so, hab grad Zeit und weils so lange nix gab, bin ich ja eigentlich gleich ein zweites Update schuldig^^
Tag 22
Liebes Tagebuch,
meine beiden Helden erholen sich grad von Cains Gefasel und so habe ich etwas Zeit, noch ein paar Sätze zu schreiben. Es ist schon spät und ich bin recht erschöpft von der vielen Rennerei, denn wir sind mittlerweile auf der Suche nach der "geheimen Zuflucht". Eigentlich war die mal ein Experiment, um das Jheryn gebeten hatte, er wollte eine ungewöhnliche Schatzkammer, nur er benutzte sie nie, weil er sich immer darin verlaufen hatte. Nachdem er einmal drei Tage lang darin umherirrte (er hat den Orientierungssinn eines betrunkenen Fallen), entschied er sich, das Projekt aufzugeben. In Anbetracht der Tatsache, dass Kaltwurm in Bezug auf die Helden versagt hatte, wurde die Sache wieder ausgegraben und Cain schaffte es, eine einigermassen glaubwürdige Geschichte zu erzählen.
Während sich die Helden mittags mit neuen Vorräten eingedeckt hatten, waren bereits viele kleine Dämonen am Werke, um die "Zuflucht" vorzubereiten. Heute nacht werden sie damit fertig sein und dann wollen wir doch mal sehen, ob wir die beiden Plagegeister nicht loswerden.
Dabei hatten wir es eigentlich schon fast geschafft, wenn Fassel es nicht versaut hätte...
Nach unserer Rast waren wir früh aufgebrochen und zwei muntere Helden bekamen den Schrecken ihres Lebens, als sie hinter der ersten Biegung den wohl grössten und schleimigsten Wurm der Welt sahen. Umgeben von seinen nächsten Verwandten lag er mitten in einer Höhle, allerdings bewegungsunfähig. Tja, da stellte ich dann fest, dass Kaltwurm der Gräber wohl eher Kaltwurmine die Gräberin heissen müsste, denn der grosse Wurm war dabei viele kleine Würmchen zu gebären. Offensichtlich hatten wir die Dame in den Wehen erwischt.
Ohne zu Zögern stürzten sich die Helden auf den nächsten Wurm, während ich nur fassungslos zusehen konnte. Fassel hingegen breitete ruhig einen kleinen Teppich aus und begann mit etwas, was man beten nennen könnte.
Paladin und Barbar wüteten unter den jungen Würmern, doch mit jedem, den sie töteten, gebar Kaltwurm zwei neue. Die Helden kämpften bis zur Erschöpfung und merkten rasch, wie unterlegen sie waren. Die jungen Würmer legten Eier ab, aus denen viele winzige Würmchen schlüpften, die offensichtlich keine Grundschule brauchten, um kämpfen zu lernen und alsbald hatte die Wurmrotte die Helden in die Enge getrieben.
Ich lachte innerlich und gab mir Mühe, bloss nicht mit meinen Pfeilen zu treffen, als etwas unerwartetes geschah. Fassel hatte sein Gebet beendet und seine Hellebarde wieder aufgenommen. Etwas verwirrt starrte er auf das Schlachtfeld und entschied, es sei ihm zu gefährlich und wohl gesünder, sich zurückzuziehen. Doch direkt an der Stelle, an die er seinen Fuß zum Rückzug setzte, sass ein kleiner orientierungsloser Wurm. Platsch, Fassel hatte ihn zertreten und rutschte auf dem schmierigen grünen Blut aus. Mit einem Urschrei fiel er nach hinten, konnte sich noch gerade so fangen, stolperte dann jedoch über einen grossen Wurm. Fassel ruderte mit den Armen, um sich aufrecht zu halten, doch es half alles nichts. Er stürzte, drehte sich durch die Ruderbewegung und rammte seine Hellearde, die er noch immer in der Hand hielt, direkt in Kaltwurms Herz.
Die dicke Wurmdame schrie auf und ihr giftiges Blut verteilte sich im Raum. Wie der idiotische Söldner es schaffte, nichts davon abzubekommen weiss ich nicht, die Helden jedoch wurden nicht verschont. Aber wofür hat man einen Paladin, wenn nicht um so etwas aufzuhalten. Schnell reagierte Doof und besorgte für sich und Dick eine Anti-Gift-Aura (woher er die wohl schon wieder hat...). Ermutigt durch den Fall Kaltwurms und der ständigen Wurm-Nachproduktion entledigt, warfen sich die Trottel auf die verbleibenden Würmer und hatten sie im Nu erledigt.
Oh, ich hätte Fassel erwürgen können! Die Helden hingegen lobten ihn in den Himmel, sagten, sie würden ihm ihr Leben verdanken. und nach einer Weile blitzte in den Augen des Söldners Verstehen auf und der Paladin konnte ihn nur mit Mühe vom Freitod abhalten. Mein Lichtbringer schien überzeugt, der Söldner habe ihn missverstanden und wollte sein Leben opfern um das der Helden zu retten, doch ich wusste genau, dass Fassel da alles richtig verstanden hatte. Selbst jetzt ist er noch am Ende mit den Nerven, immerhin ist er schuld, dass die Helden noch leben und ich glaube nicht, dass er sich das jemals verzeihen wird.
In einer Truhe fand sich dann auch das Amulett und mit Cains Anleitung (die übrigens zwei Stunden andauerte) gelang es sogar, den "mächtigen Horadrimstab" zu erschaffen. Voller Tatendrang mussten die Helden dann auch gleich los und diese geheime Zuflucht suchen. Und so sind wir dann den Rest des Tages durch den Palast gelatscht. Ich sage dir Tagebuch, Jheryns Palast ist ein Horrorkabinett, ich habe nie eine derart sinnentbehrende Anordnung von Räumen ohne Zweck gesehen. Das Gefängnis ist nicht schlecht, wenn man davon ausgeht, dass Gefangene Jahre darin herumirren können, ohne einen Ausgang zu finden. Das spart einem die Wachen.
Gegen Abend (woher weiss der Barbar nur immer, wann Abend ist, auch wenn er in einem Verlies ohne Fenster steckt?) machten wir uns dann zurück in die Stadt, um zu ruhen. Cain nutzte die Gelegenheit, die Helden beim Kartenspielen ein bisschen auszunehmen, er ist sehr trickreich, wenn es um das heimliche Austauschen und zinken von Karte geht, denn er lullt seine Mitspieler mit todlangweiligen Storys ein.
Fassel machte sich zu Griez auf, der einzige Mensch in Luth, der seine Sprache verstand, und liess sich von ihm wieder etwas aufbauen. Ich hingegen widmete mich gleich dir. Allerdings werde ich mich jetzt hinlegen, meine Füße tun mir weh, denn Sandalen sind nicht gedacht, um derartige Strecken zurückzulegen. Eigentlich stünde mir ja eine Sänfte zu....