@ okahila: omg, kannst du gedanken lesen?
ich schreib grad an einer story, wo GENAU so ein pally der main char is... sogar das pferd stimmt
najo, aber meiner hat dafür nur EIN schwert
da es außerdem eh noch ewig dauern wird, bis ich meinen anfang mal post, wirst du wahrscheinlich vorher fertig werden
wie auch immer, hier is mein ETWAS verspäteter beitrag zur vorletzten... vorvorletzten... oder so... challenge (die mit izual halt). is bissl länger geworden, als ich geglaubt hab:
Da waren wir nun endlich: in der Festung des Wahnsinns, dem letzten Vorposten der Menschheit in der Hölle. Umgeben von der trostlosen äußeren Steppe, auf der sich grausame Dämonen und Geister an den Qualen der gefangenen Seelen der Sterblichen labten. Jeder Mensch, der die Vorhölle betrat, unterschrieb unweigerlich sein Todesurteil, und nachdem er gestorben war, würden die Dämonen seinen Geist versklaven und auf ewig in den Folterkammern der Hölle schmoren lassen.
Ich unterdrückte ein Gähnen. Der alte Cain übertrieb mal wieder maßlos, doch es schien ihm entgegen aller Wahrscheinlichkeit gelungen zu sein, meinen Kampfgefährten zu verunsichern. In einem Anfall von Kollegialität legte ich dem zweifelnd dreinblickenden Druiden die Hand auf die Schulter.
„Kommt schon, Cornelius, wollt ihr Euch etwa von diesem ‚Ihr-habt-keine-Chance’-Gerede aufhalten lassen? Wir sind in der Hölle, na und? Inzwischen haben wir wirklich schon genug erlebt, um uns noch vor
irgendwas einschüchtern zu lassen.“
„Da habt Ihr auch wieder recht.“ Cornelius kratzte sich das unrasierte Kinn, doch seine Stimme klang noch nicht völlig überzeugt. „Andererseits
sind wir in der Hölle...“
„Bei allen Heiligen, Ihr werdet doch nicht etwa
Angst haben?! Nachdem wir gegen halbverrottete Zombies, zwei Meter große Dämonen und Mephisto persönlich gekämpft haben?“ Ich starrte in ungläubig an. Das konnte nicht sein Ernst sein.
„Neinnein, natürlich nicht“, beeilte er sich, mir zu versichern. „Aber das hier... ist kein Ort, an dem die Natur präsent ist.“
Na und? „Dann laßt uns endlich rausgehen und diesen gefallenen Engel suchen, von dem uns Tyrael erzählt hat“, schlug ich vor und zurrte die Halteriemen an meinem Schildarm fest.
Der Druide schüttelte nur den Kopf und krächzte dem riesigen Raben auf seiner Schulter etwas unverständliches zu. Das schwarze Vieh antwortete und warf mir einen durchdringenden Blick zu, bevor es seine Schwingen ausbreitete und davonflatterte. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, Cornelius würde mit seinen Tieren über mich reden, doch da ich ja nur ein dummer Paladin war und die ‚Sprache der Natur’ nicht verstand, würde ich das wohl nie herausfinden können.
Also verließen wir schließlich die Festung des Wahnsinns – welch treffender Name – über eine halsbrecherisch steile Treppe und betraten die ach so schreckliche Vorhölle.
Kaum hatten wir den ersten Fuß auf den verkohlten Boden gesetzt, streckten sich uns aus allen Richtungen unzählige Arme entgegen, deren Besitzer klagend um Erlösung flehten. Ihre geschundenen Körper waren an riesigen Pfeilern angekettet, die, soweit ich sehen konnte, auf der ganzen Ebene verteilt waren. Keiner wies nicht mindestens zwei tödliche Wunden auf, viele waren verstümmelt, und der Gestank von Blut und verbranntem Fleisch war beinahe unerträglich.
„Die Seelen der Verdammten“, murmelte Cornelius, was über das ganze Geschrei hinweg jedoch kaum verständlich war. Seine beiden riesigen Schneewölfe schienen sich nicht so recht entscheiden zu können, ob sie drohend knurren oder vor Angst die Schwänze einziehen sollten. Es waren wunderbare Tiere, doch ich kam ihnen lieber nicht zu nahe, da die fingerlangen Reißzähne ganz danach aussahen, als ob sie mein Kettenhemd mit Leichtigkeit durchdringen könnten.
