Mir kommt es so vor, als würdest du das Spiel und die Ideen dahinter nicht begreifen. Das D3, was wir jetzt haben, war so von Blizzard NICHT geplant.
Diablo 3 war ursprünglich als ein herausforderndes und weniger als ein lediglich beschäftigendes Spiel geplant. Da sehe ich für mich den größten Unterschied zu D2-LoD und zu D3 heute.
D3 war von Anfang an darauf aufgebaut, dass man seine Runen hat, mit denen man seine Skills verbessert und selbst diese Runen haben unterschiedliche Stufen. Das kann man schon im allerersten Gameplayvideo sehen.
Warum haben wir keine Runenstufen? Weil Blizzard es nicht richtig hinbekommen hat, ihnen langsam die Zeit ausging und sie dies dann erstmal (unter anderem) gestrichen haben.
Wart doch einfach mal die Expansion ab. Es gibt einiges an Content, den man schon sehen konnte, der aber momentan nicht da ist. Ich erinnere mich auch an Screenshots, auf denen die Begleiter 4x3 anstelle von 4x2 Fertigkeiten zur Verfügung haben und über die Mystikerin brauchen wir uns ja auch nicht zu unterhalten…
Dadurch, dass die droppenden Runen entfernt wurden, ist im Grunde das halbe Endgame verloren gegangen und das hat man gemerkt und das merkt man immernoch. Es gibt nix außer Ausrüstung und sowas wird auf Dauer langweilig.
Da geb ich dir Recht. Gerade sowas wie das LoD-Runensystem, welches dann interessante Builds ermöglicht, würde D3 wirklich gut stehen. Natürlich gibt’s auch andere Möglichkeiten für kreativen Endgamecontent. Ich sehe in dem Spiel aber genug Potenzial und bin mir zu 100 % sicher, dass sowas in der Expansion kommt. Blizz wäre auch einfach blöde, wenn sie das jetzt schon raushauen würden und deshalb reg‘ ich mich auch gar nicht auf.
D3 sollte so konzipiert sein, dass man seinen Char aufbauen soll. Stattdessen ist es aber so, dass man seinen Char wählt. Man wählt seine Skills und ist fertig.
Das liegt daran, dass bei D2 im Endeffekt auch nichts anderes gemacht wurde. Die wenigsten haben doch nachher noch ihre Chars hochgespielt. Stattdessen wurden sie auf lowlevel in Übertristram abgestellt und mit Level 85 wieder abgeholt. Dann wurden die Skillpunkte so verteilt, wie man das vorher geplant hat und die entsprechende Ausrüstung angezogen, die man sich vorher schon organisiert hat. Ich weiß nicht, warum du dir da ständig einen vormachst, dass man in D2 liebevoll seinen Char hochgezüchtet hat, während man in D3 nur sein Anziehpüppchen hat. Blizz hat sich überlegt, diesen Schritt den Spielern zu ersparen und ich sehe auch nichts Schlimmes daran. Da ich HC-Spieler bin, musste ich auch schon den einen oder anderen Char neu hochleveln; oder aufbauen wie du es nennst. Ich finde das ebenfalls uninteressant, wie eigentlich fast jeder, und powerlevel den Char nur so schnell wie möglich.
Alles andere definiert sich durch die Items, wo Blizzard aber auch nicht wirklich geglänzt hat (crit>all, für alle...).
Anfangs war ias auch mal sehr wichtig^^. Ich kann dir da auch nicht zu 100 % Recht geben. Gerade wenn man CM-Wiz spielt, gibt es noch ne Reihe anderer Faktoren, die man berücksichtigen muss, damit der Build möglichst effektiv funktioniert.
Blizzard hat auch coole Runen und coole Passivs gebracht, aber das sind so wenige, dass diese Runen und Passivs schon fast mit Pflichtskills gleichzusetzen sind. Kritische Masse z.B. ist cool, aber sehr OP. Könnte man ganz einfach balancen, wird aber nicht gemacht.
Donnerfäuste sind im Vergleich zu den anderen Erzeugern gnadenlos OP, könnte man balancen, will Blizzard aber scheinbar nicht.
Wenn Skills wie die Glocke oder Fledermäuse nach 9-12 Monaten nach Release so stark gebuffed werden müssen, sodass sie locker doppelten Schaden zu vorher machen, dann spricht das Bände über die Fähigkeit des Balancingteams.
