ein weiteres problem dass ich meine zu sehen ist: ich kenne kein spiel, das auch nur ansatzweise endgame für mehr als 2-4 wochen bietet (natürlich abgesehn von der perfektion von iwas, aber eine perfektion ist selten nötig um das spiel zu meistern, den content zu schaffen).
die einzigen spiele, die länger motiieren imho, sind pvp-basierte spiele (dazu jetz auch shooter gezählt). diese kreieren ihren wiederspielwert auch "nur" dadurch, dass die gegner immer anders spielen. also immer eine neue situation entsteht.
Fußballmanager kann man ein und das selbe Spiel jahrelang spielen. Nach 5 Jahren noch mit der gleichen Motivation wie in den ersten Minuten. Singleplayer wohlgemerkt. Man ist ständig am arbeiten, seine Mannschaft zu halten /zu verbessern. Dabei besteht das Endgame aus dem gleichen Kram wie der Start. Oder anders gesagt, es gibt kein "Endgame". Aber da stoßen wir an die Definition von Endgame bei Spielen.
Regulär spielt man ein Spiel, hat irgendwann alles erlebt und langweilt sich, weil man was neues will. Endgame ist dann das komplette Gegenteil davon. Anstatt etwas durchzuspielen und zu beenden, nur weil man es gesehen hat, ist Endgame immer wieder das Gleiche, ohne das einem Langweilig wird. Dafür ist aber auch beim Spieler ein Umdenken erforderlich. Erst geht es ihm nur darum, alles zu sehen, alles zu machen. Durchlaufen ist quasi angesagt. Fortschritt machen. Da kann bei D3 auch mal farmen dazugehören, bis man einen Boss schafft, nur muss auch hier ein Fortschritt bei der Verbesserung der Items erkennbar sein. Gibt es keinen Fortschritt, schieben Spieler Frust.
Und plötzlich kommt das große Umdenken, das bisherige Spielverhalten wird über den Haufen geworfen: Endgame. Man macht ständig das Gleiche. Fortschritt gibt es nicht mehr. Anstatt für den Progress, spielt man für den Spaß.
Denn Spaß ist, was an PvP - durch ständig ändernde Gegebenheiten durch menschliche Spieler - motiviert. Ebenso wie es bei einem Fußballmanager motiviert seine Mannschaft zu Erfolgen zu führen. Egal wie viele Titel man holt, egal wie überragend man ist, am Ende einer Saison beginnt die Neue; Spieler sind alt und bringen nicht mehr die Leistung, neue Talente wollen eingegliedert werden. Ob in der ersten Saison oder in der 432. Saison. Das Spiel macht Spaß, von Anfang bis (offenes) Ende. Diablo 3 hingegen ist zu extrem auf Farmen ausgelegt. Ständig geht es um bessere Items, nicht um Monster schnetzeln. Mit der Sichtweise kann es gar kein Endgame geben. Gibt es als Endgame ausgelegte Gebiete, meckern die Spieler, sie können dort keine besseren Items finden, es würde sich nicht lohnen die Endgame-Gebiete zu spielen. Gibt es dort bessere Items, müssen sie farmbar sein, weil sonst der Fortschritt zu lange dauert -> Die Gebiete sind damit wieder Progress und kein Endgame.
Man sieht es ja an T6. Ständig Heulen und Frust, weil man selber das Gebiet nicht farmen kann. Dann wieder Heulen und Frust, weil es eh keinen Anreiz gibt, es zu farmen. Wenn es ein Gebiet geben würde, angenommen das typische "bekämpfe so viele Wellen bis du stirbst" Prinzip -> Spieler würden es nicht als Endgame betrachten. Sie würden es sich anschauen und weitergehen, weil sie es dann gesehen haben. Und sich noch beschweren, es müsse Itemanreize geben, sonst fehlt die Motivation für den Modus. Denn wie wir bisher gelernt haben in der Historie von D3: Gibt es keine Chance auf superdupertolle Items, machen es die Spieler nicht. Die haben nur im Kopf: bessere Items finden.
Im Kopf findet der Wechsel der Spielmechanik, der von "besseres Item finden" zu "Endgame" notwendig ist, nicht statt. Bisher blieb es immer bei ersterem, weswegen bisher jegliche Endgameansätze in D3 gescheitert sind.
ps: "Spieler" ist eine Verallgemeinerung und trifft nicht auf einzelne Personen zu. Im letztgenannten Beispiel können zum Beispiel auch Spieler daran Freude haben und die schaffen die Umstellung im Kopf zu Endgame. Alle anderen Angaben sind ohne Gewähr.
Neben Sportmanager gibt es noch andere Spiele, wie Civilization oder ähnliche Taktikspiele. Wichtig ist oftmal ein Endlosmodus. Und nochmal hervorzuheben: Die Spieler wissen auch, dass was sie machen, machen sie das ganze Spiel über. Und diese ewig funktionierende Mechanik macht ihnen Spaß.