und ist illegal. Das Dupen und die Verwendung eines Bots ist ebenso illegal. Diese drei Möglichkeiten wurden bislang zur illegalen Itembeschaffung genutzt. Jeder, der es tut, ist ein Cheater, denn er verschafft sich Vorteile mit Mitteln, die nicht durch das Spiel zur Verfügung gestellt werden.
Ob nun jemand ein Item im Itemshop kauft oder mit Hilfe eines eigenen Bots beschafft, macht in letzter Konsequenz keinen Unterschied, denn er hat es sich mit "anderen Mitteln" beschafft und nicht dadurch, dass er einfach das Spiel gespielt hat.
In Kürze, und zwar dann wenn Diablo 3 erscheint, wird sich aber etwas ändern: Der Itemhandel gegen Echtgeld wird unter bestimmten Voraussetzungen legalisiert. Allerdings nicht, um den Spielern dadurch ein besseres Spielerlebnis zu verschaffen... Die Gründe sind andere und dürften allen bekannt sein.
Interessanterweise ist aber nur der SC-Itemkäufer ein aufrechter, legaler D3-Spieler. Ein HC-Spieler, der das gleiche Recht in Anspruch nehmen will, bleibt ein illegaler mit anderen Cheatern gleichzusetzender Itemshop-User.
De facto läuft es aber auf's Gleiche hinaus: Ein Item wird sowohl in dem einen Fall als auch in jedem anderen Fall mit Mitteln beschafft, die "von aussen" kommen. Ob man nun den einen Cheater nennt, den anderen nicht, und den anderen dann doch wieder, ist mir eigentlich völlig egal.
Der illegale Itemkäufer hat seine Gründe, solches zu tun, der Botuser hat seine Gründe, irgendwelche sonstigen Cheater z.B. im SP haben ihre Gründe und der in Kürze legalisierte Itemkäufer wird ebenfalls seine Gründe haben, - ohne Zweifel.
Diese ganzen Gründe (teilweise sogar nachvollziehbar) habe ich nicht. Aber ich habe eben eine Ansicht dazu.