„Kommt schon, wir müssen weiter.“ Ich zerrte Cornelius von einem blutüberströmten Körper weg, der den Druiden schon am Arm gepackt hatte, und brachte ein wenig Distanz zwischen uns und die Seelen. „Denkt daran, was Tyrael gesagt hat: Wir können ihnen nur helfen, wenn wir Diablo besiegen.“
Er nickte. „Ich weiß. Laßt uns hier also nicht länger bleiben als nötig.“
Vorsichtig gingen wir weiter, und die schneeweißen Wölfe wirkten in der grauen Einöde seltsam fehl am Platz. Der Druide gehörte wirklich nicht hierher – und ich eigentlich genausowenig. Doch wir waren nun einmal hier, und unsere Aufgabe war keine geringere, als die Menschheit vor dem Untergang zu retten. Wenn wir versagten, würde auf Sanktuario auch bald alles so aussehen wie hier, und darauf konnte wohl jeder verzichten.
Plötzlich konnte man ein lautes Krächzen über das Klagen der Verdammten hinweg hören, und Cornelius’ Rabe kreiste über uns. Sein Herrchen kreischte lautstark zurück und ich sah mich unwillkürlich um, ob sie nicht durch den Lärm schon ein paar Dämonen angelockt hatten. Doch im Moment bewegten sich nur die gequälten Seelen wie Gras im Wind; ansonsten schien die Ebene völlig leer zu sein.
Ich fragte mich gerade, wo zum Teufel hier das (wenn auch ziemlich fahle) Licht herkam, obwohl doch nirgends die Sonne zu sehen war, als ein metallisches Scharren neben mir meine Aufmerksamkeit auf sich lenkte.
Cornelius hatte seine Waffe, ein langes Krummschwert, gezogen und deutete auf eine zweite Treppe weiter vorne. „Hinter dem Abgang da lauern uns anscheinend Izual und ein paar weitere Monster auf...“
Woher wollte er das denn schon wieder wissen? „Das hat Euch wohl Euer Rabe erzählt.“
Der Druide seufzte. „Das hat er tatsächlich. Ihr werdet schon sehen.“
Gleichgültig zuckte ich die Schultern und machte mich ebenfalls kampfbereit. Auf der Hut zu sein konnte nie schaden.
Das Langschwert in der Rechten und den Schild in der Linken schlich ich vorsichtig die Stufen hinab und dankte im Stillen Halbu, dem Schmied in der Festung, daß er meine Rüstung so gut geölt hatte. Ich verursachte so gut wie gar kein Geräusch, und so konnte ich, als ich mich langsam dem Fuß der Treppe näherte, das erwartungsvolle Schnaufen mehrerer Kreaturen hören, die wohl neben dem Ausgang warteten. Mehrerer
großer Kreaturen.
Plötzlich spürte ich, wie Cornelius neben mich trat und mir kaum hörbar ins Ohr murmelte: „Machen wir’s so wie beim Hohen Rat?“
Ich grinste und holte tief Luft. „He, Izual, wir wissen, wo du dich versteckst! Komm endlich raus und kämpf’ wie ein Mann!“
Meine Stimme hallte dumpf auf der Ebene wider und löste nach ein paar Sekunden am Treppenende wütendes Gebrüll aus. Der erste Dämon, der um die Ecke stürzte, wurde gleich von einem kleinen Meteor Cornelius’ begrüßt, der das Monster kreischend nach hinten fallen ließ. Die riesigen Schwingen der Kreatur rissen noch einen zweiten Gegner mit zu Boden, doch den übrigen schien das egal zu sein. Sie trampelten einfach über die Gestürzten hinweg und drängelten sich brüllend und geifernd die Treppe hoch, wobei sie ihre über zwei Meter langen Schwerter fanatisch herumschwangen.
Diese Dämonen waren
dermaßen dämlich, dachte ich, als ich meine eigene Klinge in den dicken Hals des nächsten Gegners rammte, sodaß das Blut nur so spritzte. In ihrer Kampfeswut behinderten sie sich ja gegenseitig, und auf der engen Treppe konnten sie ihre überlegene Anzahl nicht ausspielen. Ich gab dem gurgelnden Monster vor mir einen kräftigen Fußtritt, der es direkt in die Klingen der Meute hinter ihm fallen ließ. Der Aufprall des schweren Körpers ließ sie alle ein Stückchen nach hinten stolpern, sodaß Cornelius einen weiteren Meteor anbringen konnte...
