Tag 23 (bevor ihr mich hier noch lyncht wenn ich nicht weiterschreibe ^^)
Liebes Tagebuch,
lange ist es her, das ich die Zeit fand zu schreiben, doch es ist viel passiert und so will ich es nun nachholen.
Wenn du dich erinnerst, meine zwei Helden hatten es geschafft, auch Kaltwurm zu überstehen und waren nach einer Rast aufgebrochen, die geheime Zuflucht zu suchen. Wie nicht anders zu erwarten, hatten wir uns in dem Palast hoffnungslos verlaufen. Noch immer weiss keiner der Helden, wie es passieren konnte, dass nicht eine einzige verdammte Stadtportalrolle mehr in ihren Folianten war. Und wie auch anders, nicht ein dämliches Monster hatte eine dabei, was für ein Zufall…
Uns blieb entsprechend gar nichts anderes übrig, als den nächsten Wegpunkt zu suchen. Natürlich wusste ich genau, wo er zu finden wäre, aber du kannst dir sicher vorstellen, dass ich nichts davon sagte, dass auch im Palast selber einer ist. Du kannst dir sicher ebenfalls vorstellen, dass die beiden Trottel es tatsächlich schafften, schnurstracks daran vorbeizulaufen und ich machte mir natürlich nicht die Mühe, sie darauf hinzuweisen.
Erschöpft von dem Herumirren und knapp an Heiltränken schafften wir es tatsächlich, bis ins tiefste Verlies hervorzustossen. Dick und Doof packten auch tatsächlich noch Feuerauge, einen alten Freund von mir, der sich vor dem Eingang zur geheimen Zuflucht platziert hatte. Im Endeffekt scheiterten sie dann jedoch an einer Sache, die keiner erwartet hätte: dem Portal. Ob du es glaubst oder nicht, aber der Paladin stellte sich tatsächlich davor und sagte mit fester Stimme: „Sesam, öffne dich“. Fassel und ich blickten uns absolut verständnislos an. Dann kam das Dickerchen, schubste den Paladin zur Seite und brüllte: „SESAM, ÖFFNE DICH!“ Fassel und ich breiteten eine Decke auf dem Boden aus und liessen uns nieder.
Während die zwei Supertrottel also das Portal anbrüllten, sahen wir zwei zu und genehmigten uns ein paar Datteln als kleine Knabberei zu dem Spass. Wir dachten schon, die bekämen das nie auf, als der Paladin sich erschöft an das Tor lehnte und es, wie zu erwarten, natürlich aktiviert wurde. Etwas enttäuscht, dass die Show schon zu Ende war, packten Fassel und ich die Decke wieder zusammen und folgten den aufgeregten Helden in die Zuflucht.
Oh Tagebuch, was hätte ich darum gegeben, wenn ich doch nur einen Bildhauer dabei gehabt hätte, der die völlig verstörten Gesichter von Paladin und Barbar für die Nachwelt gemeisselt hätte, als sie das Schild ‚Out of Order’ am Wegpunkt entdeckten. Nach etwa zwei Minuten fassungslosen Starrens begannen die Schultern des Paladins unkontrolliert zu zucken und weitere zwei Minuten später war er in krampfhaftes und etwas irres Lachen ausgebrochen. Ich muss Cain meinen Respekt aussprechen, ich wäre nie auf die Idee gekommen, die Helden einfach in den Wahnsinn zu treiben, eine ebenso effektive Methode wie sie in den Tod zu treiben, nur viel viel lustiger.
Nun muss ich aber aufhören zu schreiben, ich will ja nix verpassen, der Barbar beginnt nämlich gerade, immer wieder mit dem Kopf auf den Wegpunkt zu hämmern…