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Jesus der Spirituelle Krieger versus Jesus das Opferlamm

doch eben genau das ist interessant. jesus =hat existiert. ob sohn gottes oder nicht is glaubensfrage. deine beschissene teekanne nicht. ganz einfach. somit fail.

1) Du hast nicht geschrieben, was daran interessant ist.

2) Warum sollte Russels Teekanne keine Glaubenssache sein?
 
1) Du hast nicht geschrieben, was daran interessant ist.

2) Warum sollte Russels Teekanne keine Glaubenssache sein?


1) ist insofern interessant dass jesus keine frei erfundene person ist, was weiter oben schonmal behauptet wurde.

2) könnte eine glaubenssache sein. wenn du daran glaubst ist es deine sache ich werde dich deswegen sicher ncht diskriminieren.
 
Agnostizismus kann als eine Form von Atheismus betrachtet werden. Die Vorsilbe "A" bedeutet nämlich "nicht" und nicht "gegen" (was Anti-) wäre.

Kardinal Franz König teilte atheismus in 3 Kategorien ein:
- Humanistische Atheisten
- Materialistische Atheisten
- Agnostische Atheisten

Letzteres ist das, du als Agnostiker bezeichnet hast.
Mir ist klar, dass die Grenzen fließend sind, und es durchaus Menschen gibt, die sich irgedwo zwischen den Gruppierung bewegen.
Aber gehen wir doch mal einen Schritt weiter, und betrachten die Wörter "Theismus" und "Gnostizismus".
Der Begriff Theismus bezeichnet im allgemeinen den Glaube an einen oder mehrere Götter (Monotheismus, Polytheismus, ...).
Der Begriff Gnostizismus ist nicht so klar abgesteckt. Gnostiker wurden zu biblischen Zeiten Intellektuelle und Schriftgelehrte genannt, die sich religiöses Wissen, die Gnosis, angeeignet haben. Teilweise wurden der Begriff auch für Sekten verwendet.
Im weitesten Sinne kann man daher Agnostizusmus als "nicht-wissend", oder "nicht-gelehrt" verstehen, wohingegen Atheismus als "nicht-(an Gott/Götter)-glaubend" verstanden werden kann.

Wer sich nun bewusst als Atheist bezeichnet, hat damit meiner Meinung nach durchaus eine Entscheidung getroffen - nämlich die gegen einen Glauben an einen Gott. Der Agnostiker hingegen sieht das Ganze etwas gelassener:
"Ob es einen Gott gibt oder nicht, ist eigentlich egal. Auf mein tägliches Leben hat er jedenfalls keinen Einfluss."

Als agnostischen Atheisten würde ich einen Agnostiker sehen, der obige These vertritt, die Nichtexistenz von Gott allerdings als wahrscheinlicher einschätzt.
 
Aus folgendem Grund können Atheisten, Agnostiker und Gläubige nur schlecht miteinander diskutieren: Für die beiden ersten Gruppen steht eine Beweisbarkeit im Vordergrund, welche die letzte Gruppe gar nicht erst anstrebt.

Agnostiker und Atheisten bemerken oft, dass gläubig sein unwissenschaftlich sei, weil sich die Existenz Gottes nicht beweisen lässt. Weil die Gläubigen sich diesbezüglich zuerst geäusser haben, lautet die zu beweisende Hypothese "es gibt einen Gott", und dadurch stehen die Gläubigen, so wird argumentiert, nun in der Beweisschuld, kommen dieser Schuld aber nicht nach. So wird dann weiter argumentiert, dass Gläubige beschränkt und naiv seien, weil sie selber keinen Beweis für ihren Glauben fordern...

Doch wer glaubt, will ja nicht beweisen. Er glaubt eben. Glauben heisst bedingungslos Vertrauen. Ich glaube, weil ich es will. Weil ich glaube. Ich verspüre keinen Drang, die Richtigkeit meines Glaubens mir selber oder anderen zu beweisen, weil ich weiss, dass das unmöglich ist, da es sich ja eben um einen Glauben handelt, und nicht um bspw. eine Wissenschaft.

