Naja, was hattet ihr denn erwartet?
Die Community schreibt einen offenen Brief an Blizzard, Blizzard reagiert darauf mit 08/15-Geschwurbel, tut aber in der Folge absolut nichts gegen Botter. Das kann man durchaus als endgültige Kapitulation verstehen.
Rückblickend hat der - durchaus gut gemeinte - Brief zweierlei bewirkt: Einerseits hat er die Aufmerksamkeit der breiten Masse auf die Existenz von hocheffizienten Bots gelenkt, und zum anderen hat er gezeigt, wie machtlos Blizzard ist.
Selbst wenn es möglich ist, Botter zu erwischen und zu bannen, dann beweist die Zeit, die seitdem ohne jede Aktion verstrichen ist, dass es zumindest nicht maschinell geht. Und um manuell jeden aktiven Bot aus dem Verkehr zu ziehen, bräuchte es drei Dinge: Zeit, Ressourcen, und ein großes Team. Zeit hat man im Kampf gegen Botter aber nicht. Und dass der Aufsichtsrat von Activision/Blizzard für ein Verlustgeschäft wie Diablo 3 weder Ressourcen noch ein Team bewilligen wird, sollte sowieso jedem klar sein.
Wie gesagt, der Kampf gegen Botter ist längst verloren. Bisher ist es - nach meinem Kenntnisstand - "nur" so weit, dass Botter sich unfaire Vorteile bei Paragon-Leveln und Equipment verschaffen, aber zumindest die hohen GR-Pushes noch selber spielen müssen. Allerdings ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch das von einem Bot effizienter erledigt werden kann als von einem Menschen. Spätestens dann ist D3 endgültig auf dem Niveau von D2 angekommen: Man kann es nur noch um des Spielens Willen spielen, der "Wettkampf" findet ausschließlich auf der Basis "Maschine gegen Maschine" statt.
Was Bot-Nutzer davon haben sollen, keine Ahnung... Aber ich verstehe absolut die Motivation der Bot-Entwickler. Wenn ich einen Schachcomputer bauen könnte, der die Deep Blue schlägt, würde ich es auch tun. Und wenn wir über PC-Spiele und deren Communities - nicht nur Diablo, sondern ausnahmslos alle - eins wissen, dann doch das: Wenn es möglich ist zu betrügen, dann wird betrogen.