Ich hab nur wenig Ahnung vom AH und auch von der allgemeinen Funktionsweise einer Marktwirtschaft, ebenso wenig wie ich wirklich eine Inflation nachvollziehen kann.
Trotzdem muss ich jetzt ein paar Dinge in den Raum werfen, die mich zu einer bestimmten Vermutung veranlassen. Bei Fehlern in meiner Denkweise bitte ich dies entsprechend zu korrigieren.
1. Sollte z.B. die Europäische Zentralbank den Geldbestand durch Ausschüttung von neu gedrucktem Bargeld plötzlich verdreifachen verliert doch automatisch der Euro an Wert und die Preise steigen entsprechend. Entspricht dieses nicht dem Prinzip der Botter?
Und würden die Preise nicht stabil bleiben, wäre eine Erhöhung des Geldbestandes ausgeblieben? (Der Grund für eine solche Handlung sei mal dahingestellt)
1. Das gedruckte geld macht nur 2-5% des tatsächlichen geldes aus das "existiert". Das meiste ist schuldgeld. Die nimmst bei der bank einen kredit auf, jetzt hast du den kredit zwar noch gar nicht abgetilgt, die bank schreibt sich diesen wert aber bei der "haben" seite gut und kann bis zu dem 10-fachen wert bei der zentralbank aufnehmen. Es hat sich also die geldmenge deines kredits verzehnfacht.
Das weiß nur keiner, deswegen steigen die zinsbelastungen für die kommunen, für lebensmittel preise etc. etc. weiter an.
Das geld kommt allerdings nicht sofort in den "realen" wirtschaftskreislauf sondern verbleibt in den finanzmärkten die damit in irgendetwas investieren und damit gigantische blasen aufbauen. Wie z.b. asienkrise, new economy krise oder zuletzt die immobilienkrise in den USA die sich fast systemrelevant auf den ganzen finanzsektor und damit auch letztendlich auf die realwirtschaft ausgewirkt hat. Die staaten mussten einspringen sonst wäre unsere ganze finanzwirtschaft kollabiert und damit auch unser währungssystem.
Weiß nur leider keiner so richtig, deswegen wird es in 15-20jahren zu einem richtig fetten crash kommen und die Dietlaibs dieser welt schauen dann richtig dumm aus der wäsche, sie wusste ja schon alles und haben sich das niemals vorstellen können.
Aber nehmen wir mal an wir erhöhen jetzt die geldmenge die real im umlauf ist um das dreifache, damit kommen wir zu deinem zweiten punkt:
2. Ich will mir ausnahmsweise mal ein bestimmtes Item kaufen und habe in einem Jahr 10 Millionen Gold angespart. Unter normalen Umständen (= kein Botgold) würde ich diesen Gegenstand in einer sehr guten Ausführung für dieses Gold bekommen. Dank des erhöhten Goldbestandes jedoch muss ich feststellen, dass ich leider doch nichts für mein sauer erspieltes Gold bekomme. Also gehe ich kurz Gold für Umme holen um diesen besagten Gegenstand doch noch zu erstehen.
Sagen wir ein dietlaib (wir stellen uns dietlaib als brot vor) kostet 1,5€, der dietlaib kostet anschließend kostet er 4,5€.
Ein liter milchpulver (höhöhö) kostet 50cent, anschließend kostet er 1,5€.
Ein stunde unterricht bei sokrates kostet 15€ anschließend kostet die stunde unterricht 45€.
Die relation bleibt die gleiche, nur der absolute wert (in € hat sich geändert). Wenn du also eine stunde unterricht beim sokrates willst musst du also zehn dietlaibs verkaufen.
Es hat sich nichts geändert.
Das was die botter verursachen ist dass dein aufgesammeltes gold weniger wert ist. Die gegenstände die du verkaufst sind davon nicht betroffen, du erhälst eben einen x-fachen wert in gold dafür. Wobei natürlich dazu kommt dass bots auch gegenstände verkaufen und somit sind deine gegenstände doch weniger wert, aber dafür kannst du die "sehr guten" gegenstände auch billiger kaufen weil es davon dann mehr gibt.
3. Warum ist dieser von mir erstandene Gegenstand so teuer? Ich würde sagen aus zweierlei Gründen:
a) Weil es Spieler gibt, die sich darauf spezialisiert haben, den Wert der Gegenstände genau zu kennen und darauf achten, dass auch kein vergleichbarer Gegenstand günstiger zu bekommen ist.
b) Weil die Spieler bereit und in der Lage sind, diese Preise zu bezahlen - aufgrund der niedrigen Echtgeldpreise für viel Botgold.
a) Eben nicht.
Die sorgen nur dafür dass du die dietlaibs auch für 1,5€ kaufen musst. Eine bäckerei die dietlaibs für weniger verkauft macht langfristig bankrott. IM falle von d3 spielt das keine rolle, man bekommt aber nur weniger für das item.