Ich akzeptiere es nicht, dass man am Glauben die Kritik äussert, dass er sich nicht beweisen lässt. Solche Kritik kann nur jemand von sich geben, der nicht lange genug über den Glaubensbegriff nachgedacht hat. Denn es gibt Disziplinen, für die die Falsifizierbarkeit von Hypothesen eine Grundvoraussetzung ist, wie zum Beispiel die Naturwissenschaften. Auf den Glauben aber dieselben Regeln wie auf die Naturwissenschaften imponieren zu wollen, macht keinen Sinn und scheint mir willkürlich.

Auch ist es willkürlich, das Ausbleiben eines Beweises für die Existenz Gottes als hinreichend für ein Nicht-Glauben zu erachten, obwohl das Gegenteil, nämlich die Nicht-Existenz Gottes, genauso unbewiesen ist. In der Wissenschaftstheorie gilt eine These als gültig, solange sie nicht falsifiziert wurde, und somit müssten Agnostiker doch eigentlich alle Gottes Existenz anerkennen (?). Dies zeigt auch wieder, wie weit Wissenschaft und Glauben auseinanderliegen.

Ich glaube an die katholische Kirche, weil ich es in meinem Leben wahrnehme, dass die Lehren dieser Kirche zum Wohl der Menschheit beitragen. Würden sich mehr Leute nach den Lehren der Kirche verhalten, so wäre die Welt eine angenehmere.

Alle Agnostiker, die das noch nicht getan haben, lade ich dazu ein, ihre Pseudo-Wissenschaftlichkeit abzulegen (falls sie existieren sollte). Damit meine ich, dass ihr im Rahmen eines Gedankenexperiments versuchen könntet, anzuerkennen, dass Glauben nicht beweisbar sein muss. Es schult den Geist nämlich weitaus mehr, einen Glauben mit offenem Kopf kennenzulernen und zu prüfen, als ihn pauschal abzulehnen. Nur wer sich auf einen Dialog einlässt, kann dazulernen. Nur wer sich auf solche Gedankenspiele wieder und wieder einlässt, darf sich meines Erachtens Agnostiker nennen, da er versucht, der Wahrheit auf die Schliche zu kommen ;)
 
Das ist es ja gerade was uns so schwer begreifen laesst. Es gibt einen Glauben an Gott. Sie glauben, OBWOHL es rationelle Erklaerungen dagegen gibt. Warum noch glauben? Es macht einfach keinen Sinn, selbst wenn es einen Gott gaebe...

Es ist so als versuche ich unbedingt weiter an den Weihnachtsmann zu glauben obwohl ich kuerzlich herrausfand dass es die ganze Zeit Vati war. Ich kann zwar nicht beweisen dass nicht irgendein Weihnachtsmann irgendwo auf der Welt ein echter ist, aber meiner war nicht echt.

Wir verstehen es einfach nicht und vielleicht diktiert uns die Logik einfach es zu hinterfragen bis wir eine zufriedenstellende Antwort bekommen?
 

Das ist für dich selbst ja eine gute Erklärung, deckt aber ebenfalls das Spektrum der Thematik nur unzureichend ab.

Zur Erläuterung hole ich etwas aus, entschuldigt. Persönlich habe ich keine besondes gute Vorstellung von Glauben, weil ich der Meinung bin das selbst nie erfahren zu haben. Ich habe aber Macken. Wenn ich in eine Stressituation gehe (Prüfung, Vorstellungsgespräch, etc.) nehm ich zwei bestimmte kleine Schmuckstücke mit und fasse die zwischendurch an, um mir einzubilden, dass ich daraus Kraft gewinnen kann. Das ist natürlich Unsinn und dient nur zu meiner persönlichen Stressbewältigung (ist aber in der Funktion ganz nützlich). Manchmal geb ich auch unwillkürlich n Stoßgebet ab (nicht zuletzt bin ich ja katholisch erzogen worden), nur um kurz drauf über mich selbst zu grinsen.

