DOSB hm? Wenn Schach Sport sein kann, dann kann Starcraft auch Sport sein. Deutschlands Sportbund sagt nö, der in Brasilien sagt ja. Definitionsgeschwurbel. Der Teil mit dem "da muss Bewegung vorkommen" gehört zu anderen nur durch sinnlose Tradition defininierten Dingen, wie "Zeitungen werden auf Papier gedruckt!" oder "Videogames sind keine Kunst". Was nicht heisst das das e- unwichtig ist und was nicht heisst das die meisten deiner Aussagen unwahr sind.
Nochmal: Schach ist allein aus historischen Gründen zu den Sportarten zu zählen, entspricht aber per se nicht den Kriterien, die etwas zu einem Sport erwachsen lassen.
Du kannst Dich nicht hinstellen und sagen "ach, pfeiff auf Tradition, wenn Schach als Nichtsport zu den Sportarten gezählt werden kann, dann können wir das exzessive Spielen von Computerspielen auch dazuzählen". So funktioniert es nunmal nicht.
Im Übrigen sind Zeitungen zumindest Druckerzeugnisse, es gibt daher - richtig - auch keine "Onlinezeitung". Auch wenn jeder weiß, was damit gemeint ist, so wirst Du dennoch niemanden das Wort benutzen sehen, der wirklich weiß, was eine Zeitung ist und Wert auf seine eigene korrekte Sprache legt.
Miragee hat schonmal die richtigen Links gefunden:
" „Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich Sport zu einem umgangssprachlichen, weltweit gebrauchten Begriff entwickelt. Eine präzise oder gar eindeutige begriffliche Abgrenzung lässt sich deshalb nicht vornehmen. Was im allgemeinen unter Sport verstanden wird, ist weniger eine Frage wissenschaftlicher Dimensionsanalysen, sondern wird weit mehr vom alltagstheoretischen Gebrauch sowie von den historisch gewachsenen und tradierten Einbindungen in soziale, ökonomische, politische und rechtliche Gegebenheiten bestimmt. Darüber hinaus verändert, erweitert und differenziert das faktische Geschehen des Sporttreibens selbst das Begriffverständnis von Sport.“
– P. Röthig (Hrsg.): Sportwissenschaftliches Lexikon. Hofmann, Schorndorf 1992.
Sehr schön. Sicher, Begriffe sind im Lauf der Zeit einer gewissen Wandlung unterzogen. Wenn sich eine neue Sportart, sagen wir mal Kite-Surfen, etabliert und fortan unter "Sport" geführt wird, was vor 30 Jahren noch nicht so war, gern. Das wird sowohl auf Hawaii als auch hier problemlos unter Sport einzuordnen sein.
Bei dem exzessiven Drücken von Knöpfchen - und nichts anderes passiert letztlich bei StarCraft-Turnieren - sprechen wir aber von einer völlig Abkehr vom Sportbegriff. Hier wird der Begriff "Sport" eher benutzt, weil etwas in Turnierform abgehalten wird, aber nicht, weil eine bestimmende motorische Aktivität vorliegt. Andernfalls könnte man nahezu alles unter den Sportbegriff subsumieren, was nicht Bewegungslosigkeit darstellt, hier wird auch anhand des Gegenbeispiels deutlich, dass die motorische Aktivität (nicht (!) motorische Fähigkeit) kein Grund sein kann, das Spielen von StarCraft als Sport zu klassifizieren.
Dieses Zitat verdeutlicht, dass die hinter dem Begriff Sport liegenden Bedeutungszuweisungen ganz wesentlich durch den umgangssprachlichen Gebrauch und den Kontext geprägt sind, in dem der Begriff Sport verwendet wird.[1][2] Für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) steht beispielsweise die motorische Aktivität im Vordergrund. Denkspiele, die Dressur von Tieren, sowie Motorsport ohne Einbeziehung motorischer Aktivitäten entspricht daher nicht dem Sport-Verständnis des DOSB.[3] Dennoch hat der DOSB Schach als Sportart anerkannt; das Internationale Olympische Komitee (IOC) sogar Schach und Bridge."
Verdeutlicht doch, dass der Begriff eben sehr schwammig ist. Und danach _könnte_ esport durchaus dazu zählen.
E-Sport – Wikipedia
Runterscrollen bis zum Kapitel "Anerkennung als Sportart". Da steht schön begründet, warum der sog. e-Sport nicht als Sport klassifiziert wird.
Wenn du glaubst, dass motorische Fähigkeiten bei einem Spiel wie Starcraft ungenügend ist, dann frag ich mich, wer hier inkompetent ist. Ich finde es ganz schön happig hier Leute als dumm und inkompetent zu beschimpfen, wenn man selber das Spiel weder ausgiebig nach Leistung gespielt noch die Proszene über Jahre mitverfolgt und somit einfach keine Ahnung hat, was es abverlangt.
Motorische Fähigkeiten brauchen die Leute, aber es ist eben keine hinreichende motorische Aktivität gegeben. Was dem Rumdrücken auf einer Tastatur am nächsten kommt ist eine ausgelastete Sekretärin an einer Schreibmaschine. Der absurde Versuch, deren Tätigkeit als Sport einzustufen sollte verdeutlichen, warum StarCraft-Turniere nichts mit Sport zu tun haben.
Ja - inkompetent. Liest sich hart, ist aber keine Beleidigung, sondern eine zutreffende Wertung, wenn mir jemand mit der Argumentation kommt, dass StarCraft ja ebenso Sport sein könne wie Schach. Oder demjenigen ist (was ich hier wohlwollend bezweifel) bewusst, dass Schach allein aus historischen Gründen als Sport geführt wird und nicht in der Lage den Gedanken "hm, also ein historischer Grund wirds wohl nicht sein, dass StarCraft nicht auch als Sport geführt wird" zu fassen. Dann wäre er nicht inkompetent, sondern strunzdumm. Das hab ich aber nicht geschrieben.
Ich hab die Dokus gesehen, wie sie in Korea dasitzen, 10h+ täglich und nur auf ihren Tastaturen rumhacken, alles unter Aufsicht eines "Trainers". Hat nichts mit Sport zu tun.
Ach und bevor die nächsten Beleidigungen a la unsportlicher, fetter Idiot kommen (sorry, da bin ich vorbelastet durch diverse Forendiskussionen): Nein ich bin nicht fett und auch nicht unsportlich, habe 7 mal die Woche Training und sehe, wo die Unterschiede in der Anstrengung und Erforderung motorischer Fähigkeiten zwischen den beiden Sachen liegen.
Also das mit der Inkompetenz muss man sich nunmal gefallen lassen, wenn man mir mit einer solch verfehlten und von Unwissenheit geprägten Argumentation kommt wie "Schach ist ja auch Sport". Da weise ich die Beleidigung weit von mir.
Persönliche Angriffe liegen mir zudem völlig fern. Selbst wenn Du einer dieser pubertierenden, noch verpickelten und zu allem Überfluss untersetzten Klischee-Jungs wärest - das hat nichts damit zu tun, ob Du in der Lage bist eine Tätigkeit anhand von Kriterien als Sport zu klassifizieren und auch nicht, ob Du in der Lage bist die Kriterien zu diskutieren.