Nein und hier liegt dein Denkfehler, den ich nun ein letztes mal versuche, dir zu erklären. Fangen wir einfach mal mit CM an:
Ich hab mit Abstand die meiste Zeit in D3 als Mage verbracht und ich hab dieses Passiv nur mal kurz ausprobiert. D3 kann mehr sein, als mit dem #1-SC-Roflstomp-Build der jeweiligen Klasse Monstermassen zu klatschen. Diese Art, D3 zu spielen, wird wahrscheinlich von den meisten hier im Forum praktiziert, mir wäre das aber zu langweilig und wer meint, so spielen zu müssen, der braucht hier nicht her zu kommen und meinen, es mangelt D3 an Spieltiefe. Wer Spieltiefe sucht, der findet in D3 jetzt schon mehr als genug.
Alleine der HC-Faktor genügt, um das ganze Spiel zu verändern. Man muss defensiver skillen, sich genauer überlegen, welche MP man spielt usw… und da scheidet der CM-Wiz für mich schonmal von vorne herein aus.
Donnerfäuste: Hast du mal im Releaseinferno versucht, Iskatu mit Donnerfäusten zu bekämpfen? Wahrscheinlich nicht. Wär‘ wohl auch nix geworden… Ich spiel meine Mönchin inzwischen auch mit Donnerfäusten; wenn aber nicht Speedfarmen, sondern langsam aber sicher durchkommen das Ziel ist, dann fährt man z. B. mit Lähmende Woge auch sehr gut. Bei Iskatu z. B. hab ich gegen tödliche Reichweite getauscht und gekitet.
Das Problem, das zur mangelnden Buildvielfalt führt ist die mangelnde Vielfalt an Aufgaben, die die Spieler ihren Helden geben. Jeder will nur Monstermassen klatschen und Paragonlevels grinden und da sind die Spieler eigentlich selbst dran schuld. Als ich Achievements gemacht hab, konnte ich mir ständig unterschiedliche Builds überlegen, um die Achievements zu bekommen.
Wenn Skills wie die Glocke oder Fledermäuse nach 9-12 Monaten nach Release so stark gebuffed werden müssen, sodass sie locker doppelten Schaden zu vorher machen, dann spricht das Bände über die Fähigkeit des Balancingteams.
Ich war immer Feuerfledermausfan, weil ich den WD nicht zum Speedfarmen benutzt hab, sondern um langsam und sicher durchzukommen (mein erster HC-Infernoclear war mit so einem Build), bzw. um mit 35 k dps auf MP 3 in HC Keys zu farmen und heil in die Stadt zurückzukommen. Mit den Bären wär das bei meinem Gear nix geworden. Die Skills hatten von Beginn an ihren Nutzen aber der lag nicht im Speedfarmen. Mit meinem SC-WD, mit dem ich mich zur Zeit SF so weit wie’s geht durchzuschlagen versuche, nehm ich auch wieder die Feuerfledermäuse. Immer mit der Terrorfledermausrune und nicht mit den gebufften Runen, wohlgemerkt^^.
Und wenn dann solche Sprüche von dir kommen, dann spricht das Bände davon, wieviel du von D3 insgesamt verstanden hast.
Blizzard erzählt einem ständig, dass Balancing eine heikle Sache ist, wo man vorsichtig vorgehen muss, was sie auch bei den meisten Skills machen, aber bei anderen "doublen" sie es einfach.
Man könnte meinen, dass sie absolut keine Ahnung haben, was sie da tun...
Die Frage ist auch, an wen man sich beim Balancing gerade richtet. Es gibt ja nicht nur die Endgamespeedfarmer sondern auch immer genug Leute, die gerade zum ersten Mal mit einer neuen Klasse das Spiel durchspielen. Aber ja, ich will auch nicht alles von Blizz verteidigen, sondern geb dir durchaus Recht, dass sie sich in manchen Punkten extrem unprofessionell anstellen
Wie gesagt, D3 ist mittlerweile ein gutes Spiel, aber die Skills sind eine einzige Katastrophe. Und das schon lange vor Release. Wie viele verschiedene Versionen von Runen als Items sie gebracht haben (Runen, die bei Drop an einen Skill gebunden sind, freie Runen, die nach dem Einsetzen in den Skill an diesen gebunden sind, Runen ohne Affixen, Runen mit Affixen, ...), bis sie dann kurzerhand diese einfach komplett entfernten und damit das halbe Endgame gleich mit...
Das Problem der Verantwortlichen ist, dass das Konzept von D3 immer wieder umgekrempelt wurde. Verändert man das Spiel, verändert sich alles und man muss alles ändern, um es wieder ins Gleichgewicht zu rücken und da laufen sie halt momentan hinterher.