Kann nur davon aus extrapolieren, dass "Glaube" das selbe ist - aber viel stärker -, nur ohne die kritische Betrachtung im Anschluss.
Sind halt alles Placeboeffekte.

Dieser letzte Schritt, dieses "das was ich da jetzt mache ist doch abergläubischer Unfug, aber so lange es mir hilft...", ist es ja, von dem du behauptest, dass es nicht nötig ist. Aber "das ist nicht nötig, weil das ja nicht nötig ist" ist kein philosophisches Argument, sondern Sophistik.


Aber nehmen wir mal an du hättest vollkommen recht. Also Glaube ist nicht wissenschaftlich, wissenschaftlich nicht fassbar usw.

Warum mischen sich dann die Gläubigen immer und immer wieder in diese wissenschaftlich geprägte Welt ein?
Früher in Fragen der Naturwissenschaft.
Gut, da kann man jetzt sagen die Kirche ist heute weiter^^ Aber in die Politik (die ja sachlich geführt werden sollte, denke ich) und in die Medizin(!) mischt sich die Kirche ja tagtäglich ein.

Wer A sagt muss auch B sagen. Wer in einer rational-logisch geführten Realität etwas mitreden will, der muss akzeptieren, dass seine Argumente und Beweggründe rational-logisch hinterfragt werden.
 
Ich glaube an die katholische Kirche, weil ich es in meinem Leben wahrnehme, dass die Lehren dieser Kirche zum Wohl der Menschheit beitragen. Würden sich mehr Leute nach den Lehren der Kirche verhalten, so wäre die Welt eine angenehmere.
Wohl der Menscheit? Ich will nicht in einer welt leben wo Kinder Systematisch Vergewaltigt werden und Anders denkende Menschen verfolgt und getötet werden .... :motz:. Es gibt nur einen Leitfaden für eine bessere Welt die UN Menschenrechtskonvention.
 
Aus folgendem Grund können Atheisten, Agnostiker und Gläubige nur schlecht miteinander diskutieren: Für die beiden ersten Gruppen steht eine Beweisbarkeit im Vordergrund, welche die letzte Gruppe gar nicht erst anstrebt.

Das sehe ich anders. Es gibt Atheisten die versuchen die nichtexistenz Gottes zu beweisen.

Es gab in der Kirchengeschichte jede menge "logische" Gottesbeweise.

Die Agnostik erkennt das beides nicht bewiesen werden kann, und entscheidet sich an gar nichts zu glauben.
Meine Überzeugung ist agnostisch oder "i dont care"

Ich habe besseres zu tun als mich, abgesehen gelegentlich zum Spaß, mit dem Thema glauben zu beschäftigen, weil es sowieso keine neuen Erkenntise geben wird, man glaubt halt oder auch nicht.
 
von Agronan

@santaclaws: LOL ich hab gelacht. und ja das ist witzig. warum sollte ich als christ nicht darüber lachen? und warum glaubst du du könntest mich mit sowas beleidigen. außerdem frage ich mich. warum versuchst du es? soll ich hier bilder von schwulen reinposten wie sie sich grad gegenseitig geben und ne oma daneben steht "zomg they be gayz" udn ein schwuler sagt "pwnd"...? werd erwachsen

Ich wollte niemanden beleidigen, nur witzig sein :D
Wenn du so ein Bild hast dann immer her damit, würde mich brennend interessieren.

Ich glaube an die katholische Kirche, weil ich es in meinem Leben wahrnehme, dass die Lehren dieser Kirche zum Wohl der Menschheit beitragen. Würden sich mehr Leute nach den Lehren der Kirche verhalten, so wäre die Welt eine angenehmere.

