Was es allerdings schon gibt ist die Fraktion die interessiert ist dass die Community gut läuft. Tut sie das nach den Bans? Hat die EULA gegriffen und den Sündenpfuhl zu 100% ausgemerzt?
Gegenfrage: Hat irgendeine Maßnahme von Blizzard, insbesondere die früheren Banns, mehr oder besseres erreicht? Mit der Argumentation müssten alle vorhereigen Bannwellen genauso kritisiert werden.
Und wenn die dll. mal Cheaten wäre. Die *.dll ist dafür da Diablo 2 mal zu starten. Sie greift ins Spiel selbst überhaupt nicht ein. Man kann das gleiche auf Linux-Systemen ohne die dll tun. Mit 2 Rechern auch.
Selbstverständlich ist die DLL auch ein Werkzeug zum Cheaten. Ich sehe das so wie einer der Vorredner. Wer das Spiel anders spielt als vom Hersteller/Designer vorgesehen, der schummelt.
Das Design des Spiels sieht vor, dass eine Person mit einem Key sich in das Spiel einloggen kann und das Spiel spielen kann. Und zwar diese Person selber, eventuell noch eine andere Person mit demselben Schlüssel zu einer anderen Uhrzeit. Aber weder ein Bot noch die mehrfache Benutzung gleichzeitig ist Teil des Spieldesigns. Wäre dies anders, hätte Blizzard es von vornherein ermöglicht.
Ob man schummelt, indem man (formell legal) zwei PCs in zwei Häusern parallel bedient oder zwei mal das Spiel auf einem Rechner, spielt dafür gar keine Rolle. Gäbe es keine Vorteile aus dieser Handhabung, würde es niemand machen. Es ist ebenso geschummelt wie jegliches Bugabusing, z.B. dieser dämliche Marrowwalk-Bug oder aktuell der Defense-Bug beim Cuben. Es ist das Ausnutzen einer schlecht implementierten Vorgabe und somit fällt es weitgehend unter den Begriff Schummelei, auf englisch Cheat.
Und nein, ein schnellerer PC und eine bessere Maus sind schon deshalb keine Schummelei, weil es gar nicht möglich ist, jeden Benutzer gleich auszustatten und somit Waffengleichheit herzustellen. Solche Argumente sind reine Augenwischerei. Es wird auch niemand seinen Job aufgeben, um mehr Zeit zum Spielen zu haben.
Ob man solche Schummelei ahnden muss oder nicht, ist eine gänzlich andere Frage. Blizzards Werkzeuge zum Ahnden von Verstößen sind nun mal sehr beschränkt. Und es ist völlig klar, dass sie in der Wahl der Mittel entweder unglaublich zurückhaltend sein müssen, wodurch die Maßnahmen oft genug verpuffen, oder sie kehren mit dem groben Besen und erwischen damit eben auch relativ harmlose Schummler. Und dass sie nicht jegliche Doppelnutzung über eine IP geahndet haben, spricht zumindest dafür, dass sie sogar noch zurückhaltend waren in der Handhabung ihrer Mittel. Natürlich AUCH in dem Bewusstsein, dass sie damit wirklich zu viele erwischen, die gar nicht anders können.
Um mal wieder einen Vergleich zu bemühen: Wenn die Polizei eine aufwändige Grenzkontrolle macht, dann erwischt sie neben den Drogenkurieren und dem 24-h-Rund-um-die-Uhr-LKW-Fahrer mit Sicherheit auch ein paar kleine Zigarettenschmuggler, die statt zwei Stangen drei mit im Auto haben. An sich harmlos, sie hätten dasselbe auch legal erreichen können, wenn sie einfach mehrfach rüber gefahren wären. Trotzdem müssen sie ihre Strafe zahlen und können sich nicht rausreden.
Was ihr im Moment hier macht, ist, die Verhältnismäßigkeit der Straßenkontrolle zu diskutieren, nichts anderes. Und auch wenn die Polizei 10 Jahre lang nicht kontrolliert hat, ist doch jedem klar, dass Zigaretten schmuggeln verboten ist. Man kann sich nicht darauf berufen, dass es nie geahndet wurde. Und selbst wenn die Polizei sagen würde "wir machen keine Kontrollen wegen ein paar kleiner Zigarettenschmuggler", könnte man sich immer noch nicht darauf berufen, wenn man im Rahmen einer größeren Aktion dann doch mal reinfällt.
Zudem basieren einige Argumente darauf, dass Blizzard dieses Mal gezielt nach der DLL gesucht habe. Selbst wenn das stimmt, ist das noch lange kein Indiz dafür, dass sie die kleinen Cheater erwischen wollten. Die DLL ist mit Sicherheit auch von den schweren Jungs verwendet worden, um effizienter spielen und betrügen zu können. Also ist Blizzard hergegangen und hat sie mit in den Index gepackt. Woran hätten sie nun die schweren Jungs von den kleinen Cheaterchen unterscheiden sollen? Technisch ist das schlicht nicht möglich.
Ich finde es hochgradig unfair gegenüber Blizzard, hurra zu schreien, wenn bei einer Bannwelle Maphack-User erwischt werden, die vielleicht auch nur ein kleines bisschen gecheated haben (z.B. nur das ILvl von Items angezeigt), und auf der anderen Seite für ein anderes Tool zu verlangen, dass es als "kleines Übel" akzeptiert wird. Mit solchen Forderungen wird man völlig zurecht von anderen Seiten der Doppelmoral bezichtigt.
Und was dieses komische Thema mit den beiden Ports angeht: Es besteht ein Unterschied, ob man über technische Verbindungen = IP-Adressen redet oder über Kommunikationskanäle, die auf dieser Verbindung realisiert werden. Die Argumentation, man würde auf Grund der beiden Ports ohnehin schon gegen die Eula verstoßen, ist ziemlicher Unfug, denn eine Port-zu-Port-Kommunikation könnte man allerhöchstens als logische Verbindung bezeichnen. Und diese wird vom Spiel selber geregelt. Wenn Blizzard in der EULA von Verbindungen redet, dann solchen, die ein User auch herstellen kann, und zwar ohne technische Vorkenntnisse, und das ist die Verbindung zum Internet. Es ist völlig klar, dass Blizzard dem User vorschreibt, nur eine physikalische Verbindung aufzubauen, denn die logischen Verbindungen kennen die meisten User nicht mal. Oder wer von euch weiß, was ein Port eigentlich ist? Mit solch fadenscheinigen Argumenten kommt man sicherlich nicht weiter.
Und ein Satz zum Schluss: Reicht es nicht langsam mit dieser Diskussion? Welches Ergebnis wollt ihr noch erzielen, was bislang nicht erzielt wurde?