Tonnenweise verbranntes Dämonenfleisch und unzählige Liter Monsterblut später war die Treppe plötzlich leer, und ein dröhnendes Lachen erklang von unten.
„Ihr dummen Sterblichen, glaubt ihr tatsächlich, ich würde auf so einen Trick reinfallen? Wenn ihr von meiner Hand sterben wollt, müßt ihr schon herunterkommen!“
Das war unzweifelhaft Izual, der als einziger klug genug gewesen war, nicht blind in sein Verderben zu rennen. Über uns zog immer noch Cornelius’ Rabe seine Kreise und krähte diesmal eindeutig schadenfroh. Der Druide selbst gönnte sich eine kleine Verschnaufpause auf den blutverschmierten Stufen und beobachtete wohlwollend die beiden Wölfe, die gierig Fleischfetzen aus den überall herumliegenden Dämonenkörpern rissen.
Ich wischte mir den Schweiß aus dem Gesicht – so nahe am Aufschlagspunkt eines feurigen Meteors zu stehen war doch nicht besonders klug gewesen – und ließ mich schwer atmend ebenfalls auf der Treppe nieder. Überall klebte zähflüssiges Dämonenblut und die Kadaver stanken bestialisch. Nach wenigen Minuten hielten wir beide es nicht mehr aus und beschlossen, einen Überraschungsangriff auf Izual zu starten.
Von seinem immer noch über uns schwebenden Raben erfuhr Cornelius, daß der gefallene Engel direkt neben der letzten Stufe auf der rechten Seite lauerte, knapp drei Meter groß war und ein gezacktes Bastardschwert führte.
„Hmm, glaubt Ihr, wir schaffen den nur zu zweit?“ Der Druide schien wieder in Zweiflerstimmung zu sein, und ich fühlte mich dazu verpflichtet, ihn etwas aufzumuntern.
„Naja, viel gefährlicher als Mephisto kann er ja nicht sein, oder?“ Außerdem steht
Ihr ja sowieso sicher in der zweiten Reihe, konnte ich gerade noch verhindern hinzuzufügen. „Jedenfalls müssen wir ihn früher oder später aus dem Weg räumen, denn ich habe keine Lust, daß er uns später irgendwann in den Rücken fällt.“
Cornelius nickte wenig begeistert. „Dann laßt es uns hinter uns bringen.“
Wie schon zuvor schlichen wir die Treppe weiter hinunter, und kurz vor ihrem Ende warf ich mich rasch nach vorne. Neben mir erklang ein überraschter Schrei, als ich an Izual vorbeisprang und mit einer Rolle auf der unteren Ebene wieder auf die Beine kam. Noch im Aufstehen wirbelte ich herum und schlug blind nach der Stelle, an der ich den gefallenen Engel vermutete.
Doch dieser wehrte meinen Schlag mit bewundernswerter Geistesgegenwart ab und stürzte sich mit einem Wutschrei auf mich, sodaß ich alle Mühe hatte, seine Angriffe abzuwehren. Er war tatsächlich fast drei Meter groß und so breit wie mehrere Barbaren, und sein Vollharnisch verlangsamte seine Bewegungen kaum. Jeder Hieb, den ich auffing, ließ meinen ganzen Arm taub werden, doch plötzlich wurde Izuals Aufmerksamkeit auf einen glühenden Meteor gelenkt, der direkt auf ihn zuraste.
Na endlich, Cornelius hatte sich auch herbequemt und hetzte gerade die beiden Wölfe auf unseren Gegner, als der Feuerball den gefallenen Engel mitten in die Brust traf. Funken sprühten, und eine weitere Hitzewelle warf mich ein Stückchen zurück, doch Izual schien der Volltreffer wenig zu stören. Seine riesige, gezackte Klinge zerschnitt die Luft und auch das strahlend weiße Fell der Wölfe, die sich inzwischen auf ihn gestürzt hatten. Blut spritzte in alle Richtungen, ein herzzerreißendes Jaulen schallte über die Ebene und meine Hand krampfte sich noch fester um den Schwertgriff. Wie konnte er die armen Tiere nur so beiläufig abschlachten!
Noch bevor die beiden zuckenden Körper den Boden berührt hatten, setzte ich zum Gegenangriff an, duckte mich unter Izuals herumschwingender Waffe weg und rammte ihm meine eigene Klinge in den Leib.