Tut mir Leid, aber auf diese Aussage warte ich schon die ganze Zeit :D

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Auch ist es willkürlich, das Ausbleiben eines Beweises für die Existenz Gottes als hinreichend für ein Nicht-Glauben zu erachten, obwohl das Gegenteil, nämlich die Nicht-Existenz Gottes, genauso unbewiesen ist. In der Wissenschaftstheorie gilt eine These als gültig, solange sie nicht falsifiziert wurde, und somit müssten Agnostiker doch eigentlich alle Gottes Existenz anerkennen (?). Dies zeigt auch wieder, wie weit Wissenschaft und Glauben auseinanderliegen.

Dazu muss die These aber auch glaubwürdig sein und da mangelt es.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist es ja gerade was uns so schwer begreifen laesst. Es gibt einen Glauben an Gott. Sie glauben, OBWOHL es rationelle Erklaerungen dagegen gibt. Warum noch glauben? Es macht einfach keinen Sinn, selbst wenn es einen Gott gaebe...

Es ist so als versuche ich unbedingt weiter an den Weihnachtsmann zu glauben obwohl ich kuerzlich herrausfand dass es die ganze Zeit Vati war. Ich kann zwar nicht beweisen dass nicht irgendein Weihnachtsmann irgendwo auf der Welt ein echter ist, aber meiner war nicht echt.
Moment! Während Du beweisen kannst, dass der Weihnachtsmann Vati ist, kannst Du nicht beweisen, dass es keinen Gott gibt. Solange man das nicht beweisen kann, wird es den Glauben an Gott weiterhin geben. Gerne wüsste ich, welche "rationalen Erklärungen" es Deiner Meinung nach gegen den Glauben an Gott gibt. Wie es keine rationalen Erklärungen für den Glauben gibt, gibt es auch keine gegen ihn, und daher ist es ein Glaube (jetzt langsam drehe ich mich aber im Kreis, sorry...;) )


Crescent schrieb:
Kann nur davon aus extrapolieren, dass "Glaube" das selbe ist - aber viel stärker -, nur ohne die kritische Betrachtung im Anschluss. Sind halt alles Placeboeffekte.
Stimme mit Dir vollkommen überein, dass Glaube wohl dasselbe ist und mit dem "Placeboeffekt" Ähnlichkeiten hat.

Crescent schrieb:
Warum mischen sich dann die Gläubigen immer und immer wieder in diese wissenschaftlich geprägte Welt ein?
Früher in Fragen der Naturwissenschaft.
Gut, da kann man jetzt sagen die Kirche ist heute weiter^^ Aber in die Politik (die ja sachlich geführt werden sollte, denke ich) und in die Medizin(!) mischt sich die Kirche ja tagtäglich ein.
Vielleicht verstehe ich Dich hier nicht ganz. Persönlich finde ich nicht, dass sich die Kirche in die Medizin einmischt, noch in die Politik. Einmischen würde ja heissen, aktiv mitzuwirken. Die Kirche geht - von nicht repräsentativen Extremisten (besonders in der USA) einmal abgesehen - nicht auf Fachkongresse zu Genetik, um die Evolutionstheorie zu bestreiten, noch hat sie einen Sitz in der Politik. Dafür sind wir doch heute schon viel zu säkularisiert. Was die Kirche hingegen tut, ist, dass sie vom Papst bis hin zu Jesuiten "Positionspapiere" und "Statements" abgibt. Der Pfarrer in der Sonntagsmesse tut das auch. Er greift Themen auf, die seine Gemeinde bewegen, und gibt seine Meinung dazu ab. Das hat die Kirche schon immer so gemacht. Wenn Du unter "sich einmischen" das verstehst, dann kann ich Dir glaube ich erklären, warum die Kirche das macht: Das tut die Kirche, um sich in säkulasisierten westlichen Industrienationen Gehör zu verschaffen. Würde sie es nicht tun, würde sie vielleicht signifikant an Präsenz verlieren. Diese Positionen, die durch die Kirche geäussert werden, sind für viele Christen ein entscheidender "Mehrwert", welcher die Kirche ihnen liefert. Wenige Leute haben eine theologische Ausbildung durchlaufen, und da ist es hilfreich, wenn ein intelligenter und theologisch versierter Mensch die Alltagsgeschehnisse in einem weiteren Horizont zu erklären weiss.

