Cassandra
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öhm, was sind herrentiere? und beleidigt das jetzt den herren oder das tier? :>Bambi2 schrieb:Wenn wir die Herrentiere betrachten, die den Menschen am nächsten stehen (Gorillas und die beiden Schimpansenarten) dann sieht man fest verteilte Geschlechterrollen. Dass - historisch gesehen - Weibchen die Kinder großziehen ist also nicht die Erfindung von barbarischen Steinzeitmenschen, sondern die für den Fortbestand der Art geeignetste Weise die "Jungtiere" heranzuziehen.
gorillas gammeln nicht ständig zusammen rum, die/das männchen streift auch gern alleine rum, erweitert sein revier, vertreibt feinde und konkurrenz. da ist es nur logisch und sinnvoll, wenn die jungtiere beim weibchen bleiben, das sie geboren hat. schon allein aus logistischen gründen.
bei den bonobos kümmern sich die männchen sogar recht rührend um ihre (und auch anderer männchen) brut. kollektiv statt individuum (im kontrast dazu löwen, bären, uem., die jungtiere, von denen sie nicht 100% sicher sind, dass es die eigenen nachkommen sind, töten).
schimpansen, naja, da kommt es schon mal vor, dass ein frustriertes männchen was zum kaputtmachen sucht, und wenn es dann ein jungtier findet, ist ihm auch ziemlich wurscht, ob's das eigene ist, deshalb ist eine starke bindung der jungen an ihre mütter trotz zugehörigkeit zur großen gruppe so (überlebens)wichtig.
aber wenn wir schon mal bei affen sind: gibbons kümmern sich absolut gleichberechtigt um ihre jungen. sobald der nachwuchs abgestillt ist, übernimmt das männchen vorübergehend sogar den hauptpart, um die partnerin (mit der er übrigens auf lebenszeit zusammen ist) zu entlasten, damit sie wieder fit werden kann.
möchte jetzt nicht zu weit ausholen, weil's nur ein randaspekt des threads war, aber ich erkenne den menschen und sein sozialverhalten mindestens ebenso deutlich im gibbon wieder wie im schimpansen (obwohl er uns genetisch ferner stehen mag). vergleicht man allein die (gruppen)struktur, in denen diese tiere leben, siegt ganz klar der gibbon (ein-ehe, gleichberechtigte nachwuchsumsorgung, kleine überschaubare familien, die verwandtschaften pflegen, aber sonst eigenständig sind vs. schimpanse, der in der horde lebt, dort ständig um seinen rang kämpfen muss und wo ein muttertier sich im zweifelsfall gegen ihren nachwuchs und zugunsten der horde entscheidet.
naja, da wir zum glück ja nicht vom affen abstammen, sondern bestenfalls einen gemeinsamen vorfahren haben, bleibt zu hoffen, dass die wahrheit irgend wo dazwischen liegt
.dann (inzwischen) eher gibbon, als schimpiDa wird wieder vom typischen Mitteleuropäer ausgegangen.
....zweidrittel afrika, halb asien, etc.... sieht es anders aus, schon klar. ungelegte eier. nomma einen drüber: in tibet gibt es nach wie vor die vielehe, nur andersrumIn Afghanistan...
. eine frau heiratet mehrere männer. klingt komisch. polygynie erscheint uns logischer, ist auch leichter zu erklären, hat aber nachteile für die frauen
. biologie: "früher" war es üblich, dass es bei geburten (bevorzugt der ersten) zu komplikationen kam, das kind starb, schlimmer, die frau starb. wollte ein mann sicher nachkommen zeugen, musste er also mehrere frauen schwängern (in den köpfen ist das heute noch so und ist nebenbei "biologischer auftrag" männlicher säuger). in tibet ist das elend einen schritt weitergegangen, dort heißt es nicht mehr "hauptsache, man hat sich fortgepflanzt", sondern eher "hauptsache, man hat genug zu futtern, um sich fortpflanzen zu können". eine frau heiratet also mehrere männer, um zum nachwuchs überhaupt noch die grundversorgung zu haben. ähnlich wie unter den mädels in den harems der jungs aus'm osten gibt es unter den männern in tibet, die in einer solchen vielehe sind, eine rangfolge, also in beiden fällen ebenso wie bei den schimpansen von weiter oben kein freivögeln für den herrn aus'm nahen osten und die dame vom dach der welt und das ranghöchste tier in der horde. also nicht zu einseitig sehen
. der bedarf bestimmt also die struktur.was ich daraus ziehe: man kann den menschen nicht mit irgend einem tier vergleichen, naher verwandter oder nicht, dafür sind wir einfach zu flexibel. in der frühzeit gab es das matriarchat in form der mutter-verehrung. danach lange zeit das patriarchat, nun der versuch einer gleichstellung, die aber ohnehin nicht funktionieren kann, solange sie so einseitig bleibt. die probleme, mit denen sich frauen rumschlagen, sind die gleichen geblieben (stichwort: berufsweg/selbstverwirklichung und familienplanung), wohingegen sich für die männer völlig neue ergeben, sie aber offenbar noch nicht bereit sind, sich damit auseinanderzusetzen (erziehungsurlaub, frau als vorgesetzte, was ist überhaupt männlich, etc.). nachdem wir uns alle so schön emanzipiert haben, alle brav die pille fressen (früher war das sicher mal ein großer punkt der emanzipation, heutzutage muss man eher fragen, wieso die pharma die forschung an der pille für den mann eingestellt hat... ich weiß ja, wieso, ihr würdet sie eh nicht nehmen, huh, da wird man unfruchtbar von, davon geht mir der bartwuchs aus, blublublu.
