Tag 54
Liebes Tagebuch,
es tut mir leid, dass ich so lange nicht geschrieben habe, aber wir hatten wirklich viel um die Ohren. In Lut Golein angekommen, hielten wir kurzen Kriegsrat um zu entscheiden, wie wir vorgehen würden. Lancelots kluger Vorschlag, erst mit Deckard zu reden, wenn nichts anderes mehr möglich war, wurde umgehend einstimmig angenommen. Die Debatte darum, wer dann zu Deckard gehen würde war allerdings etwas länger, vor allem da Fassel strikt dagegen war, einen seiner Wüstenbrüder dafür zu verpflichten. Wir entschlossen uns also, im entsprechenden Moment Strohhalme zu ziehen um den armen Zuhörer auszuwählen.
Jheryn und Atma liessen wir links liegen und stürzten uns sofort in die Kanalisation, um Radament zu schlachten. Alles in Allem lief es ganz gut und unsere Ausrüstung bekam etwas Zuwachs. Offensichtlich waren die Gegner hier eher bereit, etwas sinnvolles an uns abzutreten.
Radament selbst war keine grosse Herausforderung, ganz offensichtlich hatte er sich gerade den Bauch vollgeschlagen und hielt sein Mittagsschläfchen, als wir ankamen. ein gezielter Tritt von Hruthgar weckte ihn (Lancelot erträgt es einfach nicht, einen schlafenden Gegner zu meucheln) und ehe Radament richtig wach war, hatte er bereits Hruthgars Axt im Schädel. Typischerweise gab es wieder einmal nur Belohnung für die Helden und nichts für die Söldner.
Bevor Cain auch nur ein Wort sagen konnte, waren wir schon wieder raus aus der Stadt und suchten den ersten Wegpunkt. Die dummen Würfel brauchten wir ja nicht mehr, also machten wir uns gleich auf zur Wurmgruft. Auch hier waren die Gegner ausgesprochen harmlos aber dafür in Geberlaune und so hatten bei Ankunft an der Wurmgruft alle neue Rüstungen, Hasso eine neue Waffe, Willi ein neues Schild und Samira eine feine Klaue. Vor der Wurmgruft gab es dann die nächste Diskussion. Die engen Gänge waren für Willi eine Katastrophe und Hasso murmelte etwas von Klaustrophobie. Samira meckerte, ihre Klauen würden dort nicht taugen und Hruthgar fluchte nur noch. Also entschlossen wir uns, etwas zu tun, was wir bisher nie getan hatten. Wir trennten uns. Hruthgar und Lancelot würden mit mir in die Wurmgruft gehen, die anderen suchten weiter nach der Vergessenen Stadt und den Klauenvipern.
In der WUrmgruft ist es übrigens wirklich sehr eng und ich habe nur einen geringen Aktionsradius mit meinem Bogen, aber wir kamen trotzdem gut durch. Kaltwurm erwies sich als äusserst hartnäckig, allerdings ist er aufgrund mangelnder Bewegungsfähigkeit (er hätte dringend eine Diät gebraucht) nicht in der Lage gewesen, uns anzugreifen. Mit erobertem Stab gingen wir also zurück in die Stadt. Dort fanden wir ein einsames Stadtportal von Hasso vor. Vorsichtig ging Hruthgar hinunter und kam über den Wegpunkt zurück. Offensichtlich hatten unsere Freunde ihr erstes Etappenziel erreicht. Nur kurze Zeit später öffnete sich ein weiteres Portal und eine grinsende Samira tauchte auf, die uns fragte, ob wir auch was abhaben wollten. Wenig später war der Keller des Klauenviperntempels befriedet und die verdunkelte Sonne schien wieder hell.
Nun war der Zeitpunkte gekommen, an dem es ums Hölzchen ziehen ging. Wir setzten uns also beim Atma an einen Tisch, tranken einen Schluck Bier und bereiteten uns auf das Grauen vor, dass jeden von uns treffen konnte. Bevor wir jedoch loslegen konnten, stützte sich ein offensichtlich deutlich angetrunkener Geglash auf Samiras Stuhl ab, grinste und lallte dann etwas von Samira und mit ihm essen gehen. Die findige Assassine nutzte die Gunst der Stunde. Mit einem zuckersüssen Lächeln und einem koketten Augenaufschlag zog sie Geglash vollends in ihren Bann und versprach ihm ein Date wenn er ihr einen klitzekleinen Gefallen tun würde. Der arme Geglash war so fasziniert, dass er nur noch Nicken konnte und keine zwei Minuten später klopfte er Deckard auf die Schulter und lallte kurz "erzähl". Während Deckard also loslegte suchten wir Jheryn auf und machten uns auf die Suche nach der geheimen Zuflucht.
Wir lagern jetzt erst einmal am Wegpunkt der Zuflucht. Morgen kümmern wir uns dann um den Geisterbeschwörer, Duriel und Geglash. Vermutlich hat Deckard ihn um den Verstand geredet, aber wie sagt Atma immer so schön? "Es gibt keine Sorgen, die ein Krug Bier nicht heilen könnte"