Gläubige Fanatiker, die versuchen, bewiesene Wissenschaftstheorien oder politische Gesetze über Bord zu werfen, existieren doch echt nur noch sehr selten, und haben mit der Kirche an sich nichts zu tun, sondern sind einfach extreme Auswüchse, die eine jede Gemeinschaft in sich trägt.

hypokrit schrieb:
Ich habe besseres zu tun als mich, abgesehen gelegentlich zum Spaß, mit dem Thema glauben zu beschäftigen, weil es sowieso keine neuen Erkenntise geben wird, man glaubt halt oder auch nicht.
Wenn Du Dich mit einem Thema intellektuell beschäftigst, und sich daraus "sowieso keine neuen Erkenntnisse" ergeben, so ist der Fehler vielleicht nicht beim Thema zu suchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Agnostiker hingegen sieht das Ganze etwas gelassener:
"Ob es einen Gott gibt oder nicht, ist eigentlich egal. Auf mein tägliches Leben hat er jedenfalls keinen Einfluss."

Ah, du meinst also Atheisten haben sich dagegen entschieden, Theisten zu sein, Agnostiker sind es aus anderen Gründen nicht?

Aber dein Beispiel für die Haltung eines Agnostikers wäre ja auch auf Atheisten zutreffend. Denn jemand, der etwas für unntig erklärt, entscheidet sich dagegen.
 
*seufz
Kaum kommt ein Troll und rotzt eine wall of text über etwas, das anscheinend mit Christentum zu tun hat, ins Forum, kommt der unheilige Glaubenskrieg zwischen schdolzen Atheisten und viellleicht-aber-vielleicht-doch-nicht-so-ganz Besserwissenden.[...]
Das haben wohl nicht allzuviele gelesen.

Ansonsten kann ich acapolyptica in den meisten Punkten zustimmen.
Und bevor ich hier ebenso anfange, Kreise zu drehen, um auf Glaube =l= Wissenschaft einzugehen, noch einmal der Hinweis bezüglich acapolyticas Aussage "Ich glaube an die katholische Kirche...":
wer den Satz aufmerksam liest, bemerkt vielleicht, das acapolyptica von Lehre redet - nicht von den Taten der Hauptamtlichen.
Auch wenn sich die Agnostiker, Atheisten und die restlichen Religion-ist-mir-sch...-egal-solange-ich-über-die-Dummen-die-sich-dazu-bekennen-auslachen-kann Fraktion natürlich nur dazu äußern.

Wenn der Papst wieder was über seine Moralvorstellungen sagt - was regt ihr Nicht-Katholiken euch dann darüber auf? Ich habe das Recht, mich darüber aufzuregen - aber deswegen werde ich doch nicht aus der Kirche austreten...
 
Wie es keine rationalen Erklärungen für den Glauben gibt, gibt es auch keine gegen ihn, und daher ist es ein Glaube (jetzt langsam drehe ich mich aber im Kreis, sorry...;) )
Ich denke, dass es durchaus rational und naturwissenschaftlich erklärbar ist, warum Menschen an Götter glauben und warum Religionen entstehen. Dawkins liefert einige beachtenswerte Ansätze in "Der Gotteswahn".

