Ne, ich war einfach nur Smastag abend auf einem extrem geilen Konzert, und verbrachte den Sonntag erst mit Weibchen im Park, dann mit Freunden in der Fußballkneipe, dann mit Weibchen im Park, dann mit webchen in gehteuchnixan, und Montag mußt ich arbeiten. Ander gesagt: ich hatte Real Live.
Kurzes Fazit zum Samstag ist aus meiner Warte, dass die Polizei im Großen und Ganzen ziemlich gut agierte. Wir versuchten zuerst mal, zur pro Köln Veranstaltung zu kommen. Da wurden wir dann abgewiesen, da wir, und ich zitiere wörtlich, die "falsche Gesinnung" hätten! Das fand ich schon sehr hart, dass ein Staatsbediensteter aufgrund meiner Gesinnung meine Bewegungsfreiheit einschränkt. Das hab ich dann auch so mit dem Beamten erörtert, und er hat dann heftig zurück gerudert und uns erklärt, dass da vorne eben ~500 rechtsradikale mit dabei sind, und sie als Polizei definitiv NICHT für unsere Sicherheit garantieren können, wenn wir uns in deren Mitte als linksliberal outen. Was ich als Argumentation dann schon eher zu akzeptieren bereit war. Alles in allem: wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es zurück. Ein dickes
für freundliche, geduldige Polizisten in ner stressigen Situation (an der EInlasskontrolle standen Linke, Rechte und Skinheads beider Fronten in ewiner gemeinsamen Warteschlange. Schon ungemütliche Kombination...)
Danach gingen wir zur organisierten Gegenveranstaltung. Offensichtlich hatte die Antifa bereits einige SPielchen zu drehen versucht, denn es waren bereits zwei Wasserwerfer aufgefahren. Es wurde aber nur laut Musik gemacht, getanzt, und natürlich das unvermeintliche "Nazis raus" skandiert. Positiv fiel mir die wirklioch große Menge an Muslimen auf, die alle ein T-Shirt oder Tuch mit der Aufschrift "Deutscher Muslim - hier daheim - JUT IS" trugen. Es waren vor allem muslimische Frauen, die sehr laut sangen und tanzten, und dabei ziremlich lang ihre Personalausweise emporstreckten. EIn wirklich schönes, eindeutiges Bild, ärgerlich, dass die Presse das nicht aufgegriffen hat.
Insgesamt wearen da vor der Absperrung direkt etwa ~100 Autonome im schwarzen Individualitätseinheitsdress, 100 Muslime und etwa 200 "normale" Leute. Direkt nebendran war eine kleine Bühne der DGB-Jugend, wo hauptsächlich Leute der Jugendorganissationen der Grünen, der Linken und der SPD versammelt waren bzw Leute, die sich diesem Klientel angehörig rechnen lassen würden, insgesamt nochmal etwa 300 Leute. Gegen 13 Uhr wurde dann verkündet, dass die Pro Köln Kundgebung beendet sei. Die Autonomen zogen daraufhin zu einer anderen Polizeiabsperrung, um doch noch irgendwo etwas Spaß zu finden, wovon sie aufgrund zahlenmäßig horrend drückend überlegener Polizei aber offenkundig abgehalten wurden.
Die Beste von allen und ich sind dann noch rüber zum Heumarkt, wo DGB und ver.Di ihre Gegenveranstaltung hatten, da war aber gar nichts mehr los. Presseberichten war aber zu entnehmen, dass da auch gute 1000 Leute waren. Vorm Dom auf dem Roncalliplatz auf dem Europatag geriet ich noch in eine kleinere Diskussion, als ich die Vertreter der Jungliberalen fragte, weshalb ihre Partei denn im Stadtrat immer öffentlichkeitswirksam gegen pro Köln argumentiere, sich aber bei keiner der Gegenveranstaltungen habe sehen lassen, das wirke jetzt von aussen doch wie stille Duldung. Das wiesen diese natürlich weit von sich und erklärten mir, dass da drüben doch eh nur Randalierer seien. Witzigerweise kamen genau dann die JuSos und die Grüne Jugend von Deutz auf dem Roncalliplatz an, worauf hin ich den Jungliberalen fragte, ob er ernsthaft die Partei der Bundesregierung als Randalierer verunglimpfen wolle, woraufhin er dann recht patzig wurde und man das Gespräch in beiderseitigem EInrnehmen beendete.
Alles in Allem: Lob an die Polizei, Lob an die Gegenveranstatungen, sogar Lob an die AntiFa, die, soweit ich bisher der Berichterstattung entnehmen konnte, komplett gewaltfrei blieb.
Und natürlich Kritik an eben jener Berichterstattung: in keiner überregionalen Nachrichtensendung war irgendetwas zu sehen. Letztes Jahr wurden drei Müllcontzainer angezündet und in einer Straße Steine geschmissen, und es gab die Topmeldung in der Tagesschau. Wenn die Medien und damit die Öffentlichkeit Gewalt derartig mit Aufmerksamkeit belohnen, braucht man sich nicht zu wundern, dass es so schwer ist, Deppen vom Erfolg der Gewaltlosigkeit zu überzeugen.
So, und ich geh jetzt mal was zu essen suchen