Bäckerein die die dietlaibs für unter 1,5€ verkaufen sind sehr selten weil sie damit verluste machen, sie sind auch sehr schnell weg vom fenster weil sie unter wert verkaufen.
Bleiben wir bei d3: Wieviel ein item wert ist bestimmt dessen seltenheit, je seltener desto höher der preis. Das bestimmen nicht die flipper, die flipper kaufen nur die zu günstigen items raus. Die preise für items sind ja ALLGEMEIN fallend, ging es nach deiner argumentation würden keine preise fallen.
Tatsächlich fallen sie ins bodenlose. Schau dir mal an womit die leute vor 6 monaten rumgelaufen sind. Was vor 6 monaten ein vermögen gekostet hat bekommst du heute für ein butterbrot.
Die flipper stellen die items nur für den tatsächlichen wert ein. Würden die items nicht soviel wert sein, dann wären mehr items dieser kategorie vorhanden und entsprechend muss der preis fallen. Es würden also schneller items reinkommen als verkauft werden, entsprechend müssen die leute ihre items, weil sie nicht verkaufen nach 36stunden wieder günstiger reinstellen ansonsten werden sie nicht verkauft. Deswegen kaufen die flipper ja nur ein einzelnes item raus und nicht fünf stück. Wären fünf items der gleichen sorte zu "billig" eingestellt kann man eher davon ausgehen dass die anderen 10 stück zu "teuer" drin sind. Es verkaufen sich ja zuerst die billigsten.
b) Spieler kaufen sich schon immer gold für echtgeld weil sie sich damit gegenstände leisten wollten die sie nicht im spiel "verdient" haben. Die meisten die einen gegenstand im AH für viel gold erstehen haben nicht einen einzigen gegenstand dieser güteklasse im spiel gefunden. Nicht einen einzigen, dennoch wollen sie gegenstände die 100x so selten sind wie ihr bester fund. Wenn man das will dann muss man eben in die echte tasche greifen.
Habe ich etwas ähnlich seltenes gefunden bekomme ich auch ähnlich viel gold dafür im AH. Ist das nicht der fall dann habe ich diesen gegenstand nicht "verdient", will ich ihn dennoch haben muss ich mir gold kaufen.
Meiner Meinung nach nutzen die Spieler aus a) die Spieler aus b) aus um sich zu bereichern. Dies ist natürlich völlig legitim, ABER unterstützt direkt die Botter, da es ohne dem von Bottern erstelltem Gold nicht möglich wäre, diese Summen aufzubringen.
Soweit herrschte glaube ich auch schon Übereinstimmung auf beiden Seiten.
Dennoch will auch ich die AH-Flipper damit kritisieren, dass sie bewußt und willentlich die Botter unterstützen, um sich zu bereichern. Warum und wofür auch immer sie dieses tun. Was fang ich bitte schön mit 100 Milliarden Spielgold an? Für 2 Euro verkaufen? Was ist denn das für ein Stundenlohn? Da arbeite ich doch lieber und spiele das Spiel als Freizeitbeschäftigung.
Gruß Taubisch
Das ist wieder eine völlig falsche schlussfolgerung.
Die spieler aus a) nutzen nicht die spieler aus b) und umgekehrt.
Die spieler aus a) nutzen die leute die gegenstände für einen zu niedrigen betrag einstellen. Mit b) hat das gar nichts zu tun.
Das einzige was sich ändert ist der ABSOLUTWERT in gold.
Für drei milchpulver bekommst du immer noch einen dietlaib und für zehn dietlaibs bekommst du eine stunde von sokrates.
Der spieler der im AH flippt bekommt pro gelungenen flip einen dietlaib gewinn, er muss immernoch 10x flippen um eine stunde unterricht beim sokrates zu bekommen. Völlig egal ob die goldmenge jetzt 5x oder 10x so hoch ist.
Eine stunde sokrates ist also immernoch 10x soviel wert wie ein dietlaib.
Das was sich durch die bots also ändert ist, dass du mit deinem selbst aufgesammelten gold weniger dietlaibs kaufen kannst an der anzahl von dietlaibs die du für eine stunde sokrates brauchst ändert sich allerdings nichts.
Der flipper macht mit dem bot gold keinen profit, wenn du zwei dietlaibs zum preis von einem reinstellst, dann kauft der flipper die zwei dietlaibs zum preis von einem raus und stellt sie für zwei dietlaibs wieder rein und macht damit einen dietlaib gewinn.
Das hat also nichts mit den bottern zu tun.
UNd übrigens wurde auch gold gekauft als 1mio gold 10€ gekostet hat, gold wird immer dann gekauft wenn jemand bessere gegenstände haben will als die die er durch eigenes spielen verdient hat. Das wird auch immer der fall sein, egal ob es flipper gibt oder nicht. Angenommen wir schaffen das flippen durch bound on account ab, dann wird trotzdem gold gekauft. Wieso sollte sich das ändern?
Ich hätte mir eigentlich den ganzen roman sparen können, der letzte satz hätte auch gereicht...