Vielleicht verstehe ich Dich hier nicht ganz. Persönlich finde ich nicht, dass sich die Kirche in die Medizin einmischt, noch in die Politik. Einmischen würde ja heissen, aktiv mitzuwirken. Die Kirche geht - von nicht repräsentativen Extremisten (besonders in der USA) einmal abgesehen - nicht auf Fachkongresse zu Genetik, um die Evolutionstheorie zu bestreiten, noch hat sie einen Sitz in der Politik. Dafür sind wir doch heute schon viel zu säkularisiert. Was die Kirche hingegen tut, ist, dass sie vom Papst bis hin zu Jesuiten "Positionspapiere" und "Statements" abgibt. Der Pfarrer in der Sonntagsmesse tut das auch. Er greift Themen auf, die seine Gemeinde bewegen, und gibt seine Meinung dazu ab. Das hat die Kirche schon immer so gemacht. Wenn Du unter "sich einmischen" das verstehst, dann kann ich Dir glaube ich erklären, warum die Kirche das macht: Das tut die Kirche, um sich in säkulasisierten westlichen Industrienationen Gehör zu verschaffen. Würde sie es nicht tun, würde sie vielleicht signifikant an Präsenz verlieren.
Sorry, aber "einmischen" bedeutet doch nicht nur "aktiv mitmischen" (was die Kirche natürlich auch macht, siehe Rundfunk). Natürlich mischt sich die Kirche ständig in gesellschaftliche Diskussionen ein. Das ist ja vom Gesetzgeber sogar so gewollt, immerhin hat er dafür gesorgt, dass Kirchenvertreter z.B. in den Rundfunkräten der öffentlich-rechtlichen Sender sitzen. Es ist ja auch das gute Recht jedes Menschen, auch jedes Kirchenmenschen, seine Meinung zu gesellschaftlich relevanten Themen zu äußern.
Aber wenn sich Gläubige zu wissenschaftlichen Themen äußern, zum Beispiel zur PID oder zur Evolutionstheorie, dann müssen sie damit rechnen, dass ihre Argumente wissenschaftlichen Kriterien entsprechend abgewägt und eventuell auch zurückgewiesen werden.
 
Ich denke, dass es durchaus rational und naturwissenschaftlich erklärbar ist, warum Menschen an Götter glauben und warum Religionen entstehen. Dawkins liefert einige beachtenswerte Ansätze in "Der Gotteswahn".

Ich hab das Teil auch gelesen und war im Vergleich zu seinem echt genialen "the selfish gene" echt extrem enttäuscht. Schuster bleib bei deinen Leisten ... und so.
 
Wenn der Papst wieder was über seine Moralvorstellungen sagt - was regt ihr Nicht-Katholiken euch dann darüber auf? Ich habe das Recht, mich darüber aufzuregen - aber deswegen werde ich doch nicht aus der Kirche austreten...
Weil z.B. die Äußerungen des Papstes zur Verhütung ganz reale und schreckliche Auswirkungen haben, z.B. das Gläubige sich oder ihre Partner mit HIV infizieren, weil sie nicht mit Kondomen verhüten. Und wenn jemand, der nur mal so seine Moralvorstellungen kundtut, dadurch dafür sorgt, dass tausende Menschen krepieren, dann rege ich mich da sehr wohl drüber auf.
 
Und wenn jemand, der nur mal so seine Moralvorstellungen kundtut, dadurch dafür sorgt, dass tausende Menschen krepieren, dann rege ich mich da sehr wohl drüber auf.

Hier sprichst Du ein wirkliches Problem an. Meiner Meinung nach ist der Papst damit völlig im Unrecht und er dürfte sowas nie sagen.

Ich identifiziere mich mit der Lehre der katholischen Kirche, an der Institution sehe ich aber einige massive "Problemzonen", z.B. Zölibat und eben solche kontroverse Papst-Statements. Ich glaube, dass es vielen Gläubigen ausser mir ebenso geht.
 
Hier sprichst Du ein wirkliches Problem an. Meiner Meinung nach ist der Papst damit völlig im Unrecht und er dürfte sowas nie sagen.

