Podmanitzki ist Hofschauspieler im altehrwürdigen Berlichingen und wird jedesmal, wenn er die berühmte Stelle ("Er aber, sag's ihm, er kann mich...") rezitiert, durch Applaus unterbrochen, bevor er den Satz zu Ende bringen kann. Verärgert ist er vor allem, weil dadurch keiner mitbekommt, dass der olle Goethe lyrischerweise die Stelle mit "im A...." und nicht wie landläufig unter den Pennälern üblich mit "am A...." geschrieben hat.
Selbst so derbe Ausdrucksweise sollte künstlerisch richtig verstanden werden.
Podmanitzki ist winzig klein. Passt wunderbar in alle möglichen Verkleidungen. Kann ohne Probleme z.B. die Rolle von R2D2 übernehmen - und leidet unsäglich darunter, dass sein künstlerisches Talent unter dieser Mülleimeroptik versteckt wird. Und die Leute auf diesen Hype reinfallen und auch noch jubeln, klatschen, johlen, wenn er wieder mal auf ein paar Knöpfchen rumdrückt und die einzige darstellerische Leistung sich in Piepsen, Blinken und unbeschreiblichen Geräuschen äußert.
Podmanitzki strotzt nur so vor Testosteron, ein wahrer Prachtkerl, alle Machos der Welt könnten auf ihn neidisch sein. Meint er.
Dass er wegen seiner schlanken Figur, dem bartlosen Gesicht und seiner ungewöhnlich hohen Stimme des öfteren Frauenrollen übernehmen darf und dafür auch noch beklatscht wird, ärgert ihn maßlos.
Podmanitzki hat Sendungsbewußtsein und will mit seinen Darstellungen die Menschen zum Denken anregen. Leider wird seine ironische Art sehr oft mißverstanden:
wenn er allgemeine Lebensweisheiten wie "Geld regiert die Welt", "Jeder ist sich selbst der Nächste", "Aug' um Aug', Zahn um Zahn", "Der Klügere gibt nach, darum regieren die Dummen die Welt", "Rauchen ist tödlich, aber das ist das Leben auch",... (wer noch mehr hören will, soll sich bei mir melden) von sich gibt, stößt er nicht auf nachdenkliche Zuhörer sondern nur auf breite Zustimmung. Ganz schön ärgerlich.