Das darauffolgende Brüllen klang jedoch eher wütend als schmerzerfüllt, und der gefallene Engel wischte mich mit einer kraftvollen Bewegung beiseite. Da ich aber nicht bereit war, mein Schwert einfach so loszulassen, riß die rasiermesserscharfe Klinge seine Wunde noch weiter auf, und diesmal klang sein Aufschrei eindeutig gepeinigt.
Das hielt Izual jedoch nicht davon ab, seine Klinge sofort in meine Richtung zucken zu lassen und ich konnte gerade noch meinen Schild hochreißen, um den Schlag abzuwehren. Mühelos zerschmetterte die Waffe das eisenbeschlagene Holz und ließ Splitter durch die Gegend fliegen, während ich gleichzeitig mein eigenes Schwert aus dem gefallenen Engel zog und es ihm erneut zwischen die Rippen stieß.
Seine Panzerung half ihm wenig gegen die gesegnete Klinge, und helles Blut regnete auf mich herab, während Izual einen weiteren grauenvollen Schmerzensschrei losließ. Mein Gegner wankte bedrohlich, und ich schnappte hastig mein Schwert und beeilte mich, aus Izuals Reichweite zu verschwinden, bevor der Riese mich noch unter sich begrub.
Mit einem letzten Gurgeln ließ der gefallene Engel sein Schwert fallen und stürzte in sich zusammen. Ich bildete mir sogar ein, die Ebene erzittern zu spüren, als der Aufprall der gepanzerten Gestalt Aschewolken vom Boden aufwirbeln ließ. Doch kurz darauf schien sich Izual noch einmal zu bewegen, und ich hob wütend meine Klinge, um ihm den Rest zu geben. Konnte der verdammte Dämon nicht endlich sterben?
Doch es war nur eine halbdurchsichtige Geistererscheinung Izuals, die nun über seinem toten Körper schwebte und irgendwelches Zeug über das unvermeidliche Ende der Menschheit und die Sinnlosigkeit unserer Angriffe daherbrabbelte. Ich ignorierte den ungefährlichen Geist und ließ mich erschöpft zu Boden fallen, wo ich gestanden war. Meine Muskeln pulsierten vor Anstrengung und mein Schildarm fühlte sich an, als wäre er gebrochen.
Keuchend warf ich einen Blick zu Cornelius, der über einen seiner Wölfe gebeugt dastand und dem winselnden Tier leise zuredete. Der Andere lag mit aufgeschlitztem Bauch in einer Blutlache und rührte sich nicht mehr. Verdammter Izual.
Ich spürte Wut in mir aufsteigen und stemmte mich vom Boden hoch. Die armen Tiere hatten wirklich etwas Besseres verdient, als von der Klinge eines Dämons abgeschlachtet zu werden. Menschen oder Dämonen waren eine Sache, aber unschuldige Tiere sollten einfach nicht auf einem Schlachtfeld sterben.
Langsam trat ich neben den Druiden und starrte auf den ehemals schneeweißen Wolf herab. Sein seidiges Fell war über und über mit Blut besudelt, und sein Atem ging stoßweise. Eine häßliche Wunde zog sich quer über seine Flanke und Cornelius versuchte unterdessen verzweifelt, die Blutung mit einem Fetzen Verbandszeug zu stillen, doch seine Bemühungen waren aussichtslos.
Kurz entschlossen packte ich den Druiden an der Schulter und drückte ihm eine Stadtportalrolle in die blutigen Hände. „Vielleicht kann diese Jamella ihm noch helfen. Kommt schon, beeilt Euch!“
Ich riß ihn auf die Beine und kniete mich an seiner Stelle neben dem winselnden Wolf nieder. Vorsichtig schob ich meine Arme unter das riesige Tier und beachtete seine schwachen Versuche, nach mir zu schnappen, kaum. Nicht ohne Mühe stemmte ich ihn hoch und unterdrückte den Drang, mich zu kratzen, als mich sein langes Fell im Gesicht kitzelte. Selbst durch das Kettenhemd hindurch konnte ich die Wärme und die Kraft, die der Wolf immer noch ausstrahlte, deutlich fühlen. Aber verdammt, war das Vieh schwer! Ich verdrängte den protestierenden Schmerz in meinem linken Arm und stand langsam mit meiner Last auf.
Inzwischen hatte Cornelius endlich das Stadtportal geöffnet und warf mir einen drängelnden Blick zu. Ohne noch weitere kostbare Zeit zu verschwenden drückte ich den verwundeten Wolf fester an mich und trat durch das blau leuchtendes Tor, das uns augenblicklich zur Festung des Wahnsinns zurückbringen würde.