Ich identifiziere mich mit der Lehre der katholischen Kirche, an der Institution sehe ich aber einige massive "Problemzonen", z.B. Zölibat und eben solche kontroverse Papst-Statements. Ich glaube, dass es vielen Gläubigen ausser mir ebenso geht.
Und das ist ein interessanter Punkt: wenn so viele Gläubige mit der Führungsriege ihrer Kirche so unzufrieden sind, warum dann keine "Revolution von unten"? Warum toleriert ihr (ich beziehe dich da einfach mal mit ein) zähneknirschend, dass da jemand vor aller Welt für euch spricht, obwohl ihr das, was er sagt, ablehnt?

@Bambi: Gut geschrieben fand ich das Buch auch nicht. Aber die meisten Argumente sind ja auch nicht seine, er trägt ja eher zusammen. Und die Argumente sind meiner Meinung nach gut, auch wenn die Darstellung verbesserungswürdig ist.
 
Ah, du meinst also Atheisten haben sich dagegen entschieden, Theisten zu sein, Agnostiker sind es aus anderen Gründen nicht?

Aber dein Beispiel für die Haltung eines Agnostikers wäre ja auch auf Atheisten zutreffend. Denn jemand, der etwas für unntig erklärt, entscheidet sich dagegen.
Es geht ja nicht um die Konsequenz, die man daraus zieht, die kann natürlich dieselbe sein. Es geht dabei um die grundsätzliche Betrachtungsweise des Göttlichen.

Ein Atheist könnte zum Beispiel auch sagen: "Da ich daran Glaube, dass es definitiv keinen Gott gibt, muss ich mich nicht um ein mögliches Leben nach dem Tode scheren. Ich kann mich in diesem also benehmen wie ich will."
Ein Agnostiker kann diese Haltung nicht ohne weiteres annehmen. Er schließt die Möglichlkeit an ein Leben nach zumindest nicht komplett aus.

Mir ist klar, dass das ein recht extremes Beispiel ist, und man natürlich noch viel Ethik in solche Statement einbringen kann, ich will nur verdeutlichen worum es mir geht. Nicht um die Konsequenz, die jemand zieht, sondern der Art und Weise wie er sich damit auseinandersetzt.

Agnostiker kann man auch sein, wenn man sie niemals mit Glauben auseinandergesetzt hat. Ein Atheist trifft eine Bewusste Etnscheidung an keinen Gott zu glauben, bzw. daran, dass es keinen gibt.
 
Und das ist ein interessanter Punkt: wenn so viele Gläubige mit der Führungsriege ihrer Kirche so unzufrieden sind, warum dann keine "Revolution von unten"? Warum toleriert ihr (ich beziehe dich da einfach mal mit ein) zähneknirschend, dass da jemand vor aller Welt für euch spricht, obwohl ihr das, was er sagt, ablehnt?

Erstens weiss ich nicht, wieviele wirklich mit solchen Statements unzufrieden sind. Wir gehören schon zu einer Minderheit, dass wir uns darüber überhaupt solche Gedanken machen, nehme ich an. Zweitens sagt der Papst auch gute Dinge (die theoretisch wieder tausende Menschenleben retten könnten (Vgl. Placeboeffekt durch z.B. Hoffnung), was wieder seine Negativwirkung durch HIV-Statements relativiert). Drittens meint der Papst es meistens gut, auch wenn das kein starkes Argument ist... Vergleich: http://www.newscientist.com/blogs/shortsharpscience/2009/03/why-the-pope-is-wrong-on-hiv-t.html

Für mich persönlich haben die Aussagen des Papstes zu wenig eindeutige Wirkung, als dass ich sie als Revolutions-Begründer anerkennen würde. Anders gesagt: Mir erscheint die Vermutung einer Kausalität zwischen Papst-Aussagen und AIDS-Toten als sehr gewagt.
 
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