[...]die Paarungen der Kämpfer in der Arena[...]
Pfui! Die Ferkel!
Aber nun zum Threadthema Religionsunterricht: Meines Erachtens gibt Religionsunterricht einem die Grundlagen für das Verständnis unserer Kunst und unserer Kultur.
Die abendländische Kunst und Geschichte lässst sich ohne ein gewisses Grundwissen um Inhalte und Begriffe der christlichen Religion nicht wirklich verstehen.
Beispiel, von einer Kunst studierenden Freundin erlebt: Eine andere Kunststudentin fragte den Dozenten, warum die Lilie für die Jungfräulichkeit Marias stünde. Denn die hätte doch ein Kind gehabt.
Diese Frage offenbahrt meiner Meinung nach ein erschreckendes Niveau an Unkenntnis, weil ich das als Allgemeinwissen betrachte. Evntuell liege ich mit dieser Einschätzung aber auch falsch, da es keine Definition dessen gibt, was "Allgemeinwissen" umfassen sollte. Oder?
[Meinungsteil: Ach ja, das war in Berlin. Dank an den Ethikunterricht und den Bann der Religionslehre! Arschlöcher!]
Über das Wissen um religiöse Begriffe lässt sich auch der Bezug zum "tausendjährigen Reich" herstellen. Die Nazis haben extrem viele Begriffe aus dem (katholischen) Christentum übernommen. Hitler wurde als Erlöser bezeichnet (in einem Kinderlied des Reichsjugendführers Baldur von Schirach, soweit ich mich erinnere). Zur Wahl 1939 schrieb Goebbels sinngemäß "die Hand möge verdorren, die nicht für Adolf Hitler stimmt". Das mit der Hand, die verdorren möge, kommt auch aus der Bibel.
Die Nazis haben christliche Begriffe entkernt und mit NS-Inhalt gefüllt. Also die Oberfläche beibehalten und den Inhalt ausgetauscht.
Und weil diese Begriffe der breiten Bevölkerung bekannt und vertraut waren, schlug die NS-Propaganda so ein. Es war eine vertraute Sprache, die das Volk in ihren Bann schlug und druch die Inhaltsveränderung die Umwertung der Werte mitbereitete.
Ein sehr gutes Buch dazu ist Victor Klemperers "LTI" (Lingua Tertii Imperii - die Sprache des Dritten Reichs).