Irgendwie muss ich jetzt auch was dazu schreiben... Habe die Disskusion hier über Atomkraft / Japan mitgelesen.
Speziell diese Ausage:
Bei Solarenergie kommt noch hinzu das die Entsorgung von Siliziumhalbleitern ein Vermögen kostet und diese selten in die Investitionrechnung mit einbezogen wird!
Kommt mir, wenn sie denn ernst gemeint ist sehr bedenklich vor.
Bei welchem Atomkraftwerk ist denn die Entsorgung eingerechnet? Es gibt meines Wissens in ganz Europa noch kein Endlager für Brennelemente bzw. andere kontaminierte Teile die nicht gereinigt werden können.
Um es sehr blumig auszudrücken: Ich bau einfach mal ein Kraftwerk, bei dem der Müll für bis zu 8,3 *10^7 Jahre (Pu244) gefährlich sein kann, hab aber keine Gedanken an eine passende Müllhalde verschwendet.
Und selbst wenn die Brennstäbe "nur" für 25.000 Jahre gefährlich sein sollten (die Zahl geistert ja atm in den Medien herum) => Was wissen wir über die Zeit vor 25.000 Jahren bzw wie können wir auch nur ansatzweise denken, dass sich die Sicherheit eines potentiellen Endlagers für diesen Zeitraum aufrecht erhalten lässt?
Kurzsichtiger als hier kann man meiner Meinung nach nicht denken.
Silizium ist grob gesagt sehr sauberer Sand, und selbst wenn ich die Halbleiter einfach nur auf einen Haufen werfe sind sie für ihre Umgebung bei weitem nicht so gefährlich wie Brennstäbe.
Außerdem, und das is meiner Meinung nach ein sehr interessanter Punkt: Es gibt Solartechnologie, die nicht über Halbleiter funktioniert. Z.b. wird über Spiegel das Sonnenlicht auf eine spezielle Röhre fokusiert in der ein Öl fließt => das Öl wird sehr heiß (~300°C) und dann wird in weiterer Folge Wasserdampf erzeugt, welcher über eine konventionelle Turbine Storm liefert.
Vorteil hier ist wie man schnell sieht, dass man bei der Stormerzeugung (optimierte Turbine etc.) auf das Know-How von anderen Kraftwerkstypen u.a. auch Atomkraft zurückgreifen kann und nicht die ganze Technologie neu erfinden muss.
Was der Abriss eines Atomkraftwerks kostet ist ja auch nicht zu unterschätzen. (hab keine Zahlen, sollte man aber googlen können; wird ja gerade in Ostdeutschland eines abgerissen.)
Und wegen der Sicherheitsstandards: Überlegt mal wie die Computertechnologie vor 40 Jahren ausgesehen hat. Das die Kraftwerke aus dieser Zeit auch heute noch am Stand der Technik sind kann ich mir schwer vorstellen. Und wenn man die Bilder aus dem Kraftwerk in Japan (und die sind ja nicht gerade das Hartz IV Land, das sich moderne Kraftwerke/Modernisierungen nicht leisten kann) ansieht schaut es aus wie in einem schlechten Film.
Und gerade die Betreiberfirmen von Atomkraftwerken sind fast überall eher daran interessiert die Unfälle zu vertuschen und so viel Kohle zu machen wie nur geht. Nachrüsten in Sachen Sicherheit kostet Geld und steht sicher nicht ganz oben auf der Agenda.
Klar kann man die Atomkrafftwerke nicht von heute auf morgen ausschalten, da die Lücke sich nicht so schnell schließen lässt, aber würde z.b. ein Umdenken in Westeuropa sicher gut sein. Euratom hat ja schon lange genug die Atomlobby unterstützt, da könnte man die Gelder doch mal auf Technologie übertragen, die auf unerschöpfliche Energiequellen setzen.
Das man auch ohne eigene Atomkraftwerke bzw mit einem relativ kleinen Anteil an Atomstorm eine sichere Stromversorgung am laufen halten kann ist in Österreich ersichtlich.