Und hier die Metal-Tipps für die letzten 2 Monate:
Vektor-Outer Isolation:
Gutes Werk, hat durch sein Stilwechsel jedoch einiges an Geilheit eingebüßt. Denn gerade diese etwas melodischeren Parts des Vorgängers gefielen mir sehr gut. Trotz allem ist die Outer Isolation ein böser Hassklumpen mit einem der geilsten Thrash-Sänger aller Zeiten. Anspieltipp: Tetrastructural Mind
Alcest-Les Voyages De L'Âme:
Offenbar bin ich mit der Band durch, denn hier packt mich gar nichts mehr, obwohl ich "schöner" Musik nicht abgeneigt bin. Jedoch ist das hier irgendwie nur zum nebenher hören für mich geeignet, da beim intensiven Hören ich mehrmals eingepennt bin und das lag bestimmt nicht an der nicht vorhandenen Müdigkeit. Vielleicht packt mich die nächste ja wieder mehr. Anspieltipp: Summer's Glory
Crippled Black Phoenix-(Mankind) The Craft Ape
Dass nach der (für die Band) EP "I, Vigilante" der Stil so fortgesetzt werden würde, war den Interviews zu entnehmen. Der prog-angehauchte Post Rock Stil mit viel Instrumental-Passagen und nur relativ wenig Gesang (für das Genre aber dennoch sehr viel) wurde mal wieder um viele Effekte und Reminiszenzen erweitert und mündet nun in ein 90 Minuten-Monster von einem Album was sich grob in 3 Passagen unterteilt, die auch jeweils schon sehr stark differenziert klingen. Dafür gibt es einen roten Faden, der sich wunderbar durch das Album zieht. Dabei schwankt die Musik selber zwischen leicht bedrohlichem Feeling und hier und da mal etwas lockerem und "schön" klingenden Gitarrenläufen. Die Qualität ist auf einem derart schwindelerregend hohem Niveau, das ich geneigt bin - nicht zu letzte wegen der letzten halben Stunde - zu sagen, dass diese Crippled Black Phonix das absolute Meisterwerk der Band ist. Braucht man!
Alternative 4-The Brink
Alternative 4 ist die Band um Duncan Patterson, einem ehemaligen Mitglied von Anathema, der eben bis zur Alternative 4 von denen mitgewirkt hat. Nun hat dieser nach langen Jahren eine neue Schar Musiker um sich gesammelt und fährt grob gesagt in alten Fahrwässern, mixt den Stil von mittleren Anathema aber mit äußerst viel Dark Ambient-Sphären, die die Musik oftmals langatmig und schwer nachvollziehbar machen. Das wird jedoch durch sehr "einfache" Keyboard/Gitarren-Melodien ausgeglichen, die sich sofort ins Hirn fräsen. Die Effizienz der Melodien ist unglaublich gut, das lässt das oftmalige "dahinwabern" der Musik fast völlig vergessen. Das, was der Musik aber noch fehlt, um mich endgültig zu begeistern, wären hier und da richtige Abfahrten, wie es sie ja auch bei Anathema gibt. Aber mei, man kann halt nicht alles haben.
Rituals-Rituals
Die grobe Marschrichtung der Newcomer ist Doom Metal gepaart mit Post Metal und Post Rock-Gitarrenläufen. Das mag zwar jetzt erstmal verwirrend klingen, ist es aber im Albumkontext keinesfalls, da alles schlüssig miteinander harmoniert. Die Musik ist über weite Strecken wirklich langsam gespielt und sehr vieles ist auf die bösartige, bedrohliche Athmosphäre ausgelegt. Das funktioniert fast immer, aber hat auch seine Schattenseite: Es leidet die Abwechslung drunter und dafür, dass hier ein Stil konsequent durchgezogen wird, sind 45 Minuten doch etwas arg viel, gerade weil der zweite Track (von fünf) sich wirklich hinzieht, da gibt es keine andere Beschreibung für. Daher: Nicht essentiell, aber gutes Teil!
Woods Of Ypres-Woods 5: Grey Skies & Electric Light
Ein Monolith von Album. Nicht im qualitativen Sinne (darauf wird gleich eingegangen) sondern im quantitativen Sinne. Denn hier ist wirklich ganz viel Vertreten. Ja, es ist dunkel angehauchter Metal - aber: Er ist sowas von Facettenreich, dass ein Genre da gar nicht ausreicht, um den Sound auch nur ansatzweise zu beschreiben. Denn letztlich treffen hier ganz viele Elemente auf einander um eine Fusion zu etwas sehr gutem hinzulegen. Man hört Doom-Passagen, die wirklich finster daher kommen, es gibt Black Metal-like ein-zwei Mal richtig auf die Mütze, daneben gibt es aber den roten Faden, der praktisch eine Mischung aus Ghost Brigade und Katatonia ist. Dazu diese leicht verstörende Stimme. Und das schöne ist: Es passt alles zusammen, kein Experiment klingt deplatziert. Das nicht jeder Song bis zur letzten Note zündet, ist klar, aber es ist schon ein sehr gelungenes Soundexperiment. Wer auf Type O Negative, Katatonia, Ghost Brigade und ein wenig Black Metal steht, sollte dringend zugreifen.