), uns jobs nehmen, die man uns eigentlich nicht geben mag, mit/trotz? blag arbeiten, scheitert's im endeffekt an euch, weil ihr emanzipation offenbar als unmännlich empfindet. ein ganzer kerl jammert eben nicht, der kaut's und schluckt's, gelle
.ob testosteron oder nicht, es nützt euch nix mehr, dieser prozess mit uns weibern läuft schon zu lange, um da noch umkehren zu können. ich würd ja von anderen frauen verprügelt werden, wenn ich zum herdheimchen mutiere
. ehrlich jungs, ich glaub selber dran, dass dieser prozess bisher mehr unruhe als wohltat gestiftet hat. als wir noch nicht emanzipiert waren, gab's zum beispiel noch genug arbeit zu fairen löhnen. dann kamen frauen und wollten auch (mal) arbeiten, damit fing es eben an, schlecht bezahlte mini-, bestenfalls teilzeitjobs. war ja eh nur vorübergehend, bis das kind kam. kann ich eine frau zu einem miesen lohn einstellen (und die murrt erstmal nicht, ist a) nicht drauf angewiesen, weil der alte gut verdient und b) froh, dass sie überhaupt so emanzipiert sein darf), dann kann ich den nächsten kerl, der sich bewirbt, ja auch so niedrig stufen. ich glaub wirklich, dass das mit eine der ursachen ist für den schabernack, der in der arbeitswelt gerade so läuft. heutzutage ist man ja entweder berufstätig oder alleinerziehende mutter auf amt. klischee-ehen werden immer seltener, frau ist nicht mehr hauptberuflich ehefrau. btw an die ganzen lauten hier: wir wurden im übrigen nicht gefragt, ob wir das so wollen.... es ist einfach so.ahjo, bezüglich des höheren aggressionspotentials aufgrund diverser testosteronschübe beim männlichen geschlecht: halte ich für überschätzt, wenn nicht gar für überholt. gewalt ist heutzutage eher psychischer natur. und da, wo sie noch physisch ist, ist sie (zumindest in mitteleuropa
) doch recht ausgeglichen auf die geschlechter verteilt, mädchen klatschen ihre schulkameraden, frauen schlagen ihre kinder/freunde/ehemänner (vll deshalb so vom aussterben bedroht...); mobbing ist quasi frauendomäne und die ruf!-mich!-an!-trulla peitscht euch sogar am telefon aus
. man sagt, weibliche gewalt sei subtiler, mag sein, definitiv haben wir das patent auf psychoterror... hrhr....um zu entscheiden, was (ob) emanzipation (es) gebracht hat, müßte man zunächst betrachten, inwieweit für sie noch bedarf besteht und auch, wie die tyrannen, von denen wir uns emanzipiert haben, diese emanzipation verdaut haben
. ich seh da eher bei zweiterem das problem, wie auch viele der antworten in diesem thread zeigen. wir mädels haben den selbstfindungsprozess schon hinter uns, bei euch kerls geht das irgend wie gerade erst (wieder?) los. mein kerl hat schon mal angemeldet, im falle der vermehrung gerne den heimpart zu übernehmen (komisch, denn er weiß ziemlich genau, was ihn da erwartet und dass das alles andere als spaßig und entspannend ist - schätze mal, wenn einem ein baby mit voller windel am bein hängt, vergeht der spaß am pr0n...), aber dass er da nicht eher die ausnahme ist und sein ego vollkommen leidfrei bleibt, halte ich für fraglich... warum? das männerbild hängt irgend wie hinterher, vll sind wir auch über's ziel hinausgeschossen, keine ahnung. tät mich mal interessieren, wie ihr das seht: sind wir euch voraus, oder haben wir maßlos übertrieben? wie stellt mangruß
. 


. mannmannmann... da geh ich mich doch lieber erstmal um's lagerfeuer kümmern - damit der böse tiger draußen bleibt